Beantwortung zur Anfrage | 162/2003 |
Stadträtinnen/Stadträte - Fraktionen
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Datum
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Betreff
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Anlagen
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![]() | Stadt Stuttgart | Region Stuttgart | ||||
![]() | 2000 | 2001 | 2002 | 2000 | 2001 | 2002 |
Anmeldungen | 5.705 | 5.698 | 5.526 | 24.976 | 24.285 | 24.170 |
Ummeldungen | 1.408 | 1.420 | 1.647 | 5.139 | 4.932 | 5.325 |
Abmeldungen | 5.056 | 5.283 | 5.457 | 23.258 | 22.245 | 23.175 |
2. Wie viele davon durch Frauen, wie viele durch Männer?
In Baden-Württemberg waren im Jahr 2001 etwa 27 % aller Selbständigen Frauen. In diesem Bereich dürfte auch der Anteil der Frauen an den Gründungen in Stuttgart liegen.
3. Wie viele davon wurden von der Stadt gefördert und wie lange?
Im Rahmen der Gründeroffensive werden nicht einzelne Existenzgründer gefördert, sondern Institutionen (z. B. EXZET, Starter Center Stuttgart, PUSH!) unterstützt, die Dienstleistungen für Existenzgründer anbieten. Des weiteren werden Projekte (Stuttgarter Modell zur Frühphasenfinanzierung, Start-up!, Veranstaltungen) initiiert, die Existenzgründern zu Gute kommen. Es lässt sich daher keine konkrete Zahl der durch die Stadt geförderten Existenzgründer nennen.
Die unmittelbarste Förderung durch die Stadt erfolgt durch die Gewährung von Mietzuschüssen. Die Mietzuschüsse werden an das EXZET bzw. die Innovation und Bildung Hohenheim GmbH (IBH) gezahlt. Diese geben die Zuschüsse in vollem Umfang an die Gründungsunternehmen weiter. Beim EXZET betrug der maximale Zeitraum für die Gewährung des Mietzuschusses für das einzelne Jungunternehmen drei Jahre, bei der IBH zwei Jahre (siehe auch 4. und 7.).
4. Wie sieht (sah) die Art der Förderung aus (Mietzuschüsse, Darlehen usw.)? Wie hoch war im o.g. Zeitraum die jeweilige Förderung? Wer sind die Träger? Gibt es einen Überblick über die Höhe der Zuschüsse aus anderen Quellen und über die Vergabemodalitäten?
Siehe Anlage 1.
5. Wie viele bestehen länger als fünf Jahre?
Die Aufgabequoten von Existenzgründern werden nur unzureichend statistisch erfasst. Die Deutsche Ausgleichsbank (jetzt KfW Mittelstandsbank) hat ermittelt, dass bei Betrachtung aller (formellen) Gründungen, einschließlich Nebenerwerbs- und unselbständigen Gründungen die Aufgabequote nach fünf Jahren bei ca. 50 % liegt. Betrachtet man Existenzgründungen, reduziert sich die Quote auf gut 20 %. Bei staatlich geförderten Existenzgründungen scheiden nach sieben Jahren knapp 10 % der Existenzgründer wieder aus.
6. Gibt es Vernetzungen zwecks Synergieeffekten?
Insbesondere die Gründerzentren bieten jungen Unternehmern gute Möglichkeiten sich untereinander auszutauschen und gegenseitig von den Erfahrungen zu profitieren. Kontaktmöglichkeiten bieten darüber hinaus die zahlreichen Veranstaltungen, die für die Existenzgründer in der Region Stuttgart angeboten werden. Veranstaltungen, bei denen der Erfahrungsaustausch und das gegenseitige Kennenlernen im Vordergrund stehen sind beispielsweise die Veranstaltungsreihe “Sternstunden” der Bio STERN Management GmbH und der Arbeitskreis für Gründerinnen der WRS GmbH.
7. Gibt es Erfolgsbilanzen und wie sehen diese aus?
Bezogen auf einzelne Institutionen, die von der Gründeroffensive gefördert werden gibt es folgende Erfolgsbilanzen (die Angaben stützen sich auf die Erhebungen der jeweiligen Institution):
· Im Starter Center Stuttgart (SCS) wurden seit Anfang 2001 über 2.300 Beratungen durchgeführt und an über 3.000 Gründer Informationsmaterial geschickt. Hinzu kommen die telefonische Beratung und die Beratung der Laufkundschaft, die statistisch nicht erfasst sind. Die Zahl der Beratungen im SCS liegt schätzungsweise knapp vier mal höher, als die Beratungen, die vor Einrichtung des SCS von der IHK durchgeführt wurden. In der Kundenbefragung vom Juni 2003 gaben gut 100 Gründer (68 % der Gründer, die geantwortet haben) an, nach der Beratung ein Unternehmen gegründet zu haben. An einer Gründung waren durchschnittlich 1,1 Gründer beteiligt. Neben dem laufenden Informations- und Beratungsangebot hat das SCS im vergangenen Jahr drei größere Veranstaltungen und mehrere Seminare angeboten. Seit Mai 2003 findet einmal wöchentlich eine Informationsveranstaltung zur Ich-AG statt.Innerhalb und außerhalb der Region Stuttgart wird das SCS als positives Beispiel zur Verbesserung der Gründer-Beratung wahrgenommen. Das Modell des SCS wurde auf andere IHK in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz übertragen.
· Die Existenzgründerinitiative PUSH! hat seit ihrem Start im Jahr 1998 genau 316 Gründungsvorhaben aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen der Region Stuttgart begleitet. Davon wurden bis jetzt 206 Unternehmen förmlich gegründet, die zusammen derzeit rund 800 Arbeitsplätze zur Verfügung stellen.
· Seit 1998 hat die IBH GmbH 156 Personen erfolgreich bei der Gründung eines Unternehmens unterstützt. Durchschnittlich waren 1,7 Personen an einer Gründung beteiligt, so dass insgesamt 90 Firmen entstanden sind. 41 dieser Unternehmen haben bisher von den günstigen Konditionen im Gründerzentrum profitiert. Die damit verbunden Arbeitsplatzeffekte können nicht genau beziffert werden. Ein positives Beispiel ist die Thermo-System GmbH, die mittlerweile 24 Voll- und 6 Teilzeitkräfte beschäftigt. Neben der Beratung und Betreuung der Existenzgründer im Gründerzentrum bietet die IBH zahlreiche Veranstaltungen wie Podiumsdiskussionen, Tag der offenen Tür, etc. an. Durch den im Gründerzentrum untergebrachten Lehrstuhl für Entrepreneurship ist das Thema Existenzgründung auch in der Lehre der Universität verankert.
Zahlreiche Vertreter von Kommunen und Hochschulen aus dem In- und Ausland haben in den vergangenen Jahren die IBH besucht, um dieses erfolgreiche Inkubatoren-Modell kennen zu lernen. In einer Evaluierung, die im Auftrag des Landes Baden-Württemberg 2002 durchgeführt wurde, wird die Vorreiterrolle der IBH GmbH hervorgehoben.
· Das EXZET hat in den Jahren 2000 bis 2002 über 400 Neugründungen im Stadtgebiet Stuttgart aktiv begleitet und unterstützt. Etwa die Hälfte dieser Gründungen erfolgte aus der Arbeitslosigkeit heraus. Weitere rund 1.000 Gründungsinteressenten aus Stuttgart wurden beraten. Darüber hinaus organisierte das EXZET in dieser Zeit zahlreiche Veranstaltungen wie beispielsweise 60 Gründerzirkel, 52 Informationsveranstaltungen, 306 Seminarveranstaltungen und 196 Branchentreffs. Insgesamt profitierten 49 Gründer bzw. 33 junge Unternehmen von den von der Stadt bezuschussten Mieten im EXZET-Pool. Das Angebot des EXZET-Pool verstand sich als ein unbürokratisches Instrument, das es den Jungunternehmen erlaubte, sich auf die eigentlichen Aufgaben wie Kundenakquise und die Abwicklung erster Projekte zu konzentrieren. Im Berichtszeitraum gab nur ein Unternehmen seine Geschäftstätigkeit auf. Der EXZET-Pool ist ein Beispiel für eine positive Hebelwirkung verschiedener privater und öffentlicher Fördergeber. Trotz des Anteils der städtischen Fördermittel von nur etwa 3 % am gesamten operativen EXZET-Budget konnte durch die Konzentration auf ein Projektziel – Bezuschussung der Mietkosten der Poolfirmen - eine erhebliche nachhaltige Wirkung erzielt werden. Die Magnetwirkung auf die Interessenten für den EXZET-Pool wäre ohne diesen gezielten Anreiz bedeutend geringer ausgefallen. Eine Fortführung des Projekts EXZET-Pool über 2002 hinaus war aufgrund der Mietrisiken und insgesamt deutlich geringerer Fördermittel nicht möglich.
Dr. Wolfgang Schuster
Art der Förderung | Projektträger / Empfänger | Förder- zeitraum | Höhe der städtischen Fördermittel | weitere Geldgeber | Höhe der sonstigen Fördermittel 1) | GRDrs |
Einlage in Darlehens- sicherungs- fonds | EXZET (Projekt MONEX) | 2003 - ... | 30.000 € | Breuninger Stiftung, Dt. Bank Stiftung, BW Bank, GLS Bank, Private | 71.000 € | 502/2003 |
Investitions- zuschuss | Ferrum Objekte (Besprechungsraum im Römerkastell) | 2002 | 30.000 € | --- | --- | 786/2002 |
Cotta-Schule (Lehrbuchhandlung) | 2001 | 10.200 € | --- | --- | 386/1999 | |
Wirtschaftsgymnasium – West u. Kaufmännische Schule – Süd (Übungsfirmen) | 2000 | 40.100 € | Schulverwaltungsamt / Land (Förderprogramm “Zukunftsoffensive BW”) | 104.200 € / 40.100 € | 386/1999 619/1999 | |
IBH GmbH (Einrichtung von Laborräumen) | 2000 | 77.000 € | ifex | 15.300 € | 340/2000 | |
Kapital- rücklage | Bio STERN Management GmbH | seit 2002 jährlich | 41.700 € | WRS GmbH, Tübingen, Reutlingen, Esslingen, Regionalverband Neckar-Alb | 214.000 € | 922/2001 |
Mietzu- schuss | IBH GmbH | 2003 – 2004 | 51.130 € | ifex | nach Bedarf | 881/2002 |
1999 – 2002 | 102.258 € | ![]() | 68.000 € | 238/1999 | ||
EXZET (Zuschuss für Seminar- und Verwaltungsräume) | 2003 | 6.750 € | --- | --- | 502/2003 | |
2000 – 2002 | 18.400 € | Bundesanstalt für Arbeit | 46.000 € | ADrsWA 90/1999 | ||
EXZET (Zuschuss für Existenzgründer) | 2000 – 2002 | 47.500 € | --- | --- | AdrsWA 90/1999 | |
Mitglieds- beitrag | Business Angel Forum Region Stuttgart e.V. | ab 2003 jährlich | 200 € | WRS GmbH, i.con innovation GmbH, Private | 200 bis 500 € pro Mitglied | 549/2003 |
PUSH! e.V. | seit 1998 jährlich | 260 € | ca. 60 Mitglieder | 260 € pro Mitglied | --- | |
BW Gründerinnen- forum | jährlich | 15 € | ca. 80 Mitglieder | 15 € pro Mitglied | --- | |
Projektmittel | Starter Center Stuttgart | 2003 – 2004 | 40.000 € | IHK Region Stuttgart | ca. 80.000 € | 603/2002 |
2001 – 2002 | 81.000 € | 93.000 € | 623/2000 | |||
Business Angel Forum Region Stuttgart e.V. | 2003 - 2004 | 5.000 € | WRS | 5.000 € | 549/2003 | |
Seminar | EXZET (Projekt Gründerzirkel) | 2003 - 2004 | 9.000 € | --- | --- | 502/2003 |
Anfang des Jahres 1998 startete Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster die Gründeroffensive Stuttgart mit dem Ziel, die Rahmenbedingungen für Firmengründungen in Stuttgart zu verbessern. Gemeinsam mit über 40 Partnerorganisationen wurden die Themen:
Verbesserung der Information und Beratung