Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Allgemeine Verwaltung/Kultur und Recht
Gz: AKR
GRDrs 179/2024
Stuttgart,
07/08/2024



Förderung im Bereich Musik in den Jahren 2024 und 2025



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Kultur und Medien
Verwaltungsausschuss
Beratung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
23.07.2024
24.07.2024



Beschlußantrag:

1. Erhöhung der institutionellen Zuwendung

Die nachstehend genannten Institutionen erhalten ab 2024 folgende institutionelle Zuwendungen.

Zuwendungen2024 in EUR2025 in EUR
Stuttgarter Kammerorchester e.V.
1.145.620
1.145.620
Internationale Bachakademie
– institutionelle Förderung
674.150
674.150
Musik der Jahrhunderte Stuttgart e. V.
– institutionelle Förderung
449.000
449.000
Musik Podium Stuttgart e. V.
336.150
336.150
Pop-Büro Region Stuttgart
– institutionelle Förderung
215.000
215.000
Musikinitiative Rock e. V. (MIR)
185.000
170.000
Internat. Hugo-Wolf-Akademie für Gesang-Dichtung-Liedkunst e. V.
– institutionelle Förderung
168.800
168.800
Stadtverband der Chöre, Musik- und Karnevalvereine
360.245
360.245
Bix Jazzclub gGmbH
135.900
135.900
CIS Collegium Iuvenum Stuttgart e. V.
130.050
130.050
Live Music Fonds Stuttgart –
VeranstalterInnenförderung
105.000
105.000
Stuttgarter Hymnus-Chorknaben
104.800
104.800
Il Gusto Barocco
90.000
90.000
Württembergischer Kammerchor e. V.
46.070
46.070
Stuttgarter Liederkranz – Konzertchöre und Sinfonieorchester e. V.
45.000
45.000
IG Jazz Stuttgart e. V.
38.540
38.540
LiedKunst KunstLied
25.000
25.000


2. Neuaufnahmen

Die nachstehend genannten Institutionen werden ab 2024 auf vier Jahre befristet institutionell gefördert.

Zuwendungen2024 in EUR2025 in EUR
Stuttgarter Kammerorchester e.V.: Konzertforum
(zur Verfügung stellt nur für die Jahre 2024 und 2025)
240.000
240.000
InterAKT Initiative e. V.
83.500
83.500
Feierabendkollektiv e.V.
60.000
60.000
Hotel Central
50.000
50.000
Kultur im Bunker (Kultdiak Stuttgart e. V.)
35.000
35.000
Pop-Büro Region Stuttgart: Pop-Produktionsstipendien
35.000
35.000
Singakademie Stuttgart e. V.
20.000
20.000


Die nachstehenden genannten Institutionen erhalten ab 2024 eine jährlich wiederkehrende Projektförderung auf vier Jahre begrenzt:

Zuwendungen2024 in EUR2025 in EUR
Pop-Büro Region Stuttgart: ABOUT POP Festival/Convention
150.000
150.000
Xciting Festival
20.000
20.000


3. Der Aufwand wird im Teilergebnishaushalt 2024 und 2025 THH 410 – Kulturamt, Kontengruppe 430 – Transferaufwendungen, gedeckt.



Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Nach § 18 Ziffer 29.2 Hauptsatzung i. V. mit § 17a und § 41 der Zuständigkeitsordnung (ZO) ist der Verwaltungsausschuss des Gemeinderates zuständig für die Gewährung von Zuwendungen an Institutionen, Vereine und sonstigen Organisationen für kulturelle, wissenschaftliche oder volksbildende Zwecke bei

1. einmaliger Förderung und
2. erstmaliger Bewilligung von jährlich wiederkehrenden Förderungen und
3. Folgebewilligungen von jährlich wiederkehrenden Förderungen und Im Rahmen der Haushaltsberatungen für den Doppelhaushalt 2024/2025 hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 15. Dezember 2023 beschlossen, Mittel für die Erhöhung der jährlich wiederkehrenden Förderung bzw. für die Neuaufnahme in die wiederkehrende Förderung der oben genannten Einrichtungen bereitzustellen.

Die im Bereich Musik zu fassenden Sachbeschlüsse werden im Rahmen dieser Vorlage getroffen, damit die betroffenen Institutionen verbindlich wissen, mit welchen Zuwendungsbeträgen sie in den Jahren 2024 und 2025 rechnen können.

In die Beschlussvorlage wurden aus Transparenzgründen auch die Förderungen von Institutionen und Projekten aufgenommen, deren Auszahlung ohne Beschluss des Gemeinderats nur per Entschließung des Referats AKR möglich gewesen wären. Förderungen unter 20.000 EUR werden jedoch nicht aufgeführt.


Finanzielle Auswirkungen

Es handelt sich um den Haushaltsvollzug 2024 und 2025. Die Mittel sind im Haushaltsplan bei dem Sachkonto 43180000, Zuschüsse an den übrigen Bereich, unter den folgenden Kontierungen veranschlagt:

Institutionelle Förderung:
417EMUS10, 417UMUS10, 417LMUS10

Projektförderung:
417UMUS20



Beteiligte Stellen

-

Vorliegende Anträge/Anfragen

-

Erledigte Anträge/Anfragen

-



Dr. Fabian Mayer
Erster Bürgermeister


Anlagen

Anlage 1: Ausführliche Begründung

Ausführliche Begründung:

1. Erhöhung der institutionellen Zuwendung

Stuttgarter Kammerorchester e.V.

Das Stuttgarter Kammerorchester zählt zu den führenden Ensembles seiner Art und wirkt international als Musikbotschafter Stuttgarts. Seit der Saison 2019/20 ist der renommierte Geiger und Dirigent Thomas Zehetmair Chefdirigent des Ensembles, während der Komponist Jörg Widmann als künstlerischer Partner agiert. In Stuttgart veranstaltet das SKO neben Abonnementkonzerten und diversen Kooperationsprojekten u. a. die Reihe „SKO-Sternstunden“ sowie das Education-Angebot „SKOhr Labor“. Im Jahr 2022 wurde es das erste klimaneutrale Orchester Deutschlands und verfolgt konsequent eine nachhaltige und verantwortungsbewusste Gesamtstrategie für das Ensemble.

Das SKO beantragte eine Erhöhung der institutionellen Förderung um 50.000 EUR auf 1.145.620 EUR, um die Qualitätssteigerung der letzten Jahre fortzusetzen. Zudem ist die sukzessive Anschaffung hochwertiger Dienstinstrumente für die Musiker und Musikerinnen sowie die Fortführung erfolgreicher Projekte wie „Tafelmusik“ und „Concerto Mobile“ geplant. Darüber hinaus sollen jährlich zwei kostenlose Open-Air-Konzerte an besonderen Orten der Stadt stattfinden, um klassische Musik einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Der Gemeinderat hat die Gelder in der beantragten Höhe zur Verfügung gestellt.

Internationale Bachakademie – institutionelle Förderung

Die Internationale Bachakademie Stuttgart ist eine der renommiertesten kulturellen Institutionen in Stuttgart und prägt das städtische Leben maßgeblich. Sie veranstaltet Abonnementkonzerte und fördert durch Konzerte und Meisterkurse während der Bachwoche den musikalischen Nachwuchs. Ein jährlicher Höhepunkt ist das Festival Musikfest Stuttgart mit internationalen Gästen. Neben den Veranstaltungen in Stuttgart verbreiten die Ensembles der Gaechinger Cantorey unter der Leitung von Hans-Christoph Rademann den Ruf Stuttgarts als Musikstadt international.

Die Bachakademie beantragte eine Erhöhung der institutionellen Förderung um 61.285 EUR auf 674.135 EUR, um die gestiegenen Personal- und Sachkosten sowie die allgemeine Inflation ausgleichen zu können. Der Gemeinderat hat die Gelder in Höhe von 674.150 EUR zur Verfügung gestellt. Die ebenfalls beantragte Verstetigung der Erhöhung und ein Inflationsausgleich der Gelder für das Musikfest Stuttgart wurden nicht beschlossen.



Musik der Jahrhunderte Stuttgart e. V. – institutionelle Förderung

Musik der Jahrhunderte Stuttgart e. V. (MdJ) zählt zu den bedeutendsten Veranstalterinnen und Produzentinnen zeitgenössischer Musik in Europa. Die Einrichtung veranstaltet das jährliche Festival ECLAT, bei dem der Kompositionspreis der Landeshauptstadt Stuttgart verliehen wird, sowie mehrere Konzertreihen und Musiktheaterprojekte. Darüber hinaus ist MdJ Manager des international renommierten Ensembles Neue Vocalsolisten und fungiert als zentrale Vernetzungsplattform für Akteurinnen und Akteure der Neuen Musik in Stuttgart. Zahlreiche interdisziplinäre Kooperationen werden von MdJ initiiert. Während der Corona-Pandemie hat MdJ innovative Konzepte für digitale und hybride Veranstaltungsformate entwickelt und umgesetzt. Derzeit liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Zusammenarbeit mit und der Unterstützung von osteuropäischen Künstlerinnen und Künstlern.

Musik der Jahrhunderte beantragte eine Erhöhung der institutionellen Förderung um 100.000 EUR auf 449.000 EUR, um die Honorare auf ein zeitgemäßes Niveau anzuheben. Zudem sind die Produktionskosten erheblich gestiegen, z.B. durch aufwendigere Technik, höhere Löhne für Stagehands und Technikpersonal sowie steigende Energiekosten. Darüber hinaus benötigt das kleine Team von MdJ eine zusätzliche 75%-Stelle, um den zunehmenden Anforderungen und Herausforderungen weiterhin gerecht zu werden. Der Gemeinderat hat die Gelder in der beantragten Höhe zur Verfügung gestellt.

Musik Podium Stuttgart e. V.

Das Musik Podium Stuttgart vereint die Ensembles und Aktivitäten von Frieder Bernius, der mit dem Kammerchor Stuttgart, dem Barockorchester Stuttgart, der Hofkapelle Stuttgart und der Klassischen Philharmonie Stuttgart Chor- und Orchesterwerke aus nahezu allen musikalischen Epochen historisch informiert aufführt. Zahlreiche CD-Einspielungen, Preise und Auszeichnungen belegen die hohe künstlerische Qualität der Arbeit von Frieder Bernius und seinen Ensembles. Neben nationalen und internationalen Tourneen und Kooperationen veranstaltet das Musik Podium auch regelmäßig Konzerte in Stuttgart, das biennal stattfindende Festival Stuttgart Barock und ebenfalls im zweijährigen Rhythmus das Open Air Schloss Solitude.

Das Musik Podium beantragte eine Erhöhung der institutionellen Förderung um 77.965 EUR auf 383.515 EUR, um die Honorare für Chor und Orchester anzupassen sowie die gestiegenen Personalkosten, den Inflationsausgleich und die Preissteigerungen für Sach- und Reisekosten zu decken. Der Gemeinderat hat die Gelder in Höhe von 336.150 EUR zur Verfügung gestellt.

Pop-Büro Region Stuttgart – institutionelle Förderung

Das Pop-Büro Region Stuttgart ist die einzige öffentlich getragene Einrichtung zur Förderung von Popmusik und Popkultur in Stuttgart und dient dabei als zentrale Anlaufstelle für Kunstschaffende und Beteiligte der Popkultur. Es agiert als Impulsgeber, Netzwerker, Berater, Förderer und Veranstalter und ist ein wichtiger Partner für Projekte im Bereich Popmusik und Pop- und Jugendkultur. Getragen wird das Pop-Büro von der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH und der Stuttgarter Jugendhaus gGmbH mit Unterstützung der Stadt Stuttgart. In den letzten Jahren hat die Stadt gemeinsam mit dem Pop-Büro bedeutende Fördermaßnahmen für die Pop- und Clubkultur eingeführt: Anfang 2020 den Live Music Fonds Stuttgart sowie im Frühjahr 2021 die Koordinationsstelle Nachtleben. Zudem beteiligt sich die Stadt maßgeblich an den 2022 erstmals vergebenen Pop-Produktionsstipendien.
Das Pop-Büro Region Stuttgart beantragte eine Erhöhung der institutionellen Förderung, um 65.000 EUR auf 215.000 EUR, um die exponentiell wachsenden Anforderungen zu bewältigen, da die derzeit verfügbaren personellen Ressourcen trotz zusätzlicher Stellen durch die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart nicht ausreichen. Um das bisherige Angebot zu erhalten und erfolgreich auszuweiten sowie Veranstaltungen wie die ABOUT POP weiterhin intern gestalten und kuratieren zu können, benötigt das Pop-Büro eine zusätzliche Personalstelle im Umfang von 100 %. Der Gemeinderat hat die Gelder in der beantragten Höhe zur Verfügung gestellt.

Musikinitiative Rock e. V. (MIR)

Die Musikinitiative Rock e. V. Stuttgart veranstaltet Konzerte und betreibt ein Proberaumzentrum für Bands und Einzelmusiker und Einzelmusikerinnen. Über 40 Bands haben hier ihren festen Platz gefunden. Der Verein spielt eine bedeutende Rolle in der städtischen Musik- und Nachwuchsförderung, neben dem Pop-Büro Region Stuttgart, durch die Vermietung der Proberäume und die Beratung der Bands. Nachdem der MIR 2019 die alten Räumlichkeiten gekündigt wurden, begann eine schwierige Suche nach neuen Proberäumen. 2021 konnte die MIR schließlich in Zuffenhausen ein neues, größeres Proberaumzentrum einrichten. In der angespannten Proberaumsituation in Stuttgart ist eine Einrichtung wie die MIR, die Proberäume verwaltet, vermietet und Bands unterstützt, von großem Wert.

Die Musikinitiative Rock beantragte eine Erhöhung der institutionellen Förderung um 40.000 EUR auf 170.000 EUR und für das Jahr 2024 eine einmalige Unterstützung von Nachzahlungen für 2023 in Höhe von 15.000 EUR. Der Verein benötigt die Gelder, um die Probleme zu bewältigen, die sich eineinhalb Jahre nach dem Einzug in die neuen Räume ergeben haben. Die Miete ist indexiert, und die Nebenkosten sind deutlich höher als ursprünglich vom Vermieter kalkuliert. Zudem soll das Gehalt für die Vorstandsassistenz angepasst werden, um bei einer Neubesetzung eine langfristige Perspektive zu entwickeln. Nach der Bewältigung des Umzugs sollen auch verstärkt wieder Veranstaltungen durchgeführt werden. Um die Mieten für die Proberäume weiterhin sozialverträglich halten zu können und hier nicht drastisch erhöhen zu müssen, wurde die Erhöhung der institutionellen Förderung beantragt. Der Gemeinderat hat die Gelder in der beantragten Höhe zur Verfügung gestellt.

Internat. Hugo-Wolf-Akademie für Gesang-Dichtung-Liedkunst e. V.

Die Internationale Hugo-Wolf-Akademie setzt sich für die Förderung des Liedgesangs und insbesondere für Nachwuchskünstlerinnen und Nachwuchskünstler in diesem Bereich ein. Jährlich veranstaltet sie rund 30 Konzerte, teilweise in Zusammenarbeit mit großen Veranstaltungspartnerinnen und -partnern in Stuttgart. Darüber hinaus veranstaltet sie Meisterklassen für Lied und richtet alle zwei Jahre den renommierten Internationalen Wettbewerb für Liedkunst Stuttgart aus. Die IHWA verfolgt konsequent nachhaltige Ziele, arbeitet an der Öffnung für neue Zielgruppen, u.a. als Bildungs- und Netzwerkplattform für „Young Professionals“, und ist seit vielen Jahren im Bereich der Digitalisierung aktiv, etwa mit der digitalen „Liedbühne“ und Streamings. Ein neuer Schwerpunkt der IHWA liegt darauf, bisher unterrepräsentiertes Liedrepertoire bekannt zu machen, wie beispielsweise im Herbst 2022 bei der „Singing Justice Conference – decentering whiteness in vocal music“.

Die Internationale Hugo-Wolf-Akademie beantragte eine Erhöhung der institutionellen Förderung um 25.000 EUR auf 168.800 EUR, um die geplante Aufstockung der Personalstellen von aktuell 1,6 auf künftig 2,5 Vollzeitbeschäftigte zu ermöglichen. Ebenso soll die Zuschusserhöhung gestiegene Kosten im Veranstaltungsbereich (Mieten, Nebenkosten etc.) auffangen, um die Programmvielfalt der Akademie auch in den kommenden Jahren zu garantieren. Der Gemeinderat hat die Gelder in der beantragten Höhe zur Verfügung gestellt.

Stadtverband der Chöre, Musik und Karnevalsvereine Stuttgart 1995 e. V.: Förderung Jugendarbeit

Der Stadtverband der Chöre, Musik und Karnevalsvereine Stuttgart 1995 e. V. koordiniert die städtische Unterstützung für etwa 150 kulturtreibende Vereine in Stuttgart. Die Mitgliedsvereine erhalten von ihm anteilige Förderungen für Dirigenten/Übungsleitung, Jugendarbeit, Instrumentenbeschaffung sowie Fort- und Ausbildungsmaßnahmen.

Der Stadtverband beantragte eine Erhöhung der institutionellen Förderung der Jugendpauschale von 30 EUR um 10 EUR auf 40 EUR pro aktivem Mitglied bis 21 Jahre, resultierend in einem Mehrbedarf von 32.670 EUR, um die Vereine bei den stark gestiegenen Kosten, insbesondere für die Jugendarbeit, zu entlasten. Die Kostensteigerungen betreffen nicht nur Sachkosten wie Noten- und Schulungsmaterial, sondern auch die Ausgaben für die Ausbilderinnen und Ausbilder.

Der Gemeinderat hat durch die Erhöhung der Jugendpauschale von 30 EUR auf 40 EUR zusätzlich Gelder in Höhe von 32.700 EUR zur Verfügung gestellt. Für den Stadtverband stehen ab 2024 Gelder in Höhe von 360.245 EUR zur Verfügung.

Bix Jazzclub gGmbH

Der BIX Jazzclub wurde 2006 im Anbau des Gustav-Siegle-Hauses, im Herzen der Landeshauptstadt, eröffnet. Jährlich werden dort etwa 250 Konzerte von regionalen, nationalen und internationalen Jazzgrößen veranstaltet, die insgesamt über 20.000 Besucher und Besucherinnen verzeichnen. Zudem trägt das BIX wesentlich zur Nachwuchsförderung bei, indem es jungen Musiker und Musikerinnen eine ausgezeichnete Plattform bietet, um Bühnenerfahrung zu sammeln.

Der BIX Jazzclub beantragte eine Erhöhung der institutionellen Förderung um 50.000 EUR auf 150.900 EUR, um die gestiegenen Kosten im Bereich Veranstaltungstechnik, Hotel, Fahrtkosten und Energie sowie die Anpassung der Löhne aufzufangen. Der Gemeinderat hat eine reduzierte Erhöhung beschlossen und stellt Gelder in Höhe von 135.900 EUR zur Verfügung.

CIS Collegium Iuvenum Stuttgart e. V.

Der Knabenchor collegium iuvenum Stuttgart arbeitet konfessionell und institutionell unabhängig, ermöglicht durch den Förderverein, und leistet seit 30 Jahren hervorragende künstlerische und pädagogische Jugendarbeit. Neben Konzerten und der musikalischen Gestaltung von Gottesdiensten in Stuttgart sowie Kooperationen mit Stuttgarter Kultureinrichtungen tritt der Chor auch in der Region und bundesweit auf. Bei internationalen Konzertreisen, unter anderem in Stuttgarts Partnerstädte, fungiert er als Kulturbotschafter der Landeshauptstadt Stuttgart. Der CIS, ähnlich wie die Stuttgarter Hymnus-Chorknaben, bemüht sich nach der Corona-Pandemie wieder verstärkt um die Nachwuchsgewinnung und legt weiterhin Wert auf die individuelle Förderung der jungen Sänger und Sängerinnen in kleinen Gruppen.

Der Knabenchor collegium iuvenum beantragte eine Erhöhung der institutionellen Förderung um 27.150 EUR auf 130.000 EUR, um die Vergütung des Chorleiters anzuheben und insgesamt Lohnerhöhungen durchführen zu können. Außerdem sollen die Stundensätze für die Stimmbildner und Stimmbildnerinnen nach vielen Jahren angepasst und diese zudem in die Nachwuchsgewinnung eingebunden werden, was eine Aufstockung ihres Stundenkontingents erfordert. Darüber hinaus muss mehr Geld für die Betriebskosten vorgesehen werden und die drei festangestellten Mitarbeitenden sollen das 49-EUR-Ticket in Anlehnung an das Modell der Stadt zur Verfügung gestellt bekommen. Der Gemeinderat hat die Gelder in Höhe von 130.050 EUR zur Verfügung gestellt.

Live Music Fonds Stuttgart – VeranstalterInnenförderung

Der „Live Music Fonds Stuttgart – Förderfonds für Veranstalter und Veranstalterinnen in popkulturellen und popmusikalischen Bereichen“ wurde 2020 eingeführt. Ziel des Programms ist es, Clubs und andere Spielstätten als Orte der Begegnung und Plattformen für einen breiten, interkulturellen Dialog zu etablieren. Langfristig sollen sowohl die Quantität als auch die Qualität der musikalischen Darbietungen gesteigert werden, um die kulturelle Vielfalt und den Kreativstandort zu stärken. Das Fördermodell wurde vom Kulturamt in Zusammenarbeit mit dem Pop-Büro Region Stuttgart entwickelt. Die organisatorische Umsetzung des Förderverfahrens und die Beratung dazu liegen in der Verantwortung des Pop-Büros Region Stuttgart.

Die Kulturverwaltung beantragte eine Erhöhung des Fonds um 15.000 EUR auf 105.000 EUR, um den veränderten Bedingungen in der Veranstaltungsbranche seit Beginn der Corona-Pandemie gerecht zu werden. Die Kostenstruktur hat sich erheblich verschoben: Technik, Mieten und Energie sind deutlich teurer geworden und auch die Löhne für Technikpersonal und Stage Hands sind gestiegen. Zudem sind die Einnahmen nicht mehr verlässlich kalkulierbar. Der Gemeinderat hat die Gelder in der beantragten Höhe zur Verfügung gestellt.

Stuttgarter Hymnus-Chorknaben

Die Stuttgarter Hymnus-Chorknaben gehören zu den ältesten Kultureinrichtungen der Stadt Stuttgart. Seit fast 125 Jahren prägen sie die Chorlandschaft vor Ort maßgeblich und sind durch ihre Konzerte und Fernsehauftritte auch deutschlandweit und international bekannt. Der Knabenchor widmet sich der musikalischen und stimmlichen Ausbildung von Jungen, Jugendlichen und jungen Männern auf einem hohen Niveau. Darüber hinaus erfüllen die Hymnus-Chorknaben eine wichtige soziale Funktion, indem sie durch ihre Aktivitäten auch zur persönlichen und sozialen Bildung ihrer Mitglieder beitragen.

Die Stuttgarter Hymnus-Chorknaben beantragten eine Erhöhung der institutionellen Förderung um 20.000 EUR auf 104.800 EUR, um gestiegene Kosten in wichtigen Budgetpositionen auszugleichen, wie zum Beispiel Honorare für Künstler und Künstlerinnen, Gehälter, Energiekosten und Reisekosten. Die Probenarbeit in kleineren Gruppen hat sich bewährt und soll beibehalten werden, weshalb der Personalaufwand steigt. Gleichzeitig sinkt die Spendenbereitschaft und andere Möglichkeiten der Einnahmen. Zudem haben die Stuttgarter Hymnus-Chorknaben wie alle Chöre während der Corona-Pandemie ihre Arbeit grundsätzlich umstellen müssen und leiden heute vor allem darunter, dass in dieser Zeit an den Schulen kein Nachwuchs gewonnen werden konnte. Der Gemeinderat hat die Gelder in der beantragten Höhe zur Verfügung gestellt.

Il Gusto Barocco

Das Stuttgarter Barockorchester Il Gusto Barocco, gegründet 2008 von Jörg Halubek, hat sich unter anderem durch die „Stuttgarter Reihe“ und das digitale Bach-Projekt „Organ-Landscapes“ einen überregionalen Namen gemacht. Die jährlichen Aufführungen barocken Opernentdeckungen werden regelmäßig vom SWR aufgezeichnet. Die Musiker und Musikerinnen des Ensembles sind allesamt Spezialisten und Spezialistinnen für historische informierte Aufführungspraxis. Neben barocken Uraufführungen finden Akademieprojekte für junge Musiker und Musikerinnen statt.

Il Gusto Barocco beantragte eine Verstetigung der zunächst vor vier Jahren befristet beschlossenen Förderung und eine Erhöhung der institutionellen Förderung um 40.000 EUR auf 90.000 EUR, um die Budgets für Bildungsangebote, die Stärkung des Standorts Stuttgart und die Digitalisierung aus dem Entwicklungstreiber-Programm umsetzen und weiter vorantreiben zu können. Die erfolgreiche Durchführung der „Stuttgarter Reihe“ und die Etablierung von zwei 50%-Stellen für Dramaturgie und Vermittlung haben sich bereits bewährt und erfordern zusätzliche Mittel für ihre Fortführung. Zudem steht Il Gusto Barocco vor den Herausforderungen allgemeiner Kostensteigerungen. Der Gemeinderat hat die Verstetigung beschlossen und die Gelder in der beantragten Höhe zur Verfügung gestellt.

Württembergischer Kammerchor e. V.

Der Württembergische Kammerchor wurde 1970 von Prof. Dieter Kurz gegründet und engagiert angehende Sänger und Sängerinnen in der musikalischen Ausbildung sowie interessierte Amateure, die eine gute musikalische Vorbildung mitbringen. Das Ensemble widmet sich anspruchsvoller Chorliteratur von der Renaissance bis zur Gegenwart und ist auch offen für zeitgenössische Werke. Regelmäßig führt der Chor große Oratorien mit international renommierten Solisten auf, wodurch junge Sänger und Sängerinnen wertvolle Erfahrungen im Profibereich sammeln können. Die Umsetzung dieser Aktivitäten erfordert stets auch eine hohe Eigenleistung der Mitwirkenden und Verantwortlichen.

Der Württembergische Kammerchor beantragte eine Erhöhung der institutionellen Förderung um 7.674 EUR auf 46.044 EUR, um die Honorare der Künstler und Künstlerinnen den aktuellen Standards anzupassen, wie sie von der Deutschen Orchestervereinigung gefordert werden. Die allgemeinen Preissteigerungen im Zuge der Inflation kommen erschwerend hinzu. Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist der Übergang der künstlerischen Leitung, da Dieter Kurz nach 55 Jahren das Ensemble an einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin übergeben wird. Für den Findungs- und Übergangsprozess benötigt der Württembergische Kammerchor in den kommenden Jahren zusätzliche finanzielle Mittel.
Der Gemeinderat hat die Gelder in Höhe von 46.070 EUR zur Verfügung gestellt.

Aus Transparenzgründen wurde die Förderung dieser Einrichtung in die Beschlussvorlage aufgenommen, obwohl die Auszahlung auch per Entschließung des Referats AKR möglich gewesen wäre.

Stuttgarter Liederkranz – Konzertchöre und Sinfonieorchester e. V.

Der Stuttgarter Liederkranz gehört zu den traditionsreichsten Konzertmusikvereinen Deutschlands. Unter seinem Dach musizieren mehrere Chöre unterschiedlicher Ausrichtung und Leistungsstufen sowie ein Sinfonieorchester. Jährlich werden bis zu 15 Konzerte veranstaltet. Dieses Jahr feiert der Stuttgarter Liederkranz bereits sein 200-jähriges Jubiläum.

Der Stuttgarter Liederkranz beantragte eine Erhöhung der institutionellen Förderung um 30.800 EUR auf 45.000 EUR, um den stark gestiegenen Personal- und Raumkosten künftig besser entgegenwirken zu können. Die zahlreichen bereits eingeleiteten Maßnahmen, wie die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge, die Akquise von Sponsoren und Spenden sowie die verminderte Nutzung hochpreisiger Konzertsäle, werden absehbar nicht ausreichen, um die beträchtlichen jährlichen Defizite auszugleichen. Um die langfristige Existenz des Vereins sicherzustellen, sind zusätzliche Mittel notwendig. In der Vergangenheit war eine Erhöhung der institutionellen Förderung aufgrund noch vorhandener Rücklagen nicht erforderlich, doch diese werden laut aktueller Prognose bereits im Jahr 2026 aufgebraucht sein. Der Gemeinderat hat die Gelder in der beantragten Höhe zur Verfügung gestellt.

Aus Transparenzgründen wurde die Förderung dieser Einrichtung in die Beschlussvorlage aufgenommen, obwohl die Auszahlung auch per Entschließung des Referats AKR möglich gewesen wäre.

IG Jazz Stuttgart e. V.

Als Interessensgemeinschaft vertritt der Verein professionelle Jazzmusiker und Jazzmusikerinnen in Stuttgart und der Region und veranstaltet rein ehrenamtlich ohne eigenen Raum ca. 75 Konzerte im Jahr sowie im Herbst die Theaterhaus Jazztage. Die IG Jazz kooperiert mit zahlreichen Jazzakteuren und Jazzakteurinnen der Stadt. Nach einem gut geplanten Vorstandswechsel 2021 hat sich der Vorstand stark verjüngt und der Verein kann einen Mitgliederzuwachs verzeichnen, insbesondere unter Jazzstudierenden. Derzeit erweitert die IG Jazz ihre Jugendarbeit, die bisher das Programm „School goes Jazz“ umfasste, und plant die Gründung eines Jugendjazzorchesters.

Die IG Jazz Stuttgart e. V. beantragte eine Erhöhung der institutionellen Förderung um 16.000 EUR auf 38.540 EUR, um nach zehn Jahren unveränderter Förderung einen Inflationsausgleich zu erreichen, die allgemeine Kostensteigerung auffangen zu können und die geforderte Erhöhung der Mindestgagen im Jazzbereich mitzutragen. Diese Anpassung ist notwendig, um weiterhin die Förderung durch den Jazzverband in Anspruch nehmen zu können. Zudem sind die Kosten für die Nutzung des Jazzclubs Kiste und die Produktionskosten im BIX gestiegen. Der Gemeinderat hat die Gelder in der beantragten Höhe zur Verfügung gestellt.

Aus Transparenzgründen wurde die Förderung dieser Einrichtung in die Beschlussvorlage aufgenommen, obwohl die Auszahlung auch per Entschließung des Referats AKR möglich gewesen wäre.

LiedKunst KunstLied

Unter dem Namen LiedKunst KunstLied entwerfen der Kulturvermitter und Erzähler Thomas Sträßer gemeinsam mit der Pianistin Elisabeth Föll Musikprogramme für Schulkinder sowie Familienkonzerte. Zu den letzten Programmen gehören „Wolfgang Amadeus Mozart – sein Leben, seine Musik“, „Peer Gynt - Musik und Erzählung“ und „Franz Schubert – sein Leben, seine Lieder“. Bevor die auf vier Jahre befristete institutionelle Förderung im Rahmen des DHH 2020/2021 gewährt wurde, erhielt LiedKunst KunstLied immer wieder Projektförderungen für die Musikvermittlungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen. Besonders hervorzuheben sind die Konzerte im Fruchtkasten und das Projekt „Singen auf dem Schulhof vom Pickup“. In der Coronazeit entstanden einige Youtube-Beiträge.

LiedKunst KunstLied beantragte eine Verstetigung sowie eine Erhöhung der institutionellen Förderung um 5.000 EUR auf 30.000 EUR, um die gestiegenen Kosten für Honorare und sonstige Produktionskosten zu decken. Der Gemeinderat hat die Gelder in Höhe von 25.000 EUR zur Verfügung gestellt und eine erneute Befristung auf vier Jahre beschlossen.

2. Neuaufnahmen

institutionelle Förderungen

Stuttgarter Kammerorchester e. V. (SKO): Konzertforum

Seit vielen Jahren formulieren Musikinstitutionen und -veranstaltende den Bedarf an Konzertsälen mit hervorragender Akustik, einer zeitgemäßen Hör- und Nutzungserfahrung mit entsprechender technischen Ausstattung und einem modernen Backstagebereich. Die Liederhalle bietet erstens nicht alle Saalgrößen und nicht in ausreichender Flexibilität, sie entspricht zweitens technisch und im Backstagebereich nicht mehr den aktuellen Ansprüchen und kann drittens die aktuelle Nachfrage nicht decken. Das Stuttgarter Kammerorchester adressiert mit seinem Vorstoß des Konzertforums am Neckar auf dem Rilling-Areal in der Neckarvorstadt neben dem eigenen Bedarf nach einem Konzertsaal in einer Größe von rund 1.000 Personen ebenso den oben genannten allgemeinstädtischen Bedarf und eröffnet gleichzeitig interessante Möglichkeiten für viele weitere Themen: u.a. Sanierung des Gustav-Siegle-Hauses und in diesem Zug Interim für die Stuttgarter Philharmoniker, neue Bedingungen für die Stadtentwicklung im Leonhardsviertel sowie der Neckarvorstadt. Zudem greifen die Planungen des neben den akustischen und technischen Ansprüchen eines zeitgemäßen Kulturbetriebs auch wesentliche Aspekte wie eine Gemeinwohlorientierung der Einrichtung und eine nachhaltige Bauweise auf.

Das Stuttgarter Kammerorchester hatte zur weiteren Planung des Vorhabens eine Förderung in Höhe von 240.000 EUR jährlich beantragt. Erarbeitet werden müssen neben baulichen und stadtplanerischen Themen u.a. besonders Fragen zu Trägerstruktur und finanzieller Beteiligung der verschiedenen Stakeholder, das Raumprogramm sowie Nutzungskonzeption, inkl. Rechte und Pflichten im späteren Zusammenspiel. Der Gemeinderat hat die Gelder in der beantragten Höhe zur Verfügung gestellt, befristet für die Jahre 2024/25.

InterAKT Initiative e. V.

InterAKT ist eine Initiative, die sich aus Absolventen und Absolventinnen von Akademien und Hochschulen im Raum Stuttgart sowie jungen, internationalen und freien Künstlern und Künstlerinnen mit Wohnsitz in Stuttgart zusammensetzt. Der Verein hat sich zur Aufgabe gemacht, junge Kulturschaffende aus verschiedenen Sparten zu interdisziplinären Projekten zusammenzubringen. Er ermöglicht dadurch neue und experimentelle Methoden und Kunstformate. Dabei werden besonders die Wechselbeziehungen zwischen den Sparten, ungewöhnlichen Kooperationspartnern, neuen Ansätzen in der Öffentlichkeitsarbeit und besonderen Zielgruppen betont. Im Fokus der Arbeit stehen Diskussion und Reflexion zu sozialpolitischen und technologischen Themen. Die Musikerinnen Maria Kalesnikava und Viktoriia Vitrenko gründeten die Initiative unter anderem mit der Intention, den Austausch mit Kulturschaffenden aus Osteuropa zu fördern. Als dritte Akteurin kam bald die Theaterregisseurin und Performerin Jasmin Schädler hinzu. Im Durchschnitt realisiert die Initiative vier größere Projekte (oft aufwendige Musiktheaterproduktionen und andere szenische Produktionen) im Jahr und verschiedene kleine Vorhaben. Mittlerweile hat sich die InterAKT Initiative als wichtige Ansprechpartnerin für die Stuttgarter Kulturpolitik etabliert, besonders in Bezug auf Osteuropa, und vereinte bei ihrem letzten Projekt „Böse Frauen“ Künstler und Künstlerinnen aus vier Kontinenten. Seit 2018 hat InterAKT mehr als 16 nationale und internationale Projekte sowie mehr als 100 kulturelle Veranstaltungen (darunter Performances, Bildungsworkshops und digitale Hybrid-Events) durchgeführt. In weniger als drei Jahren konnte sich die in Stuttgart einzigartige Initiative als wichtige Ideengeberin und als Netzwerk für junge, innovative Kulturschaffende im Bereich Musik, Performance und Tanz in der Stadt etablieren und wurde von zahlreichen öffentlichen und privaten Förderfonds unterstützt, einschließlich regelmäßiger städtischer Projektförderungen sowie durch Landes- und Bundesmittel.

Die InterAKT Initiative beantragte eine jährliche Förderung in Höhe von 167.000 EUR, um die projektbasierte Finanzierung zu verbessern, die die Arbeit des Vereins prekär macht und die ehrenamtlichen Verpflichtungen der Vorsitzenden belastet. Um die Entwicklung der Initiative optimal zu fördern, ist eine weitere Professionalisierung notwendig, was die Einstellung einer Geschäftsführung und eine Verstetigung der Abläufe erfordert. Nur so bleibt für die Vorsitzenden mehr Raum für die Netzwerkarbeit, die Mitgliederpflege und die künstlerischen Aufgaben. Der Gemeinderat hat Gelder in Höhe von 83.500 EUR zur Verfügung gestellt, befristet auf vier Jahre.

Aus Transparenzgründen wurde die Förderung dieser Einrichtung in die Beschlussvorlage aufgenommen, obwohl die Auszahlung auch per Entschließung des Referats AKR möglich gewesen wäre.

Feierabendkollektiv e.V.

Das Feierabendkollektiv ist ein Veranstalter, Netzwerk und ein Zusammenschluss von Musikern und Musikerinnen mit dem Schwerpunkt auf „handgemachter“ Musik und Singer-Songwritern. Seit mehr als zehn Jahren prägt der Verein die Stuttgarter Kulturlandschaft mit. Durch die Veranstaltung kleiner Konzertreihen und Festivals wie „Vive la vie“ und „Bunter Beton“ bietet er jungen Pop-Musikern und Musikerinnen sowie Singer-Songwritern eine Bühne. Ohne eigenen Veranstaltungsraum kooperiert das Feierabendkollektiv mit unterschiedlichen Institutionen, Partnern und Partnerinnen in Stuttgart. Diese Zusammenarbeit ermöglicht besondere Projekte und die Bespielung neuer Orte. Dazu gehört u. a. das Oberdeck des Züblin-Parkhauses, das 2019 erstmals vom Feierabendkollektiv mit dem Festival „Bunter Beton“ belebt wurde und eine Reihe von Festivals weiterer Kulturakteure und Kulturakteurinnen nach sich zog.

Das Feierabendkollektiv beantragte eine jährliche Förderung in Höhe von 95.000 EUR, um eine Geschäftsstelle mit hauptamtlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zu besetzen, deren Stellenanteile insgesamt 100 % ergeben. Zudem sollen mit dem Betrag Programmgelder für regelmäßige Festivals wie „Bunter Beton“ und „Vive la vie“, Konzertreihen wie „Staub und Sterne“, offene Jamsessions, das Workshop-Programm und der Ausbau von Kooperationen zur Bespielung des öffentlichen Raums finanziert werden. Der Gemeinderat hat Gelder in Höhe von 60.000 EUR zur Verfügung gestellt, befristet auf vier Jahre.

Aus Transparenzgründen wurde die Förderung dieser Einrichtung in die Beschlussvorlage aufgenommen, obwohl die Auszahlung auch per Entschließung des Referats AKR möglich gewesen wäre.

Hotel Central

Das Hotel Central ist ein Kreativhub, der Musik- und Kreativschaffende sowohl digital als auch real vernetzt, ihre künstlerische Arbeit unterstützt und fördert sowie den Nachwuchs professionalisiert. Der Verein bietet eine digitale Kommunikationsplattform sowie gut ausgestattete Aufnahmestudios, Studioräume für Musiker, Fotografen und Videografen sowie Coworking-Spaces in der Steinstraße über der Bar „1. Stock“ im 3. und 4. Obergeschoss. Zusätzlich veranstaltet das Hotel Central monatliche Talks mit Künstlern und Künstlerinnen, Persönlichkeiten aus der Musikindustrie, Workshops zu Themen wie Musikproduktion und Female-DJing, sowie zweimal jährlich ein größeres Veranstaltungsformat, das Hotel Central Festival.

Das Hotel Central beantragte eine jährliche Förderung in Höhe von 70.500 EUR, um den Fortbestand des Hotel Central bei langfristig niedrigen Teilnahmegebühren zu sichern. Die Finanzierung wird durch weitere Drittmittel, Sponsoring, Spenden, Mitgliedsbeiträge, Einnahmen und das ehrenamtliche Engagement ergänzt. Der Gemeinderat hat Gelder in Höhe von 50.000 EUR zur Verfügung gestellt, befristet auf vier Jahre.

Aus Transparenzgründen wurde die Förderung dieser Einrichtung in die Beschlussvorlage aufgenommen, obwohl die Auszahlung auch per Entschließung des Referats AKR möglich gewesen wäre.

Kultur im Bunker (Kultdiak Stuttgart e. V.)

Seit dem Sommer 2022 ist der Kulturbunker unter dem Diakonissenplatz im Stuttgarter Westen zugänglich und wird vom Verein Kultdiak Stuttgart e. V. als sozio-kultureller Veranstaltungsraum betrieben, der alle Kultursparten abbilden soll. Vorausgegangen war ein Umbau, der aus dem Budget des Bezirksbeirats West mit 70.000 EUR bezuschusst wurde, wobei der Verein eine umfangreiche ehrenamtliche Arbeit leistete. Es stehen ein Veranstaltungsraum und zwei Ausstellungsräume zur Verfügung, in denen bis heute rund 70 Konzerte von Bands, Einzelkünstler und Einzelkünstlerinnen, Raves, Theateraufführungen, Performances, Ausstellungen sowie Führungen stattgefunden haben. Ein angrenzender Bunkertrakt kann perspektivisch als Proberaumkomplex ausgebaut werden.

Der Kulturbunker beantragte eine jährliche Förderung in Höhe von 35.000 EUR, um den laufenden Betrieb (Miete, Nebenkosten, Verbrauchsgüter) zu sichern. Zusätzlich sollen hauptamtliche Stellen eingerichtet werden, die den Vorstand und den Verein beim Veranstaltungsmanagement, der Organisation sowie in der konzeptionellen Weiterentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit unterstützen. Der Gemeinderat hat die Gelder in der beantragten Höhe zur Verfügung gestellt, befristet auf vier Jahre.

Aus Transparenzgründen wurde die Förderung dieser Einrichtung in die Beschlussvorlage aufgenommen, obwohl die Auszahlung auch per Entschließung des Referats AKR möglich gewesen wäre.

Pop-Büro Region Stuttgart: Pop-Produktionsstipendien

Die Pop-Produktionsstipendien für Künstler und Künstlerinnen in Stuttgart und der umliegenden Region wurden durch die Initiative des Pop-Büros Region Stuttgart ins Leben gerufen. Im Jahr 2022 vergab das Pop-Büro erstmals fünf Stipendien und zwei lobende Erwähnungen mit finanzieller Unterstützung der Wirtschaftsregion und des Kulturamts Stuttgart. Diese Stipendien können für die Produktion von Musikalben oder von Formaten vergleichbarer künstlerischer Relevanz und ähnlichen Umfangs verwendet werden. Obwohl Bands, Künstler und Künstlerinnen im Pop-Bereich grundsätzlich die Möglichkeit haben, sich mit Projektideen um Fördermittel oder das neue Shift-Stipendium der Kulturförderung zu bewerben, decken diese Programme in der Regel nicht spezifisch die Produktionsbedürfnisse im Pop-Bereich ab, die für die künstlerische Entwicklung notwendig sind. Städte wie Berlin und München haben ähnliche Förderprogramme bereits seit einigen Jahren etabliert. Das spezielle Pop-Produktionsstipendium für Stuttgart füllt diese Förderlücke. Die Anzahl der Anträge in den letzten beiden Jahren war entsprechend hoch, mit jeweils etwa 130 Bewerbungen pro Förderperiode.
Das Pop-Büro beantragte für die Pop-Produktionsstipendien eine jährliche Förderung in Höhe von 35.000 EUR. Der Gemeinderat hat die Gelder in der beantragten Höhe zur Verfügung gestellt, befristet auf vier Jahre.

Aus Transparenzgründen wurde die Förderung dieser Einrichtung in die Beschlussvorlage aufgenommen, obwohl die Auszahlung auch per Entschließung des Referats AKR möglich gewesen wäre.

Singakademie Stuttgart e. V.

Die Singakademie Stuttgart wurde 2009 von Stefan Weible gegründet, einem Dozenten für Dirigieren, Gesang und Gehörbildung an der Pädagogischen Hochschule Freiburg, der in der Vergangenheit unter anderem im Kammerchor Stuttgart und dem Deutschen Kammerchor aktiv war. Bis heute wird das Ensemble von ihm geleitet. Die Singakademie verbindet traditionelle und zeitgenössische Chormusik und führt diese nicht nur in Kirchen, sondern auch an ungewöhnlichen Orten wie z.B. Museen auf. Mit bis zu sieben Konzerten jährlich haben sich die etwa 65 Sänger und Sängerinnen in knapp 15 Jahren als bedeutender Konzertchor etabliert.

Die Singakademie bietet aktiven Sängern und Sängerinnen, die in ihrer Jugend eine exzellente sängerische Ausbildung (z.B. bei den Stuttgarter Hymnus Chorknaben oder der Mädchenkantorei) erhalten haben und auf semi-professionellem Niveau musizieren, eine Plattform zur Weiterentwicklung. Dieses Angebot trifft auf großes Interesse in Stuttgart und der umliegenden Region, was die bemerkenswerte Altersstruktur mit einem Durchschnittsalter von derzeit 39,9 Jahren widerspiegelt. Das Ensemble wird regelmäßig für Kooperationen mit anderen Dirigenten und Dirigentinnen angefragt. Einladungen zu den Herbstlichen Musiktagen in Bad Urach und zu einem gemeinsamen Konzert mit der Gaechinger Cantorey und den Stuttgarter Philharmonikern unter der Leitung von Hans-Christoph Rademann unterstreichen das Ansehen des Ensembles. Im Jahr 2023 ist die Singakademie Stuttgart Patenchor des SWR Vokalensemble.

Die Singakademie beantragte eine jährliche Förderung in Höhe von 20.000 EUR, um Stefan Weible, der seit der Gründung des Vereins die Singakademie unentgeltlich leitet, nach fast 15 Jahren eine angemessene Aufwandsentschädigung zu ermöglichen. Zusätzlich plant der Verein eine Ansprechperson für Konzertveranstaltende, Orchester, Solisten und Solistinnen, Konzertakquise sowie Organisation der Konzerte einzustellen. Der Gemeinderat hat die Gelder in der beantragten Höhe zur Verfügung gestellt, befristet auf vier Jahre.

Aus Transparenzgründen wurde die Förderung dieser Einrichtung in die Beschlussvorlage aufgenommen, obwohl die Auszahlung auch per Entschließung des Referats AKR möglich gewesen wäre.

2.2 Projektförderungen

Pop-Büro Region Stuttgart: ABOUT POP Festival/Convention

Das Pop-Büro Region Stuttgart hat die ABOUT POP Festival und Convention in den letzten Jahren konzeptionell stark weiterentwickelt und seine Größe sowie Strahlkraft erheblich gesteigert. Dadurch hat sich die Veranstaltung zu einer attraktiven Plattform für ein breites Publikum geöffnet und ist zur größten ihrer Art in Baden-Württemberg geworden. Das Festival kombiniert ein Musikfestival mit einer Fachkonferenz und engagiert sich aktiv in der Förderung des musikalischen Nachwuchses. Die Initiative Musik bewertet das ABOUT POP mittlerweile als bundesweit relevantes Format, das im Jahr 2022 erstmals auch Fördergelder des Bundes erhalten hat. In Stuttgart setzt diese hochkarätige und innovative Veranstaltung viele positive Impulse.

Die ABOUT POP Festival und Convention beantragte eine jährliche Förderung in Höhe von 150.000 EUR, um sicherzustellen, dass es in dieser ambitionierten Konzeption weiterbestehen und professionell durchgeführt werden kann. Für das Pop-Büro Region Stuttgart ist es wichtig, Planungssicherheit und eine solide finanzielle Grundlage zu haben. Zusätzlich dient die fortlaufende Unterstützung auf kommunaler und regionaler Ebene als wichtiges Signal für die Unterstützung durch den Bund und Sponsoren. Der Gemeinderat hat die Gelder in der beantragten Höhe zur Verfügung gestellt, befristet auf vier Jahre.

Xciting Festival

Das Xciting Festival ist ein sparten- und genreübergreifendes Festival mit musikalischem Schwerpunkt. Als experimentelles Musikfestival lädt es spannende Künstler und Künstlerinnen aus diversen musikalischen Bereichen wie Noise, Ambient, traditioneller Musik, Free-Jazz, Hip-Hop, Neuer Musik und Dub ein. Dabei stellt das Festival elektronische und instrumentale Livemusik gleichberechtigt nebeneinander. Ursprünglich aus der Musikgruppe des Kunstvereins Wagenhalle hervorgegangen, gründen die Veranstalter im Jahr 2023 einen eigenen Verein für das Festival. Das Xciting Festival findet an fünf verschiedenen Orten im Stuttgarter Stadtgebiet statt.

Das Xciting Festival beantragte eine jährliche Förderung in Höhe von 50.000 EUR, das Management und die Produktion zu stabilisieren. Dadurch soll mehr Raum für die künstlerisch-kuratorische Gestaltung geschaffen werden. Zusätzlich sollen Mittel für Honorare, Reisekosten, Unterkunft sowie Technik und technisches Personal bereitgestellt werden, um eine solide Grundlage zu schaffen. Der Gemeinderat hat Gelder in Höhe von 20.000 EUR zur Verfügung gestellt, befristet auf vier Jahre.

Aus Transparenzgründen wurde die Förderung dieser Einrichtung in die Beschlussvorlage aufgenommen, obwohl die Auszahlung auch per Entschließung des Referats AKR möglich gewesen wäre.


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