Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz:
KBS
GRDrs
1024/2001
Stuttgart,
11/28/2001
Bericht zur Schul- und Sportsituation der Grundschule Riedenberg und des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Stuttgart-Sillenbuch
Mitteilungsvorlage
Vorlage an
zur
Sitzungsart
Sitzungstermin
Verwaltungsausschuß
Kenntnisnahme
öffentlich
3.12.2001
Bericht:
Zu den Beratungen zum Doppelhaushalt 2002/2003 wurden aktuell folgende Anträge gestellt:
CDU- und F.D.P/DVP-Gemeinderatsfraktion vom 8. 11. 2001, Nr. 459, Punkt 2
SPD-Gemeinderatsfraktion vom 6. 11. 2001, Nr. 494
B90/DIE GRÜNEN-Gemeinderatsfraktion vom 7. 11. 2001, Nr. 529
Freie Wähler-Gemeinderatsfraktion vom 7. 11. 2001, Nr. 555
Im Jahre 1990 wurde nach abgeschlossenem Bebauungsplanverfahren mit der Aufsiedlung des Gebiets Schempp-/Kirchheimer Straße im Stadtteil Riedenberg in Stuttgart-Sillenbuch begonnen. Geplant war die Erstellung von Wohnraum für rd. 2.050 Personen (820 Wohneinheiten).
Durch die optimale Ausnutzung der Baumöglichkeiten wurden insgesamt 1049 Wohneinheiten erstellt. Hinzu kommen noch 15 Wohneinheiten, die im Jahr 2002 gebaut werden. Das dadurch entstehende gesamte Schüleraufkommen konnte in der schulorganisatorisch vorgesehenen Grundschule Sillenbuch nicht aufgenommen werden, so dass der Gemeinderat der Landeshauptstadt Stuttgart 1996 beschlossen hat, eine eigenständige Grundschule im Stadtteil Riedenberg einzurichten (GRDrs Nr. 262/1996). Der Neubau wurde dreizügig ausgelegt, die darüberhinaus zu erwartenden Klassen sollten in vier Räumen des Geschwister-Scholl-Gymnasiums untergebracht werden.
Die Schule wurde im Oktober 1999 eingeweiht.
1. Grundschule Riedenberg
Schülerentwicklung
Die Grundschule Riedenberg führt zu Beginn des Schuljahres 2001/2002 insgesamt 318 Schüler in 13 Klassen. Davon sind derzeit drei Klassen im Geschwister- Scholl-Gymnasium untergebracht. In der Schule befinden sich darüber hinaus 3 Gruppen im Bereich der verlässlichen Grundschule und 1 Hortgruppe. Die Hortgruppe umfasst 21 Kinder, 16 stehen auf der Warteliste.
Nach der gegenwärtigen Schülerprognose führt die Schule im Schuljahr 2004/05 rd. 335 Schüler in 14 Klassen, im Schuljahr 2007/08 278 Schüler in 11 Klassen.
Betreuungsangebot
An der GS Riedenberg wird gemeinsam mit dem Jugendamt eine Betreuungsform mit
Modellcharakter ("Riedenberger Modell")
durchgeführt. Die verlässliche Grundschule wird mit 3 Gruppen von 7.30 Uhr inklusive eines verlässlichen Unterrichtsblockes von 3 ¾ bzw. 4 ½ Stunden bis 13.30 Uhr angeboten. Dieses Betreuungsangebot (mit Mittagstisch) geht fließend in die Betreuungsform Hort an der Schule (auch in den Ferien) über. Diese Betreuungsform ist bei allen Beteiligten beliebt, wird sehr stark nachgefragt und ist in Stuttgart zur Nachahmung empfohlen.
Raumbilanz an der Grundschule Riedenberg
Unter der Voraussetzung, dass an der Grundschule Riedenberg der bisher eingerichtete Hort an der Schule verbleibt, dieser noch um eine Gruppe aufgestockt wird und einer 3 bis 4 zügigen Entwicklung (14 Klassen) ergibt sich folgende Raumbilanz:
Grundschule mit Einbeziehung von 4 Klassenräumen im Geschwister-Scholl-Gymnasium
Soll
Ist
Fehlbedarf/Überschuss
(Schule)
14 Räume (54-66m²)
12 in der Grundschule
4 im Geschwister-Scholl-Gym.
+2
2 Mehrzweckräume
2
Ein Mehrzweckraum wird für die Verlässliche Grundschule und den Hort benutzt
Ein Mehrzweckraum wird für den Hort benutzt (Küche)
-2
2 Kursräume
2
Die beiden vorhanden Kursräume werden vom Hort benutzt s. u.
-2 Kursräume
à 31 m²
Verlässliche Grundschule
Soll
Ist
Fehlbedarf/Überschuss
(Schule)
1 Raum (54-66m²)
1 Doppelnutzung Schule/Hort
s.o.
0
Hort
(2 Gruppen)
Soll
Ist
Fehlbedarf/Überschuss
(Schule)
2 Aufenthaltsräume à 66m²
2 Kursräume à 31m² der Schule
werden vom Hort benutzt
-1
1 Raum à 66m² für verschiedene Funktionen (z.B. Küche u.ä.)
Ein Mehrzweckraum (mit Küche)
wird von der Schule und vom Hort benutzt
0
1 Mehrzweckraum mit Doppelnutzung Schule/Hort
1 Mehrzweckraum Doppelnutzung Verlässliche Grundschule/Hort
0
Fehlbedarf insgesamt:
1 Raum à 66m²
2 Räume à 31m²
Raumbedarf an der Grundschule Riedenberg
Bei
einer 3-4zügigen Grundschulentwicklung (14 Klassen) bis zum Schuljahr 2007/2008, der Beibehaltung des Betreuungsprogrammes "Riedenberger Modell", der Aufnahme der auf der Warteliste stehenden Kinder in einer
zweiten
Hortgruppe und der Inanspruchnahme von 4 Klassenzimmern des Geschwister-Scholl-Gymnasiums besteht folgender Raumbedarf:
1 Mehrzweckraum à 66m²
2 Kursräume à 31m²
2. Geschwister-Scholl-Gymnasium
Schülerentwicklung
Das Geschwister-Scholl-Gymnasium hat zu Beginn des Schuljahres 2001/2002 insgesamt 843 Schüler in 34 Klassen, im Schuljahr 2004/2005 rd. 933 Schüler in 37 Klassen. Im Schuljahr 2007/2008 werden es rd. 989 Schüler in 40 Klassen sein. Die Schule würde nach der gegenwärtigen Schülerprognose bei Aufnahme aller Sillenbucher Schüler in eine Fünfzügigkeit hineinwachsen, für die sie räumlich nicht ausgelegt ist.
Gründe für die steigenden Schülerzahlen sind u.a.
die Aufsiedlung Schempp-/Kirchheimer Straße,
steigende Übertrittsquoten (60% der Schüler/innen aus dem Schulbezirk Sillenbuch wechseln auf das Gymnasium) und
die Aufgabe der Außenstelle des Ev. Heidehof-Gymnasiums in Stuttgart-Sillenbuch.
Raumbedarf am Geschwister-Scholl-Gymnasium
Soll
Ist
Fehlbedarf/Überschuss
4-zügiges Gymnasium
32 Klassenräume
15 Fachräume
36 Klassenräume
davon 4 Klassenräume
GS Riedenberg
verbleiben
: 32 Klassenräume
14 Fachräume
-1 Fachraum
5-zügiges Gymnasium
40 Klassenräume
15 Fachräume
36 Klassenräume
davon
0 Klassenräume
GS Riedenberg
verbleiben
: 36 Klassenräume
14 Fachräume
-
4 Klassenräume
-1Fachraum
Das Gebäude der Schule ist räumlich nur für eine Vierzügigkeit ausgelegt, so dass eine künftige Auslagerung von bis zu vier Klassen der Grundschule Riedenberg im Gymnasium
nicht mehr
möglich ist.
3. Wertung
Die GS Riedenberg hat durch
steigende Schülerzahlen
Beibehaltung des Horts
Erweiterung des Horts um eine zweite Gruppe
einen Raumbedarf, der mit den derzeit zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten nicht bewältigt werden kann.
Das Geschwister-Scholl-Gymnasium wächst in eine 4 bis 5 Zügigkeit und benötigt seine eigenen Raumresourcen.
Zur Lösung der Raumprobleme an beiden Schulen könnten 4 Klassenräume aus vorgefertigten Raumzellen in einem separaten Gebäude erstellt werden, das in den kommenden Schuljahren von der Grundschule Riedenberg genutzt wird. Nach Rückgang der Schülerzahlen inm Grundschulbereich ab dem Schuljahr 2007/08 könnte das separat erstellte Gebäude vom Geschwister-Scholl-Gymnasium übernommen werden.Schüler aus Sillenbuch müssen dann nicht mehr mangels Raumangebot an andere Gymnasien in der Innenstadt verwiesen werden.
4. Sportstättensituation an der GS Riedenberg und am Geschwister- Scholl-Gymnasium
Die Schüler der Grundschule Riedenberg haben keine eigene Turnhalle. Ihr Sportunterricht findet teilweise in der Turnhalle des Geschwister-Scholl-Gymnasiums und in der benachbarten Gymnastikhalle des TSV Heumaden statt.
In der Mitteilungsvorlage zu "Sportstätten in Stuttgart, Vereins- und Schulsport, Turn- und Sporthallen" (GRDrs. 672/2001) wurde auf diese Situation des Schulsports hingewiesen.
5. Voruntersuchung für die Turn/Sporthalle und Stadtteilbibliothek am Standort der GS Riedenberg und des Geschwister-Scholl-Gymnasiums
Die Verwaltung hat den Bau einer Turnhalle (15x27m²) bzw. alternativ einer Sporthalle (22x44m²) und einer Stadtteilbibliothek am Standort der Grundschule Riedenberg untersucht. Alle Vorhaben können am Standort verwirklicht werden. Eine grobe Kostenschätzung ergibt für
eine Turnhalle rd. 3,1 Mio DM (nachrichtlich 1.585.005€)
eine Sporthalle rd. 8 Mio DM (nachrichtlich 4.090.335 €)
die Stadtteilbibliothek rd. 3 Mio DM (nachrichtlich 1.533.876 €)
Hinzu kommen noch Neben- und Folgekosten.
Die Verwaltung sieht zum gegenwärtigen Zeitpunkt angesichts der enormen finanziellen Anforderungen an den Schulhaushalt (Schulentwicklungsplanung berufliche Schulen, Stuttgarter Programm Schulen online 3, Brandschutz ect.) keine kurzfristige Realisierungsmöglichkeit. Es wird zum Haushalt 2004/05 erneut ein aktueller Sachstandsbericht ggf. mit entsprechender Haushaltsanmeldung erfolgen.
6. Finanzielle Auswirkungen für den Klassenbau als Interimslösung
Nach einer groben Kostenannahmedes Hochbauamtes vom 29. Oktober 2001 ist für die Erstellung eines Provisoriums aus vorgefertigten Raumzellen mit Baukosten einschließlich Nebenkosten (Anteil 20%) von ca. 1.200.000 DM bis 1.800.000 DM (nachrichtlich 613.350€ bis 920.325€) zu rechnen; die Kosten für die Einrichtung und Lehr-/lernmittel betragen 130.000 DM (nachrichtlich 66.467€)
Die Vorhaben wurden vom Schulverwaltungsamt zur Wunschliste nicht angemeldet. Eine Haushaltsreife nach § 10 GemHVO ist nicht gegeben. Demzufolge sind die Vorhaben in der mittelfristigen Finanzplanung der Stadt bislang nicht enthalten.
Beteiligte Stellen
Vorliegende Anträge/Anfragen
GRDrs. 118/2001 Bündnis 90/DIE GRÜNEN-Gemeinderatsfraktion
Dr. Iris Jana Magdowski