Der oben erwähnte Rückstau an nicht erledigten MDK-Anfragen deutet auf erhebliche Risiken an zukünftigen Forderungsausfällen hin. Sind diese ausreichend in der Bilanz berücksichtigt oder bestehen hier durch "optimistische" Bewertung noch weitere Bilanzrisiken?
Die eingangs dargestellte Einschätzung, dass es einen Rückstau an nicht erledigten MDK-Anfragen im Klinikum gibt, die zu erheblichen zukünftigen Forderungsausfällen führen kann nicht gefolgt werden, insbesondere wenn die Höhe der Erträge aus MDK Pauschalen Grundlage dieser Schlussfolgerung ist.
Im Rahmen des Jahresabschlusses wird die Werthaltigkeit der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen geprüft, deren Bezahlung aufgrund der Prüfungen des MDK fraglich ist. Für diese Forderungen werden Wertberichtigungen vorgenommen. Die Vorgehensweise der Bewertung wird dabei seitens des Wirtschaftsprüfers regelmäßig überprüft.
Frage 2: Wer trägt die Verantwortung für die Personalpolitik?
Gemäß der Betriebssatzung für den Eigenbetrieb „ Klinikum Stuttgart“ obliegt die Gesamtverantwortung für die operative Führung und damit auch für die Personalpolitik dem Geschäftsführer.
Um Aussagen zu ggf. vorhandenen Doppelstrukturen und Vorschläge zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation des Klinikums zu erhalten, wurde Ernst & Young mit einem Gutachten für die wirtschaftliche Sicherung der Zukunft des Klinikums Stuttgart beauftragt. Die Ergebnisse dieses Gutachtens werden voraussichtlich im Krankenhausausschuss im März 2017 vorgestellt werden.
Frage 3: Wie ist die Verantwortlichkeit des Krankenhausbürgermeisters Wölfle? · Seit wann hatte er Kenntnis vom Libyen-Geschäft?
Zum 01.01.2017 wurde die IU als eigener Bereich im Klinikum aufgelöst, die Aufgaben und Mitarbeiter der IU wurden in die normalen Prozesse des Klinikums überführt. Das Kuwait Projekt wurde beendet. Die Möglichkeiten, die offenen Forderungen aus dem Libyen Projekt mittels von Inkassovereinbarungen einzutreiben, werden geprüft. Verträge mit Dienstleistern sind gekündigt. Falls sie noch eine vertraglich vereinbarte Laufzeit haben, versucht das Klinikum eine frühere Vertragsbeendigung zu erreichen. Dabei werden die Risiken einer vorzeitigen Vertragsbeendigung abgewogen. Auch hierbei wird das Klinikum durch BRP beraten. Bei der Behandlung von ausländischen Patienten bestehen Stand Februar 2017 offene Forderungen in Höhe von 9,4 Mio. EUR. Das Klinikum ist in intensiven Gesprächen mit den Botschaften; es liegen auch Zahlungsankündigungen vor. Fritz Kuhn zum Seitenanfang