Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Technisches Referat

Gz: KBS, T
GRDrs 395/2011
Stuttgart,
09/13/2011



Umstrukturierung der Gewerblichen Schule Im Hoppenlau;
Verlegung der Außenstelle des Wirtschaftsgymnasiums West in das Gebäude Ludwigstr. 111 in Stuttgart-West, Grundsatzbeschluss




Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Umwelt und Technik
Verwaltungsausschuss
Beschlussfassung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
04.10.2011
05.10.2011



Beschlußantrag:

1. Vom Bericht über die Situation der Gewerblichen Schule Im Hoppenlau [nach schulorganisatorischen Änderungen] (GSIH) wird Kenntnis genommen.
2. Der Weiterentwicklung der mit GRDrs. 873/2006 beschlossenen schulorganisatorischen Zuordnungen zur GSIH durch die Einrichtung eines 2-zügigen Beruflichen Gymnasiums an der GSIH zum baldmöglichsten Zeitpunkt wird zugestimmt.
3. Dem Raumprogramm für die Gewerbliche Schule Im Hoppenlau [nach schulorganisatorischen Änderungen] wird zugestimmt. Es soll gemäß Beschlussantrag Ziffer 2 die Variante „GSIH mit Beruflichem Gymnasium“ weiter verfolgt werden.
4. Vom Bericht über die Situation des Wirtschaftsgymnasiums West (WGW) wird Kenntnis genommen.
5. Ebenfalls Kenntnis genommen wird vom Ergebnis der Untersuchung des externen Gutachters GUS Architekten und Ingenieure zur Umstrukturierung im Gebäudebestand der GSIH und des Gebäudes Ludwigstr. 111 (derzeit Hedwig-Dohm-Schule). Danach ist eine Aufgabe der angemieteten Außenstellen in der Siemensstraße 52 in Stuttgart-Feuerbach (GSIH und WGW) sowie der Außenstelle der GSIH Am Klingenbach 19 möglich.
6. Der Einrichtung einer Außenstelle der GSIH und des WGW jeweils im Gebäude Ludwigstr. 111 in 70197 Stuttgart nach Verlegung der Hedwig-Dohm-Schule wird zugestimmt.
7. Das Hochbauamt wird beauftragt, auf der Grundlage des Untersuchungsergebnisses die konkreten Planungen für eine Umsetzung der Umstrukturierungsmaßnahmen in Verbindung mit Sanierungsmaßnahmen in der Variante „GSIH mit Beruflichem Gymnasium“ und Außenstelle WGW mit einem Kostenrahmen von voraussichtlich 37,4 – 42,4 Mio. € bis einschließlich LPH 3 fortzusetzen. Es wird eine Programmfläche von rd. 12.000 m² realisiert.
8. Über die Bereitstellung von Planungsmitteln von 1,8 Mio. € zur Planung bis einschließlich LPH 3 wird im Rahmen der Haushaltsplanberatungen 2012/13 entschieden.


Begründung:


Ausgangssituation

Rückblick
Die beruflichen Schulen in Stuttgart haben zum Teil erhebliche Raumfehl- bzw. Sanierungsbedarfe. In Bezug auf die hauswirtschaftlichen Schulen (Hedwig-Dohm-Schule und Hauswirtschaftliche Schule Stuttgart-Ost), die GSIH und die Kerschensteinerschule sieht die wirtschaftliche und pädagogisch sinnvolle Lösung vor, die wesentlichen Bildungsgänge der beiden hauswirtschaftlichen Schulen an einem Standort zu einer neuen Schule für Ernährung und Sozialwesen zusammenzuführen. Daneben wird eine neue Schule für Gesundheit und Pflege eingerichtet, an der Bildungsgänge angeordnet werden, die derzeit an der GSIH und der Kerschensteinerschule untergebracht sind – siehe GRDrs. 873/2006. Mit diesen beiden komplett neu konzipierten und ausgestatteten Schulen stellt die Landeshauptstadt Stuttgart beste Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in zentralen gesellschaftlichen Aufgabenfeldern der Zukunft zur Verfügung.

Konsequenzen - Handlungsbedarf
Die Einrichtung und Inbetriebnahme der Schulen für Ernährung und Sozialwesen sowie Gesundheit und Pflege löst zwangsläufig weiteren Handlungsbedarf aus. Mit dem Auszug von Bildungsgängen aus der GSIH sowie der Aufnahme von Ausbildungsberufen aus der Hauswirtschaftlichen Schule Stuttgart-Ost entsteht am dortigen Standort erheblicher Umstrukturierungsbedarf.

Konsequenzen - Chancen
Neben dem erheblichen Umstrukturierungsbedarf am Standort der GSIH ergeben sich durch die schulorganisatorische Umorganisation mehrere Chancen für die Stadt:

· Das freiwerdende Gebäude der Hedwig-Dohm-Schule befindet sich in einem guten Zustand und kann durch Nachnutzung für den Abbau von räumlichen Defiziten von umliegenden beruflichen Schulen herangezogen werden, die an ihren Standorten über keine Erweiterungsmöglichkeiten verfügen.
· Der Standort der Hauswirtschaftliche Schule Ost wird nicht mehr für schulische Zwecke benötigt und kann daher einer wirtschaftlichen Vermarktung zugeführt werden. Für Teilbereiche bestehen jedoch konkrete Bedarfe der sozialen Infrastruktur, die bei der weiteren Planung zu berücksichtigen sind.
· Es ergeben sich langfristige Einsparungen durch die Aufgabe von angemieteten Außenstellen in der Siemensstraße 52.
· Im Pavillon Am Klingenbach 19 befindet sich neben der Grundschule Gablenberg derzeit eine Außenstelle der GSIH für den Berufsbereich Zahnmedizin, der schulorganisatorisch der Schule für Gesundheit und Pflege zugeordnet wird. Diese Räume werden zukünftig nicht mehr von der GSIH benötigt. Derzeit gibt es noch keine Nachnutzungsplanungen. Der Pavillon ist für die ausschließliche Nutzung durch die Grundschule überdimensioniert. Die Verwaltung schlägt daher vor, zu untersuchen, ob es in Anbetracht von anstehenden Sanierungs- und Unterhaltskosten für den Pavillon Baujahr 1971 wirtschaftlicher ist, den Pavillon gänzlich aufzugeben und die für die Grundschule notwendigen Räume in einem Neubau herzustellen (als 2. BA des Neubaus für den Ganztagesbereich).

Externer Gutachter
Für die bestmögliche Umsetzung des für die GSIH in ihrer neuen Struktur vom Regierungspräsidium Stuttgart festgestellten Raumprogramms war die Erstellung eines funktionellen Raumprogramms notwendig. Aufgrund der engen Personalsituation im Schulverwaltungsamt wurde hierfür ein externer Gutachter hinzugezogen. Die Maßnahmen an der GSIH sind letztendlich eine Fortsetzung der Planungen für die neuen Schulen für Gesundheit und Pflege sowie Ernährung und Sozialwesen. Aus der Mitarbeit in diesem Verfahren verfügt die Gesellschaft für Umweltplanung Stuttgart (GUS) über spezifische Vorkenntnisse auch zur GSIH. Daher wurde die Erstellung einer Machbarkeitsstudie an GUS vergeben.

Der Abschlussbericht ist dieser Gemeinderatsvorlage als Anlage beigefügt.


Zu 1) Bericht über die Situation der Gewerblichen Schule Im Hoppenlau [nach schulorganisatorischen Änderungen] (GSIH)

Aktuelle Schulsituation
Aufgrund des hohen Raumdefizits der GSIH in ihrer aktuellen Schulorganisation musste vor einigen Jahren eine weitere Außenstelle in der Siemensstraße 52 in Stuttgart-Feuerbach angemietet werden. Ein Ziel der Umstrukturierung (siehe nachfolgende Absätze) ist die die Aufgabe dieser Außenstelle und somit die Reintegration der ausgelagerten Klassen.

Neuorganisation
An der GSIH stehen zum Schuljahr 2013/14 verschiedene Änderungen an, die durch die Inbetriebnahme des beruflichen Schulzentrums für Gesundheit und Pflege sowie Ernährung und Sozialwesen ausgelöst werden. Zu diesem Zeitpunkt ist der Auszug der Gesundheitsberufe vorgesehen. Damit werden Räume im Stammgebäude-Komplex frei und es kann die Außenstelle Am Klingenbach 19 aufgegeben werden. Gleichzeitig werden im Rahmen der schulorganisatorischen Änderungen die Bildungsgänge des Bereichs Gastronomie aus der Hauswirtschaftlichen Schule Ost in die GSIH integriert. Dies hat insbesondere einen geänderten Bedarf bei den berufsbezogenen Fachräumen zur Folge.

Das schulische Profil der GSIH wird auch nach der Neustrukturierung stark durch Teilzeit-Bildungsgänge bestimmt werden und unterliegt somit einer hohen Konjunkturanfälligkeit. Dies ist nicht zuletzt in Bezug auf die Lehrergewinnung problematisch. Um den Vollzeitbereich zu stärken und das Angebot der Schule weiter qualitativ aufzuwerten, wird die Einrichtung eines 2-zügigen Beruflichen Gymnasiums angestrebt (siehe hierzu auch Begründung „zu 2)“).

Raumprogramm
Vor dem Hintergrund der schulischen Neuorganisation hat die Verwaltung beim Regierungspräsidium den Erlass eines Raumprogramms beantragt. Unter der Prämisse, dass die beiden bestehenden Außenstellen Am Klingenbach und in der Siemensstraße nicht als Bestand berücksichtigt werden, hat das Regierungspräsidium einen Sollraumbedarf von 9.333 m² Programmfläche in der Variante „GSIH ohne Berufliches Gymnasium“ bzw. 10.421 m² Programmfläche in der Variante „GSIH mit Beruflichem Gymnasium“ festgestellt. Dem steht eine derzeit nutzbare Ist-Programmfläche am Stammsitz der GSIH von 8.280 m² gegenüber [siehe auch Begründung „zu 3)“].

Bauliche Anlage
Der Stammsitz der GSIH besteht aus drei Gebäudeteilen (Seidenstraße, Rosenbergstraße und Forststraße), die zeitlich versetzt entstanden sind. Bedingt durch die additive Entstehungsgeschichte des Ensembles (siehe Abschlussbericht, S. 11+12) sind die Unterrichtsräume, die Werkstätten und die Fachräume der verschiedenen Fachbereiche geschossübergreifend und teilweise über mehrere Gebäudeteile verteilt. Darüber hinaus bestehen an der Schule folgende Defizite (siehe Abschlussbericht, S. 14+15), die im Zuge des ohnehin bestehenden Umstrukturierungsbedarfs behoben werden können:

Defizite
· Anlieferung, Barrierefreiheit
Im gesamten Schulensemble gibt es nur einen einzigen anfahrbaren, barrierefreien Zugang. Dieser liegt im Untergeschoss des Gebäudes Forststraße im Bereich der Fleischerei. Im gleichen Gebäude befindet sich auch der einzige Aufzug der Schule. Daraus resultieren schulbetriebliche Einschränkungen wie z.B. erschwerte Anlieferung (fachbereichsfremde Personen müssen durch die Fleischerei - Hygieneproblematik) und eine erschwerte Materialverteilung innerhalb und zwischen den Gebäuden.

· Funktionsbeziehungen
Die Anbindung von Theorie- und Fachräumen an die jeweiligen Berufsbereiche ist nicht im erforderlichen Umfang gegeben. Präsentations- und Auswertungsräume fehlen ganz. Bestehende Lagermöglichkeiten sind nicht bereichsnah zugeordnet und nur schwer zugänglich.

· Der Schule fehlt ein zentraler identitätsstiftender Ort, d.h. ein zentraler Aufenthaltsbereich (einschließlich Cafeteria, Mediothek, …) für die Schulgemeinschaft.
· Die vorhandene Ausstattung der Fachräume ist teilweise überholt (z.B. Friseurfachraum aus den 1970er Jahren)
· Lebensmittelhygiene
Die Umkleiden und sanitären Anlagen genügen nicht mehr den Anforderungen der Ernährungsberufe (EU-Zertifizierung, Hygieneschleusen)

· Bautechnik / Sanierungsbedarf
- veraltete und/oder falsch dimensionierte Lüftungsanlagen

- Sanierungsbedürftige Sanitärinstallationen im Fleischereibereich

- unzulänglicher sommerlicher Wärmeschutz

· Der Zustand des im Inneren der Schulanlage gelegenen Pausen - und Freibereichs ist stark sanierungsbedürftig. Die Kosten sind im Gesamtkostenrahmen noch nicht enthalten und werden im Zuge der weiteren Planung ermittelt. Es wird geprüft, ob dies innerhalb des Gesamtkostenrahmens finanzierbar ist.

Umsetzungsvorschlag
Zur Einbindung des neu hinzukommenden Fachbereichs der Gastronomieberufe, zur Gewinnung von zusätzlichen Flächen für den Abbau des Raumdefizits sowie zur Verbesserung der Raumstruktur sind zahlreiche bauliche Umstrukturierungen und der Neubau eines Pavillongebäudes am Stammsitz der GSIH erforderlich (s. S. 29 und Anlage 6 des Schlussberichts).

Nur so kann die Schule an die aktuellen Anforderungen angepasst werden und einen modernen, zukunftsfähigen Unterricht gewährleisten. In diesem Zuge können auch die festgestellten baulichen Mängel (s.o.) behoben werden.

Durch die Baumaßnahmen sind mehrere Bäume betroffen. Mittels entsprechender Ersatzpflanzungen wird für die zu entfernenden Bäume ein wertgleicher Ersatz geschaffen. Die hierfür erforderlichen Kosten werden im Zuge der weiteren Planung ermittelt. Es wird geprüft, ob dies innerhalb des Gesamtkostenrahmens finanzierbar ist.


Zu 2) Einrichtung eines Beruflichen Gymnasiums (BG)

Nachfrage / Bedarfsentwicklung
Seit Jahren liegt die Zahl der Anmeldungen an den Beruflichen Gymnasien landesweit wie auch in Stuttgart deutlich über den vorhandenen Plätzen, so dass jedes Jahr zahlreiche Interessenten abgewiesen werden müssen. So haben sich beispielsweise im Schuljahr 2010/11 auf die in Stuttgart rd. 730 zur Verfügung stehenden Plätze rd. 1.770 Schüler/innen beworben. Das Land hat daher Ende November 2010 den Ausbau der Beruflichen Gymnasien durch die Bildung zusätzlicher Klassen in den kommenden Schuljahren angekündigt. Die neue grün-rote Landesregierung hat in der Koalitionsvereinbarung sogar die Schaffung eines Rechtsanspruchs für alle zugangsberechtigten Bewerber/innen zu einem beruflichen Gymnasium angekündigt.

Außerdem ist davon auszugehen, dass das Interesse an Beruflichen Gymnasien in den nächsten Jahren weiter ansteigen wird, da die Schulart zukünftig neben den Abgängern von den Realschulen auch den Schülerinnen und Schülern mit Werkrealschulabschluss eine Anschlussmöglichkeit bietet. Zugleich werden die Beruflichen Gymnasien auch immer stärker in den Focus der Schülerschaft an den achtjährigen Gymnasien rücken. Weiterhin ermöglichen die beruflichen Bildungswege und insbesondere die Beruflichen Gymnasien in Baden-Württemberg sozial benachteiligten Kindern nachträglich doch noch Zugang zum Hochschulbereich und leisten somit einen wesentlichen Beitrag zur Verminderung der sozialen Disparität.

Standortoptionen
Die Standorte der Beruflichen Schulen in Stuttgart und insbesondere derer mit Beruflichen Gymnasien sind dadurch gekennzeichnet, dass sie nicht bzw. nur eingeschränkt erweiterbar sind. Nachdem zum Schuljahr 2011/12 an verschiedenen Standorten zusätzliche Züge eingerichtet werden (siehe GRDrs. 51/2011) ist die Umstrukturierung des GSIH eine weitere Option für den Ausbau der Beruflichen Gymnasien in Stuttgart, um den langfristigen Bedarf für Stuttgarter Schüler/innen zu decken.

Fachrichtung
Über das Profil des neuen BG an der GSIH wird in Absprache mit dem Regierungspräsidium Stuttgart und der Schulleitung im Zuge der weitergehenden Planungen entschieden.



Zu 3) Raumprogramm der GSIH

Schulorganisation
Für die Erstellung des Raumprogramms wurden vom Regierungspräsidium Stuttgart folgende Schularten und Berufe für die schulorganisatorisch neu strukturierte GSIH zugrunde gelegt:

Berufsschule im Berufsfeld Ernährung und Hauswirtschaft (Fleischer/in, Fleischerfachverkäufer/in, Müller/in, Bäcker/in, Konditoren/Konditorinnen, Speiseeishersteller/in, Bäckerei- und Konditoreifachverkäufer/in sowie bisher an der HW Ost unterrichtete HOGA-Berufe), Berufsschule im Berufsfeld Körperpflege (Friseure/Friseurinnen, Kosmetiker/innen), Sonderberufsschule Ernährung und Hauswirtschaft, BVJ / BEJ,
1-jährige Berufsfachschule Körperpflege, Fachschule (Meisterschule) für Konditoren/Konditorinnen und Fachschule (Meisterschule) für Müller/innen;
optional 2-zügiges Berufliches Gymnasium

Weiterhin wurde der Raumbedarf der Landesakademie Baden-Württemberg für Veterinär- und Lebensmittelwesen (AkadVet) berücksichtigt.

Umsetzung
Die beiden varianten Raumprogramme „GSIH ohne Berufliches Gymnasium (BG)“ und „GSIH mit Beruflichem Gymnasium (BG)“ sind im Schlussbericht (Anlage) im Anhang 2.2 (ohne BG) und im Anhang 3.2 (mit BG) in Tabellenform dargestellt. Die linke Spalte enthält die Raumbezeichnungen und bildet das aktuelle Raumprogramm des Regierungspräsidiums Stuttgart ab; die rechte bzw. die weiteren Spalte/n zeigen die Realisierung in den umstrukturierten Gebäuden auf.

Variante „GSIH ohne BG“
An der GSIH werden durch die schulorganisatorische Umstrukturierung ohnehin dringend umfangreiche bauliche Maßnahmen erforderlich. In der Variante „GSIH ohne BG“ kann trotz Erweiterungen das erforderliche Raumprogramm von 9.333 m² Programmfläche bzw. 67 Unterrichtseinheiten (UE) nicht vollständig umgesetzt werden (nur 9.043 m² Programmfläche bzw. 64 UE – siehe Abschlussbericht, S. 17 - 20).

Variante „GSIH mit BG“
In der Variante „GSIH mit BG“ werden im Gebäudekomplex am Standort der GSIH Umstrukturierungen gleichen Ausmaßes erforderlich. In dieser Variante würde das Berufliche Gymnasium am Stammsitz der GSIH untergebracht und der Bereich Körperpflege (Friseure, Kosmetiker) würde in die neue Außenstelle in der Ludwigstr. 111 ziehen. Das in städtischem Eigentum befindliche Schulgebäude Ludwigstr. 111 in Stuttgart-West wird derzeit von der Hedwig-Dohm-Schule genutzt, die in das neue Berufliche Schulzentrum für Gesundheit und Pflege sowie Ernährung und Sozialwesen umziehen wird. In der Variante „GSIH mit BG“ könnte unter Hinzuziehung der neuen Außenstelle das erforderliche Raumprogramm von 10.421 m² Programmfläche bzw. 77 UE vollständig umgesetzt werden (siehe Abschlussbericht S. 21 - 28).

Ausgewogenheit des Angebots
Nicht zuletzt würde die GSIH durch die Einrichtung eines 2-zügigen BGs ein weiteres Standbein im Bereich der Vollzeitschularten erhalten, das die Schule besser vor konjunkturellen Schwankungen und den Auswirkungen auf die Schülerzahlen in den Teilzeitschularten schützt.


Fazit
Aus diesen Gründen sollte aus Sicht der Verwaltung die Variante „GSIH mit Beruflichem Gymnasium“ weiter verfolgt werden.


Zu 4) Bericht über die Situation des Wirtschaftsgymnasiums West (WGW)

Aktuelle Schulsituation
Das WGW befindet sich mit seinem Hauptstandort in der Rotebühlstr. 101 in Stuttgart-West. Da die Räume des Stammgebäudes insgesamt nicht ausreichen, werden die Schüler/innen des Teilzeitbereichs (Berufsschule, BVJ) in der Außenstelle im Mietobjekt Siemensstraße 52 in Stuttgart-Feuerbach beschult. Trotz der Außenstelle hat die Schule weiterhin ein Raumdefizit.

Schulorganisation
Die schulorganisatorische Struktur des WGW ist in sich stimmig, so dass auch in der Zukunft keine umfassenden Änderungen bei der Schulstruktur zu erwarten sind. Allerdings ist aufgrund des Raumdefizits der Schule eine Weiterentwicklung des schulischen Angebots nicht möglich – siehe auch nächster Absatz. So musste beispielsweise die dringend benötigte Einrichtung eines vierten WG-Zuges im Rahmen des Ausbaus der Beruflichen Gymnasien in Stuttgart (GRDrs. 51/2011) zurückgestellt werden.

Raumprogramm
Gemäß Raumprogrammbescheid des Regierungspräsidiums (vormals Oberschulamt) Stuttgart vom Juni 2002 hat die Schule ein Schulraumdefizit, das im Aufenthaltsbereich durch die derzeitige Schaffung eines Pavillonneubaus auf dem Schulhof des Stammgebäudes abgemildert werden wird. Dennoch verbleibt ein restliches Raumdefizit von rd. 250 m² Programmfläche. Aufgrund dieser Situation sind am WGW keine schulischen Entwicklungsmöglichkeiten wie z.B. Ausbau des Beruflichen Gymnasiums gegeben.

Umsetzungsvorschlag
Eine Perspektive für die räumliche Situation des WGW ergibt sich durch die teilweise Nachnutzung des Gebäudes der Hedwig-Dohm-Schule in der Ludwigstr. 111. Die Verlegung der Außenstelle von der Siemensstr. 52 in Stuttgart-Feuerbach in die Ludwigstr. 111, die fußläufig vom Stammgebäude zu erreichen ist, ergeben sich für das WGW schulorganisatorische Erleichterungen.

Im Gebäude Ludwigstr. 111 verbleibt neben der notwendigen Fläche für die Außenstelle der GSIH in der Variante mit BG (s.o.) genügend Fläche, um die Räume des WGW in der Außenstelle Siemensstraße 52 zu ersetzen, das Raumdefizit des WGW abzubauen und zusätzliche Fläche für die Weiterentwicklung des WGW zu generieren (siehe Schlussbericht S. 28 und Anhang 5).


Zu 5) Ergebnis der Untersuchung des externen Gutachters

Gewerbliche Schule Im Hoppenlau
Mit der Untersuchung von GUS wird aufgezeigt, dass zur Umsetzung des Raumprogramms der GSIH unter Aufgabe der Außenstellen in der Siemensstraße 52 und Am Klingenbach 19 verschiedene Umstrukturierungen erforderlich werden. Gleichzeitig kann aber festgestellt werden, dass innerhalb des vorhandenen Gebäudekomplexes erhebliche Defizite – siehe „zu Ziffer 1)“ – abgebaut und funktionsfähige und zukunftsgerichtete Umstrukturierungen einschließlich gewisser Erweiterungen durchführbar sind.

Durch die Umstrukturierung kann eine Qualitätssteigerung und eine Verbesserung der Schulorganisation erzielt werden:

· Bereichsbezogene Gruppierung der Fachräumlichkeiten unter Zuordnung / Nähe von Theorie- und Unterrichtsräumen;
· Fachraumnahe Auswertungs- und Präsentationsräume;
· Einrichtung der notwendigen Hygieneschleusen für die Lebensmittel verarbeitenden Bereiche;
· Zuordnung der Lehrerstützpunkte in die Nähe der Fachbereiche;
· Verbesserung der Anlieferung (Hygiene), Gewährleistung der vertikalen Verteilung innerhalb des Gebäudes, Barrierefreiheit
· u. v .m.

Im Detail wird hierzu auf den als Anlage beigefügten Schlussbericht verwiesen.

Wirtschaftsgymnasium West
Die sich für das WGW ergebende Qualitätssteigerung und die Entwicklungsperspektiven für die Schule sind unter „zu Ziffer 4)“ und im Schlussbericht dargestellt.


Zeitschiene

Zeitplan / Bauabschnitte
Die baulichen Umstrukturierungen sind so umfangreich, dass sie im laufenden Schulbetrieb erfolgen müssen. Es müssen daher mehrere Bauabschnitte gebildet werden. Dabei sind, wie im Abschlussbericht auf S. 34-39 dargestellt, zwei Varianten denkbar, bei denen die Gesamtbauzeit drei bzw. vier Jahre beträgt.

Bei der Aufstellung des Zeitplans / Bildung der Bauabschnitte sind folgende Prämissen maßgeblich:

· Sofortiger Beginn der Umbauarbeiten im Gebäude Ludwigstr. 111 nach Auszug der Hedwig-Dohm-Schule, um einen Leerstand des Gebäudes zu vermeiden.
· Zeitnaher Umzug der HOGA-Berufe aus dem Gebäude der Hauswirtschaftlichen Schule Ost in den Stammsitz der GSIH

Dringlichkeit
Um Nachteile und wirtschaftlichen Schaden von der Stadt abzuwenden, ist es zwingend erforderlich, dass unmittelbar im Anschluss an die Neuorganisation mit den Umbaumaßnahmen angefangen wird. Dies ist nur möglich, wenn mindestens Planungsmittel im Doppelhaushalt 2012/13 bereitgestellt werden. Ansonsten ergeben sich folgende nachteilige Auswirkungen:

· Bei Leerstand des Gebäudes Ludwigstr. 111 ist mit einer Verschlechterung der Gebäudesubstanz zu rechnen. Es fallen dennoch Betriebskosten an. Weiterhin sind Schäden durch Vandalismus zu befürchten.
· Das Berufsfeld der HOGA-Berufe müsste zwei Jahre länger im Gebäude der Hauswirtschaftlichen Schule Ost in der Hackstraße verbleiben. Somit müsste der Unterricht unter den bekannten schwierigen Verhältnissen (Sanierungsbedarf, Brandschutz, Fachräume entsprechen nicht den Anforderungen an eine zeitgemäße Ausbildung etc.) um weitere Jahre fortgeführt werden. Auch ist es für das Zusammenwachsen der Schulgemeinde äußerst problematisch, wenn die Aufnahme der neuen Berufsgruppe nicht zeitnah räumlich nachvollzogen wird.
· Die Vermarktung des Schulareals am Stöckach und die daraus zu erzielenden Gewinne könnten erst um zwei Jahre zeitverzögert realisiert werden.
· Die Nutzung der Mietobjekte mit den entsprechenden Mietzahlungen wäre mindestens zwei Jahre länger erforderlich.


Personalaufwand

Die Begleitung dieses Umstrukturierungsprojektes bringt einen erheblichen zusätzlichen personellen Aufwand mit sich, über den die Verwaltung separat berichten wird.


Finanzielle Auswirkungen

Variante GSIH „ohne Berufliches Gymnasium“ und Außenstelle WGW

Für die strukturellen Umbaumaßnahmen in Verbindung mit notwendigen Sanierungen entstehen voraussichtlich Kosten (Kostenannahme) von rd. 25,9 – 29,9 Mio. €. Eine konkrete Kostenaussage ist erst möglich, wenn die Planungen bis Lph. 3 vorliegen.

Für Einrichtung und Ausstattung entstehen Kosten in Höhe von rd. 6,5 €. Nähere Erläuterungen zu den Kosten sind der Anlage 2 zu entnehmen.

Mit Abschluss der Umstrukturierungsmaßnahmen entstehen durch die dabei umgesetzten Raumgewinne innerhalb des Stammgebäudes und durch die Nachnutzung des städtischen Gebäudes Ludwigstr. 111 Einsparungen durch die mögliche Kündigung des Mietverhältnisses für die GSIH und das WGW in der Siemensstraße 52 in Höhe von rd. 184.440 € pro Jahr.

Das Regierungspräsidium Stuttgart prüft derzeit, in welchem Umfang eine Schulbauförderung möglich ist. Angesichts der hier anstehenden Erweiterungs- und Umbaufläche könnte sich ggf. der Zuschuss auf bis zu 3,3 Mio. € belaufen.

Maßnahme Aufwendung
Umstrukturierung und Sanierung 25,9 – 29,9 Mio. €
Einrichtung 6,5 Mio. €
Summe Aufwendungen 32,4 – 36,4 Mio. €
Einsparung Mietausgaben (20 Jahre kapitalisiert) - 3,1 Mio. €
Angenommener Landeszuschuss - 3,3 Mio. €
Gesamtkosten für LHS 26 – 30 Mio. €

Variante GSIH „mit Beruflichem Gymnasium“ und Außenstelle WGW

Für die strukturellen Umbaumaßnahmen in Verbindung mit notwendigen Sanierungen entstehen voraussichtlich Kosten (Kostenannahme) von rd. 29,8 – 34,8 Mio. €. Eine konkrete Kostenaussage ist erst möglich, wenn die Planungen bis Lph. 3 vorliegen. Es soll versucht werden, die Baumaßnahmen ohne zusätzliches Interimsgebäude (Container) abzuwickeln. Allerdings ist eine Aussage darüber erst möglich, wenn die konkretisierenden Planungen bis zur Lph. 3 vorliegen.

Für Einrichtung und Ausstattung entstehen Kosten in Höhe von rd. 7,6 Mio. €. Nähere Erläuterungen zu den Kosten sind der Anlage 2 zu entnehmen.

Mit Abschluss der Umstrukturierungsmaßnahmen entstehen durch die dabei umgesetzten Raumgewinne innerhalb des Stammgebäudes und durch die Nachnutzung des städtischen Gebäudes Ludwigstr. 111 Einsparungen durch die mögliche Kündigung des Mietverhältnisses für die GSIH und das WGW in der Siemensstraße 52 in Höhe von rd. 184.440 € pro Jahr.

Das Regierungspräsidium Stuttgart prüft derzeit, in welchem Umfang eine Schulbauförderung möglich ist. Angesichts der hier anstehenden Erweiterungs- und Umbaufläche könnte sich ggf. der Zuschuss auf bis zu 3,9 Mio. € belaufen.

Maßnahme Aufwendung
Umstrukturierung und Sanierung 29,8 – 34,8 Mio. €
Einrichtung 7,6 Mio. €
Summe Aufwendungen 37,4 – 42,4 Mio. €
Einsparung Mietausgaben (20 Jahre kapitalisiert) - 3,1 Mio. €
Angenommener Landeszuschuss - 3,9 Mio. €
Gesamtkosten für LHS 30,4 – 35,4 Mio. €

Für beide Varianten

Der Umbau wird in mehreren Bauabschnitten erfolgen. Die Bauzeit beträgt rd. vier Jahre. Somit würden sich die Kosten auf Doppelhaushalte 2012/13, 2014/15 und 2016/17 verteilen.

Der jeweils angegebene Kostenrahmen stellt eine Kostenannahme vorbehaltlich der Überprüfung des geltenden Planungs- und Baurechts sowie einer Überprüfung der Bausubstanz im Hinblick auf mögliche Schadstoffe dar. Da keine konkrete Planung vorliegt und für die Bauabwicklung derzeit mehrere Szenarien möglich sind, wurden die dargestellten Kosten überschlägig, aufgrund von Erfahrungswerten, ermittelt. Auch die Kosten für die EDV-Vernetzung sind in den dargestellten Kosten nur grob überschlägig enthalten. Zur Konkretisierung der Kosten für die EDV-Vernetzung ist eine Vertiefung der Planung, vor allem in Hinblick auf die Bauabwicklung im laufenden Betrieb, erforderlich. Im Gesamtkostenrahmen sind Ausstattungskosten in Höhe von rd. 6,5 Mio. € bzw. 7,6 Mio. € beinhaltet.

Durch die Aufgabe und die Vermarktung des Gebäudes der Hauswirtschaftlichen Schule Ost am Stöckach können weitere Einnahmen erzielt werden. Zum möglichen Zeitpunkt der Aufgabe des Gebäudes wird auf den Abschnitt „11. Zeitplan, Bauabschnitte“ im Abschlussbericht S. 34-39 verwiesen.

Für den Pavillon Am Klingenbach 19 gibt es noch keine Nachnutzungsplanungen. In der Folge bleibt zu untersuchen, inwieweit ein Abriss des Pavillons Baujahr 1971 und eine passgenaue Erweiterung für die Grundschule Gablenberg langfristig wirtschaftlicher wäre im Vergleich zu den sonst anfallenden Kosten für die Sanierung und den Unterhalt des Gebäudes.



Beteiligte Stellen

Die Referate WFB und StU haben die Vorlage mitgezeichnet.

Vorliegende Anträge/Anfragen

-

Erledigte Anträge/Anfragen

-



Dr. Susanne Eisenmann Dirk Thürnau

Anlagen

Anlage 1: Schlussbericht des Büro GUS
Anlage 2: Erläuterungen zu den Einrichtungs- und Ausstattungskosten





zum Seitenanfang
395-2011 Anlage 2 Ausstattungskosten.pdf2011-05-10_HOP-Schlussbericht-final -korr20110523-S28.pdf2011-05-10_HOP-Schlussbericht_end.pdfA8-1-2_2011-06-20_Ausstattung.pdfA1-1_2011-05-09_ HOP-Bestandspläne.pdfA1-2_2011-05-09_HOP_Bestandsliste-PF-SVAgeneriert2011.pdfA2-1_2011-05-09_HOP-Nutzung- o BG-V1.pdfA2-2_2011-05-09_HOP_GegenüberstellungRaumprogramm-oBG.pdfA3-1_2011-05-09_HOP-Nutzung-m BG_V2.pdfA3-2_ 2011-05-09_HOP_GegenüberstellungRaumprogramme mit BG.pdfA4-1_2011-05-09_HDS-Bestandspläne.pdfA4-2_2011-05-09_HDS-Bestandsliste-PF_SVAgeneriert2010.pdfA5-1_2011-05-09_Ludwigstr-NutzungWGW-HOP.pdfA5-2_2011-05-09_WGWest-Bestandsliste-PF-ohneNeubau-Eing2010.pdfA5-3_2011-05-09_WGW_GegenüberstellungRaumprogram-korr20110523.pdfA6-1_2011-05-09_HOP_Lageplan_Erweiterungen.pdfA6-2_2011-05-09_HOP-Rot-Gelb-Pläne - o BG-V1.pdfA6-3_2011-05-09_HOP-Rot-Gelb-Pläne -mBG-V2.pdfA7-1_Ludwigstr-Längsschnitt.pdfA7-2_2011-05-09_Ludwigstr-Rot-Gelb-Pläne.pdf