Antrag
vom
02/02/2001
Nr.
51/2001
Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen
SPD-Gemeinderatsfraktion
Betreff
Wohin mit den Ministerien ? -
oder: wie man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann
Den Bahnhof Bad Cannstatt erreicht man mit zahlreichen Regionalbahnverbindungen, drei S-Bahnlinien, drei Stadtbahnen und etlichen Busverbindungen. Neben dem Bahnhof befindet sich eine Brache, von der man zurecht behaupten kann, dass dort angesiedelte Büros und Verkaufsflächen hervorragend angebunden wären. Selbst ein eigener Zugang zu den Bahnsteigen wäre machbar. Die Rede ist von der Brachfläche der ehemaligen Trafo-Union, dem Schandfleck Bad Cannstatt's. Im Stadtteil erhofft man sich durch einen Frequenzbringer aus dem Handel, vor allem aber durch einen größeren Lebensmittelmarkt, eine Stärkung des Einkaufsstandorts Markt-, Seelberg- und Bahnhofstraße. Ebenfalls nötig hätte der Stadtteil aber auch eine Kaufkraftstärkung durch die Schaffung von Arbeitsplätzen, die er durch den Niedergang der Pragstraßenbetriebe vor Jahren in großer Zahl verloren hat. Nicht ohne Grund ist derzeit ein Stadtmarketing-Prozess im Gange.
In der Stuttgarter Innenstadt nun sollten das Neue Schloss und andere schöne Innenstadtgebäude dringend von ministerialer Nutzung befreit werden. Doch wohin mit den Büros ?
Wir meinen, dass untersucht werden sollte, ob eine Ansiedlung diverser Ministerien auf dem Trafo-Union-Areal möglich wäre.
Die Raumaufteilung in einem solchen Neubau auf dem Trafo-Union-Gelände könnte folgendermaßen aussehen:
Im Erdgeschoss wird der dringend benötigte Lebensmittelmarkt eingerichtet, in den oberen Etagen die Ministerien.
Die Vorteile dieser Nutzung des Geländes liegen auf der Hand:
In Bad Cannstatt wäre dann endlich eine städtebauliche Wunde geschlossen. Der Supermarkt im Erdgeschoss ist wichtiger Bestandteil zur Sicherung der Versorgung nicht nur der Cannstatter Bürgerinnen und Bürger. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ministerien bringen zusätzliche Kaufkraft in den Stadtteil. Die Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes ist durch die hervorragende ÖPNV-Anbindung gesichert, vor allem, wenn die auf die Stuttgarter Innenstadt verstreut untergebrachten Büroräume zusammengelegt werden.
Der angedachte Standort ist leicht auffindbar: Bad Cannstatt ist durch den Wasen und die Mineralbäder weit über das "Ländle" hinaus bekannt. Dass ein Umzug aus der City in außenliegende Stadtteile auch für Behörden möglich ist, zeigt der Umzug des Regierungspräsidiums in viel peripherere Lage.
Wir beantragen deshalb:
Die Verwaltung berichtet umgehend über die derzeitigen Eigentumsverhältnisse des Trafo-Union-Areals.
Die Verwaltung stellt die - sofern bereits vorhanden -Planungen für die künftige Nutzung dieses Geländes vor.
Die Verwaltung ergreift die Initiative zur Verlagerung von Landesministerien auf das Trafo-Union-Areal und regt Verhandlungen zwischen dem Land Baden-Württemberg und den derzeitigen Eigentümern der Brache an.
Diese Verhandlungen werden von Seiten der Stadt aktiv begleitet und unterstützt.
Dr. Rainer Kußmaul Edeltraud Hollay Manfred Kanzleiter
Fraktionsvorsitzender Stellv. Fraktionsvorsitzende Stellv. Fraktionsvorsitzender
Marita Gröger Inge Utzt