Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Allgemeine Verwaltung
Gz: A0412-00
GRDrs 820/2002
Stuttgart,



Maßnahmen 2003 für die Einführung und Anwendung von Informations- und Kommunikationstechniken bei der Stadtverwaltung Stuttgart



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
VerwaltungsausschußBeschlußfassungöffentlich 04.12.2002



Beschlußantrag:

Der Verwaltungsausschuß stimmt dem Teil 1 der Maßnahmen 2003 für die Einführung und Anwendung von Informations- und Kommunikationstechniken zu und nimmt vom Teil 2 summarisch Kenntnis.


Begründung:


Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Nach den Grundlagen des Verfahrens - Maßnahmenkatalog der Rahmenkonzeption (GRDrs Nr. 547/1985) und Regeln zum Projektplanverfahren (Anlage 1 zur GRDrs Nr. 324/1991) - entscheidet der Gemeinderat über den finanziellen Gesamtrahmen sowie den Teil 1 der Maßnahmen im Planjahr aufgrund der Projektbedeutung oder der Wertgrenze. Von den Vorhaben des Teils 2 nimmt der Gemeinderat in der Gesamtsumme Kenntnis. Die Planungsentscheidung trifft hier die Verwaltung.

Für den IuK-Maßnahmen-Plan 2003 wurde dieser Beschluß bereits gefaßt (siehe GRDrs Nr. 900/2001). Die darin vorgesehenen IuK-Maßnahmen für das Jahr 2003 enthielten wegen des großen Planungszeitraums nur grobe Rahmenangaben. Sie wurden deshalb verifiziert und aktuelle Anforderungen wurden berücksichtigt. Um den mit der Finanzverwaltung abgestimmten Gesamtrahmen des Planungszeitraums 2003 einzuhalten, wurde ein Auswahlverfahren mit objektiven Kriterien durchgeführt. Die im Sinne einer gesamtstädtischen IuK-Entwicklung abgestimmten Maßnahmen sind Inhalt des nun vorgelegten Planungsbeschlusses.

Finanzielle Auswirkungen
(Die Mittel für das Jahr 2003 sind im Doppelhaushalt 2002/2003 bereits budgetiert)

Einmalige Kosten 2003Laufende Folgekosten jährlich
Investitionskosten
6.831.500 EUR
Mietkosten ab 2003
10.000 EUR
Kosten für Werkverträge
275.000 EUR
Wartungskosten ab 2003
163.500 EUR
Netzwerkkosten ab 2003
(ohne Ersatzbeschaffungsmaßnahmen)
254.000 EUR
Kosten für Anwender- und Systembetreuung ab 2003
(ohne Ersatzbeschaffungsmaßnahmen)
456.600 EUR
Mittel im Haushaltsplan/
Finanzplanung
7.106.500 EUR
noch zu veranschlagende Folgelasten
Wartungskosten
ab 2004
63.800 EUR
(Wert aus Vorplanung: 8.700 EUR)
Wartungskosten
ab 2006
keine
(Wert aus Vorplanung: 4.100 EUR)
Maßnahmen-
bezogene
Einnahmen 2003
40.000 EUR
Jährliche Einsparungen
    von Personalkosten
    von Sachkosten
25.200 EUR
628.300 EUR



Beteiligte Stellen

Die Fachämter haben ihren Mittelbedarf an das Haupt- und Personalamt gemeldet. Die Budgetierung erfolgte anhand von objektiven Auswahlkriterien in Höhe des mit der Finanzverwaltung abgestimmten Budgetrahmens unter Beteiligung der für die Fachämter zuständigen IuK-Beraterinnen und IuK-Berater.

Vorliegende Anträge/Anfragen

keine

Erledigte Anträge/Anfragen

keine



Klaus-Peter Murawski
Bürgermeister


Anlagen

Anlage 1: Ausführliche Begründung
Anlage 2: Finanzielle Entwicklung der IuK
Anlage 3: Maßnahmen-Plan 2003 (Teil 1 und Summe Teil 2)
Anlage 4: Auflistung der Werkverträge
Anlage 1 zur GRDrs Nr. 820/2002
Ausführliche Begründung:

1. Auswahl der IuK-Maßnahmen

Angesichts der Budgetvorgaben wurden die verifizierten und aktualisierten Ämteranmeldungen für das Jahr 2003 nach folgendem Kriterienkatalog für die Aufnahme in den IuK-Maßnahmen-Plan bewertet:
  1. Maßnahmen, die durch Gemeinderatsbeschluß zwingend sind und deren Finanzierung durch den IuK-Maßnahmen-Plan im GR-Beschluß festgelegt ist
  2. Maßnahmen mit gesetzlicher Grundlage (Beispiel: zwingende Übereinstimmung des städtischen Verfahrens mit dem Verfahren des Landes)
  3. Ersatzbeschaffungen für abgeschriebene Hardware (Softwarebeschaffungen sind hierbei nicht enthalten.)
  4. monetär wirtschaftliche Maßnahmen (im Abschreibungszeitraum von 3 Jahren amortisiert)
  5. Maßnahmen, die auf Vorgaben der Verwaltungsspitze beruhen
  6. sonstige Maßnahmen (neue Vorhaben, Maßnahmen wegen Systemwechsel, Technikausbau)
Dabei wurde die von den Ämtern selbst vergebene Reihenfolge der Dringlichkeit berücksichtigt.

Um den Finanzrahmen einhalten zu können, mußten Streichungen und Kürzungen der von den Ämtern angemeldeten Maßnahmen sowohl bei den Investitionen als auch im Werkvertragsbereich vorgenommen werden. Bei den Investitionen waren dies 18,7 % von einer Anmeldesumme in Höhe von 8.407.800 EUR, bei den Werkverträgen 35,8 % der Anmeldesumme von 428.500 EUR. Diese erheblichen Kürzungen konnten in vielen Fällen nur dadurch umgesetzt werden, daß geplante Maßnahmen zeitlich gestreckt oder komplett zurückgestellt wurden, wodurch ein Teil der Mittel für die IuK-Maßnahmen der Folgejahre heute schon verplant ist.

Folgende vom Gemeinderat bereits beschlossene Maßnahmen waren vorrangig zu berücksichtigen:
Maßnahmen
Nummer
GRDrs
Investitions-
summe gemäß
GRDrs
Führungsinformationssystem KORVIS
G.3
1091/2001
230.000 EUR
(Mittelfreigabe durch die Projektlenkung)
Immobilienmanagement-
Informationstechnik durch Einsatz des SAP/R3-Moduls RE
0.IMM-IT
530/2000
494.000 EUR
www.stuttgart.de
Ausbau des Internetangebots der LHS
0.Internet
295/2000
160.000 EUR
Summe der so gebundenen Investitionsmittel
(Das sind 12,9 % der im Rahmen der Budgetvorgaben verfügbaren Mittel)
884.000 EUR
2. Schwerpunkte der IuK-Maßnahmen-Planung

Bei den 123 Maßnahmen des Jahres 2003 sind folgende Schwerpunkte erkennbar:

Maßnahmen
Nummer
Teil des IMP
Investitionen
Führungsinformationssystem KORVIS
(davon 230.000 EUR mit GRDrs 1091/2001 bewilligt)
G.3
Teil 1
290.000 EUR(Mittelfreigabe durch die Projektlenkung)
Weiterführung der Ausstattung des zentralen Serverparks
01.4-1
Teil 1
951.900 EUR
Maßnahmen im SAP-Umfeld
(zus. 764.000 EUR):
    Immobilienmanagement-Informations-
    technik mit SAP/R3-Moduls RE
0.IMM-IT
Teil 1
494.000 EUR
    Einsatz von SAP-Modulen für Fakturierung und weitere verschiedene Einzelmaßnahmen
0.SAP-E
Teil 1
90.000 EUR
    Einführung des SAP/R3-Moduls MM in verschiedenen Bereichen der Stadtverwaltung
0.SAP-MM
Teil 1
100.000 EUR
    Grünflächen- und Baummanagement
67.1
Teil 1
80.000 EUR
Maßnahmen im Umfeld der Innovationswerkstatt (zus. 403.000 EUR):
    zentraler Informationspool
    infopoolBS
0.ICS-5
Teil 1
108.000 EUR
    Kiosk-Anwendung für die
    Multimedia-Kiosk-Systeme
0.ICS-7
Teil 1
50.000 EUR
    www.stuttgart.de - Ausbau des Internetangebots der LHS
    (davon 160.000 EUR mit GRDrs 295/2000 bewilligt)

    Infrastruktur-Informationssystem infraS
0.Internet
Teil 1

0.ICS-18
Teil 1
230.000 EUR


15.000 EUR
Erstellung und Auswertung der Gesamthilfepläne für Controlling und Sozialplanung
50.15
Teil 2
200.000 EUR
Ersatzbeschaffungen für veraltete Hardware
(siehe Ausführungen bei Punkt 3)
reine Ersatzbeschaffungs-
maßnahmen (alle Teil 2):
A-AM.2, GPR.1, OB-GlSt.1, 01.26, 10.26, 10.30, 11.17, 12.16, 13.6, 14.7, 20.16, 22.9, 23.12, 30.5, 32.31, 36.16, 40.1-2, 41.3, 41.14, 41.22, 41.29, 51.17, 52.3, 53.11, 61.15, 62.13, 63.7, 66.17, 67.12, 68.11
Anteile an gemischten Maßnahmen:
in Teil 1: 01.4-1
in Teil 2: A-Si.4, OB.1, WK-54.1, 01.1, 10.1, 10.46, 10.48, 15.3, 15.4, 15.5, 34.2, 41.1, 41.23, 41.27, 50.13, 50.33, 65.13
1.969.900 EUR
3. Ersatzbeschaffungen

Die Ersatzbeschaffungen für veraltete Hardware bilden mit 28,8 % auch im Jahr 2003 den Hauptschwerpunkt aller IuK-Beschaffungen. Als Folge des hohen Ausstattungsgrades und des noch immer wachsenden Bestandes an EDV-Geräten muß jährlich ca. ein Viertel des Bestandes ersetzt werden, um unvorhergesehene Ausfälle und damit Störungen des Dienstbetriebes so gering wie möglich zu halten. Deshalb wurde diesen Maßnahmen bei der Auswahl eine hohe Priorität eingeräumt (siehe Kriterienkatalog für die Aufnahme in den IuK-Maßnahmen-Plan - Punkt 1 / Ziffer 3).

Angesichts der Bedeutung einer zeitgemäßen IuK-Ausstattung für einen effizienten Dienstbetrieb ist es erforderlich, die Ersatzbeschaffungen von Hardware zentral zu planen, um sie mit stadtweiten Standards, den technologischen Entwicklungen (PC-Betriebssysteme, zentraler Serverbetrieb) sowie der zentralen Abwicklung von Beschaffungsvorgängen in Einklang zu bringen.
Am Beispiel der Schwerpunkt-Maßnahme "01.4-1: Weiterführung der Ausstattung des zentralen Serverparks" wird deutlich, in welchem Zusammenhang zentrale Planungsaspekte und dezentrale Beschaffungsverantwortung stehen. Durch den Einsatz von Windows-Terminal-Server-Technologie, die Softwareverteilung und die Fernwartung lassen sich längerfristig Kosteneinsparungen erzielen. Der Aufwand für Ersatzbeschaffungen von PC-Clients läßt sich mit der WTS-Technologie dauerhaft reduzieren, weil wesentlich geringere Anforderungen an die Endgeräte (bei höherem Aufwand für den zentralen Serverbetrieb) gestellt werden.

Um der Thematik der Dezentralen Ressourcenverantwortung Rechnung zu tragen und um ausgefallene Hardware rascher zu ersetzen, wurde versuchsweise für den Doppelhaushalt 2002 / 2003 die Budgetverantwortung zum Haushaltsvollzug von Ersatzbeschaffungen für abgeschriebene oder defekte Hardware (inkl. der OEM-Lizenz für das Betriebssystem entsprechend den städtischen Standards) auf die Fachämter übertragen. Dieses Vorgehensmodell hat bisher nicht zu den erhofften Verbesserungen geführt. Die wesentliche Stärke des zentralen Bewirtschaftungsverfahrens der IuK-Mittel, die Flexibilität des Mitteleinsatzes im Deckungskreis “IuK Hard- und Software” quer über alle IuK-Maßnahmen hinweg, ging mit der Bildung von Ersatzbeschaffungsbudgets in den Unterabschnitten der Fachämter teilweise verloren und bezieht sich nur noch auf ein geringeres Volumen der Mittelansätze. Deshalb wird der Geschäftsprozeß bis zur Erstellung des Doppelhaushalts 2004 / 2005 hinsichtlich der Beibehaltung dieser Regelung ausgewertet und neu darüber entschieden.

4. stadtweite PC-Ausstattung

Bei der PC-Ausstattung von Büroarbeitsplätzen in den zentralen Ämtern der Stadtverwaltung ist mit mehr als 5.000 PC-Systemen ein hoher Sättigungsgrad erreicht. Im September 2002 gibt es 5.530 Mailbenutzer (einschließlich Poststellen und Teilzeitkräfte). Durch die geplanten Maßnahmen für das Jahr 2003 werden stadtweit 239 PC-Systeme hinzukommen. Der Zuwachs geht zu 48,5 % auf die Ausstattung für ausgelagerte Organisationseinheiten des Jugendamts zurück (z.B. für den Allgemeinen Sozialdienst, Beratungseinrichtungen oder Kindertagesstätten in den Stadtteilen, die bisher nur unzureichend ausgestattet waren). Weitere 19,2 % entfallen auf das Kulturamt (hauptsächlich für Zwecke der Stadtbücherei).
Für ergonomische Belange bei den Ämtern zur Ausstattung von Bildschirmarbeitsplätzen werden im Zusammenhang mit den IuK-Maßnahmen 2003 voraussichtlich Ausgaben in Höhe von 545.900 EUR entstehen. Diese werden in den Ämterhaushalten ausgewiesen. In den IuK-Maßnahmen sind sie als kalkulatorische Kosten für Möblierung nachrichtlich enthalten und fanden insofern Eingang in die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung der einzelnen Maßnahme.

5. Sach- und Personalaufwand für Betreuung von Anwendern, Hard- und Software sowie die Umsetzung der geplanten Maßnahmen

Sachaufwand: Ein Teil der städtischen IuK-Betreuungsaufgaben wird durch Fremdfirmen wahrgenommen. Im Verwaltungshaushalt 2003 sind hierfür gegenüber dem Jahr 2002 zusätzliche Wartungsmittel in Höhe von 163.500 EUR enthalten. Der Zuwachs bewegt sich innerhalb des vorgegebenen Budgetrahmens.

Personalaufwand: Mit der Planung und Umsetzung der Maßnahmen sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung IuK in einem Großteil ihrer Arbeitszeit befaßt. Im Sachgebiet 'Anwender- und Systemservice' der Abteilung IuK stellt sich die Betreuungssituation wie folgt dar: Durch Einsatz von Windows-Terminal-Server-Technik kann der Betreuungsaufwand für den PC-Bereich mittelfristig reduziert werden, was auch die in Auftrag gegebene Untersuchung der Firma asp4you ergeben hat. Insofern sollte strategisch im Bereich der PC-Betreuung zunächst nicht mehr in zusätzliches, städtisches Personal investiert werden, obwohl durch die IuK-Maßnahmen des Jahres 2003 ein Zuwachs von ca. 100 durch die Abteilung 10-4 zu betreuenden PC entsteht. Dem steht gegenüber, dass im Bereich der Server-Betreuung sowohl für die Terminal-Server-Technik als auch für die Hochverfügbarkeits-Server mit neuer Speicher-Technologie neue Wege beschritten werden. Hier ist neues Know-How erst noch aufzubauen; für beide Techniken werden anspruchsvollere und zusätzliche Kenntnisse in der Server-Betreuung verlangt, die erst mittelfristig - nach entsprechender Praxiserfahrung - amortisiert werden können. Durch Umschichtung von Personal innerhalb der Stadtverwaltung muß die Personalkapazität im Server-Bereich erhöht werden, um die qualitativ gestiegenen Anforderungen erfüllen zu können. Sobald das notwendige Know-how in der Terminal-Server-Technik, im Hochverfügbarkeitsbereich und bei der Migration auf das neue, strategische Betriebssystem Windows 2000 incl. der Verzeichnisdienste aufgebaut wurde, können voraussichtlich Anforderungen aus dem Auftrag zur Serverzentralisierung (siehe GRDrs Nr. 258/2001) zumindest teilweise mit dem aufgestockten Server-Betreuungspersonal bewältigt oder Kapazitäten aus der bisherigen PC-Betreuung in den Server-Bereich umgeschichtet werden.

6. Maßnahmenbezogene Einnahmen und Einsparungen

Den jährlichen Folgekosten der für das Jahr 2003 ausgewiesenen IuK-Maßnahmen in Höhe von ca. 884.100 EUR (für Miete, Wartung, Netzwerk, Anwender- und Systembetreuung) stehen nach Angaben der Fachämter jährliche Einnahmen und Einsparungen in Höhe von ca. 653.500 EUR gegenüber. Außerdem wird versucht, bei der Umsetzung der Maßnahmen die Folgekosten zu minimieren und die Einsparungsmöglichkeiten im laufenden Betrieb zu nutzen.
Es können erzielt werden:
Projektbezogene jährliche Einnahmen in Höhe von ca. 40.000 EUR: Jährliche Einsparungen von Personalkosten möglicherweise in Höhe von 80 % einer Stelle BAT VII bei der Stadtkasse durch den Wegfall von Erfassungstätigkeiten nach Einführung des SAP-Moduls SD für die Fakturierung.
Jährliche Einsparungen im Sachkostenbereich der Fachämter in Höhe von ca. 628.300 EUR: Die Einsparungen werden im Rahmen der Budgetierung in den Ämterbudgets berücksichtigt.

7. Wirtschaftlichkeit

Trotz des sich seit Jahren verbessernden Preis-Leistungs-Verhältnisses und im Jahr 2002 erstmals gesunkener Umsätze in der IT-Branche ist derzeit kein entsprechender Rückgang bei den IT-Kosten insgesamt zu verzeichnen. Gründe dafür sind u.a.: Jedoch ist ein wirtschaftliches Verwaltungshandeln ohne Unterstützung durch die Informations- und Kommunikationstechnik nicht mehr denkbar. Dies beweist die Untersuchung der Wirtschaftlichkeit des IuK-Einsatzes im Projektzeitraum 1991 bis 1997 (siehe GRDrs 851/2000) nachdrücklich. Auch der Städtetag Baden-
Württemberg kommt in Veröffentlichungen zu dem Ergebnis, daß sich Investitionen in den Bereich der IuK "rechnen" und die mit ihnen verbundenen Einsparungen und Qualitätsverbesserungen regelmäßig den Investitionsbetrag übersteigen. Unabhängig davon wird im Rahmen eines IuK-Controllings bei den Einzelmaß-
nahmen verstärkt auf den konkreten Nachweis der Wirtschaftlichkeit geachtet.

Die in den IuK-Maßnahmen-Plan 2003 aufgenommenen IuK-Maßnahmen lassen sich mit den Kriterien nach dem in Punkt 1 genannten Kriterienkatalog bewerten. Es ergab sich folgende Aufteilung (Werte aus Vorplanung in Klammern darunter):

Kriterium
Summe 2003
Anteil 2003
Summe 2002
Anteil 2002
Gemeinderatsbeschluß
884.000 EUR
(666.100 EUR)
13,0 %
(9,8 %)
1.160.000 EUR
17,5 %
gesetzliche Grundlage
462.900 EUR
(330.000 EUR)
6,8 %
(4,8 %)
197.900 EUR
3,0 %
Ersatzbeschaffungen Hardware
1.969.900 EUR
(2.156.800 EUR)
28,8 %
(31,6 %)
2.505.100 EUR
37,8 %
monetär wirtschaftlich
160.000 EUR
(190.000 EUR)
2,3 %
(2,8 %)
228.400 EUR
3,4 %
Vorgaben der Verwaltungsspitze
678.600 EUR
(694.000 EUR)
9,9 %
(10,2 %)
661.300 EUR
10,0 %
neue Vorhaben
50.000 EUR
(340.000 EUR)
0,7 %
(5,0 %)
213.000 EUR
3,2 %
Systemwechsel
1.002.300 EUR
(753.700 EUR)
14,7 %
(11,0 %)
371.000 EUR
5,6 %
Technikausbau
1.623.800 EUR
(1.700.900 EUR)
23,8 %
(24,8 %)
1.293.100 EUR
19,5 %
Gesamtsummen
6.831.500
100 %
6.629.800 EUR
100 %

Der hohe Anteil der Ersatzbeschaffungen im Jahr 2003 mit 28,8 % aller Maßnahmen verdeutlicht ihre Bedeutung zur Aufrechterhaltung des Dienstbetriebs und ihren Vorrang bei der Auswahl. Diese Quote kann durch den Einsatz der Windows-Terminal-Server-Technologie gesenkt werden (deshalb sinken die Anteile von 37,8 % im Jahr 2002 über 31,6 % bei der Vorplanung für 2003 bis zu 28,8 % im Jahr 2003). Die LHS setzt diese Technologie im SAP-Bereich bisher erfolgreich ein und plant den weiteren Ausbau.

8. Fazit und Ausblick

Die IuK-Techniken haben in den letzten Jahren eine herausragende strategische und operative Bedeutung für die Landeshauptstadt erlangt und können als Schlüsseltechnologie bezeichnet werden. Im Zuge der Einführung und des Ausbaus moderner Managementtechniken wie Geschäftsprozeßoptimierung, Kosten- und Leistungsrechnung sowie der Internettechnologie wird hier weiterhin eine Entwicklung in Richtung einer von Informations- und Kommunikationstechnik unterstützten Dienstleistungsverwaltung stattfinden. So hat in den letzten 5 Jahren, insbesondere durch die weltweite Akzeptanz des Internets, die Entwicklung der multimedialen Anwendungen einen rasanten Fortschritt erlebt: Fachverfahren haben sich in den letzten Jahren aus zentralen Großrechneranwendungen zu Client-/Server-Anwendungen und schließlich weiter zu Internetanwendungen entwickelt. Die Nutzung des Internets insbesondere zum Zweck der Informationsgewinnung ist zwischenzeitlich auch in weiten Teilen der öffentlichen Verwaltung zum Standard geworden. Durch die immer größer werdenden Relevanz sowie durch das immer vielfältiger werdende Angebot der Informationstechnik ist hinsichtlich des Bedarfs an Haushaltsmitteln die Tendenz grundsätzlich steigend. Zugleich steht die Informationstechnik in der öffentlichen Verwaltung vor erheblichen Herausforderungen und wachsenden Ansprüchen aus dem politischen Bereich. Bei gleichbleibendem Investitionsbudget würde durch den quantitativ und qualitativ hohen Grad der IuK-Ausstattung jedoch ein großer Teil der Mittel für Ersatzbeschaffungen gebunden sein. Deshalb ist es geboten, für die Bedarfe eine wirtschaftliche Auftragsvergabe insbesondere durch die Zusammenfassung gleichartiger Aufträge, Rahmenabkommen, einheitliche Gestaltung des Einkaufs und der Verträge anzustreben (siehe die IuK-Maßnahmen 10.50 "e-Procurement" und 0.SAP-MM "Einführung des SAP/R3-Moduls MM in verschiedenen Bereichen der Stadtverwaltung") sowie zu erzielende Wertschöpfungen an mehr Information und besserer Transparenz aus den großen und / oder amtsübergreifenden Projekten (siehe Projekt G.3 "Führungsinformationssystem KORVIS") sowie aus der verbesserten Nutzung der vorhandenen Technologien in Richtung Geschäftsprozeßoptimierung zu realisieren.

Zentrale Aufgaben werden zunehmen. Stadtweite Themenstellungen wie Führungsinformation (KORVIS), Internet, Geoinformation, Dokumentenmanagement, Einführung des SAP/R3-Moduls HR für das Personalmanagement, Ablösung von Office 97 etc. werden eine zentrale Koordination erfordern. Insofern sind amtsspezifische Anforderungen an diese Themen inhaltlich zusammen zu führen. Deshalb muß bei der Planung der IuK-Mittel für den Doppelhaushalt 2004 /2005 zuerst der Finanzbedarf für die zentralen Maßnahmen ermittelt werden. Danach kann im Benehmen mit der Finanzverwaltung das IuK-Budget festgesetzt werden, um die ämterspezifischen IuK-Maßnahmen finanziell ausstatten zu können.

Mit der Einführung eines Controllings im Sinne der Erfolgskontrolle von IuK-Maßnahmen werden insbesondere bei Projekten zu den Planungsinhalten des aktuellen Verfahrens Berichtsfunktionen hinzukommen, die mehr Transparenz in den gesamten Planungs- und Abwicklungsprozeß bringen werden. Hierfür bildet der IuK-Maßnahmen-Plan mit seinen Planzahlen sowie die dort dokumentierte haushaltstechnische Abwicklung die Grundlage.