Antrag
vom
09/11/2015
Nr.
315/2015
Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen
Dr. Schertlen (STd)
,
Die STAdTISTEN
Betreff
Energiekonzept 2015 - Maßnahmen zur Einsparung von Energie – Kfz-Verkehr verlagern bzw. vermeiden
Vorwort
Derzeit (2015) werden zahlreiche Ideen für das Stuttgarter Energiekonzept gesammelt.
Das Energiekonzept besteht im wesentlichen aus zwei Komponenten, nämlich
1) der Erzeugung von Energie und
2) der Einsparung von Energie.
Der vorliegende Antrag bezieht sich auf die Einsparung von Energie.
Kern dieses Antrags ist die
Verlagerung von Verkehr vom Kfz auf das Fahrrad
(Teil a)
, bzw. die gänzliche Vermeidung von Kfz-Verkehr
(Teil b).
Antrag
a) Um den Umstieg vom Kfz auf das Fahrrad zu fördern, sollten nachfolgende Punkte in das Energiekonzept der Stadt Stuttgart aufgenommen werden:
1) Dusch- und Umkleidemöglichkeiten samt Spinden in Gebäuden der Stadt (sofern noch nicht vorhanden) schaffen, um den Umstieg aufs Rad insbesondere für Langstreckenpendler schmackhaft zu machen, ebenso z.B. an Schulen die Duschen in der Turnhalle morgens für Lehrer oder auch Schüler freigeben. Vorgabe durch eine entsprechende Planungsrichtlinie für Neubauten und Renovierungen. [Anm.: Zum Beispiel wurden im UTA drei Neubauten von Kindertagesstätten beschlossen, die alle auf Stadtistische Anregung hin nochmals auf die Möglichkeit des Einbaus einer Dusche geprüft werden. Diese Prüfung sollte im Vorfeld bei der Planung automatisch stattfinden.]
2) Erlass einer Baurichtlinie (Soll-Vorgabe) für Gewerbegebäude (Neubauten) sinngemäß wie Punkt 1), ebenso durch Vergünstigungen (Gewerbesteuerermäßigung) Nachrüstung fördern. Die Anzahl an Kfz-Stellplätzen (die bereits heute durch eine vergleichbare Regelung festgelegt ist) könnte bei entsprechendem Nachweis von Fahrradstellplätzen, Spinden und Duschen verringert werden.
b) Um Kfz-Verkehr gänzlich zu vermeiden, schlagen wir folgendes vor:
3) Förderung von Heimarbeit bis zu einem gewissen Grad. Die Stadt geht hier teilweise schon vorbildlich voran. Jede vermiedene Fahrt zur Arbeit ist real eingesparte Energie, entlastete Umwelt und verringerter Verkehr.
Anmerkung: Präsenztage im Büro sind trotzdem wichtig! Diese Idee ist nicht so zu verstehen, dass sich Kollegen vor lauter Heimarbeit praktisch nicht mehr kennen. Der direkte Kontakt an zwei bis drei Tagen pro Woche sollte gewahrt bleiben.
Viele Bürotätigkeiten lassen sich durch die heutige Informationstechnik zumindest an einigen Tagen pro Woche von zu Hause aus erledigen. Eine Präsenz im Büro ist nicht unbedingt an fünf Tagen pro Woche erforderlich.
Die Stadt Stuttgart setzt dies in der Verwaltung bereits teilweise um, was zu begrüßen ist. Es sollte jedoch eine Ausweitung geprüft werden und insbesondere städtische Beteiligungsgesellschaften auch auf diesen Weg gebracht werden.
Ferner sollte durch ein Werbeprogramm bzw. falls finanzierbar, sogar durch finanzielle Anreize in Form von reduzierter Gewerbesteuer versucht werden, die vielen in Stuttgart vorhandenen Firmen mit ihrer Vielzahl von Büroarbeitsplätzen ebenso für dieses Modell zu begeistern.
Dr. Ralph Schertlen
Die STAdTISTEN
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