Protokoll: Ausschuss für Klima und Umwelt des Gemeinderats der Landeshauptstadt StuttgartNiederschrift Nr.
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VerhandlungDrucksache:
GZ:
Sitzungstermin: 22.10.2021
Sitzungsart: öffentlich
Vorsitz: BM Pätzold
Berichterstattung:Herr Draussnig (SWS), Herr Schust (asp-Architekten)
Protokollführung: Herr Haupt ba
Betreff: "Stadtwerke gehen mit sehr gutem Beispiel voran, vorbildhafte Sanierung ihres neuen Hauptsitzes"
- Antrag Nr. 180/2021 vom 11.05.2021 (90/GRÜNE)
- mündlicher Bericht -

Der im Betreff genannte Antrag ist dem Originalprotokoll sowie dem Protokollexemplar für die Hauptaktei beigefügt.

Die zu diesem Tagesordnungspunkt gezeigte Präsentation ist dem Protokoll als Dateianhang hinterlegt. Aus Datenschutzgründen wird sie nicht im Internet veröffentlicht. Dem Originalprotokoll ist sie in Papierform angehängt.


Herr Drausnigg (SWS) berichtet im Sinne der angehängten Präsentation und geht hierbei auf den Antrag Nr. 180/2021 vom 11.05.2021 (90/Grüne) ein.

Eine in der Zukunft regelmäßige Teilnahme von Herrn Drausnigg am AKU wäre zu begrüßen, so StR Boy (90/Grüne). Schließlich stellten die SWS einen zentralen Baustein in Bezug auf die Energiewende in der LHS dar. Herr Drausnigg habe ausgesagt, das SWS-Projekt solle ein Vorzeigeprojekt werden. Die hierzu dargestellte Präsentation bestätige dieses sehr überzeugend. Hinsichtlich des Bestandsgebäudes aus den 1960er-Jahren stelle sich die Situation nicht einfach dar. Ebenso sei zu begrüßen, dass die SWS die Nachhaltigkeit in sehr unterschiedlichen Dimensionen angehe. Allerdings sei die Sanierung durchaus ein großer Wermutstropfen und dieser Aspekt solle nach dem Einzug der Mitarbeiterschaft nochmals behandelt und hierbei nach neuen Lösungen gesucht werden. Aufgrund des engen Zeitplans sei dieses zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich. Beim Energiekonzept sei die 80-prozentige Nutzung über die Abwärme positiv zu bewerten. Bezüglich der Leicht-PV-Anlagen erkundigt sich der Stadtrat, ob dieses Thema von den SWS ebenso verfolgt werde. Es sei begrüßenswert, dass der Bereich der Leichtwindräder in einem Pilotprojekt getestet werde. Obwohl im Neckartal keine hohen Windgeschwindigkeiten aufträten, könnten dennoch erste interessante Erfahrungen gesammelt werden. Herr Drausnigg betont, das Thema Wind müssten die SWS aufgreifen. Die Kleinwindanlage errichteten die SWS am Mobilitäts-Hub, da dies am Gebäudekomplex nicht möglich sei. Für diesen Aspekt sollten weitere Akteure*innen gewonnen werden, auch wenn die Leichtwindanlage lediglich einen kleinen Baustein darstelle.

StR Boy betont, das Mobilitäts-Hub/ Parkhaus stelle einen weiteren großen Wehrmutstropfen dar. Allerdings bestehe hierfür eine Notwendigkeit, da die Stuttgart Netz (SN) über einen sehr umfassenden Fahrzeugbestand verfügten. Er äußert die Bitte, die in Bezug auf die Mobilität bestehende Vielfältigkeit zu fördern (z.B. aufgrund der sich in unmittelbarer Entfernung befindlicher U-Bahnstation). Zu diesem Aspekt müssten andere Formen der Mobilität gefunden und vorgelebt werden, so Herr Drausnigg. Zudem stelle sich die Frage, wie diese Alternativen organisiert werden sollten (z.B. Car-Sharing, Vergünstigungen für ÖPNV usw.) Dieser Aspekt stelle einen Schwerpunkt der SWS dar und es seien hierbei bereits sehr gute Ansätze vorhanden. Viele erfahrene, für die SWS wichtige Mitarbeiter*innen müssten größere Anfahrten bewältigen und bei der Mobilität ebenso berücksichtigt werden wie Mitarbeiter*innen, welche ihren Wohnort in der Nähe hätten.

StR Boy betont, beim Kundencenter handle es sich zwar um keine Laufkundschaft, dennoch müsse es mit Leben gefüllt werden. Es stelle sich die Frage, ob es sinnvoll sei, dieses Kundencenter am derzeitigen Standort anzusiedeln oder ob hierfür die Innenstadt geeigneter sei. StR Sakkaros (CDU) erkundigt sich bezüglich des geplanten Kundencenters, was mit dessen bisherigen Standort im Tagblattturm vorgesehen sei. Dieses sei bislang noch nicht barrierefrei zu erreichen und könne beispielsweise nicht von Rollstuhlfahrern und Familien mit Kinderwägen erreicht werden. Wie auch StR Boy betont StR Sakkaros, das Kundenzentrum in Stuttgart-Wangen müsse mit Leben gefüllt werden. Hierzu solle der Aspekt von Schulklassenbesuchen geprüft werden. Dadurch könne den Schüler*innen die Energiewende erklärt und ebenso der Stromverbrauch für verschiedene Elektrogeräte aufgezeigt werden. StRin Schanbacher (SPD) betont hierzu, es wäre begrüßenswert, falls die SWS ihren Auftrag "Motor der Energiewende" attraktiv nach außen in die Stadt trage und dadurch weitere Bürger*innen für dieses Thema gewinnen könnten. Wie die bereits bestehenden grünen Klassenzimmer könnten ebenso blaue Klassenzimmer gebildet werden. Hierdurch könnten die interessierten Schülerinnen und Schüler Klimaschutz erleben und hierüber lernen. Herr Drausnigg führt aus, das Kundencenter sei als Transformationstreff zu verstehen. Jedes Jahr trete zwar die SWS gemeinsam mit einigen Umweltverbänden in den Schulen auf, müsse diese Treffen jedoch zukünftig selber organisieren. Allein aufgrund des Themas Ausbildung sei dieses sehr wichtig. Das Kundencenter werde in der Weise aufgebaut, die Energiewende erlebbar zu machen und hierbei den interessierten Gruppen sowie einzelnen Personen praktische Beispiele aufzuzeigen. Hinsichtlich des Tagblattturms als bisherigen Standort des Kundenzentrums sei in Betracht zu ziehen, ob ein Kundenzentrum in der Innenstadt benötigt werde und in welcher Form dieses gestaltet sein müsse. Schließlich sei es sehr personalintensiv, ein solches Zentrum zu betreiben. Der Aspekt eines Kundenzentrums werde von den SWs intensiv diskutiert. Dabei solle bei diesem eine Sogwirkung nicht nur bei Schulen, sondern ebenso bei anderen Gruppen entfacht werden. Zudem werde diskutiert, wie mit Quartieren umgegangen werde.

StR Sakkaros betont, bezüglich des Arbeitsalltages der Mitarbeiter*innen seien verschiedene Gestaltungsformen angesprochen worden. Obwohl die Cororapandemie die wichtige Rolle von Homeoffice gezeigt habe, sei diese Arbeitsform in der Präsentation nicht enthalten gewesen. Es sei dargestellt worden, die SWS wollten die Spitzenlast durch ein Blockheizkraftwerk (BHKW) abfedern. Der Stadtrat erkundigt sich, warum die Spitzenlast nicht bei der ohnehin vorhandenen Fernwärmeinstallation belasse werde.
StRin Schanbacher betont wie bereits StR Boy, die SWS als zentraler Motor der Energiewende solle öfter als Gast im AKU vertreten sein. Das Gebäude der SWS solle ein Vorbild für die Energiewende in der LHS darstellen. Es sei bekannt, welches die zentralen Themen seien: Zum einen betreffe dieses die Wärmewende, bei der eine regenerative Wärmegewinnung gelingen müsse. Zudem müssten die Gebäude energetisch saniert und der PV-Anteil erhöht werden. Ein Teil der Energiewende sei zwar schwierig, jedoch nicht unmöglich. Den weiteren Weg der SWS werde ihre Fraktion kritisch begleiten.

Seine Fraktion begrüße die heutige Teilnahme der SWS und stelle sich zukünftig eine wesentlich stärkere Rolle der SWS im AKU vor, so StR Rockenbauch (Die FrAKTION LINKE SÖS PIRATEN Tierschutzpartei). Diese müsse nicht von den SWS, sondern von den Stadträtinnen und Stadträten definiert werden. Da erste halbe Jahr habe sehr positiv für die SWS begonnen und deren Strategiediskussion laufe derzeit. Für die Umsetzung werde eine größere Anzahl an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern benötigt. Die Strategiediskussion solle im Frühjahr 2022 abgeschlossen sein und es solle ab diesem Zeitpunkt ein wesentlich mutigerer Weg hinsichtlich der Energiewende bei den SWS eingeschlagen werden, als der bisherige. Den jetzigen Standort sehe er nicht lediglich als Marketinginstrument, da die SWS und die SN zum ersten Mal in einem Standort zusammengelegt würden. Seine Fraktion setze sich für Vollstadtwerke und eine Nutzung der Synergien über einen Querverbund ein. Hierbei stelle die Hauptressource die Mitarbeiterschaft dar. Angesichts der Bemerkung von Herrn Drausnigg, der jetzige Standort sei nicht ideal, erkundigt sich der Stadtrat nach dem Hintergrund dieser Aussage. Bislang biete der Standort Platz für rund 500 Mitarbeiter*innen sowie einen Mobilitäts-Hub. Allerdings stelle sich die Frage bei einem ambitionierten zukünftigen Wachstumskurs und einer damit verbundenen Ausweitung der Mitarbeiterschaft die Frage nach den Kapazitätsgrenzen des jetzigen Standorts. Der Zeitdruck am Standort in Stuttgart-Wangen besitze eine Vorgeschichte und es sei kritisch zu bewerten, dass die Stadträtinnen und Stadträte den SWS keinen zeitlichen Puffer einräumten. Die SWS und die Architekten versuchten, ein Maximum am jetzigen Standort zu erreichen. Es sei jedoch nicht nötig, am jetzigen Standort bereits im nächsten Jahr zu 100 Prozent klimaneutral zu sein, sondern bis zum Jahr 2030. Herr Drausnigg betont hierzu, der jetzige Standort biete keinerlei Ausbaumöglichkeiten. Die aufgrund der Coronapandemie durchgeführten Arbeitsplatzmodelle wie "Desk Sharing" würden weiter angewendet und würden von der Mitarbeiterschaft eingefordert. So werde zwei bis drei Tage im Homeoffice gearbeitet, wodurch eine größere Aufnahmekapazität erreicht werde. Auf diese Weise könnten 500 bis 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter untergebracht werden. Falls jedoch die Energiewende weiter vorangetrieben werde und die SWS hierbei ihre Rolle weiter ausbaue, werde der jetzige Standort nicht ausreichen. Dieser Aspekt solle allerdings erst behandelt werden, wenn der entsprechende Zeitpunkt gekommen sei. Derzeit sei es begrüßenswert, überhaupt über einen derartigen Standort zu verfügen.
StR Rockenbauch betont, die Fernwärme stelle eine nahe liegende und umgehend funktionierende Lösung bei dem Ziel der Klimaneutralität dar. Allerdings sei hiermit nicht der von der EnBW verfolgte Ansatz des grünen Wasserstoffs gemeint. Bezüglich des Kundencenters stelle sich die Frage, wie dieses mit dem Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2030 oder 2035 zusammenpasse, da die Einbeziehung lediglich einzelner Kunden*innen nicht ausreiche. Vielmehr müssten Konzepte mit quartiersweisen nahezu seriellen Geschäftsmodellen über die SWS aufgestellt werden. Bei diesen Konzepten könne die SWS beispielsweise eine Holzbaufirma für die Effizienzaspekte vermitteln und ein Nahwärmenetz für ein gesamtes Quartier aufstellen. Nicht bei jedem einzelnen Gebäude könne aus verschiedenen Gründen wie dem Denkmalschutz eine optimale Effizienz erreicht werden, sondern es würden Verbundlösungen wie Wärmenetze benötigt. Er hoffe auf eine große Unterstützung des Gemeinderats für die Aufstockung der Mitarbeiterschaft bei den SWS, um die enorme Aufgabe der Energiewende bewältigen zu können.

StR Ozasek (PULS) schließt sich dem Dank seiner Vorredner*innen bezüglich der Teilnahme von Herrn Drausnigg an der heutigen Sitzung des AKU an. Es werde eine Visitenkarte für die SWS benötigt, die die Produktwelt der urbanen Energiesysteme transportiere und eine imagebildende Adresse, die den Motor der Energiewende aufzeige. Seine Fraktion habe sich einen Standort beim Wasserwerk gewünscht, der jedoch politisch sabotiert worden sei, was sehr bedauerlich sei. Es stelle nun einen Glücksfall dar, einen Standort in der Kesselstraße in Stuttgart-Münster für die SWS gefunden zu haben. Dort sei ursprünglich ein Hochtechnologiepark angedacht worden, mit dem der ehemalige Oberbürgermeister den Stadtbezirk Wangen zum Blühen bringen wollte. Er hoffe, dieses Erblühen gelinge nun mit dem Standort für die SWS. Allerdings bringe dieser Standort gewisse Erschwernisse mit sich. Dies betreffe den Gebäudekomplex aus den 1960er Jahren, dessen Statik sowie den Aspekt, dass lediglich ein Mietverhältnis und kein Eigentum vorliege. Perspektivisch wünsche sich seine Fraktion den Erwerb des Komplexes im Eigentum, was eine gewisse Souveränität ausstrahle. Entscheidend sei die modulare klimatische Ertüchtigung des Gebäudes im Betriebszustand. Er erkundigt sich, ob die Fassade im Rahmen einer seriellen Fabrikfertigung erstellt und sukzessive an das Gebäude aufgebracht werden kann. Dieses sei mit der Tätigkeit der Mitarbeiter*innen der SWS und der SN kompatibler als eine kleinteiligere Sanierung der Gesamtfassade.

Der Stadtrat betont, seine Fraktion begrüße das Mobility-Hub mit dem Schwerpunkt, nachhaltige Mobilitätsbausteine wie vor allem die Radmobilität hierbei aufzunehmen. Ebenso seien die Kleinwindanlagen sehr interessant und sollten in das Produktportfolio mitaufgenommen werden. Bei der Frage der Deckung der Energielücke könne bei der Schaffung von Parkierungsanlagen über die Einrichtung eines Eisspeichersystems nachgedacht werden. Dieses müsse ein entsprechendes Volumen vorweisen. Ihm sei nicht bekannt, ob die SWS ein solches System weiter vertiefend geprüft habe oder ob diese Variante ausgeschlossen worden sei, obwohl sie sich sehr gut in die urbanen Energiesysteme einfügen würde. Herr Drausnigg erläutert, die SWS hätten sich mit diesem Aspekt beschäftigt, allerdings bestünden Platz- und Zeitprobleme. Bei der Verwirklichung eines Eisspeichersystems könne Mobilitätshub erst zu einem späteren Zeitpunkt erbaut werden. Am Standort befänden sich über 100 Fahrzeuge, die allein für den Versorgungsauftrag der SWS als Netzbetreiber zur Verfügung ständen. Herr Schust (asp-Architekten) ergänzt, hinter diesem Thema verberge sich ein großer Organisationsaufwand. Insgesamt verfügten die SN über 240 Fahrzeuge, wovon ein Großteil allerdings im Einsatz sei. Lediglich etwa 20 Einsatzfahrzeuge seien für Notdienste gebunden und müssten schnee- und frostfrei am Standort untergebracht werden. Die Anzahl der Fahrzeuge am Standort könne auf maximal 140 Fahrzeuge heruntergebrochen werden. Allerdings stünden dann auf dem Gelände nahezu keine privaten Stellplätze mehr zur Verfügung.

Für die Personalgewinnung des Unternehmens werde es entscheidend sein, so StR Ozasek, u.a. Betriebswohnungen bereit zu stellen, um ein arbeitsplatznahes Wohnen zu ermöglichen. Aus der Mobilitätsbefragung sei hervorgegangen, dass viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem PKW zur Arbeitsstätte gelängen. In diesem Zusammenhang sei ein Schulterschluss mit anderen Beteiligungsgesellschaften der LHS begrüßenswert.

Es werde ersichtlich, so StR Zaiß (FW), dass am derzeitigen Standort ein Platz- sowie ein Zeitproblem bestehe. Beide Probleme könnten im Lauf der Zeit gelöst werden, da in der Umgebung entsprechende Möglichkeiten bestünden. Es werde rund zwei Jahre dauern, bis der Gebäudekomplex belegt werden könne. Vor dem Hintergrund der Energiewende sollte dieser zeitliche Aspekt nicht in Vergessenheit geraten. Dennoch sollte die Motivation erhalten bleiben und entsprechende Handwerker für die Sanierung gefunden werden. Herr Drausnigg bestätigt die von StR Zaiß angesprochenen Platz- und Zeitprobleme, die eine Herausforderung darstellten.

Auf die Fragen von StR Boy und StR Sakkaros nach dem Aspekt der Leicht-PV-Anlage und der Gebäudesanierung erläutert Herr Schust, beim Bürogebäude handle es sich um ein Bestandsgebäude, welches ursprünglich nicht in Gänze in dieser Bauweise erbaut worden sei. Vielmehr sei es in drei Abschnitten errichtet und wiederholt aufgestockt worden. Das in den 1990iger Jahren erstellte 7. Obergeschoss stelle ein Problem für die PV-Anlage und die tragenden Lasten dar, da es lediglich über eine horizontale Holzlage als Dachunterbau verfüge. Somit bestünden keinerlei Lastreserven. Falls mit den heutigen Schneelasten gerechnet werde, seien die Rahmenecken bereits unterdimensioniert. Dieser Sachverhalt sei bedauerlich und von mehreren Seiten statisch untersucht worden. Das Lagergebäude bestehe aus einem ursprünglich erbauten alten Gebäudeteil. Es sei damals als Längsgebäude geplant geworden und stelle nach mehreren Um- und Anbauten nun ein quadratisches Gebäude dar. Das zweite Obergeschoss sei als Zentrallager genutzt worden und umspanne daher stützenfrei die gesamte Breite des Gebäudes. Hierbei sei an die Grenzen der Statik geplant und gebaut worden. Auf dem Gebäude befinde sich eine Dachdämmung und eine Dachhaut, welche nicht einmal mit einer Kiesfläche belegt werden könnten. An zwei Außenseiten schützten zwei Kiestreifen die Wasserabläufe. Während die Decke über dem ersten Obergeschoss zwar eine große Last und fünf Meter hohe Regale aufnehmen könne, stoße das Dach hinsichtlich der Belastung an seine Grenzen. In Bezug auf das Thema "Leicht-PV" sei festgestellt worden, dass einzelne Streifen in dem Tragwerk existierten, bei denen sieben kg /qm zusätzlich aufgebracht werden könnten. Somit sei die Errichtung einer Leicht-PV-Anlage ebenso nicht möglich. Das Dach und die Fassade des Werkstattgebäudes würden komplett erneuert und erfüllten später die heutigen entsprechenden Anforderungen. Allerdings handle es sich um einen schattigen Erdgeschossanbau, welcher daher für eine PV-Anlage nicht geeignet sei. Obwohl die bestehende Fassade wenig attraktiv und eine Änderung hierbei von den SWS gewünscht sei, sei dies bis zum Umzugstermin nicht zu verwirklichen. Die Fassade sei in den 1990iger Jahren bereits saniert worden und sei über eine Dampfsperre und eine hinter lüftete Aluverkleidung gedämmt. Diese Fassade werde über eine zusätzliche innenseitige Dämmung sämtlicher Brüstungselemente aufgerüstet, um bessere und höhere Dämmwerte zu erzielen. Ebenso seien die Glasfassaden in drei Stufen komplett erneuert worden. Allesamt bestünden aus thermisch getrennten Profilen und seien isolierverglast. Im sechsten und siebten Obergeschoss seien diese sogar dreifachverglast und lägen nahezu auf dem heutigen Standard. Daher handle es sich vom Niveau her nicht um eine Fassade aus den 1960iger Jahren. Eine spätere Fassadensanierung könne nicht ausgeschlossen werden, stelle jedoch ein großes organisatorisches Problem dar, da etwa 2.500 Bohrungen für neue Profile mit Schlagbohrmaschinen im Bestand mit rund 500 Mitarbeitern*innen durchgeführt werden müssten.

Herr Schust betont, der derzeitige Sharingfaktor der Umsetzung von Büroarbeitsplätzen betrage 1,3. Dies bedeute, für drei Mitarbeiter*innen stünden zwei Arbeitsplätze zur Verfügung, was einen sehr hohen Wert darstelle und einer hohen innerbetrieblichen Organisation bedürfe. Es habe hierzu eine konkrete Arbeitsplatzplanung über alle Abteilungen und Mitarbeiter*innen hinweg stattgefunden. Für die Fassadensanierung bedeute dies, dass sie trotz voller späterer Belegung des Gebäudekomplexes organisatorisch möglich sei. Die Fassade könne sequenziell mit einem vorgefertigten System mit möglichst großen Elementen erneuert werden. Beim Lagergebäude seien geringere Anforderungen an den Wärmebedarf und keinerlei Anforderungen an den Kühlungsbedarf vorhanden. Dort würden im ersten Obergeschoss zwei zusätzliche Büroachsen eingezogen und über Decken- und Wanddämmung sowie den Austausch der Fensterdämmungen ein hoher Energiestandard erzielt.

Der Aspekt der Unterbringung der Belegschaft an nur einem Standort sei aus Sicht der Arbeitnehmer*innen begrüßenswert, so StRin Schanbacher. Bislang seien die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an verschiedenen Stellen in der LHS als unliebsame Untermieter untergebracht worden und seien nun erfreut über den neuen Standort.


Da keine weiteren Wortmeldungen geäußert werden, stellt BM Pätzold fest:

Der Ausschuss Klima und Umwelt hat von dem Bericht Kenntnis genommen.

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