Beantwortung zur Anfrage
116/2004

Landeshauptstadt Stuttgart Stuttgart, 06/15/2004
Der Oberbürgermeister
GZ: OB 3105-01



Beantwortung zur Anfrage
Stadträtinnen/Stadträte - Fraktionen
    Bündnis 90/DIE GRÜNEN-Gemeinderatsfraktion
Datum
    03/26/2004
Betreff
    Lange Nächte auf dem Campus – warum gleich doppelt?
Anlagen
    Text der Anfragen/ der Anträge
Beantwortung/ Stellungnahme:

zu 1: Wie steht die Stadt dazu, dass der Veranstalter des Designers Saturday unter dem Namen “Lange Nacht der Wissenschaften / Lange Campusnacht” eine ähnliche gelagerte Veranstaltung unter gleichem Namen durchführt?

Im diesem Jahr sind in der Tat zwei Lange Nächte der Wissenschaften in Stuttgart geplant. Die erwähnte “lange campus nacht : lange nacht der wissenschaften” der Designers Saturday Projekte GmbH Stuttgart, die am 24. April stattgefunden hat, und eine Lange Nacht der Wissenschaften am 25. September (Organisation: Wissenschaft im Dialog gGmbH).

Dies führte verständlicher Weise zu einiger Verwirrung auch innerhalb der Stadt, den Hochschulen, privaten Forschungseinrichtungen und Firmen.

Dies kann nicht im Interesse Stuttgarts sein. Die Stadt hat dies von Anfang an deutlich gemacht. Beide Langen Nächte stehen in Konkurrenz zueinander, da nur wenige Einrichtungen in der Lage sind, zweimal im Jahr ein Programmangebot für eine ganze Nacht zu stemmen.

Bereits im Frühsommer 2003 hat die Stadt mit Herrn Gerald Domdey und Frau Annett Taube vom PV Projekt Verlag (LIFT Stuttgart) über die Einrichtung einer “Langen Nacht der Wissenschaften” in Stuttgart gesprochen. LIFT wollte eine solche in Kooperation mit der Stadt organisieren unter Einbeziehung der hiesigen Hochschulen. Dies war auch ein Ergebnis der engen Zusammenarbeit der Stadt mit den Hochschulen für die Welcome Week, die von allen sehr begrüßt wird.

Gleichzeitig liefen jedoch erste Gespräch mit der Wissenschaft im Dialog gGmbH in Berlin. Wissenschaft im Dialog ist eine Initiative des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft und wurde mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung 1999 von den führenden deutschen Wissenschaftsorganisationen gegründet. Die Geschäftsstelle von Wissenschaft im Dialog hat ihren Sitz in Berlin.

Die Initiative Wissenschaft im Dialog organisiert gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA), der Universität Stuttgart und weiteren Partnern vom 25. September bis zum 1. Oktober 2004 den Wissenschaftssommer 2004 in Stuttgart. Unter dem Leitthema “Mobilträume – Mobilität & Kommunikation” wird derzeit ein umfangreiches Programm zum Mitmachen und Anfassen mit einem besonderen Programmschwerpunkt für Kinder und Jugendliche zusammengestellt.

Beginnen wird der Wissenschaftssommer am 25. September 2004 mit einer Eröffnungsfeier auf dem Stuttgarter Schlossplatz. Direkt im Anschluss daran laden Stuttgarter Forschungseinrichtungen in der “Langen Nacht der Wissenschaften” in ihre Labore ein.

Die Stadt hat LIFT mit Blick auf die geplante Nacht am 25. September gebeten, mit ihren Plänen zu warten und statt dessen den Kontakt zu “Wissenschaft im Dialog” herzustellen.

Im Herbst 2003 verschickte dann Joachim Fischer als Geschäftsführer der Designers Saturday Projekte GmbH an zahlreiche Einrichtungen und Firmen in der Stadt, den Hochschulen und Forschungseinrichtungen eine Mail. Darin lud er zu einem ersten Treffen für eine Lange Nacht der Wissenschaften ein, die am 24. April stattgefunden hat.

Die Stadt hat umgehend in einem Gespräch mit ihm deutlich gemacht, dass eine solche Veranstaltung am 25. September in Zusammenarbeit mit “Wissenschaft im Dialog” und LIFT geplant ist. Unabhängig davon hat Herr Fischer seine Planungen weiter vorangetrieben und ausgebaut: So gab es jetzt einen Wissenschafts-Buchpreis, ein Kinderprogramm am Nachmittag und eine Wissenschafts-Disco.

Sicher sind dabei Elemente enthalten, wie zum Beispiel der Wissenschafts-Buchpreis, die auch im Interesse der Landeshauptstadt liegen.

zu 2: Sind vom Veranstalter Anträge auf Bezuschussung durch die Stadt gestellt worden?

Ja. Es sind jedoch keine Zuschüsse geflossen.

zu 3: Erachtet die Stadt es als sinnvoll, zwei Veranstaltungen dieser Art in Stuttgart durchzuführen?

Nein. Siehe hierzu die Antwort auf die erste Frage.


zu 4: Wie verhalten sich städtische Einrichtungen bei Anfragen der “Langen Nacht der Wissenschaften / Lange Campusnacht” ?

In Absprache mit allen Hochschulen hat die Stadt frühzeitig deutlich gemacht, dass sie die Lange Nacht im September unterstützen.

zu 5: Steht die Stadt in Kontakt mit den Universitäten und Hochschulen zwecks Abstimmung in Sachen Teilnahme etc.

Ja. Bereits im Dezember 2003 hatte eine erste Abstimmung stattgefunden. In einem weiteren Gespräch im Februar bestätigten die Sprecher ihre Haltung, dass sie die Lange Nacht der Wissenschaften am 25. September unterstützen werden und sich deshalb am 24. April nicht beteiligen.

Dieser Dialog wird auch in Zukunft weitergeführt.

zu 6: Erwägt Herr Oberbürgermeister Dr. Schuster eine Schirmherrschaft?

Nein.

zu 7: Was unternimmt die Stadt, um solche Dubletten in Zukunft zu vermeiden?

Die Designers Saturday Projekte GmbH Stuttgart kündigt auf ihrer Homepage bereits die nächste “lange campus nacht : lange nacht der wissenschaften” an – für den 23. April 2005.

Die Erfahrungen der ersten Nacht bestätigen jedoch die Erwartung der Stadtverwaltung, dass eine solche Lange Nacht ohne Mitwirkung der Hochschulen nicht auf Interesse bei den Stuttgarterinnen und Stuttgartern führt.

Die Stadt wird nach der Veranstaltung im September gemeinsam mit den Hochschulen entscheiden, wie es weitergeht. Dabei wird auch die Designers Saturday Projekte GmbH Stuttgart genauso wie der PV Projekt Verlag (LIFT Stuttgart) in den Dialog eingebunden.




Dr. Wolfgang Schuster