Stellungnahme zum Antrag
199/2001

Landeshauptstadt Stuttgart Stuttgart, 06/25/2001
Der Oberbürgermeister
GZ: 3000 – 01.01



Stellungnahme zum Antrag
Stadträtinnen/Stadträte - Fraktionen
    SPD-Gemeinderatsfraktion
Datum
    05/03/2001
Betreff
    Medienstandort Stuttgart: Babelsberg in Bad Cannstatt?
    Räumlichkeiten für Film- und Fernsehproduktionen
Anlagen
    Text der Anfragen/ der Anträge
Beantwortung/ Stellungnahme:

Der Medienstandort Stuttgart soll weiter ausgebaut und gestärkt werden. Dazu gehört nicht zuletzt die Bereitstellung von geeigneten Räumlichkeiten für Medien- und Filmschaffende. Im einzelnen wurden im Immobilienbereich die Angebote Zentrum für Medien, Kunst und innovative Dienstleistungen, Filmhaus, Medienhaus Ideenreich, Kulturpark Berg, Medienhaus Heslach, Bosch-Areal, Wizemann-Areal, SKF, Medi@Prag, Hauptquartier in der Herzogstrasse 15 und Medienhaus TÜ16 platziert.

Gegenüber der Bereitstellung von Büro- und Dienstleistungsflächen ist die Bereitstellung von Film- und Fernsehproduktionsflächen mit erheblich höheren Kosten verbunden (Beispiel Coloneum in Köln mit rund 1 Mrd. DM Investitionskosten, die sich die Stadt, das Land NRW und die Sparkasse Köln geteilt haben). Die Bereitstellung solcher Flächen seitens der Stadt Stuttgart stellt ein finanzielles Wagnis von ungewissem Ausgang dar.

Hinzu kommt, dass szenische Produktionen aus dem Bereich TV/Movie nicht an Hallenareale gekoppelt sind. Hallenareale eignen sich fast ausschließlich für Soaps, Talkshows oder Game-Shows. So sind die AV-Studios in Ludwigsburg bei weitem nicht ausgelastet.

Bei den im Antrag aufgeführten Standortvorschlägen handelt es sich um private Grundstücke. Von diesen Grundstücken eignet sich für die Unterbringung von Film- und Fernsehproduktionen nur die Reiterkaserne, da die lichte Höhe von 6 bis 8 Metern und eine absolute Schallisolierung gegeben sein muss. Derzeit sucht die Stadt über eine öffentliche Ausschreibung einen Investor, der das Areal der Reiterkaserne vom Bund erwirbt und zu einem Film- und Medienzentrum ausbaut. Inwieweit in diesem Rahmen auch größere Flächen für Film- und Fernsehproduktionen geschaffen werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar.

Statt der Erstellung und Vermarktung einer Produktionseinheit muss es vor diesem Hintergrund das Ziel der Verwaltung sein, in konzentrierter Aktion mit dem Land Baden-Württemberg das Volumen von Film- und Fernsehproduktionen am Standort Stuttgart zu erhöhen. Die Gewinnung weiterer privater und öffentlicher Rundfunkveranstalter für Fernsehproduktionen wie Pro 7, Sat 1, RTL, ZDF, arte etc. sollte dabei im Vordergrund stehen.