Antrag vom 09/22/2011
Nr. 352/2011

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

Freie Wähler-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Verkehrsentwicklungskonzept (VEK) 2030

Die Freien Wähler machen zum VEK 2030 folgende Vorschläge:
  1. Zur Entlastung der Innenstadt und der Stadtteile vom Durchgangsverkehr fordern wir einen Straßenring um Stuttgart und die Weiterverfolgung des Ostringes, der Filderauffahrt B 312 zur Anbindung des Hafens an die A 8 oder A 81 und der Nachbesserung der Nord-/Südstraße im Bereich von der Autobahn bis Vaihingen-Möhringen.
  2. Ausbau der Schnellbahntrasse Stuttgart-Ulm im Zuge von Stuttgart 21 zur Anbindung der Messe und des Flughafens und zur Attraktivitäts-Steigerung des ÖPNV.
  3. Die Versorgung der Bevölkerung mit Handel, Gewerbe, sozialen Diensten, Taxis und Handwerkerleistungen werden durch die demografische Entwicklung noch wichtiger als heute. Daher müssen alle Stadtteile erreichbar sein und ausreichend Parkmöglichkeiten geschaffen werden. Eine umweltgerechte und sozialverträgliche Belieferung und Versorgung muss gewährleistet werden, um die Wohn- und Aufenthaltsqualität der Stuttgarter Bürger nicht zu gefährden (6.1).
  4. Um die Innenstadt Stuttgarts durch den Motorisierten Individualverkehr (MIV) zu entlasten und den erheblichen Parksuchverkehr zu minimieren, schlagen wir eine Verbesserung in der Bewirtschaftung der Parkhäuser vor. Unter dem Stichwort Verkehrssteuerung und Mobilitätsinformation (4.6.6) möchten wir die Einführung von Parkplätzen, die telefonisch, per SMS oder durch das Internet belegbar sind. Auf Grund des demografischen Wandels werden mehr Menschen im Alter auf Mobilität beim Einkauf oder Besuch in der Innenstadt setzen. Für sie ist es wichtig, mit dem Auto gezielt in die Stadt fahren zu können. Eine Vorausbuchung online wäre wünschenswert und zukunftsorientiert.
  5. Die Förderung der Elektromobilität ist beschlossen. Für Stuttgart würde eine große Verbesserung der Lärm-, Feinstaub- und Luftqualität erreicht, da die CO2-Produktion nach außerhalb verlagert wird. Aber es fehlt die Infrastruktur für Elektrofahrzeuge. Hier muss noch viel geleistet werden, um einen 10 prozentigen Anteil von Elektrofahrzeugen zu erreichen. Wer ist hier in Zukunft gefordert: Die EnBW, die restlichen 122 Stromversorger in Stuttgart oder die neu zu gründenden Stadtwerke?
  6. Wir sind auch für den Ausbau der Radfahrwege in Stuttgart, aber ohne Unterbindung des fließenden MIV. Wir begrüßen ebenso die Aufstellung von Leihfahrrad-Stationen, die inzwischen eine starke Nachfrage erhalten. In letzter Zeit nehmen die Unfälle durch zu schnelles Fahren aber zu.
    Wir beantragen, wie in anderen europäischen Ländern üblich, eine Erkennungsnummer an jedem Fahrrad um Verstöße, auch in Fußgängerzonen, besser verfolgen zu können.
  7. Ruhender Verkehr: Parkraum: Die Neubaugebiete sind sehr dicht geplant, so dass für Besucher und Gäste zu wenig Parkmöglichkeiten vorhanden sind. Hier wäre es sinnvoll eine eigene Stellplatzsatzung zu entwerfen, in der die besonderen städtischen Gegebenheiten Stuttgarts berücksichtigt werden.
  8. Anliegerverkehr: Hier sollten die grünen Pfeile ausgebaut werden.
  9. Für die Anlieger entlang der Bundesstraßen sollten eigene Spuren, ähnlich dem Taxi oder Busspuren eingerichtet werde.
  10. Einzelhandel: Die Förderung der dezentralen Einkaufsmöglichkeiten in den Stadtteilen mit angemessenen Parkmöglichkeiten, entlastet die Innenstadt.

Wir beantragen:

Die Aufnahme unserer Vorschläge in das Verkehrsentwicklungskonzept 2030.





Jürgen Zeeb Konrad Zaiß Joachim Fahrion
Fraktionsvorsitzender stellv. Fraktionsvorsitz.




Christoph Gulde Stefan Palmer Robert Kauderer





Rose von Stein



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