Das Schulverwaltungsamt erarbeitet derzeit eine Vorlage für den Gemeinderat zur Schulsituation in Bad Cannstatt.
zu 2.
Gemeinbedarfsflächen für den Schulbau Im Rahmen der Beiträge zur Stadtentwicklung hat das Schulverwaltungsamt einen Schulentwicklungsplan (Band 7) für die Allgemeinbildenden Schulen und Sonderschulen für den Planungszeitraum 1996 bis 2003 erarbeitet, dem der Gemeinderat der Landeshauptstadt Stuttgart am 6. Februar 1997 zugestimmt hat. Der Schulentwicklungsplan enthält eine Übersicht der Schulstandorte*), in der die weiterhin im Bebauungsplan für Schulerweiterungszwecke vorgesehenen - nach Stadtbezirken gegliederten - Gemeinbedarfsflächen ausgewiesen sind:
Standort
West, Scheffelstraße West, Markelstraße
Süd, Lehenstraße/Mühlrain
Die Umwandlung in Wohnfläche wird z.Zt. nicht weiterverfolgt.
Botnang, Kauffmannstraße
Stammheim,Ottmarsheimer Straße
Bad Cannstatt, Reiterkaserne
Sillenbuch, Stuttgarter Straße (Geschwister-Scholl-Gymnasium)
Sillenbuch, Bernsteinstraße
Vorgesehen für eine Altenwohnanlage mit der Möglichkeit, sie auch für schulische Zwecke zu nutzen. Derzeit keine Realisie- rung in Sicht. Die Fläche wird befristet für die Mobile Jugendarbeit genutzt.
Möhringen, Erweiterungsfläche bei der Salzäckerschule
Vaihingen, Lauchäcker
*) Die in der Übersicht aufgeführten Schulstandorte in Feuerbach (Linzer Straße/Hattenbühl), Weilimdorf (Köstlinstraße), Stammheim (Fliegenweg/Burtenbachstraße), Birkach (Teichäcker), Degerloch (Hoffeld, Sprollstraße) und Möhringen (Schlegeläcker, westl. Teil des Stadtbades Sonnenberg und Am Rohrer Weg) wurden zwischenzeitlich aufgegeben.
Aufgegebene Schulstandorte Stadtweit wurden in den vergangenen Jahren folgende für Schulneubauten bzw. Schulerweiterungen ausgewiesene Grundstücke aufgegeben:
Standort Bemerkungen
West, Klüpfelstraße Planänderung. Ausweisung als öffentliche Grünfläche/Abenteuerspielplatz.
Feuerbach, Linzer Str./Hattenbühl Einzelhausbebauung. Der Aufstellungsbe- schluss wurde im Frühjahr 2000 gefasst; Restfläche für Schulerweiterungszwecke.
Weilimdorf, Köstlinstraße Erweiterung Wolfbuschschule, Verwirkli- chung Familienheimprogramm, Bau einer Kindertagesstätte.
Stammheim, Fliegenweg/ Mehrfache Erweiterung der GHS Stammheim Burtenbachstraße auf der GBD-Fläche.
Bad Cannstatt, Rostocker Straße Erweiterungsfläche Johannes-Gutenberg- Schule, aufgegeben für DaimlerChrysler (Parkfläche).
Birkach, Teichäcker Aufgabe des Birkacher Feldes als Wohn- baufläche. Der Standort “Teichäcker” ist im Flächennutzungsplan als “Landwirtschaftl. Fläche mit Ergänzungsfunktion” ausgewie- sen.
Degerloch-Hoffeld, Sprollstraße Fläche geplant für Wohnungsbau. Bebau- ungsplanverfahren wird angestrebt.
Degerloch, Sigmaringer Straße Flächen südlich des Wilhelms-Gymnasiums für Bauvorhaben International School und Jugendhaus
Möhringen, Am Rohrer Weg Im Bebauungsplanentwurf “Rohrer Weg” ist kein Schulstandort mehr vorgesehen. Erweiterungsflächen bei der Salzäckerschule.
Möhringen, Schlegeläcker Die GBD-Fläche beim Hallenbad ist ausge- (westlicher Teil des Stadtbades wiesen als Standort für Schule, Kinderta- Sonnenberg) gesstätte und sonstige soziale Zwecke. Abgesehen von bestehenden Erschlies- sungsproblemen ist die nach teilw. Reali- sierung (Waldorf-Kindergarten und geplan- ter städtischer Kindergarten) derzeit noch verfügbare GBD-Fläche für eine Schule zu klein.
Verkaufserlöse Nach der bei der Stadt üblichen grundsätzlichen Regelung flossen die Verkaufserlöse für die aufgegebenen Gemeinbedarfsflächen in den Vermögenshaushalt der Stadt, wurden also nicht zweckgebunden verwendet.
Aktuelle Vorratsplanungen Allgemeine Schulen und Sonderschulen Langfristig gesehen ist für die Allgemeinbildenden Schulen und Sonderschulen die flächendeckende Versorgung der Stuttgarter Schüler mit Schulraum gewährleistet. Andererseits werden die aus heutiger Sicht - nicht immer im Vorfeld erkennbaren - Veränderungen in der Bildungslandschaft nicht ohne Auswirkungen auf den räumlichen Bedarf bleiben. Problematisch ist auch die Bereitstellung bzw. Überlassung geeigneter Grundstücke für Neu- bzw. Erweiterungsbauten an Schulen in freier Trägerschaft (z.B. Freie Evangelische Schule in Degerloch).
Soweit der Flächennutzungsplan in einzelnen Schulbereichen Wohnbauvorhaben vorsieht, die Schulbaumaßnahmen notwendig machen, werden die hierfür erforderlichen Gemeinbedarfsflächen im vorbereitenden bzw. verbindlichen Bauleitplan ausgewiesen.
Berufliche Schulen Bei den beruflichen Schulen ist in den nächsten Jahren von einer weiteren Zunahme der Schülerzahlen von rd. 18 % - mit dem Höchststand des Schülerbergs wird erst im Schuljahr 2008/2009 gerechnet - auszugehen. Bei einzelnen Berufen - wie den IT-Berufen - ist von einer noch deutlicheren Steigerung auszugehen. Durch die anstehende Zunahme der Schülerzahlen wird sich die Raumsituation der beruflichen Schulen - neben dem heute schon bestehenden erheblichen Raumdefizit von ca. 100 Klassen- und EDV-Räumen - insgesamt noch verschärfen.
Durch schulorganisatiorische Maßnahmen allein ist damit eine spürbare Entspannung der Schulraumsituation an den beruflichen Schulen nicht zu erreichen. An verschiedenen schulischen Einrichtungen sind notwendige Erweiterungsbauten nicht realisierbar.
Parallel zu den im Einzelfall notwendigen Überprüfungen der Schulraumsituation an den beruflichen Schulen in Stuttgart wird derzeit von der Stadt Stuttgart eine Schulentwicklungsplanung für alle beruflichen Schulen bis zum Schuljahr 2005 mit Ausblick auf das Jahr 2010 erstellt. Es ist das Ziel dieser Schulentwicklungsplanung, die hohe Qualität des vielfältigen Aus- und Weiterbildungsangebotes der beruflichen Schulen sicherzustellen und - wo erforderlich - bedarfsgerecht auszubauen sowie die angespannte Raumsituation langfristig zu verbessern.
Bereits heute zeichnet sich ab, dass sich die Unterrichtssituation an vielen beruflichen Schulen ohne ein umfangreiches Maßnahmenprogramm erheblich verschlechtern wird. Für die sich zur Bereinigung der Schulraumsituation an den beruflichen Schulen in Stuttgart neben organisatorischen Lösungen anbietenden Neubau- oder Erweiterungsmaßnahmen wird die Ausweisung planungsrechtlich gesicherter Schulstandorte in verkehrsgünstiger Lage für notwendig gehalten.
Dr. Wolfgang Schuster