Beantwortung zur Anfrage

291/2002

Landeshauptstadt Stuttgart Stuttgart, 11/29/2002
Der Oberbürgermeister
GZ: OB 6232-02.1



Beantwortung zur Anfrage
Stadträtinnen/Stadträte - Fraktionen
    Schmid Roland (CDU), List Manfred (CDU), Hill Philipp (CDU), Schmid Angela (CDU)
Datum
    08/08/2002
Betreff
    Marktstraße
Anlagen
    Text der Anfragen/ der Anträge
Beantwortung/ Stellungnahme:

Anlagen:
Text der Anfrage



zu 1.

Der Umbau des Wilhelmsplatzes mit einer ebenerdigen Fußgängerverbindung von der Marktstraße zur Bahnhof- und Seelbergstraße verbessert die Beziehung zwischen dem geplanten Cannstatter Carré und der Marktstraße wesentlich. Zusätzlich sollen die Fußgängerbereiche in der Seelbergstraße aufgewertet werden. Dies kann jedoch nur durch eine veränderte Aufteilung des Straßenraums erreicht werden, die von den Anliegern mit getragen werden sollte, z. B. durch eine Einbahnregelung oder den Verzicht auf Parkplätze. Zurzeit wird ein städtebaulicher Rahmenplan für das Gebiet zwischen Wilhelmsplatz und Cannstatter Carré erarbeitet, der für die Seelbergstraße Vorschläge entwickelt, die der Umgestaltung zugrunde gelegt werden könnten.


zu 2.

Mit dem Umbau der Bahnhofstraße zu einer attraktiven Fußgängerzone wurde ihre Bedeutung bereits vor Jahren erhöht. Als kürzeste und damit wichtigste Verbindung zwischen S-Bahn und Stadtbahn wird sie auch nach Aufwertung der Seelbergstraße diese Bedeutung nicht verlieren. Die künftig ebenerdige Erreichbarkeit von der Marktstraße und dem umgebauten Wilhelmsplatz aus, könnte dazu beitragen, dass sich die Fußgängerfrequenzen in der Bahnhofstraße erhöhen und die Geschäftslagen dort aufgewertet werden.


zu 3.

Die Marktstraße wird geprägt durch ihre historischen Strukturen und Gebäude mit den angrenzenden Seitengassen und dem Bereich um den Erbsenbrunnen sowie durch die Vielzahl von Einzelhandelsgeschäften. Der Umbau des Wilhelmsplatzes wird zu einer Verbesserung der Einkaufssituation beitragen. Nachteilig zu werten sind z. B. die vielen Filialbetriebe, uneinheitliche Öffnungszeiten, kaum attraktive gastronomische Betriebe, leerstehende Ladenetagen und auffällige Defizite in der Schaufenstergestaltung.



Diese Schwächen könnten im Zusammenhang mit den Aktivitäten der "Initiative Stadtmarketing Bad Cannstatt" schrittweise verbessert werden. Stadtgestalterische Maßnahmen sind nur in geringem Umfang denkbar, da sonst ggf. Zuschüsse für den in den 80er Jahren mit hohem Sanierungsaufwand erfolgten Umbau zur Fußgängerzone zurück gezahlt werden müssten.


zu 4.

Milieuprobleme im Bereich der Marktstraße sind unverkennbar. Dabei handelt es sich nach den Erkenntnissen der Landespolizeidirektion Stuttgart II überwiegend um sozial Schwache mit Wohnsitz in Bad Cannstatt und nur in Einzelfällen um Nichtsesshafte. Vom zuständigen Polizeirevier werden im Rahmen der personellen und rechtlichen Möglichkeiten kontinuierlich Maßnahmen zur Auflösung von Treffpunkten durchgeführt. Die rechtlichen Eingriffsmöglichkeiten sind jedoch relativ beschränkt und führen in der Regel nur zur Bildung neuer Treffpunkte an anderen Stellen.


zu 5.

Das vorhandene Parkplatzangebot für die Cannstatter Altstadt ist mit den Parkhäusern König-Karl-Passage und Mühlgrün sowie dem Parkhaus am Wilhelmsplatz ausreichend. Es ist zu erwarten, dass durch den Umbau des Wilhelmsplatzes, der Umgestaltung der Seelbergstraße und dem neuen Cannstatter Carré auch das Parkhaus am Wilhelmsplatz besser angenommen wird. Die Möglichkeiten der Stadt, zusätzliche Parkflächen anzubieten, sind sehr begrenzt und werden derzeit auch nicht gesehen. Das Angebot kann deshalb nur projektbezogen gesteigert werden. Der größte Zuwachs in nächster Zeit entsteht durch 790 Parkplätze im geplanten Cannstatter Carré.







Dr. Wolfgang Schuster