Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 1417/2009
Stuttgart,
12/15/2009


Bericht über die städtischen Zuschüsse
an Schulen in freier Trägerschaft




Mitteilungsvorlage


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
GemeinderatKenntnisnahmeöffentlich18.12.2009

Bericht:


Die Schulen in freier Trägerschaft (Privatschulen) bereichern mit ihren jeweils individuellen Angeboten und pädagogischen Konzepten die Bildungslandschaft in der Landeshauptstadt Stuttgart. Sie haben teilweise eine sehr lange Tradition. Hier in Stuttgart liegt beispielsweise die Wiege der Waldorfschulen, deren Einrichtungen sich inzwischen über die ganze Welt verbreitet haben.

Für die Finanzierung von Schulen in freier Trägerschaft ist das Land zuständig. Sie erfolgt für die Personal- und Sachkosten einheitlich nach dem Privatschulgesetz. Es wird eine Kostendeckung von 80 % der tatsächlichen Kosten angestrebt, die aber offenbar noch nicht in vollem Umfang erreicht wird. Lt. Städtetag Baden-Württemberg liegt er bei 70,5 %, nach aktuellen Aussagen der Schulen in freier Trägerschaft bei etwa 69 %. Das Land leistet auch Baukostenzuschüsse.

Im Schuljahr 2008/2009 besuchten insgesamt 6.392 Schüler/innen aus Stuttgart staatlich anerkannte oder genehmigte Ersatzschulen (allgemein bildende Schulen und Sonderschulen), die sich in freier Trägerschaft mit Sitz hier in Stuttgart befinden. Das sind 11,6 % aller Schüler/innen in vergleichbaren Schularten hier in Stuttgart. Nochmals knapp ein Drittel kommt aus umliegenden Gemeinden und Städten der Region, so dass inzwischen über 10.000 Schüler/innen hier in Stuttgart in derartigen Privatschulen unterrichtet werden. Die Nachfrage ist groß. Es kommen immer neue Privatschulen hinzu.

Die Stadt fördert die als Ersatzschule anerkannten oder genehmigten allgemein bildenden Schulen und Sonderschulen auf freiwilliger Basis ohne Anerkennung einer Rechtspflicht. Die Förderung orientiert sich am Sachkostenbeitrag (SKB) nach dem FAG, der als Ausgleich den Kommunen für die weiterführenden Schulen und Sonderschulen gewährt wird. Er ist differenziert nach Schularten und Sonderschultypen. Da kein Sachkostenbeitrag für Grundschulen festgelegt ist, wird hier hilfsweise der niedrigste Satz für die weiterführenden Schulen genommen. Die Höhe beträgt 60 % des Sachkostenbeitrags der jeweiligen Schulart des Jahres 2002. Bei der Abendrealschulen und den –gymnasien sind es 15 %.

Im Jahr 2009 haben 23 Einrichtungen danach Zuschüsse in Höhe von insgesamt 2.545.578 Euro erhalten (vgl. Anlage 1). Hinzu kommen noch mittelbare Zuschüsse über verringerte Erbbaupacht oder ermäßigte Mieten von rd. 1,2 Mio. Euro. Insgesamt sind 2009 damit 3.154.202 Euro den Schulen in freier Trägerschaft zugeflossen. Der Anlage 2 ist die Entwicklung dieser Zuschüsse seit dem Jahr 2001 zu entnehmen. In diesem Zeitraum hat die Stadt die Privatschulen insgesamt mit rd. 28,1 Mio. Euro gefördert.

Damit erhalten die Schulen in freier Trägerschaft in Stuttgart die höchsten Zuschüsse von kommunaler Seite. Ein Städtevergleich zeigt, dass andere Großstädte in Baden-Württemberg weitaus niedrigere bis gar keine Zuschüsse leisten (vgl. Anlagen 3 und 4).

Dennoch beklagen die Schulen in freier Trägerschaft, dass sie beim Konjunkturpaket II des Bundes von Seiten der Stadt nicht berücksichtigt wurden. Der Anteil, den die Stadt hierfür einmalig vereinnahmt hat, liegt bei rd. 2,5 Mio. Euro. In den o. g. Sachkostenbeiträgen sind auch immer anteilig Bauunterhaltungsmittel mit berücksichtigt, so dass die Stadt mit ihren Zuschüssen hierzu laufend die Schulen unterstützt.

Soweit diese Schulen Schülerhorte oder vergleichbare Betreuungseinrichtungen anbieten, kommen hierfür weitere Zuschüsse vom Jugendamt hinzu.


Beteiligte Stellen

Referat WFB






Dr. Susanne Eisenmann




1. Zuwendungen 2009 an Schulen in freier Trägerschaft mit Schülerzahlen
2. Übersicht über die Entwicklung der Zuwendungen seit 2001
3. Städtevergleich lfd. Zuwendungen 2008 durch die Stadt
4. Städtevergleich 2006 durch den Städtetag Baden-Württemberg




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Anlage 1-Zuwendungen 2009.xls
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Anlage 2- Übersicht Förderung.xls
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Anlage 3-Städtevergleich 2008.xls
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Anlage 4- Städtevergleich 2006.xls
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Vorlage14172009.pdf