Antrag
vom
03/05/2014
Nr.
79/2014
Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen
Freie Wähler-Gemeinderatsfraktion
Betreff
Verkehrsinfarkt in Bad Cannstatt
Seit dem Bau der Fahrradstreifen entlang der Nürnberger und Waiblinger Straße in Bad Cannstatt beobachten die Anwohner in den Gebieten links und rechts dieser Straßen folgendes:
Die Radwege an Nürnberger und Waiblinger Straße werden nicht wie erwünscht und erhofft angenommen, sie werden kaum genutzt. Radfahrer bevorzugen die (bis zum Bau der Fahrradstreifen) ruhigen Wohnstraßen im Stadtteil. Wenn Radfahrer an Nürnberger und Waiblinger Straße entlangfahren, dann auf dem Gehweg, so die Beobachtungen.
Der für die Fahrradstreifen durchgeführte Rückbau der Fahrspuren an Nürnberger und Waiblinger Straße hat Verkehrsstaus im Berufsverkehr zur Folge. In der Zeit von 7.00 Uhr bis 10.00 Uhr gibt es stadteinwärts einen Rückstau auf der Nürnberger Straße, der vom Augsburger Platz bis zur Stuttgarter Gemarkungsgrenze reicht. Dieser Rückstau führt zu massivem Schleich- und Ausweichverkehr über Theodor-Veiel-Straße, Tannenbergstraße, Obere Waiblinger Straße, Badbrunnenstraße und durch die Gebiete bei der St.-Anna-Klinik und beim Ebitzweg.
Am Nachmittag, in der Zeit von 15.30 Uhr bis 19.30 Uhr, gibt es stadtauswärts einen Rückstau, der von der Kreuzung Nürnberger Straße/Beskidenstraße bis zum Wilhelmsplatz oder weiter reicht. Der Schleichverkehr parallel zur gesamten Staustrecke ist auch zu diesen Zeiten zu beobachten. Aufgrund der Einbahnstraßenregelung ist nachmittags anstatt der Badbrunnenstraße die Straße Im Geiger mehr vom Schleichverkehr betroffen.
Die sicher nicht gewollten Auswirkungen der Reduzierung der Fahrspuren auf Nürnberger und Waiblinger Straße sind:
Schleichverkehr durch die oben näher beschriebenen Straßen und Gebiete. Die ehemals durch den Bau des Kappelbergtunnels und die Verlegung der B14 entlasteten Wohngebiete sind jetzt wieder belastet. (Bei etwa 70 % bis 75 % der Fahrzeuge, die die Schleichwege benutzen, handelt es sich um auswärtige Fahrzeuge mit den Kennzeichen WN, LB und AA.)
Die Schleichwegfahrer nehmen Umwege durch die Wohngebiete in Kauf, um nicht auf Nürnberger und Waiblinger Straße im Stau stehen zu müssen.
In den Wohngebieten kommt es zu stockendem Verkehr.
In den Wohnstraßen werden für Ausweichmanöver die Gehwege befahren.
Die Schleichwegfahrer halten sich nicht an die im Wohngebiet geltende Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h und fahren schneller. Durch die massive Zunahme des Schleichverkehrs mit erhöhter Geschwindigkeit werden Schulkinder gefährdet, die zur S-Bahn und zur Sommerrainschule unterwegs sind.
Der von den Fahrradfahrern kaum genutzte Fahrradstreifen an der Nürnberger Straße wird von den Autofahrern als 2. Fahrspur benutzt.
Höherer CO2-Ausstoß.
Mehr Lärm, auch durch das regelmäßige Hupen genervter Autofahrer.
Neben den Belästigungen, die den Anwohnern durch den Stau entstehen, haben z.B. mittelständische Betriebe, die in den Gebieten links und rechts der Nürnberger und Waiblinger Straße ansässig sind, staubedingt zusätzliche Kosten. Die Stauzeiten gelten als Arbeitszeit und verteuern so die Dienstleistung. (Der Zeitverlust jedes einzelnen Autos, das in Nürnberger und Waiblinger Straße im Stau steht, beträgt zwischen 10 und 20 Minuten.)
Über diese Auswirkungen klagen die betroffenen Anwohner heftig.
Wir beantragen zu prüfen,
welche Maßnahmen geeignet sind, hier für eine spürbare Entlastung der Anwohner zu sorgen. Die folgenden Fragen sollen mögliche Maßnahmen beispielhaft aufzeigen:
Könnten geänderte Ampelschaltungen hilfreich sein?
Inwieweit könnten zusätzliche Abbiegespuren oder Abbiegeregelungen entlastend wirken?
Könnte die Einrichtung von Anlieger- oder Einbahnstraßenregelungen Entlastung bringen?
Wäre möglicherweise der Rückbau der Fahrradstreifen und die Wiederherstellung der 4-spurigen Nürnberger und Waiblinger Straße die erfolgversprechendste Lösung?
Jürgen Zeeb Robert Kauderer Rose von Stein
Fraktionsvorsitzender
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