Willmann Günther (FDP), Kauderer Robert (Freie Wähler)
Betreff
Bürgerfern
Stuttgart hat in seinem jährlichen Festkalender Ereignisse aufzuweisen, mit denen es trefflich werben kann. Zu nennen wäre das Stuttgarter Weindorf, das Sommerfest, das Cannstatter Volksfest und der Stuttgarter Weihnachtsmarkt. Zu Recht wird auf diese typisch Stuttgarter Feste, die teilweise eine Jahrhunderte alte Tradition haben, von der Verwaltung, bzw. von deren Veranstaltungsgesellschaft "in.stuttgart" werbemässig immer stärker hingewiesen. Weltweit wird etwa das Cannstatter Volksfest beworben, wie auch der beliebte, von Hunderttausenden erwarteten Volksfestumzug, der von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern organisiert und im Fernsehen übertragen wird.
Überrascht stellt man nun aber fest, dass ausgerechnet an diesem Tag das vom Oberbürgermeister "erfundene" (Stuttgarter Zeitung vom 18.08.2006) Bürgerfest stattfindet. Keiner der hierbei ehrenamtlich Mitwirkenden kann dann dabei sein. Umgekehrt aber auch nicht der Oberbürgermeister, der beim Bürgerfest sein muss. In München wäre es undenkbar, wenn der Oberbürgermeister dem Oktoberfestumzug fernbleibt.
Eine ähnliche Überschneidung gibt es seit Jahren bei der Eröffnung des Stuttgarter Weihnachtsmarkts - ebenfalls einer international beworbenen Veranstaltung. Zur gleichen Zeit tagt der Gemeinderat, so dass Verwaltungsspitze und Stadtrat nicht vertreten sind. Muss das sein?
Wir beantragen:
Die Verwaltung tut alles, um in der Zukunft solche Überschneidungen zu vermeiden. Darüber wird im zuständigen Ausschuss berichtet.