Der Vorprojektbeschluss (GRDrs 935/2010) zur Sanierung und Umstrukturierung der Johannes-Gutenberg-Schule wurde am 22.02.2011 durch den Ausschuss für Umwelt und Technik und am 23.02.2011 durch den Verwaltungsausschuss gefasst.
2. Raumprogramm
Die Planung basiert auf der aktualisierten Fassung des Raumprogramms vom 26.4.2013 (Anlage 4), der die Schülerzahlen des Schuljahres 2012/13 sowie die prognostizierten Schülerzahlen für ein vollständig ausgebautes 2-zügiges Technisches Gymnasium zugrunde liegen. Diese Aktualisierung durch das Regierungspräsidium Stuttgart wurde aufgrund sinkender Schüler- und Klassenzahlen an der Johannes-Gutenberg-Schule notwendig.
3. Entwurfskonzept
Mit der Umstrukturierung der Johannes-Gutenberg-Schule soll den räumlichen Vorgaben in fachlich-organisatorischer Hinsicht und damit den veränderten Erfordernissen moderner Lern- und Arbeitsmethoden Rechnung getragen werden. Gleichzeitig ist eine den Anforderungen der Stadt Stuttgart entsprechende energetische Erneuerung der Fassade vorgesehen. Eine weitere Zielsetzung der Maßnahme ist neben der energetischen Optimierung des Gebäudes die Beseitigung wesentlicher baulicher Mängel, die momentan flächendeckend im Bestand im Hinblick auf Wasser- und Luftdichtigkeit, Schall- und Wärmeschutz im Bereich der Fassaden bestehen.
4. Finanzielle Auswirkungen
Für die Sanierung und Umstrukturierung der Beruflichen Johannes-Gutenberg- Schule ergeben sich Gesamtbaukosten incl. Außenanlagen und Prognose in Höhe von 30,77 Mio. Euro zuzüglich Kosten der Kostengruppe 600 in Höhe von 3,25 Mio. Euro. Die Gesamtkosten in Höhe von 34,02 Mio. Euro bedeuten Mehrkosten von 2,42 Mio. Euro im Vergleich zu den im Doppelhaushalt 2014/2015 und der mittelfristigen Finanzplanung auf Grundlage des Vorprojektbeschlusses (GRDrs. 935/2010, Beschluss 02/2011) bereitgestellten Mittel.
Die Mehrkosten von 2,42 Mio. Euro werden durch das Schulverwaltungsamt als Vorbelastung zum Doppelhaushalt 2016/17 angemeldet.
Die Gründe für die Kostensteigerung sind in der ausführlichen Begründung dargestellt.
Um den gestiegenen technischen Anforderungen der Berufsbilder Print und Medien/ Grafik-Design und der Lehrpläne gerecht zu werden, ist im Rahmen der Umstrukturierung die Anpassung des pädagogischen Netzes sowie die damit verbundene Beschaffung zusätzlicher Hard-/Software und aktiver Netzwerkkomponenten notwendig. Über eine etwaige Aufstockung der laufenden Budgets des jährlichen Betreuungsetats für die IT-Ausstattung ist im Rahmen der Doppelhaushaltsplanaufstellung 2016/2017 zu entscheiden.
5. Förderung
Seitens des Regierungspräsidiums Stuttgart wurde grundsätzlich die Förderfähigkeit der Maßnahme bestätigt. Zurzeit wird die Höhe der Förderung auf Grundlage des eingereichten Antrags auf Schulbauförderung geprüft. Nach derzeitigem Planungsstand geht die Verwaltung von einem Gesamtzuschuss von ca. 8 Mio. Euro aus.
6. Termine
Folgende weitere Terminabwicklung ist vorgesehen: Baugesuch Feb. 2015 Baugenehmigung Juli 2015 Baubeschluss Dez. 2015 Bauzeit Jan. 2016 - April 2019 Finanzielle Auswirkungen -
Beteiligte Stellen Die Referate KBS, StU und WFB haben die Vorlage mitgezeichnet. Vorliegende Anträge/Anfragen - Erledigte Anträge/Anfragen - Dirk Thürnau Bürgermeister Anlagen 1. Ausführliche Begründung 2. Baubeschreibung 3. Kostendeckblatt 4. Raumprogramm 5. Pläne 6. Energetisches Datenblatt
· zukunftsgerichtete Anpassung der veralteten und teilweise überdimensionierten Raumstrukturen an die aktuellen Berufsbilder und Lehrpläne,
· Aufgabe der angemieteten Außenstelle in der Siemensstraße 52 in Feuerbach und Rückführung der dort untergebrachten Schulart (3-jähriges Berufskolleg GrafikDesign) ins Stammgebäude,
· Behebung der vorhandenen bautechnischen Probleme
auch ohne Erweiterungsbau am Stammgebäude realisiert werden können. Die bestehende Gebäudekonstruktion (Achsmaße und feste Clustergrößen) bedingt die in der vorliegenden Planung dargestellten Raumzuschnitte und Raumgrößen. Dies führt dazu, dass im Bestandsgebäude ein Großteil der Unterrichtsräume größer realisiert werden muss, als es die pauschalierten Flächenangaben im Raumprogramm vorsehen. Hinzu kommt ein bautechnisch bedingter Flächengewinn im Eingangs- und Cafeteria-Bereich durch die notwendige Außenfassadensanierung. Aus diesen Gründen werden 8.247 m² Programmfläche realisiert – s. Anlage 4. Gleichzeitig wird trotz des gebäudebedingten quantitativen Flächenüberhangs nicht mehr als der festgestellte qualitative Raumbedarf umgesetzt.
4. Entwurfskonzept Die Johannes-Gutenberg-Schule wurde in der Zeit zwischen 1974 - 1976 nach den Plänen des Stuttgarter Architekten Prof. Roland Ostertag an der Rostocker Straße erstellt. Die Schule war bereits als Berufsschule für Druckwesen, Buchbinderei und Fotografie konzipiert. Mit der Umstrukturierung der Johannes-Gutenberg-Schule soll den räumlichen Erfordernissen in fachlich-organisatorischer Hinsicht und damit den veränderten Erfordernissen moderner Lern- und Arbeitsmethoden Rechnung getragen werden. Gleichzeitig ist eine den Anforderungen der Stadt Stuttgart entsprechende energetische Erneuerung der Fassade vorgesehen. Eine weitere Zielsetzung der Maßnahme ist neben der energetischen Optimierung des Gebäudes die Beseitigung wesentlicher baulicher Mängel, die momentan im Bestand im Hinblick auf Wasser- und Luftdichtigkeit, Schall- und Wärmeschutz im Bereich der Fassaden bestehen. Im Rahmen einer vorgezogen Maßnahme wurden Teile der Fassade bereits zwischen 2010 und 2011 erneuert. Diese wurden damals schon im Hinblick auf eine spätere Gesamtmaßnahme konzipiert und bleiben erhalten. Dachabdichtungen wurden bei einer früheren Sanierungsmaßnahme erneuert und sind nicht Teil dieser Baumaßnahme. Die vorliegende Planung ist baurechtlich und brandschutztechnisch vorabgestimmt und führt zu baulichen Anpassungen. Konkrete Auflagen und Nebenbestimmungen werden jedoch erst im Baugenehmigungsverfahren festgelegt. Die Oberflächen werden erneuert oder aufgearbeitet. Wegen fehlender Lastreserven in den Dächern können keine Solaranlagen realisiert werden. Änderungen an der äußeren Erscheinung wurden mit dem Urheber, Herrn Prof. Ostertag einvernehmlich abgestimmt. Der prägnante Charakter des Gebäudes soll in Grundzügen erhalten bleiben. Hierzu gehört die markante Farbgebung, die Fassadengliederung und –Rhythmisierung und der im Inneren erlebbare Werkstattcharakter mit sichtbaren Konstruktionen, Leitungsführungen und Fügungen. Im Innenraum soll eine hellere Farbgebung und ein neues Farb- und Materialkonzept für die Verbesserung der Aufenthaltsqualität und einer einfacheren Orientierung in den sich wiederholenden Raumabfolgen sorgen. Die Planung beinhaltet automatisierte Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung in den Unterrichtsbereichen zur Sicherstellung der geforderten Raumluftqualität und Vermeidung baupysikalischer Probleme. In den Werkstattbereichen werden zusätzliche Anforderungen an die Klimatisierung (Entfeuchtung) berücksichtigt. Die Maßnahme beinhaltet weiter den Rückbau von Schadstoffen. Momentan sind im Bereich der Deckenhohlräume asbesthaltige Faserzementplatten und Dämmplatten aus Mineralfasern mit lungengängigen Fasern verbaut. Bestehende schadstoffhaltige Bauteile werden im Zuge der Gesamtsanierung nach den Regeln der Technik kontrolliert rückgebaut und fachgerecht entsorgt. Richtlinien und Normen für das barrierefreie Bauen werden umgesetzt. Alle Bereiche sind stufenlos bzw. über einen Aufzug erreichbar. Behindertentoiletten werden nachgerüstet. 5. Ausstattung Unter dem Begriff der Ausstattung sind u.a. die Einrichtungen und Maschinen im Werkstattbereich, die naturwissenschaftlichen Fachräume, das lose Mobiliar in Unterrichts- und Fachunterrichtsräumen inkl. Interaktiver Tafeln, die Aktiven Komponenten der Netzwerktechnik, loses Mobiliar in Schüler-, Lehrer- und Verwaltungsbereichen sowie die EDV-Ausstattung zusammengefasst. Ebenso fällt in den Bereich Ausstattung das für das im laufenden Schulbetrieb umzusetzende Projekt notwendige Umzugsmanagement (u.a. Auslagerungen in die Siemensstr., Interimsumzüge am Stammgebäude, aufwendige Maschinenumsetzungen inkl. Um- und Anschlussarbeiten etc.). Die vorgenannten umfangreichen Maßnahmen sind in den Kosten für Einrichtung und Ausstattung enthalten. Die Anforderungen und Bedarfe im Bereich „Einrichtung / Ausstattung“, und somit die Grundlage für die Kostenermittlung, resultieren aus dem gemeinsam mit der Schule erhobenen Nutzerbedarfsprogramm, welches im Zuge der fortgeschriebenen Planung zur Leistungsphase 3 im April 2014 abgeschlossen wurde. Durch den weitreichenden Rückbau infolge der Sanierungs- und Umstrukturierungsmaßnahmen werden auch im Bereich der Ausstattung umfangreiche Erneuerungen notwendig. Dies umfasst u.a. notwendige Neuausstattungen im Bereich von Klassenräumen, integrierten Fachräumen, EDV-Räumen und berufsbezogenen Fachräumen. Um den gestiegenen technischen Anforderungen der Berufsbilder Print und Medien/ Grafik-Design und der Lehrpläne gerecht zu werden, ist im Rahmen der Umstrukturierung die Anpassung des pädagogischen Netzes sowie die damit verbundene Beschaffung zusätzlicher Hard-/Software und aktiver Netzwerkkomponenten notwendig. Hierzu werden Mittel in Höhe von rd. 820.000,- Euro benötigt. Über eine etwaige Aufstockung der laufenden Budgets des jährlichen Betreuungsetats für die IT-Ausstattung ist im Rahmen der Doppelhaushaltsplanaufstellung 2016/2017 zu entscheiden. Obwohl im Zuge der Aktualisierung des Raumbedarfs der Schule die erforderliche Programmfläche reduziert werden konnte, sind im Bereich Einrichtung und Ausstattung Kostensteigerungen zu verzeichnen, die u.a.
· der zeitgemäßen Umstellung auf Interaktive Medien,
· den gestiegenen sicherheitsbedingten Anforderungen in Naturwissenschaftlichen Fachräumen und Werkstätten,
· den pädagogisch notwendigen Präsentationsmöglichkeiten von Schülerarbeiten in Fluren, Foyer und Schülerarbeitsbereichen einer Schule für Gestaltungs- und Medientechnik
· und den erforderlichen umfangreicheren Interims-Maßnahmen am Stammgebäude bzw. der Außenstelle Siemensstr. 52 während der baulichen Umsetzung in mehreren Bauabschnitten (s. auch Ziffer 6)
· noch nicht erfasste tatsächliche Baupreissteigerung zwischen 2011 bis 2014 (7% abzüglich bereits angenommener Baupreissteigerung in der Kostenschätzung von 1% p.a. ergibt 3%) in Höhe von 870.000,- Euro.
· Umplanungsleistungen aufgrund geänderter Vorgaben durch die Schulentwicklungsplanung sowie erhöhte Nebenkosten durch die Novellierung der HOAI in Höhe von 610.000,- Euro.
· Aufgrund der unter Ziffer 5 geschilderten Erfordernisse erhöhen sich die geschätzten Kosten der Kostengruppe 600 „Einrichtung und Ausstattung“ um 650.000 Euro.
· Entfall einer neuen tageslichtabhängigen Lichtsteuerung (rd. 45.200,- Euro)
· Reduzierungen in den Gewerken Boden / Wand (rd. 32.200,- Euro)
· Reduzierungen im Bereich Oberflächen / Sonderfarben (rd. 95.400,- Euro)
· Vereinfachung im Bereich Blendschutz (rd. 95.200,- Euro)
· Reduktion neue Pausenhofüberdachung (rd. 60.000,- Euro)
· Reduzierung der Kosten für externe Projektbegleitung,
· anteilige Reduzierung der schulischen Präsentations- und Ausstellungsmöglichkeiten