In Bezug auf den Bedarf von Hausbesuchen durch Nervenärzte mit gerontopsychiatrischer Kompetenz oder der hausärztlichen Versorgung gibt es weiterhin Kapazitätsprobleme. Die Behandlung und Betreuung gerontopsychiatrisch erkrankter Menschen in somatischen Akutkrankenhäusern bleibt trotz vieler Bemühungen aller Beteiligten nach wie vor ein Problem.
Positiv zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang die in Stuttgart neu geschaffene Möglichkeit einer stationsäquivalenten Behandlung für gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen (StäBGer) (psychiatrische Behandlung während akuter Krankheitsphasen im häuslichen Umfeld durch mobile ärztlich geleitete multiprofessionelle Behandlungsteams für gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen). Die Vermeidung eines stationären psychiatrischen Klinikaufenthalts ist für einen Teil dieser älteren Menschen eine wertvolle Hilfe, da gerade für sie und besonders bei einer bestehenden Demenzerkrankung ein kurzfristiger Umgebungswechsel sehr belastend sein kann und Krankheitsauswirkungen unter Umständen erheblich verstärken kann. Die GerBera-Dienste sprechen sich aufgrund der positiven Erfahrungen für eine Ausweitung dieses Angebots aus.
§ Insgesamt sind die GerBera in der Landeshauptstadt Stuttgart durch die Erhöhung der Fachkraftstellen durch den letzten Haushaltsplanbeschluss gut aufgestellt und werden ihrem Arbeitsauftrag und den Aufgaben der demografischen Entwicklung gerecht.
§ Die enge Vernetzung der verschiedenen Funktionsbereiche in einem Gemeindepsychiatrischen Zentrum trägt zum Erfolg der GerBera bei und muss weiter vorangetrieben werden (z. B. im Hinblick auf die Pflegedienste). Die Vernetzung im Rahmen der sektorübergreifenden Versorgung mit dem klinischen Bereich der Gerontopsychiatrie ist auf einem guten Weg und sollte im Hinblick auf oben erwähnte Engpässe der hausärztlichen Versorgung intensiviert werden (StäbGer und gerontopsychiatrische Institutsambulanzen). Die Kooperation mit dem städtischen Bürgerservice Leben im Alter und allen/anderen beteiligten Einrichtungen und Diensten, insbesondere die enge regionale Kooperation mit den Diensten und Einrichtungen der Altenhilfe, verläuft positiv. Eine Ausweitung der Pflege-Wohngemeinschaften ist anzustreben. Die Regionalisierung der Dienste und die Erschließung bzw. Kooperation mit vorhandenen Hilfeangeboten im Sozialraum sind dabei gute Voraussetzungen.