Antrag
vom
09/11/2013
Nr.
377/2013
Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen
Freie Wähler-Gemeinderatsfraktion
Betreff
Cannstatter Western-Weihnacht 2013 - Was ist passiert?
In der Zeit vom 30.11.2013 bis zum 31.12.2013 sollte im Herzen Bad Cannstatts auf einem Teil des Cannstatter Marktplatzes, in den Gassen der Altstadt, auf dem Holzmarkt und somit rund um das frisch renovierte Rathaus die erste Cannstatter Western-Weihnacht stattfinden. Die Veranstalter von "Die Altstadt Bad Cannstatt e.V." und die mit der Organisation betraute Firma "Cool-Tours StattReisen Stuttgart" haben viel Zeit und Engagement in die Organisation der Veranstaltung gesteckt, nach eigener Aussage die entsprechenden Genehmigungen frühzeitig beantragt und das Gespräch mit der Stadtverwaltung sowie mit der Märkte Stuttgart GmbH gesucht. Zu Gesprächen kam es aber offenbar erst nach Einschaltung der städtischen Wirtschaftsförderung. Die Gespräche über die etwa fünfwöchige Nutzung eines Teilbereichs des Marktplatzes für ein sogenanntes Riesenhut-Tipi als Programmzelt für Auftritte von Live-Musikern, Comedians aus der Region und für das Vortragen von Weihnachtsgeschichten für Kinder scheiterten jedoch am Veto des Wochenmarktes, der durch die Marktsprecher und die Geschäftsführung der Märkte Stuttgart GmbH vertreten war. Der Wochenmarkt hätte wegen des Programmzeltes lediglich - wie während der Sanierung des Rathauses - enger zusammenrücken müssen, ein paar wenige Wochenmarktstände hätten für die Dauer der Cannstatter Western-Weihnacht verlegt werden müssen.
Die Organisatoren haben die berechtigte Frage aufgeworfen, warum eine Verlegung des Wochenmarktes in der Stuttgarter Innenstadt - wie beispielsweise kürzlich während des Weindorfes - möglich ist, ein entsprechendes Vorgehen in Bad Cannstatt aber vehement abgelehnt und verhindert wird? Im Falle von Bad Cannstatt handelt es sich mit annähernd 70.000 Einwohnern immerhin um den einwohnerstärksten Stuttgarter Stadtbezirk, der damit großen Mittelstädten in Baden-Württemberg entspricht. Der zwischenzeitlich autofreie Cannstatter Marktplatz wurde mit dem Argument gefordert, künftig mehr Veranstaltungen im Herzen Bad Cannstatts durchführen zu können. Der Marktplatz soll belebt und bespielt werden.
Fast könnte man meinen, die Verhinderer fürchteten in einem winterlichen und/oder weihnachtlichen Markt in Bad Cannstatt Konkurrenz für den Stuttgarter Weihnachtsmarkt in der Innenstadt. Im Sinne lebendiger Stadtbezirke und einer nachhaltig funktionierenden Nahversorgung kann und darf es nicht sein, dass das Engagement aus und in den Stadtbezirken behindert oder sogar verhindert wird.
Wir beantragen daher:
Die Stadtverwaltung und die Märkte Stuttgart GmbH berichten im zuständigen Ausschuss über die oben geschilderten Vorgänge in Bad Cannstatt und zeigen Lösungsmöglichkeiten auf, um zukünftige Konflikte dieser Art zu vermeiden.
Die Stadtverwaltung stellt in ihrem Bericht dar, wie die gewünschte Belebung des autofreien Cannstatter Marktplatzes realisiert werden kann und soll, wenn für Situationen, wie die oben dargestellte, keine Lösungen gefunden werden.
Die Stadtverwaltung und die in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft mbH & Co. KG als Organisatorin des Stuttgarter Weihnachtsmarktes berichten zusätzlich, ob sie Veranstaltungen in den Stadtbezirken, die möglicherweise in Konkurrenz zu Veranstaltungen in der Stuttgarter Innenstadt stehen, fürchten und, wenn ja, warum?
Wie kann in allen Stadtbezirken, in denen ein entsprechender Bedarf besteht oder zukünftig angemeldet wird, analog zum Vorgehen in der Stuttgarter Innenstadt eine standardisierte Verlegung des Wochenmarktes auf andere (Ausweich-)Flächen/Plätze erarbeitet und ohne bürokratische Hürden und Erschwernisse ermöglicht werden?
Konrad Zaiß Robert Kauderer Rose von Stein
stellv. Fraktionsvorsitz.
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