Landeshauptstadt Stuttgart
Technisches Referat
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz:
T, KBS
GRDrs
1104/2001
Stuttgart,
11/05/2001
Uhlandschule GHS in Stuttgart-Rot, Tapachstraße
Erweiterungsbau, Umbau im Stammgebäude
- Endgültiges Raumprogramm und Vorplanung -
Beschlußvorlage
Vorlage an
zur
Sitzungsart
Sitzungstermin
Ausschuß für Umwelt und Technik
Ausschuß für Umwelt und Technik
Verwaltungsausschuß
Einbringung
Beschlußfassung
Beschlußfassung
nichtöffentlich
öffentlich
öffentlich
20.11.2001
27.11.2001
28.11.2001
Beschlußantrag:
1. Das Raumprogramm zur Erweiterung der Uhlandschule wird mit den in der Anlage 3 dargestellten Flächen endgültig festgestellt.
2. Der Vorplanung für den Erweiterungsbau, dem Umbau im Stammgebäude auf dem Gelände der Uhlandschule nach den Plänen des Architekturbüros Lamott vom Februar 2001 und der Kostenschätzung des Architekten Lamott vom Juli 2001 mit geschätzten Gesamtkosten von 10.855.000,00 DM
nachrichtlich in EURO 5.550.073,37 €
zuzüglich Prognose für Baupreisentwicklung von ca. 520.000 DM damit voraussichtlichen Gesamtkosten bei Fertigstellung von 11.375.000 DM wird zugestimmt.
3. Das Hochbauamt wird mit der Weiterplanung bis Leistungsphase 6, Teile von 7 HOAI beauftragt.
Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1
Mit dem Raumprogrammbeschluss vom 26.07.2000 wurde die Verwaltung beauftragt, die Planung für einen Erweiterungsbau zur Deckung des Raumfehlbedarfs an der Uhlandschule aufzunehmen.
Der Erweiterungsbau wird als 2-geschossiger Solitärbaukörper, mit 13 Klassenräumen, 1 Lehrmittelraum, 2 Räume für die Betreuung im Rahmen der verlässlichen Grundschule, 1 Gymnastikraum mit Umkleidebereich für Schüler und Lehrpersonal geplant.
Durch Umbaumaßnahmen im Bestand werden folgende Fach- und sonstige Räume geschaffen: Biologie/Chemie-Lehrraum, Biologie/Vorbereitungs- und Sammlungsraum, Computerraum, Schulbibliothek/Lehrmittelraum, Vergrößerung des Verwaltungsbereichs (Lehrerzimmer und Schaffung eines Raumes für den stv. Schulleiter) zwei Kommunikationsräume für die "Ganztagesschulen neuer Art" sind schon in Benutzung. Die durch die Umnutzung weggefallenen Klassenräume werden im Erweiterungsbau nachgewiesen.
Die Finanzierung des Vorhabens erfolgt in Höhe von 2 Mio. DM im Rahmen der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme Zuffenhausen 4 "Im Raiser" und darüber hinaus aus Mitteln der Infrastrukturpauschale.
Der Baubeginn ist im September 2002 möglich.
Zuschüsse:
Auf der Grundlage der Schulbauförderrichtlinie kann mit einem Zuschuss von 1.550.000 DM gerechnet werden.
Beteiligte Stellen
Die Referate St, USO und F haben die Vorlage mitgezeichnet.
Prof. Beiche
Iris-Jana Magdowski
Technischer Referent
Bürgermeisterin
Anlagen
1. Ausführliche Begründung
2. Deckblatt Kostenermittlung
3. Raumprogramm und Flächenvergleich
4. Baubeschreibung
5. Energiedatenblatt
6. Lageplan
Anlage 1 zur GRDs
Ausführliche Begründung:
1. Schülerentwicklung/Raumbedarf
Die Uhlandschule führt im laufenden Schuljahr 411 Schüler in 19 Klassen, davon 152 Schüler in 8 Klassen im Grundschulbereich und 259 Schlüler in 11 Klassen im Hauptschulbereich. Der Schule stehen derzeit 19 Klassenräume und 8 Fachräume zur Verfügung. Durch die im Gebiet "Im Raiser" und Tapachstraße in Zuffenhausen vor allem im Rahmen des Sonderprogrammes "Preiswertes Wohneigentum" entstandene Wohnbebauung ist das Schlüleraufkommen an der Uhlandschule angestiegen. Bedingt durch die Aufsiedelung wird der Grundschulbereich auf 11 Klassen bis zum Schuljahr 2005/2006 anwachsen und der Hauptschulbereich wird sich langfristig 3-zügig (15 Klasse) entwickeln. Der derzeitige Raumbestand der Schule reicht für eine Unterbringung aller Grund- und Hauptschüler nicht mehr aus. Das Oberschulamt hat den Bedarf von 8 Unterrichtsräumen, 1 Lehrmittelraum und 2 Kommunikationsräumen für den Ganztagesbetrieb als schulbauförderfähig anerkannt. Bei dieser Bewertung wurde die vom Oberschulamt vorgeschlagene Umnutzung von bestehenden Klassenrälumen in verschiedene Fachräume und Raumdefizite im Lehrer- und Verwaltungsbereich im Schulgebäude der Uhlandschule bereits berücksichtigt. Die fehlenden Fachräume müssen im Bestand (Stammgebäude) umgebaut werden. Deshalb hat der Gemeinderat am 26.07.2000 (GRDrs 537/1999) nach Vorberatungen im Ausschuss für Umwelt und Technik (25.07.2000) den Bericht zur Schulsituation an der Uhlandschule und das Raumprogramm für einen 13-klassigen Erweiterungsbau mit 1 Lehr- und Lehrmittelraum und einem Gymnastikraum beschlossen.
Infolge der topographischen Gegebenheiten des Schulgeländes und der Architektur und Kubatur des zu erstellenden Schulgebäludes wird ein Zwischengeschoss ausgebildet. Hierdurch entsteht eine zusätzliche Fläche (ca. 80 m²) mit der Möglichkeit, zwei Räume über den Umkleideräumen darzustellen. Die beiden Räume werden nunmehr in die Programmfläche (Hauptnutzfläche) aufgenommen, weil die Schule bislang lediglich über einen unzureichenden Raum für die Betreuung im Rahmen der Verlässlichen Grundschule verfügt. Der zusätzliche Raumbereich bietet die Möglichkeit für die Schule, die Betreuung zu verbessern und bedarfsgerecht weitere Betreuungsgruppen aufzunehmen.
2. Raumprogramm
Vorliegende Beschlüsse:
am
GRD
Niederschrift
Ausschuss für Umwelt und Technik
25.07.00
Nr. 403
Nr. 365
Verwaltungsausschuss
26.07.00
Nr. 537
Nr. 365
Die Programmfläche erhöht sich durch zusätzliche Räume für die Betreuung im Rahmen der verlässlichen Grundschule und durch die Nebenräume zur Gymnastikhalle (Umkleide- und Duschbereich).
3. Städtebauliche Situation/Standort
Die bestehende Schulanlage der Uhlandschule aus den 50-er Jahren mit dem benachbarten Ferdinand-Porsche-Gymnasium und der Rilke-Realschule ist geprägt von mehreren einzeln stehenden Baukörpern in einer großzügigen Grünanlage, die keinem strengen Ordungsprinzip unterworfen sind. Der Entwurf des Erweiterungsbaus ist als quadratischer Solitärbaukörper mit Atrium geplant. Der Höhenverlauf des Geländes wird im Gebäude aufgenommen, somit ist der nördliche Teil 3-geschossig, der Rest 2-geschossig. Ein Bebauungsplan ist nicht vorhanden, nach Aussage des Stadtplanungsamtes fügt der Entwurf sich in die Umgebung ein.
4. Entwurfskonzept:
Erweiterungsbau
Der vorliegende Entwurf beinhaltet 13 Klassenräume, 1 Gymnastikraum mit Umkleideräumen, 1 Lehrer- und Lehrmittelraum, 2 Räume zur Betreuung im Rahmen der Verlässlichen Grundschule und die notwendigen WC-Anlagen einschl. Behinderten-WC. Die Aula im Zentrum des Erweiterungsbaus ermöglicht vielseitige Nutzungen. Durch die 3 Geschosse im vorderen Teil des Baukörpers ist der Gymnastikraum mit dem Umkleidebereich und dem eigenen Eingang separat zu nutzen (außerschulische Nutzer, Sport- und sonstige Vereine). Die Transparenz des Baukörpers und die großzügige Verglasung des Eingangsbereichs bewirkt die optische Verbindung von Schulhof und Aula des Erweiterungsbaus.
Maßnahmen des Brandschutzes
Im Lauf der Vorplanung forderte die Abteilung Vorbeugender Brandschutz der Branddirektion und des Baurechtsamtes einen 2. baulichen Rettungsweg aus allen Klassenzimmern. Die bisher übliche und der LBO entsprechende Regelung, bei Gebäuden geringer Höhe den 2. Fluchtweg über das Anleitern der Feuerwehr an die Fenster zu gewährleisten,wurde nicht mehr akzeptiert. Für diesen 2. baulichen Fluchtweg wurden 3 Varianten untersucht:
A
Außenliegende, umlaufende Fluchtbalkone mit Treppenabgang, Gesamtbaukosten ca. 850.000 DM. Bewertung der Branddirektion: Die nach wie vor beste Lösung und optimale Rettungssituation stellt ein außen umlaufender Rettungsbalkon dar, der von jedem Klassenzimmer durch Fenster zu erreichen ist und über eine Treppe auf das Gelände führt. Dieser Rettungsbalkon würde dann den ersten Fluchtweg darstellen.
B
Abtrennung der offenen Aula durch F-30-Verglasung im oberen Stockwerk, zusätzliches Treppenhaus, Gesamtbaukosten ca. 740.000 DM Das architektonische Konzept und die Nutzbarkeit des offenen Innenraums (Aula) geht verloren, die Verglasung verhindert die Querlüftung der Klassenräume und erschwert die Aufsicht der Lehrkräfte für die Grundschüler.
C
Der 2. Fluchtweg führt durch die Klassen mit Verbindungstüren von Klasse zu Klasse, zusätzliches Treppenhaus. Gesamtbaukosten ca. 400.000 DM. In diesem Fall kann die Schulleitung nicht gewährleisten, dass sämtliche Verbindungstüren einschließlich im Sanitärbereich - wie vom vorbeugenden Brandschutz gefordert - ständig unverschlossen und nicht verstellt sind. Von der Branddirektion werden bei dieser Lösung Aufsichts- und Sicherheitsbedenken im schulischen Alltag geltend gemacht. Außerdem geht Stellfläche sowohl im Tafelbereich als auch an der rückseitigen Wand der Klassenzimmer verloren. Außerdem können die gesetzlichen Schallschutzanforderungen (RwP = 47 dB) zwischen den Klassenzimmern nur mit großem bautechnischem Aufwand eingehalten werden.
Die Verwaltung spricht sich für die
Variante A
aus, die zwar die höchsten Baukosten erfordert, aber für die Nutzung die geeignetste und im Brandfall die sicherste Lösung darstellt.
Umbau im Stammgebäude:
Das Klassenzimmer 206 wird in einen naturwissenschaftlichen Fachraum und der Raum 207 in der zugehörigen Vorbereitungs- und Sammlungsraum umgebaut. Das Klassenzimmer 105 wird zum EDV-Fachraum umgenutzt. Zur Schaffung einer Schulbibliothek und eines Lernmittelraumes wird das Klassenzimmer 205 geteilt. Im Raum 115 wird durch Einbau einer Wand ein Lehrerzimmer und ein Raum für den stv. Schulleiter geschaffen. Die Umbaufläche im Stammgebäude beläuft sich auf 284 m2 NGF.
5. Kosten
Gesamtbaukosten:
Nach der Kostenschätzung des Architekten Lamott vom 22.02.2001 und
27.05.2001 betragen die Gesamtbaukosten für den
Erweiterungsbau
mit umlaufenden Fluchtbalkonen ca. 10.070.000 DM
die Gesamtbaukosten für den
Umbau im Stammgebäude
ca. 380.000 DM
hinzu kommen die Kosten für Einrichtung und Lehrmittel
von insgesamt ca. 405.000 DM
In der Summe belaufen sich damit die
Gesamtkosten auf
10.855.000 DM
Davon können 2,0 Mio. DM als die direkt an der Aufsiedlung zuzuordnenden Infrastrukturbedarfskosten entsprechend der Kosten- und Finanzierungsübersicht (GRDrs 387/1999) der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahmen Zuffenhausen 4 "Im Raiser" über Treuhandvermögen subsidär finanziert werden.
Kostenprognose
Bei den genannten Terminen wären für die Gesamtbaukosten Kostensteigerungen in Höhe von DM 520.000 zu erwarten. Dies entspricht einer erwarteten Baupreissteigerung von insgesamt 5 % bis zur Mitte der Bauzeit. Diese Prognose wird bei Bauentscheidung überprüft.
Damit ergäben sich voraussichtliche Gesamtkosten (Gesamtbaukosten, Einrichtung und Lehrmittel, Prognose) von ca.
DM 11.375.000
6. Kostendifferenz:
Gegenüber der vorläufigen, groben Kostenangabe vom 25.05.2000 mit Gesamtkosten inkl. Prognose von rd. 9.875.000 DM ergibt sich eine Kostendifferenz von 1.500.000 DM
- Die Kostendifferenz ist um ca. 650.000 DM verursacht durch die Erhöhung des Raumprogramms von 937 m2 HNF auf 1.149 m² HNF. Somit sind in der Vorplanung nun zusätzlich 2 Räume für die Betreuung im Rahmen der Verlässlichen Grundschule und die für den Betrieb der Gymnastikhalle notwendigen Umkleideräume mit aufgenommen.
- Außerdem erhöhen die Forderungen des Vorbeugenden Brandschutzes bei der gewählten Lösung A die Gesamtkosten um ca. 850.000 DM.
7. Wirtschaftlichkeit:
Im Rahmen der Baumaßnahme werden gebaut:
Erweiterungsbau:
Fläche des Baugrundstückes
17.326,0 m²
Bebaute Fläche BF
1.065,0 m²
Programmfläche HNF
1.149,0 m²
Brutto-Rauminhalt BRI
8.204,0 m³
Netto-Grundfläche NGF
1.839,5 m²
Verhältnis Programmfläche zu Restfläche: 62,4 : 37,6
Umbau:
Brutto-Rauminhalt BRI
1.312,0 m³
Netto-Grundfläche NGF
284,0 m²
Kostenkennwerte (ohne Prognose):
Erweiterungsbau:
1 m³ BRI
bezogen auf die Bauwerkskosten
DM 974
1 m² NGF
bezogen auf die Gesamtbaukosten
DM 5.474
Umbau:
1 m2 NGF
bezogen auf die Gesamtbaukosten
DM 1.021
8. Folgeausgaben
Für das Vorhaben muss mit nachstehend, anhand vergleichbarer Objekte ermittelter Folgelasten gerechnet werden:
Folgeausgaben
Personalausgaben
-
Betriebs- und Sachausgaben
270.350 DM
Ausschreibung
341.250 DM
Verzinsung des Anlagekapitals
638.600 DM
Summe:
1.250.200 DM
Folgeeinnahmen
Auflösung von Zuwendungen
46.500 DM
Folgelasten jährlich
1.203.700 DM
Das sind 10,6 % der Gesamtkosten.
Basis Gesamtkosten 11.375.000 DM
9. Termine:
Unter der Voraussetzung des rechtzeitigen Baubeschlusses im Juli 2002 ist aus technischer Sicht ein Baubeginn im September 2001 möglich. Die Bauzeit beträgt voraussichtlich 12 Monate für den Erweiterungsbau, im Anschluss daran werden die Fachräume im Stammgebäude (Altbau) umgebaut.