Landeshauptstadt Stuttgart
Technisches Referat
Gz: T
GRDrs 395/2012
Stuttgart,
06/22/2012



Sanierung Kunstmuseum Oberlichtverglasung, Kleiner Schlossplatz 1

- Baubeschluss




Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Umwelt und Technik
Ausschuss für Wirtschaft und Wohnen
Verwaltungsausschuss
Beschlussfassung
Beschlussfassung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
öffentlich
10.07.2012
13.07.2012
18.07.2012



Beschlußantrag:

1. Der Sanierung des defekten Glasoberlichts des Kunstmuseums auf dem Kleinen Schlossplatz entsprechend den Plänen der Architekten Hascher und Jehle, Berlin

wird zugestimmt.


2. Das Hochbauamt wird ermächtigt, die erforderliche Beauftragung der Architekten Hascher und Jehle, Berlin, in einem Stufenvertrag laut HOAI mit einem Gesamthonoraranspruch von ca. 180.000 € brutto zu veranlassen.

3. Die Auszahlungen in Höhe von 1.850.000 €, werden wie folgt gedeckt:

Teilhaushalt 230, Bauunterhaltung
Kostenstelle 2330 9641 2012: 750.000 €
Sachkonto 4211 0000 2013: 1.100.000 €


4. Der Bereitstellung der Folgekosten in Höhe von 21.000 € p. a. unter derselben Kontierung wird zugestimmt.


Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

1. Beschlüsse

Entsprechend den Anträgen der CDU-Gemeinderatsfraktion Nr. 53/2011 vom 08.02.2011, Nr. 126/2011 vom 24.03.2011 sowie Nr. 235/2011 vom 31.05.2011 hat der UTA die Variante B – Tischvorlage UTA vom 08.11.2011 beschlossen. Sie sieht zur Vermeidung von Beschädigungen vor, alle Glaselemente mit Edelstahlelementen abzudecken. Die Elemente werden durch eine Lichtkunstinstallation aufgewertet. Sie sieht quadratische Öffnungen in der Metallabdeckung vor, die vom Gebäudeinnern, unterhalb der Glaselemente, durch LED-Leuchten in variierenden Rhythmen beleuchtet werden.

Auf Wunsch des Kunstmuseums nach Optimierung der Lichtverhältnisse im Museum, soll in den unter dem Glasband befindlichen Museumsräumen eine abgehängte Lichtdecke integriert werden, da von der Museumsleitung kein Tageslicht gewünscht wird.

Drei Angebote, wie per Antrag 235/2011 der CDU Gemeinderatsfraktion vom 31.05.2011 gefordert, können aus vergaberechtlichen Gründen erst nach Zustimmung durch den Gemeinderat und der erforderlichen Mittelbereitstellung eingeholt werden. Es handelt sich um eine äußerst komplexe technische Lösung unter Beteiligung der Architekten Hascher und Jehle, des Büros Werner Sobek und weiterer spezialisierter Fachingenieure.

Die für die Ausführungen notwendigen Materialien und Techniken können nur spezialisierte Firmen herstellen bzw. verarbeiten, weswegen beschränkte Ausschreibungen nicht möglich sind.

Eine Baugenehmigung ist nicht erforderlich.


2. Kosten

Die Kostenberechnung für die erforderlichen Maßnahmen schließt mit 1,85 Mio. €. Sie setzt sich wie folgt zusammen:

1. Schließen des Glasbandesca. brutto
960.000 €
Lichtkunstca. brutto
260.000 €
Summe Maßnahme 1: neue Lösung Glasbandca. brutto
1.220.000 €
2. Einbau neue Lichtdecke im Museumca. brutto
630.000 €
Gesamtkosten Maßnahme 1 + 2ca. brutto
1.850.000 €*

*) incl. 10 % Sicherheit und Risikozuschlag, Kostenstand Oktober 2011


3. Termine

Fertigstellungstermin ist voraussichtlich der September 2013. Vom Kunstmuseum wurde die Ausführungszeit von 17.06. bis 02.09.2013 vorgegeben.


Finanzielle Auswirkungen

Entsprechend der vom Hochbauamt geprüften Kostenberechnung vom 28. Oktober 2011 der Architekten Hascher und Jehle, Berlin, betragen die

Planungs- und Herstellungskosten: 1.850.000 € die
Folgekosten: 21.000 € / Jahr.

Die Folgekosten der Maßnahmen 1. + 2. inklusive Wartungs- und Betriebskosten setzen sich zusammen aus:

1. Oberlichtband und Lichtkunst mit LED’s ca. 11.000 €
Wartungskosten Abdeckung mit
Betriebskosten LED’s 700 €/a

2. Lichtdecke Museum ca. 10.000 €
- Betriebs- und Wartungskosten Leuchten
- Betriebs- und Wartungskosten Lüftung

Die Folgekosten beider Maßnahmen betragen ca. 21.000 €



Beteiligte Stellen

Das Referat WFB hat die Vorlage mitgezeichnet.

Vorliegende Anträge/Anfragen

Antrag der CDU-Gemeinderatsfraktion Nr. 53/2011 vom 08.02.2011
Antrag der CDU-Gemeinderatsfraktion Nr. 126/2011 vom 24.03.2011
Antrag der CDU-Gemeinderatsfraktion Nr. 235/2011 vom 31.05.2011


Erledigte Anträge/Anfragen


GRDrs 1309/2011: Haushalt 2012/2013 zur 1. Lesung am 21.11.2011
GRDrs 1385/2011: Haushalt 2012/2013 zur 2. Lesung am 05.12.2011




Dirk Thürnau
Bürgermeister

Anlagen

Anlage 1: Ausführliche Begründung
Anlage 2: Baubeschreibung vom 25.05.2012
Anlage 3: Planunterlagen vom 29.08.2011
Anlage 4: Kostenberechnung vom 28.10.2011




Ausführliche Begründung

Nachdem seit der Fertigstellung und Inbetriebnahme des Kunstmuseums im März 2005 von insgesamt 50 Glaselementen des Oberlichtbandes bisher 23 mutwillig zerstört wurden, hat die Verwaltung entschieden, das Oberlicht zu schließen.

Um eine tragfähige und dauerhafte Lösung für die Sanierung zu finden, wurden 3 Varianten untersucht, die in einer Tischvorlage am 08.11.2011, Niederschrifts-Nr. 501, TOP 9, dem Ausschuss für Umwelt und Technik vorgestellt wurden. Ein Schließen und der Ersatz des Oberlichtbandes mit Betonfertigteilen wurde aus urheberrechtlichen Gründen von den Architekten abgelehnt. (GRDrs 1385/2011)

Der von den Architekten Hascher und Jehle zur Ausführung vorgelegte Entwurf stellt eine integrierte Lösung zwischen Kunst und Architektur dar. Das Oberlicht wird saniert, die beschädigten Glasplatten werden ausgetauscht und erneuert und zum Schutz gegen Vandalismus mit Edelstahlplatten der Korrosionswiderstandsklasse IV abgedeckt.

Dieser hochwertige, harte Stahl kann durch einen Kreuzschliff der Oberfläche die geforderte Rutschhemmung erreichen. In die Edelstahlelemente werden Glasöffnungen eingebaut, die mit einer LED-Lichtinstallation hinterlegt sind. Bei Dämmerung und Dunkelheit sind Lichtpunkte erkennbar, die den Verlauf der alten Tunnelröhre markieren. Entscheidend ist, dass die Lichtpunkte - einer Komposition folgend, heller und dunkler werden, mit variierenden Rhythmen.

Um diese Lösung realitätsnah zu testen, werden voraussichtlich im Juni 2012 als Muster 3 Edelstahlplatten mit Glasausschnitten für die LED’s auf den Glaspaneelen des Oberlichtbandes mit den notwendigen Dichtungen und Befestigungen aufgelegt. Die Musterplatten werden einem Belastungstest unterzogen mit dem Vandalismus, Hitze und Regen simuliert werden soll, um die Edelstahlabdeckung vor der Ausführung bzw. den damit verbundenen Ausschreibungen weiter zu optimieren, damit sie den zukünftigen Belastungen auf dem hoch frequentierten Kleinen Schlossplatz gewachsen sein wird.

Lichtkunst
Das Oberlichtband soll abends und nachts durch entsprechende Beleuchtung in unterschiedlichen warmen und kalten Weiß-Tönen bespielt werden, um dadurch dem Kleinen Schlossplatz eine zusätzliche Identität zu verleihen.

Lichtdecke
Die Lichtdecke im Museum soll unabhängig vom Tageslicht funktionieren. Sie besteht aus 25 Feldern, in die gleichgroße Spannrahmen mit einer oberen und unteren Folie eingebracht werden. Die Leuchtenausstattung ermöglicht sowohl eine künstliche Tageslichtanmutung als auch eine Kunstlichtfunktion.

Die Felder, die aus je zwei Teilen bestehen, können zu Wartungszwecken abgeklappt werden.

Über die gut revisionierbaren Lichtdeckenfelder können alle in der Decke vorhandenen technischen Anlagen gewartet und die geforderte jährliche Prüfung der Glaspaneele
(Überkopfverglasung) vorgenommen werden.


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120529-Anlage 3 zu Baubeschluss-plan.pdf120529-Anlage 3 zu Baubeschluss-plan.pdf 120529-Anlage 3 zu Baubeschluss-foto.pdf120529-Anlage 3 zu Baubeschluss-foto.pdf 2012-05-29-Kostendeckblatt Anlage 4 Baubeschluss.pdf2012-05-29-Kostendeckblatt Anlage 4 Baubeschluss.pdf 120525-Anlage 2 zu Baubeschluss.doc120525-Anlage 2 zu Baubeschluss.doc