Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 1410/2009
Stuttgart,
01/18/2010



Vergabe von Fördermitteln für innovative Projekte im Bereich Theater und Tanz für das Jahr 2010



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Kultur und Medien
Verwaltungsausschuss
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
öffentlich
öffentlich
02.02.2010
03.02.2010



Beschlußantrag:

1. Der Förderung der von der Fachjury vorgeschlagenen Einzelprojekte im Jahr 2010 (Anlage 2) aus Mitteln, die bei Sachkonto 43180000 Zuschüsse an übrigen Bereich, Kontierung 417DAKU20 Darstellende Kunst - Projektförderung bereitgestellt sind, wird zugestimmt.

2. Der Förderung der von der Fachjury vorgeschlagenen Gruppe für eine zwei- und eine dreijährige Konzeptförderung ab 2010 (Anlage 2) aus Mitteln, die bei Sachkonto 43180000 Zuschüsse an übrigen Bereich, Kontierung 417DAKU20 Darstellende Kunst - Projektförderung bereitgestellt sind, wird zugestimmt.

3. Der Übertragung der Restmittel in das Haushaltsjahr 2011 wird zugestimmt.


Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Aufgrund des Beschlusses des Gemeinderates vom 11. September 2003 (GRDrs 605/2003) und auf der Basis der Empfehlungen, die die Fachjury in der Sitzung am 27. November 2009 getroffen hat, werden die in der Anlage 2 aufgeführten Gruppen im Jahr 2010 mit einer Gesamtsumme von 196.000 Euro gefördert. Davon entfallen im Jahr 2010 25.000 Euro auf ein Tanzensemble, das eine dreijährige Konzeptförderung erhält und 30.000 Euro auf ein Sprechtheaterensemble, das eine zweijährige Konzeptförderung erhält.

Durch bereits in den Vorjahren beschlossene Konzeptförderungen erhalten weiterhin das Figurentheaterensemble „Gütesiegel Kultur“ von Stefanie Oberhoff und das Tanztheater „Ze.M. Katja Erdmann-Rajski“ eine finanzielle Unterstützung von gesamt 70.000 Euro im Jahr 2010.

Auf der Grundlage des Haushaltssicherungskonzepts musste zum Zeitpunkt der Jury-Sitzung von einer 10 %igen Kürzung ausgegangen werden. Auf dieser Grundlage erfolgte die Mittelvergabe. Der am 18. Dezember 2009 verabschiedete Haushalt sieht eine 5 %ige Kürzung vor. Da hierdurch verursachte Restmittel nicht nachträglich durch die Jury vergeben werden können, ist vorgesehen, diese in das Jahr zu 2011 übertragen und im Rahmen der Projektförderung einzusetzen.

Um eine von den Kulturpolitischen Sprechern der Fraktionen gewünschte Transparenz der Entscheidungen zu gewährleisten, fand im Anschluss an die Jurysitzung am 27. November 2009 eine Informationsveranstaltung statt. Die Jurymitglieder informierten die anwesenden Kulturpolitischen Sprecher über Kriterien und Gründe der getroffenen Entscheidungen.


Finanzielle Auswirkungen

Die Haushaltsmittel stehen haushaltsrechtlich bei Sachkonto 43180000 Zuschüsse an übrigen Bereich, Kontierung 417DAKU20 Darstellende Kunst - Projektförderung zur Verfügung.


Beteiligte Stellen

-

Vorliegende Anträge/Anfragen

-

Erledigte Anträge/Anfragen

-



Dr. Susanne Eisenmann

Anlagen

Anlage 1: Ausführliche Begründung
Anlage 2: Übersicht Projekt- und Konzeptförderung Theater / Tanz 2010

Anlage 1 zur GRDrs 1410/2009


Anträge und Projektmittelvergabe 2010

Im Rahmen der Vergabe von Projektfördermitteln 2010 im Bereich Theater und Tanz haben sich insgesamt 41 freie Gruppen mit 47 Anträgen beworben. Davon wurden acht Anträge auf Konzeptionsförderung und 39 Einzelprojektanträge gestellt. Das beantragte Fördervolumen betrug bei der Einzelprojektförderung 519.725 Euro, bei der Konzeptförderung für das Jahr 2010 insgesamt 213.000 Euro.

Unter Einbezug der ursprünglich vorgesehenen 10%-igen Kürzung und der bereits in den Vorjahren ausgesprochenen Konzeptförderungen sowie den Haushaltsresten aus dem Jahr 2009 standen der Jury für das Jahr 2010 insgesamt 202.700 Euro zur Verfügung. Damit übersteigt das gesamte Antragsvolumen die zu vergebenden Mittel.

Jeder der Anträge wurde durch die Fachjury ausführlich beraten. Sowohl die Förderung von Einzelprojekten als auch die Konzeptionsförderung haben bei der Jury-Entscheidung eine angemessene Berücksichtigung gefunden.

Im Jahr 2008 liefen die Konzeptionsförderungen für das Sprechtheaterensemble „Fliegen ab Stuttgart“, das Figurentheaterensemble „Wilde & Vogel“ sowie das genreübergreifende Ensemble „art connexion“ von Lior Lev und Gereon Müller aus. Ende 2009 läuft die dreijährige Konzeptionsförderung des Sprechtheaterensemble TART Produktion aus.

Das Ensemble „Fliegen ab Stuttgart“ erhielt beim Landesfestival für Freie Theater in Baden-Württemberg 2007 den Ensemble- und Publikumspreis und war im Jahr 2009 für den Stuttgarter Theaterpreis 2009 nominiert. Das Ensemble stellte in seinem Abschlussbericht fest, dass die Förderung durch die Stadt Stuttgart eine große Qualitätsauszeichnung bei Theaterschaffenden ist, die die Neugier von Intendanten weckt und zu ersten Engagements an Theatern verhilft. Darüber hinaus wurde die Infrastruktur u. a. in Form der von der Stadt Stuttgart umsonst zur Verfügung gestellten Proberäume lobend erwähnt. Das Ensemble hat es geschafft, sich ein treues Publikum zu erarbeiten und sich als „Marke“ zu etablieren.

Dem Figurentheaterensemble Wilde & Vogel gab die Konzeptförderung der Stadt Stuttgart eine bedeutende Planungs- und Finanzierungssicherheit und war bei der Akquise weiterer Mittel entscheidend.

Durch die dreijährige Konzeptionsförderung der Stadt Stuttgart war es dem Ensemble „art connexion“ möglich, gemeinsam mit Jugendlichen eine langfristige Projektreihe namens „move the music 06 – 08“ zu entwickeln und diese als feste Größe im Stuttgarter Kulturleben zu etablieren. Dieses Projekt hat einen wichtigen Teil zur persönlichen Entwicklung der Jugendlichen beigetragen. Leider musste das Ensemble feststellen, dass sich für diese Projektreihe kaum weitere Geldgeber, die dringend nötig gewesen wären, finden ließen. So mussten, trotz der Basisförderung durch die Stadt Stuttgart, extrem Kosten eingespart werden. Kritisch angemerkt wurde weiterhin die begrenzte Möglichkeit an Vorstellungen, aufgrund von Spielorten, Kosten und Terminen. Gerade das Rotebühltheater ist als Aufführungsort nach wie vor nicht attraktiv genug, um eine größere Zahl an Publikum an sich zu binden.


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Anlage 2_ GRDrs 1410-2009_TheaterProjekte2010.xls