Antrag
vom
05/17/2001
Nr.
228/2001
Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen
SPD-Gemeinderatsfraktion
Betreff
Höhenpark Killesberg
Wir beantragen:
Der Höhenpark Killesberg bleibt weiterhin frei von Radfahrern, es werden keine Radwege ausgeschildert.
Die Eingänge zum Höhenpark werden abends ab 22.00 Uhr geschlossen. Deshalb werden vor der Unterführung unter der Stresemannstraße Eingangstore mit Drehkreuz angebracht; die beiden Fußgängerbrücken über die Stresemannstraße werden ebenfalls mit Zaun und Eingangstor versehen. Besucher, die nach 22.00 Uhr noch im Park sind, werden auf die vorhandenen Drehkreuze, die nur in Auswärtsrichtung zu drehen sind, hingewiesen.
Tagsüber werden die Eingangstore so arretiert, dass ein Kinderwagen oder ein Rollstuhl bequem durchpassen.
An der Stresemannstraße werden ca. 50 Fahrradständer eingerichtet, z. B. auf einem dafür in der Nähe der Einfahrt auszuweisenden Teilstück des Parkplatzes neben den Hallen 12 und 14.
Vom Eingang Stresemannstraße bis zum Zugang zum Freibad an der "Ländlichen Gaststätte" wird ein Streifen abmarkiert, der für Skater ausgewiesen wird.
Auf den übrigen Parkwegen sind nur Skater unter 10 Jahre zugelassen.
Wir würden es begrüßen, wenn das örtliche Polizeirevier und die Wachmänner gegen 22.00 Uhr einen Kontrollgang durch den Park machen könnten.
Begründung
:
Nach der IGA 1993 war es vor allem die SPD-Fraktion, die sich dafür eingesetzt hat, den Höhenpark Killesberg ohne Eintritt zugänglich zu halten. Dazu stehen wir auch heute noch uneingeschränkt.
Was uns jedoch beunruhigt ist, dass offenbar einige Zeitgenosse damit nicht umgehen können: Mountainbiker flitzen durch frisch gepflanzte Blumenrabatten, obwohl Radfahren im Killesberg verboten ist, Skater werfen Sitzbänke um und benutzen diese als Hindernisse, so dass sie nicht mehr zu gebrauchen sind. Manche "Gartenliebhaber" ziehen es bei "Nacht und Nebel" auf Kosten der Allgemeinheit vor, im Höhenpark Pflanzen auszugraben, anstatt sie sich - wie allgemein üblich - käuflich zu erwerben. Ganz zu schweigen von abendlichen und nächtlichen Grillvergnügen, zu denen nicht selten die notwendigen Utensilien aller Art mit dem Auto oder dem Motorrad zum mitten im Park gelegenen Grillplatz transportiert werden, obwohl Motorfahrzeuge im Höhenpark noch nie zugelassen waren. Alles, was beim Grillen übrigen bleibt, "verschönt" hinterher Grillplatz und weitere Umgebung.
Im Gegensatz zu vielen Parkanlagen in Stuttgart ist der Höhenpark Killesberg keine zwingende Durchgangsstation für Radfahrer, da er nach Westen zur Lenbachstraße hin durch den Steilabfall des ehemaligen Steinbruchs seinen natürlichen Abschluss hat, was auch seinen besonderen Reiz ausmacht. Mit seinem großen Spielplatz, seinen Tiergehegen, den Wasserspielen und seinen gepflegten Blumen- und Pflanzenanlagen ist er eher ein Park der beschaulichen Art.
Für Eltern mit kleinen Kindern soll dort eine der wenigen Möglichkeiten erhalten bleiben, wo die Kleinen ungehindert vor sich hinstolpern und hin und her rennen können, ohne ständig der Gefahr durch herumrasende Radfahrer und wildgewordene Skater ausgesetzt zu sein, was auch den übrigen Parkbesuchern zugute kommen wird.
Wir sind uns bewusst, dass der Jugendrat Nord mit seiner Forderung, den Killesberg für Radfahrer zugänglich zu machen, an ein diszipliertes und verantwortungsvolles Radfahren gedacht hat. Trotzdem haben wir uns nach langer Diskussion entschlossen, diese Forderung abzulehnen, weil es außer der Möglichkeit, mit dem Fahrrad durch den Park zum Höhenfreibad zu fahren, keinen zwingenden Bedarf gibt, im Killesberg Fahrrad zu fahren. Radfahrern, die über das "grüne U" die Wartberg-Steinberg-Klinge heraufgefahren sind, um in das Wohngebiet Lenbachstraße oder zum Kräherwald zu kommen, können ihre Fahrt auf den Radwegen an der Stresemannstraße und der Straße Am Kochenhof fortsetzen. Da Radwege zum Höhenfreibad nur teilweise vorhanden sind, beantragen wir, am oberen Ende der Wartberg-Steinberg-Klinge einen Fahrradparkplatz und schlagen vor, von dort durch den Park zu spazieren, zu joggen oder auf einem vorgeschriebenen Weg zu skaten und sind sicher, dass diese Zugangsmöglichkeit zum Freibad auch Spass machen kann und wird.
Ein besonderer Park braucht offenbar auch einen besonderen Schutz vor Vandalismus und Rowdytum, den wir im Interesse aller Parkbesucher durch die von uns geforderten Maßnahmen bieten wollen.
Dr. Rainer Kußmaul Edeltraud Hollay Manfred Kanzleiter
Fraktionsvorsitzender Stellv. Fraktionsvorsitzende Stellv. Fraktionsvorsitzender
Helga Ulmer