Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz:
KBS
GRDrs
979/2002
Stuttgart,
11/25/2002
Gesamtkonzeption zur Förderung der Popularmusik in der Stadt Stuttgart
Mitteilungsvorlage
Vorlage an
zur
Sitzungsart
Sitzungstermin
Ausschuss für Kultur und Medien
Verwaltungsausschuß
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
öffentlich
öffentlich
03.12.2002
04.12.2002
Kurzfassung des Berichts:
Ausführlicher Bericht siehe Anlage 1
Die Verwaltung hatte die vorliegende Gesamtkonzeption zur Förderung der Popularmusik ursprünglich als Beschlussvorlage vorgesehen. Die Finanzverwaltung hat einer Beschlussvorlage jedoch nicht zugestimmt, da diese mit finanziellen Konsequenzen verbunden gewesen wäre. Diese einzugehen rät die Finanzverwaltung dringend ab, weil sich die Finanzlage der Stadt drastisch verschlechtert hat, und schlägt vor, über den Einstieg in die Förderung von Popularmusik erst im Zusammenhang mit dem Doppelhaushalt 2004/2005 zu entscheiden. Es wurde deshalb der Weg einer Mitteilungsvorlage gewählt.
Im Mai 2002 wurden dem Ausschuss für Kultur und Medien unterschiedliche Modelle der Förderung von Popularmusik vorgestellt (vgl. GRDrs 390/2002). In den Folgemonaten hat die Verwaltung – in enger Abstimmung mit der Popmusikszene selbst – ein eigenes Fördermodell erarbeitet.
Das Fördermodell setzt sich aus verschiedenen Elementen zusammen. Die bereits bestehenden, bewährten Vermittlungs- und Förderangebote werden um eine neue Einrichtung ergänzt.
Herzstück ist das
Popbüro
, das auf dem Areal der ehemaligen Reiterkaserne eingerichtet werden soll. Das Popbüro fasst die unterschiedlichen Initiativen zusammen, versteht sich als zentrale Interessenvertretung der Pop-Musik in Stuttgart. Finanziert werden soll es von der Landeshauptstadt, dem Land Baden-Württemberg, Vereinen, Firmen und Einrichtungen der Popszene in Stuttgart. Das Popbüro ist als
public-private-partnership
konzipiert. Es soll mit einem Geschäftsführer bzw. einer halben Stelle ausgestattet werden.
Die Arbeitsgemeinschaft
Cumulus
konstituiert sich derzeit unter der Federführung des Stuttgarter Jugendhaus e.V. neu. Cumulus wird personell aufgestockt, das Aufgabenspektrum erweitert sich. Jungen Bands soll der Einstieg ins Musikgeschäft erleichtert werden.
Die Arbeit der
Musikinitiative Rock
(MIR) wird dauerhaft auf eine finanziell solide Basis gestellt. Der Zuschuss an die MIR soll erhöht werden, sodass die Stelle des Vereinsassistenten erhalten werden kann. Es geht darum, die Arbeit der MIR, seit beinahe 25 Jahren die zentrale Interessenvertretung für Rockmusik in Stuttgart, zu sichern.
Das Festival
Hiphop open
wird auch im kommenden Jahr so weit finanziell unterstützt, dass sein Erhalt garantiert ist. Das Festival vermochte sich in den vergangenen drei Jahren mit großem Erfolg in Stuttgart zu positionieren. Das Hiphop open 2002 stieß republikweit auf positive Resonanz, konnte allerdings nur zu Stande kommen, da Stadt und Land das Festival im Vorfeld finanziell abgesichert hatten.
Die
städtische Musikschule
erweitert und professionalisiert ihr bisheriges Angebot im Popularmusikbereich und Jazz. Wie das Popbüro soll eine Zweigstelle der Musikschule in der Reiterkaserne untergebracht werden. Die Reiterkaserne avancierte damit zu einem Zentrum der Popularmusik in Stuttgart. In diesem Umfeld übernähme die Musikschule die Funktion der Ausbildung eines Teils des musikalischen Nachwuchses.
In der folgenden Tabelle werden die finanziellen Auswirkungen dargestellt, wenn das Förderkonzept gleichwohl umgesetzt würde.
2003
Vorlaufkosten "Popbüro"
42.700 Euro
Mehrbedarf Förderung Festival MTV HipHop Open
5.000 Euro
Erhöhung Förderung Musikinitiative Rock e. V.
18.000 Euro
Gesamtsumme 2003
65.700 Euro
2004-2006
Popbüro
140.000 Euro
Mehrbedarf Förderung Festival MTV HipHop Open
5.000 Euro
Erhöhung Förderung Musikinitiative Rock e. V.
18.000 Euro
Gesamtsumme 2004-2006 (fiele jährlich an)
163.000 Euro
Aus Sicht der Kulturverwaltung ist darauf hinzuweisen, dass die Arbeit der Musikinitiative Rock (MIR) akut gefährdet ist, wenn der Zuschuss nicht um 18.000 € auf 65.000 € erhöht wird. Die Stelle des Vereinsassistenten könnte nicht länger finanziert werden. Für 2002 hatte der Verwaltungsausschuss beschlossen, die zusätzlich benötigten Mittel in Höhe von 18.000 € jeweils hälftig überplanmäßig und aus dem Kulturetat bereitzustellen. Diese Lösung ist auf Grund der Absage einer überplanmäßigen Mittelbereitstellung durch das Finanzreferat 2003 nicht realisierbar.
Problematisch könnte sich das Fehlen von Fördermitteln auch auf das Festival Hiphop open auswirken. Der Veranstalter hatte 2002 einen Zuschuss in Höhe von 12.500 € erhalten. Dieser setzt sich wie folgt zusammen: 5.000 € Etat Kulturamt, 2.500 € Medienteam, 5.000 € Wirtschafts- und Arbeitsförderung (OB/82). OB/82 sieht 2003 keine Möglichkeit, das Festival abermals zu fördern. Es kommt hinzu, dass eine erneute finanzielle Unterstützung durch das Land in Höhe von 20.000 € wie 2002 nach derzeitigem Stand fraglich ist. Mithin stünden 2003 Fördermittel in Höhe von 7.500 € zur Verfügung im Vergleich zu 32.500 € im Jahre 2002.
Die ausführliche Konzeption des Kulturamtes zur Förderung der Popularmusik ist beigefügt.
Beteiligte Stellen
Dr. Iris Jana Magdowski
Anlage 1: Ausführliche Begründung
Anlage 2: GRDrs 390/2002
Anlage 3: GRDrs 860/2002