Landeshauptstadt Stuttgart
Technisches Referat
Gz: T
GRDrs 18/2004
Stuttgart,
01/28/2004



Neubau Sporthalle Karls-Gymnasium,
Stuttgart-Süd, Tübinger Straße 38
- Projektbeschluss/Entwurfsplanung -




Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Umwelt und Technik
Sportausschuss
Ausschuss für Umwelt und Technik
Verwaltungsausschuss
Einbringung
Vorberatung
Beschlussfassung
Beschlussfassung
nichtöffentlich
nichtöffentlich
öffentlich
öffentlich
10.02.2004
10.02.2004
02.03.2004
03.03.2004



Beschlußantrag:


1. Das Raumprogramm zum Bau einer 2-teilbaren Sporthalle wird mit den in Anlage 3 dargestellten Flächen endgültig festgestellt. 2. Der Entwurfsplanung zum Bau einer 2-teilbaren Sporthalle auf dem Schulareal des Karls-Gymnasiums nach den Plänen des Hochbauamts vom 04.09.2003, der Baubeschreibung vom 25.09.2003 und der Kostenberechnung vom 29.09.2003 mit Gesamtkosten von 5.249.000 € zuzüglich Prognose für Baupreisentwicklung von 105.000 €, damit voraussichtlichen Gesamtbaukosen bei Fertigstellung von 5.354.000 € wird zugestimmt. 3. Das Hochbauamt wird mit der Weiterplanung in Leistungsphase 7 HOAI (Mitwirkung bei der Vergabe) und der Ausschreibung der Hauptgewerke vor Beschlussfassung beauftragt.


Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

1. Beschlüsse Der Raumprogrammbeschluss (GRDrs 908/2002) zum Neubau einer 2-teilbaren Sporthalle (Variante 1) und Abbruch der nicht normgerechten sanierungsbedürftigen Turnhalle des Karls-Gymnasiums wurde am 20.05.2003 durch den Ausschuss für Umwelt und Technik und am 27.05.2003 durch den Verwaltungsausschuss gefasst.


2. Raumprogramm Die Entwurfsplanung basiert auf dem beschlossenen Raumprogramm (Anlage 3) und beinhaltet eine kompakte 2-teilbare Sporthalle (23 x 44 x 7 m) mit 2-geschos-sigem Nebenraumtrakt bei insgesamt 1.688 m2 Nettogrundfläche.
3. Standort/Entwurfskonzeption

Die freistehende Sporthalle ist im südwestlichen Grundstücksbereich an die Tübinger-, Silberburg- und Furtbachstraße topografisch angebunden und als transparente Stahl/Holzskelettkonstruktion mit einem Nebenraumtrakt in Stahlbeton geplant. Als Gebäudehülle sind transparente/transluzente Glasfassaden mit extensiv begrüntem Nebenraumdach und einem freigespannten Hallendach mit Metalldeckung vorgesehen.

Die Halle ist für alle Schulsportarten geeignet und deckt den Bedarf von 2 Übungseinheiten ab.
Als Ersatzmaßnahme der abzubrechenden Turnhalle ist im Nebenraumbereich der Sporthalle eine Netzstation der EnBW integriert.

Mit dem Neubau werden die unmittelbaren Umgebungsflächen der Sporthalle neugestaltet. Die Umgestaltung der Pausenhofflächen der Schulanlage soll in einem weiteren zusätzlichen Bauabschnitt erfolgen.
4. Kosten

Die Kostenberechnung vom 29.09.2003 mit Gesamtkosten von 5.354.000 € basiert auf Kostenelementen des 2002 fertiggestellten Referenzprojekts Sporthalle Johannes-Kepler-Gymnasiums und enthält Kostenanteile für die Sporthalle incl. Ausstattung/Gerät (4.892.000 €), öffentl. Versorgungsanlagen EnBW (357.000 €) und Prognose (105.000 €). Die Gesamtkosten sind im Doppelhaushalt 2004/2005 und in der mittelfristigen Finanzplanung enthalten.
5. Termine

Der Bauantrag wird nach dem Projektbeschluss im März 2004 eingereicht, die Ausschreibung der Hauptgewerke ist im Spätsommer 2004 vorgesehen. Damit ist ein Baubeschluss im Dezember 2004 und ein Baubeginn im März 2005 möglich. Die Fertigstellung erfolgt vorraussichtlich bis September 2006.


Finanzielle Auswirkungen

keine


Beteiligte Stellen

Die beteiligten Referate KBS, USO und WFB haben die Vorlage mitgezeichnet. 

Vorliegende Anträge/Anfragen

-

Erledigte Anträge/Anfragen

-



Dirk Thürnau
Bürgermeister


Anlagen

1: Ausführliche Begründung
2: Kostenberechnung
3: Flächenvergleich
4: Baubeschreibung
5: Energiedatenblatt

Anlage 1 zur GRDrs 18/2004



Ausführliche Begründung:


1. Sportstättensituation

Die Versorgung mit Schulsportstätten ist für das Karls-Gymnasium und die benachbarte Heusteig- und Römerschule sowie für den Vereinssport im Stadtbezirk Süd unzureichend. Im Schulsport besteht ein Defizit von 1 Übungseinheit, im Vereinssport ein Fehlbedarf von 9,2 Übungseinheiten. Die bestehende Turnhalle weist mit 12 x 25 m keine normgerechten Hallenmaße auf und ist sanierungsbedürftig.Durch den Neubau einer Sporthalle mit 2 Übungseinheiten kann langfristig die Sportstättensituation für den Vereinssport im Stuttgarter Süden verbessert werden und die bisherige Aufteilung des Sportunterrichts des Karls-Gymnasiums auf mehrere entfernt gelegene Hallen entfallen. Darüberhinaus bietet der Bau einer Halle mit den im Raumprogrammbeschluss (GRDrs. 908/2002) festgelegten Sporthallenmaßen 23 x 44 x 7 m (Variante 1) die Möglichkeit künftig sämtliche Hallensportarten wettkampfgerecht durchzuführen.
2. Standort/Entwurfskonzept

Die Entwurfsplanung sieht eine 2-teilbare Sporthalle im Teilbereich der abzubrechenden Turnhalle auf der südwestlichen Pausenhoffläche des Schulgrundstücks vor. Durch Einziehung eines Gehwegstreifens mit ca. 3 m Breite entlang der Tübinger Straße konnte eine größere Tiefe des Schulgrundstücks erreicht werden und damit die Planung einer kompakten normgerechten Sporthalle umgesetzt werden. Der Standort des Karls-Gymnasiums ist damit eine der wenigen Flächen im innerstädtischen Bereich, die maßlich für den Bau einer wettkampfgerechten Sporthalle geeignet sind.

Der Neubau verfügt über einen Ost- und einen Westzugang, ist topografisch an die angrenzende Tübinger-, Silberburg- und Furtbachstraße angebunden und behindertengerecht erschlossen.Die Halle ist als Skelettkonstruktion mit flächigen Fassadenverglasungen natürlich belichtet und belüftet und lehnt sich an einen 2-geschossigen Nebenraumtrakt in Stahlbeton. Aufzug, Treppenhäuser und eine Galerie bilden die Erschließungselemente. Die Tragkonstruktion der Sporthalle besteht aus 2-Gelenkrahmen in Holz/Stahl und wird durch eine bogenförmige Dachschale mit Aluminiumdeckung nach oben abgeschlossen. Wand und Deckenflächen sind abgelöst und unterstreichen die Transparenz des Gebäudes.
3. Öffentliche Versorgungsanlagen EnBW

Mit Abbruch und Neubau müssen lagebedingt umfassende Trassenverlegungen für Starkstrom-, Fernmeldenetz und Straßenbeleuchtung erfolgen. Für die bestehende 10 KV-Netzstation im alten Turnhallengebäude ist eine Ersatzstation im Nebenraumtrakt der Sporthalle eingeplant.

Im Zuge der Weiterplanung wird eine Unterbringung der Netzstation im historischen Schulgebäude alternativ untersucht.


4. Außenanlagen

Mit dem Sporthallenneubau ist die Neugestaltung der unmittelbaren Umgebungflächen (Baustellenbereich) einschließlich der abstandsbedingt notwendigen Neupflanzung der Baumallee entlang der Tübinger Straße geplant. Die Halle kann damit voll funktionsfähig erstellt und für den Schul- und Vereinssport erschlossen werden.

Die Umgestaltung des Pausenhofs, Eingangsvorfelds sowie der Freisportanlagen der Schule soll in einem weiteren zusätzlichen Bauabschnitt nach Fertigstellung des Neubaus der Sporthalle erfolgen. Die Kosten hierfür betrugen bei vergleichbaren Objekten zwischen 0,5 bis 1,0 Mio. €. Die Entwurfsplanung ist noch nicht erarbeitet. Der zusätzliche Bauabschnitt wäre frühestens zum Doppelhaushalt 2006/2007 zu finanzieren.

Im Zuge der beiden Bauabschnitte sind insgesamt 11 Kastanienbäume an der Tübinger Straße und ein Rubinienbaum Ecke Silberburg-/Furtbachstraße zu entfernen. Hierzu werden gesondert die jeweils erforderlichen Baumentfernungsanträge gestellt.
5. Planungsrecht/Baurecht

Das Vorhaben ist nach Baustaffel II unter Befreiung von der überbaubaren Grundstücksflächen und der Gebäudetiefe genehmigungsfähig.

Auf dem Grundstück können keine zusätzlichen Stellplätze geschaffen werden. Die 19 baurechtlich notwendigen Stellplätze müssen durch Wechselnutzung oder durch Kauf/Anmietung von Stellplätzen auf dem Gelände der benachbarten WGV-Versicherung nachgewiesen werden. Durch Begrenzung der Anzahl der Sporthallennutzer auf 199 Personen kann auf die Anwendung der Versammlungsstättenverordnung verzichtet werden.
6. Kosten/Wirtschaftlichkeit

Die ermittelten Gesamtkosten der Kostenberechnung vom 29.09.2003 in Höhe von 5.354.000 € sind im Doppelhaushalt 2004/2005 sowie in der mittelfristigen Finanzplanung enthalten und setzen sich anteilig aus den Kosten für die Sporthalle einschließlich Ausstattung/Einrichtung und Sportgeräte in Höhe von 4.892.000 €, Kosten für öffentl. Versorgungsanlagen der EnBW in Höhe von 357.000 €, sowie einer Baupreisprognose bis zur Fertigstellung in Höhe von 105.000 € zusammen.

Die Kostenkennwerte der Sporthalle ermitteln sich daraus wie folgt:

Bauwerkskosten Sporthalle
2.216 € / m2 NGF
Bauwerkskosten Sporthalle
271 € / m3 BRI
Gesamtkosten Sporthalle
2.898 € / m2 NGF
Gesamtkosten Sporthalle
354 € / m3 BRI

Das Vorhaben liegt mit diesen Werten im wirtschaftlichen Bereich und entspricht vergleichbaren Sportbauten (Sporthalle Johannes-Kepler-Gymnasium, Sporthalle Sillenbuch). Zu den Kosten sind im Vergleich zu Idealstandorten aufgrund der gegebenen Grundstückssituation Mehraufwendungen für Abbruch, Altlastenentsorgung und zweigeschossige Bauweise mit 2 Treppenhäusern und Aufzug enthalten. Im Bereich der Furtbachstraße wird bezüglich Kampfmittel- und Altlastenentsorgung auf ein derzeit nicht endgültig abwägbares Kostenrisiko hingewiesen. 7. Folgelasten

Für das Vorhaben muss mit nachstehenden, anhand vergleichbarer Objekte ermittelter Folgelasten gerechnet werden:

Folgeausgaben:
Personalausgaben
16.900 €
Betriebs- und Sachausgaben
143.400 €
Abschreibungen
160.600 €
Verzinsung des Anlagekapitals
348.000 €
Summe Folgeausgaben
668.900 €
Folgeeinnahmen: (Gebühren, Entgelte)
./. 31.200 €
Folgelasten jährlich:
637.700 €

Dies sind ca. 11.91 % der Gesamtkosten


8. Termine

Mit dem Projektbeschluss ist folgende weitere Terminabwicklung vorgesehen:

Bauantrag
März 2004
Ausschreibung Hauptgewerke
September 2004
Submission Hauptgewerke
Okober 2004
Baubeschluss
Dezember 2004
Baubeginn
März 2005
Voraussichtliche Fertigstellung
September 2005

Die Planung eines weiteren Bauabschnitts (Pausenhof, Freisportanlagen, Eingangsvorfeld) soll zeitversetzt bis 2005 erfolgen und bei Aufnahme in den Doppelhaushalt 2006/2007 im Jahr 2006 ausgeführt werden.
9. Personalbedarf

Eine zusätzliche Personalstelle für die Betreuung der Sporthalle wird nicht benötigt. Die Betreuung wird im Rahmen eines Arbeitsvertrages vergeben. Die voraussichtlich entstehenden Personalkosten sind wegen der anstehenden Neuordnung des Schulhausbetreuungssystems (laufendes Projekt) derzeit nicht eindeutig einzuschätzen. Sie dürften sich jährlich auf etwa 16.900 € belaufen.