Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Soziales und gesellschaftliche Integration
Gz: SI
GRDrs 750/2023
Stuttgart,
08/31/2023


Familienentlastende Dienste 2022



Mitteilungsvorlage


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
Sozial- und GesundheitsausschussKenntnisnahmeöffentlich09.10.2023

Kurzfassung des Berichts:
Ausführlicher Bericht siehe Anlage 1


Über die Situation und die Bedeutung der Familienentlastenden Dienste innerhalb des Stuttgarter Hilfesystems für Menschen mit Behinderung wurde zuletzt am 03.06.2019 berichtet (GRDrs 184/2019 „Familienentlastende Dienste 2018“).

Die Familienentlastenden Dienste bieten Menschen mit Behinderung, die alleine, mit Angehörigen oder mit Assistenzleistungen im eigenen Wohnraum oder in einer Wohngemeinschaft leben, vielfältige Freizeitangebote zur selbstbestimmten Nutzung, entlasten dadurch betreuende Angehörige und bieten Teilhabemöglichkeiten.

Die Familienentlastenden Dienste in der Landeshauptstadt Stuttgart zählen zu den sogenannten offenen Hilfen, die als institutionell gefördertes Angebot zur Verfügung gestellt werden. Das bedeutet, dass keine individuellen Anträge an die Stadt als Trägerin der Eingliederungshilfe gestellt werden können, keine individuelle Bedarfsprüfung stattfindet und keine amtlichen Leistungszusagen erteilt werden. Der Zugang zu den Angeboten der Familienentlastenden Dienste ist für die Menschen mit Behinderung bzw. die Familien damit sehr niedrigschwellig möglich. Der offene Charakter zeigt sich in Bezug auf die Leistungserbringung darin, dass die Leistungserbringer selbst planen können, welche Angebote sie vorhalten. Sie entwickeln ihre Angebote entsprechend der vorhandenen Nachfrage weiter und halten einen Mix an bedarfsnahen Leistungen vor.


Leistungserbringer der Familienentlastenden Dienste in der Landeshauptstadt Stuttgart sind:
· bhz Stuttgart e. V.
· Caritasverband für Stuttgart e. V.
· Diakonie Stetten e. V.
· Evangelische Gesellschaft Stuttgart e. V.
· Evangelische Jugend Stuttgart
· Körperbehinderten-Verein Stuttgart e. V.
· Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung in Stuttgart e. V.
· Nikolauspflege - Stiftung für blinde und sehbehinderte Menschen

Der Zeitraum seit dem vorangegangenen Bericht wurde stark durch die Coronapandemie und damit einhergehenden Anpassungen des Angebots je nach aktueller Lage und geltenden Vorschriften geprägt. Trotz des gerade zu Beginn der Pandemie bedeutend eingeschränkten Angebots waren die Familienentlastenden Dienste für viele der stark belasteten Familien ein wichtiger Halt. Auswirkungen der coronabedingten Einschränkungen sind hinsichtlich der Anzahl der Teilnehmenden in den Angeboten bis heute spürbar.

Im Jahr 2022 wurden durch die Familienentlastenden Dienste insgesamt 702 Personen betreut, davon 321 Personen in einer 1:1 Betreuung (diese kann auch im Rahmen eines Gruppenangebots erfolgen). Von allen Betreuten waren 57 Personen zwischen 0 und 6 Jahre, 256 Personen zwischen 7 und 14 Jahre, 129 Personen zwischen 15 und 21 Jahre und 260 Personen 22 Jahre oder älter.

Die Angebote der Familienentlastenden Dienste lassen sich wie folgt unterteilen:
· Einzelbetreuung
· Stundenweise Betreuung in Gruppen
· Ganz- oder mehrtägige Gruppenbetreuung (ohne Übernachtung)
· Mehrtägige Gruppenbetreuung (mit Übernachtung)
· Netzwerkarbeit / Begleitung in andere Angebote

Von einer Einzelbetreuung konnten 2022 196 Personen profitieren, es wurden 16.463 Betreuungsstunden geleistet. Einzelbetreuung findet in der Regel im häuslichen Umfeld statt. Die individuelle Lebensgestaltung im eigenen Bezugsfeld steht dabei im Vordergrund.

Kennzeichnend für die Gruppenangebote war, dass viele Personen mehrere Angebote nutzten. So kamen die Angebote der stundenweisen Gruppenbetreuung auf 556 Teilnehmer*innen. An einer ganztägigen Gruppenbetreuung, häufig Ferienangebote, nahmen 789 Menschen mit Behinderung teil. Ein Angebot der mehrtägigen Gruppenbetreuung mit Übernachtung nutzten 132 Personen.

80 Personen wurden im Rahmen der Netzwerkarbeit in ein anderes Angebot vermittelt und begleitet, z. B. zu Waldheimfreizeiten oder Sportangeboten.

Die acht Träger der Familienentlastenden Dienste erhielten 2022 zusammen eine Zuwendung der Landeshauptstadt Stuttgart in Höhe von 867.235 EUR und darüber hinaus Landeszuschüsse in Höhe von insgesamt 143.760 EUR.

Der nächste Bericht über die Entwicklung der Familienentlastenden Dienste wird in vier Jahren erbracht.

Beteiligte Stellen

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Vorliegende Anträge/Anfragen

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---




Dr. Alexandra Sußmann
Bürgermeisterin





1. Ausführlicher Bericht zu den Familienentlastenden Diensten 2022
2. Stellungnahme des LIGA-Fachausschusses Eingliederungshilfe
3. Flyer "Verschnaufpause und Freiraum. Familienentlastende Dienste in Stuttgart"


Ausführlicher Bericht zu den Familienentlastenden Diensten 2022

Die Familienentlastenden Dienste bieten Menschen mit Behinderung, die alleine, mit Angehörigen oder mit Assistenzleistungen im eigenen Wohnraum oder in einer Wohngemeinschaft leben, vielfältige Freizeitangebote zur selbstbestimmten Nutzung. Sie zielen mit ihren Angeboten zum einen auf eine Verbesserung der Teilhabe von Menschen mit (schwerer) Behinderung an der Gesellschaft. Zum anderen sollen Angehörige durch die Angebote entlastet werden und eine Stabilisierung des Verbleibs in der Familie sowie eine Vermeidung des Wechsels in eine besondere Wohnform erreicht werden.

Die Familienentlastenden Dienste in der Landeshauptstadt Stuttgart zählen zu den sogenannten offenen Hilfen, die als institutionell gefördertes Angebot zur Verfügung gestellt werden. Das bedeutet, dass keine individuellen Anträge an die Stadt als Trägerin der Eingliederungshilfe gestellt werden können, keine individuelle Bedarfsprüfung stattfindet und keine amtlichen Leistungszusagen erteilt werden. Der Zugang zu den Angeboten der Familienentlastenden Dienste ist für die Menschen mit Behinderung bzw. die Familien damit sehr niedrigschwellig möglich.

Eine Ausnahme bildet das Persönliche Budget, welches im Einzelfall nach Prüfung der Voraussetzungen für individuelle Leistungen der Teilhabe gewährt wird. Es werden sowohl Persönliche Budgets für familienentlastende Maßnahmen von Kindern und Jugendlichen als auch Persönliche Budgets für Freizeit und Teilhabe von Erwachsenen in Anspruch genommen.

In Bezug auf die Leistungserbringung zeigt sich der offene Charakter darin, dass die Leistungserbringer selbst planen können, welche Angebote sie machen. Sie entwickeln ihre Angebote entsprechend der vorhandenen Nachfrage weiter und halten einen Mix an bedarfsnahen Leistungen vor.

Leistungserbringer der Familienentlastenden Dienste in der Landeshauptstadt Stuttgart sind:
· bhz Stuttgart e. V.
· Caritasverband für Stuttgart e. V.
· Diakonie Stetten e. V.
· Evangelische Gesellschaft Stuttgart e. V.
· Evangelische Jugend Stuttgart
· Körperbehinderten-Verein Stuttgart e. V.
· Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung in Stuttgart e. V.
· Nikolauspflege - Stiftung für blinde und sehbehinderte Menschen

Alle Familienentlastenden Dienste sind anerkannte Angebote zur Unterstützung im Alltag nach § 45a SGB XI. Der gesetzliche Entlastungsbeitrag kann entsprechend zur Finanzierung des Teilnahmebeitrags, der in der Regel erhoben wird, eingesetzt werden.

Der Zeitraum seit dem vorangegangenen Bericht wurde stark durch die Coronapandemie und damit einhergehenden Anpassungen des Angebots je nach aktueller Lage und geltenden Vorschriften geprägt. Trotz des gerade zu Beginn der Pandemie bedeutend eingeschränkten Angebots waren die Familienentlastenden Dienste für viele Familien ein wichtiger Halt. 2020 waren zunächst fast gar keine Angebote möglich. Vielmals wurde über Telefon Kontakt gehalten, in Einzelfällen fand ein bis zu täglicher fernmündlicher Austausch mit besonders belasteten Familien statt. Strenge Hygienekonzepte, später Teststrategien wurden eingesetzt, zunächst in Einzelangeboten, dann auch wieder in kleinen Gruppen. Aus Sorge um ihre Angehörigen mit Behinderung nahmen fast alle Familien die Reduzierung der Kontakte sehr ernst, trotz des hohen Entlastungsbedarfs.

Auswirkungen der coronabedingten Einschränkungen sind in den Angeboten bis heute spürbar. Die Zahl der Teilnehmenden war auch noch 2022 mit 702 Personen massiv geringer als im letzten Jahr vor der Pandemie 2019 mit 983 Personen. Es ist davon auszugehen, dass die Teilnahmezahlen 2023 nach erklärtem Ende der Pandemie und einer weitestgehenden Normalisierung des Alltags wieder ansteigen werden. Zudem wurde der Flyer „Verschnaufpause und Freiraum. Familienentlastende Dienste in Stuttgart“ (siehe Anlage 3) erstellt und breit an die entsprechenden Beratungsangebote zur Weitergabe verteilt, um die Angebote (wieder) ins Gedächtnis zu rufen.

Der Bericht stellt im Folgenden zunächst die Leistungen der Familienentlastenden Dienste bezogen auf das Jahr 2022 detailliert dar und geht anschließend auf die Finanzierung der Familienentlastenden Dienste ein.

Leistungen der Familienentlastenden Dienste 2022

Der vorliegende Bericht basiert auf Daten aus dem städtischen Berichtswesen. Die Auswertung erfolgt angebotsbezogen, d. h. es werden bei der Darstellung der erbrachten Leistungen die Nutzungen pro Angebot betrachtet. Es kommt deshalb zu Mehrfachnennungen von Teilnehmendenen.

Im Jahr 2022 wurden durch die Familienentlastenden Dienste insgesamt 702 Personen betreut, davon 321 Personen in einer 1:1 Betreuung (diese kann auch im Rahmen eines Gruppenangebots erfolgen). Von allen Betreuten waren 57 Personen zwischen 0 und 6 Jahre, 256 Personen zwischen 7 und 14 Jahre, 129 Personen zwischen 15 und 21 Jahre und 260 Personen 22 Jahre oder älter.

Tabelle 1: Angebot insgesamt nach Leistungserbringer (2022)
LeistungserbringerTeilnehmende
Anzahl
Teilnehmende
in %
1:1 Betreuungen
Anzahl
bhz Stuttgart e. V.
213
30
71
Caritasverband für Stuttgart e. V.
74
11
69
Diakonie Stetten e. V.
145
21
26
Evangelische Gesellschaft Stuttgart e. V.
10
1
10
Evangelische Jugend Stuttgart
27
4
4
Körperbehinderten-Verein Stuttgart e. V.
69
10
69
Lebenshilfe Stuttgart e. V.
155
22
65
Nikolauspflege
9
1
7
Gesamt
702
100
321

Die hohe Zahl der 1:1 Betreuungen liegt in der Zahl der Einzelbetreuungen (196 Personen) sowie in den Gruppenangeboten in pflegerischen Bedarfen und erhöhten Betreuungsbedarfen aufgrund herausfordernder Verhaltensweisen begründet.

Tabelle 2: Angebot insgesamt nach Leistungserbringer – Teilnehmende nach Alter (2022)
Leistungserbringer0 - 6 Jahre7 - 14
Jahre
15 - 21
Jahre
Ab
22 Jahre
bhz Stuttgart e. V.
4
65
44
100
Caritasverband für Stuttgart e. V.
17
34
20
3
Diakonie Stetten e. V.
20
74
26
25
Evangelische Gesellschaft Stuttgart e. V.
0
0
1
9
Evangelische Jugend Stuttgart
0
4
4
19
Körperbehinderten-Verein Stuttgart e. V.
6
34
18
11
Lebenshilfe Stuttgart e. V.
5
42
15
93
Nikolauspflege
5
3
1
0
Gesamt
57
256
129
260
Prozentual
8 %
37 %
18 %
37 %

In größter Zahl nehmen junge Menschen im Schulalter (55 %) das Angebot der Familienentlastenden Dienste wahr, zunehmend jedoch auch Erwachsene (37 %).

Die Angebote der Familienentlastenden Dienste lassen sich wie folgt unterteilen:
· Einzelbetreuung
· Stundenweise Betreuung in Gruppen
· Ganz- oder mehrtägige Gruppenbetreuung (ohne Übernachtung)
· Mehrtägige Gruppenbetreuung (mit Übernachtung)
· Netzwerkarbeit / Begleitung in andere Angebote

Zu unterscheiden sind die Leistungen, die in Betreuungstagen mit mindestens 7 Stunden erbracht werden (ganz- oder mehrtägige Gruppenbetreuung mit und ohne Übernachtung) und alle anderen Leistungen, die stundenweise erbracht werden.

Tabelle 3 gibt die Leistungen in der Einzelbetreuung im Jahr 2022 wieder. Sieben der acht Leistungserbringer boten Einzelbetreuung an.

Tabelle 3: Einzelbetreuung der Familienentlastenden Dienste nach Leistungserbringer (2022)
LeistungserbringerTeilnehmende
Anzahl
Betreuungs-
stunden
bhz Stuttgart e. V.
17
1.414
Caritasverband für Stuttgart e. V.
25
1.036
Diakonie Stetten e. V.
38
649
Evangelische Gesellschaft Stuttgart e. V.
10
6.517
Evangelische Jugend Stuttgart
1
260
Körperbehinderten-Verein Stuttgart e. V.
39
3.171
Lebenshilfe Stuttgart e. V.
66
3.416
Gesamt
196
16.463

Insgesamt wurden im Jahr 2022 von Leistungserbringern der Familienentlastenden Dienste 196 Personen einzeln betreut. Es wurden 16.463 Betreuungsstunden geleistet.

Stundenweise Gruppenbetreuung wurde im selben Zeitraum von insgesamt 556 Personen in Anspruch genommen, wie Tabelle 4 darstellt. Sechs der acht Leistungserbringer machten entsprechende Angebote.

Tabelle 4: Stundenweise Betreuung in Gruppen nach Leistungserbringer (2022)
LeistungserbringerTeilnehmende
Anzahl
bhz Stuttgart e. V.
300
Caritasverband für Stuttgart e. V.
139
Diakonie Stetten e. V.
7
Evangelische Jugend Stuttgart
6
Körperbehinderten-Verein Stuttgart e. V.
104
Lebenshilfe Stuttgart e. V.
7
Gesamt
556

Neben den Teilnehmenden der Familienentlastenden Dienste nahmen weitere 311 Personen (Menschen ohne Behinderung) an den Angeboten teil. Dies lässt inklusive Ansätze in der Arbeit der Familienentlastenden Dienste erkennen. Angeboten und inklusiv genutzt wurden Kurse und Workshops zu verschiedenen Themen sowie Aktionstage und Feste im Sozialraum.

2022 nutzten 789 Personen (inklusive Mehrfachnennungen) Angebote der ganz- oder mehrtägigen Gruppenbetreuung (ohne Übernachtung). Tabelle 5 stellt die Anzahl der Teilnehmenden nach Leistungserbringer dar. Sieben der acht Leistungserbringer machten entsprechende Angebote hauptsächlich im Rahmen der Ferienbetreuung. 83 % der Teilnehmenden waren entsprechend im Schulalter. Dies liegt auch darin begründet, dass es an den entsprechenden Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) weiterhin keine Angebote zur Ferienbetreuung gibt.

Tabelle 5: Ganz- oder mehrtägige Gruppenbetreuung (ohne Übernachtung) nach Leistungserbringer (2022)
LeistungserbringerTeilnehmende
Anzahl
bhz Stuttgart e. V.
32
Caritasverband für Stuttgart e. V.
109
Diakonie Stetten e. V.
436
Evangelische Jugend Stuttgart
25
Körperbehinderten-Verein Stuttgart e. V.
95
Lebenshilfe Stuttgart e. V.
49
Stiftung Nikolauspflege
43
Gesamt
789

Neben den Teilnehmenden der Familienentlastenden Dienste nahmen weitere 439 Personen an den Angeboten teil. Auch im Bereich der ganz- und mehrtägigen Gruppenbetreuung (ohne Übernachtung) zeigen sich somit deutlich inklusive Ansätze. Ein Beispiel für ein inklusives Angebot sind Waldheimfreizeiten.

Angebote der mehrtägigen Gruppenbetreuung (mit Übernachtung) nutzten 2022 132 Personen, überwiegend Erwachsene (55 %) und Jugendliche (33 %). Fünf der acht Leistungserbringer boten mehrtägige Gruppenbetreuungen mit Übernachtung an, wie Tabelle 6 darstellt.



Tabelle 6: Mehrtägige Gruppenbetreuung (mit Übernachtung) nach Leistungserbringer (2022)
LeistungserbringerTeilnehmende
Anzahl
bhz Stuttgart e. V.
83
Caritasverband für Stuttgart e. V.
6
Diakonie Stetten e. V.
6
Evangelische Jugend Stuttgart
25
Körperbehinderten-Verein Stuttgart e. V.
12
Gesamt
132

An den Angeboten der mehrtägigen Gruppenbetreuung (mit Übernachtung) nahmen 47weitere Personen teil.

Ein weiteres Angebot der Familienentlastenden Dienste besteht in der sogenannten Netzwerkarbeit. Damit ist die Vermittlung von Menschen mit Behinderung in geeignete Betreuungsangebote von Leistungserbringern außerhalb der Behindertenhilfe zu verstehen. Dabei kann Teil der Vermittlung auch die Beratung des anderen Leistungserbringers und die Begleitung des Menschen mit Behinderung in das Angebot sein. Ziel ist die weitere Verbesserung der Teilhabe von Menschen mit Behinderung an der Gemeinschaft.

Folgende drei Leistungserbringer haben im Jahr 2022 Netzwerkarbeit durchgeführt:

Tabelle 7: Netzwerkarbeit/Begleitung in andere Angebote nach Leistungserbringer (2022)
LeistungserbringerTeilnehmende
Anzahl
bhz Stuttgart e. V.
60
Körperbehinderten-Verein Stuttgart e. V.
13
Lebenshilfe Stuttgart e. V.
7
Gesamt
80

Die Netzwerkarbeit ist damit das Angebot der Familienentlastenden Dienste, das durch die coronabedingten Einschränkungen / Kontaktreduzierung am stärksten zurückgegangen ist (von 2019 auf 2022 um 58 %). 2019 boten zudem noch sechs Leistungserbringer Netzwerkarbeit an.

Den Bedarf und das Interesse an Kooperation zeigen 2023 aber bereits wieder die Anträge an das Förderbudget für inklusive Freizeitangebote (GRDrs 283/2017 „Förderbudget für inklusive Freizeitangebote ab 2018“), von denen elf bewilligt werden konnten.


Finanzierung der Familienentlastenden Dienste

Das Finanzvolumen der Familienentlastenden Dienste in der Landeshauptstadt Stuttgart betrug im Jahr 2022 2.365.099 EUR. Nach dem coronabedingten Rückgang in den Jahren 2020 und 2021 lagen diese Zahlen bereits wieder über dem Niveau vor der Pandemie und steigen nach den prognostizierten Zahlen für 2023 noch weiter an (siehe Tabelle 8).

Tabelle 8: Haushaltsvolumen FED-Gesamt 2019 bis 2023
FED - Träger
(Beträge in EUR)
VN
2019
VN
2020
VN
2021
VN
2022
PLAN
2023
Diakonie Stetten e. V.
606.155
537.163
546.293
566.683
666.537
bhz Stuttgart e. V.
466.704
388.409
446.130
504.201
467.400
Caritasverband für Stuttgart e. V.
340.923
348.045
299.818
302.808
299.817
Körperbehinderten-Verein Stuttgart e. V.
361.251
322.978
344.764
400.905
427.840
Lebenshilfe Stuttgart e. V.
278.155
289.945
290.500
288.015
345.000
Evangelische Jugend Stuttgart
82.557
83.689
82.783
87.166
95.535
Stiftung Nikolauspflege
34.009
20.877
33.464
34.971
44.032
Evangelische Gesellschaft Stuttgart e. V.
42.559
35.409
33.353
180.351
139.446
Summe
2.212.313
2.026.515
2.077.105
2.365.100
2.485.607

Die FED-Gesamtfinanzierung setzt sich zusammen aus Leistungen der Pflegeversicherung, Teilnehmerentgelten, sonstige Erstattungen, Eigenmitteln der Leistungserbringer, dem Landeszuschuss und der städtischen Zuwendung (siehe Tabelle 9).

Tabelle 9: Finanzierungsübersicht (Basis: Verwendungsnachweise 2022)
FED - Träger
(Beträge in EUR)
Pflege-
VS
TN-Entgelte
Erstat-
tungen
Eigen-
mittel
Landes-
zuschuss
LHS-
Zuschuss
Summe
Diakonie Stetten e. V.
135.593
61.458
43.268
58.491
38.090
229.783
566.683
bhz Stuttgart e. V.
0
117.749
33.251
151.176
28.727
173.298
504.201
Caritasverband für Stuttgart e. V.
0
109.876
0
32.516
22.811
137.605
302.808
Körperbehinderten-Verein Stuttgart e. V.
69.115
13.492
0
157.245
22.901
138.152
400.905
Lebenshilfe
Stuttgart e. V.
58.212
12.486
500
68.109
21.146
127.562
288.015
Evangelische Jugend Stuttgart
0
11.581
0
33.796
5.942
35.847
87.166
Stiftung Nikolauspflege
0
11.202
0
9.017
2.098
12.654
34.971
Evangelische Gesellschaft Stuttgart e. V.
44.104
0
0
121.868
2.045
12.334
180.351
Summe
307.024
337.844
77.019
632.218
143.760
867.235
2.365.100

Die Zuwendungen des Landes im Jahr 2022 betrugen 143.760 EUR und deckten rd. 6 % der Gesamtaufwendungen ab. Die Zuwendungen der Landeshauptstadt Stuttgart beliefen sich auf 867.235 EUR, dies entsprach einem Finanzierungsanteil von 37 %. Mit diesem Finanzierungsanteil nimmt die Landeshauptstadt Stuttgart innerhalb des Landes Baden-Württemberg eine Sonderstellung ein und unterstreicht damit den Stellenwert der Familienentlastenden Dienste in der Landeshauptstadt Stuttgart

Die Zuschüsse des Landes und der Landeshauptstadt Stuttgart werden entsprechend des Anteils der Leistungserbringer an den Gesamtaufwendungen der Familienentlastenden Dienste auf die Träger aufgeteilt. So wird eine kosten- und leistungsgerechte Verteilung der Mittel gewährleistet.

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