Stellungnahme zum Antrag
946/2017
Landeshauptstadt Stuttgart Stuttgart,
01/22/2018
Der Oberbürgermeister
GZ:
OB 5800
Stellungnahme zum Antrag
Stadträtinnen/Stadträte - Fraktionen
Fraktionsgemeinschaft SÖS-LINKE-PluS
Datum
11/30/2017
Betreff
Antrag "Kein Einsatz Glyphosat-haltiger Herbizide" endlich abstimmen
Anlagen
Text der Anfragen/ der Anträge
Beantwortung/ Stellungnahme:
Aufgrund der Diskussion über die Auswirkungen des Wirkstoffes Glyphosat auf die Gesundheit und die Biodiversität habe ich am 08.03.2016 die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister gebeten, den Wirkstoff Glyphosat auf den Grünflächen in der Stadt Stuttgart nicht mehr einzusetzen.
Die Stadtverwaltung ist dem Antrag 27/2016 bereits gefolgt und hat entsprechende Regelungen veranlasst mit der sichergestellt ist, dass Glyphosat auf von der Stadt bewirtschafteten Flächen seit diesem Zeitpunkt nicht mehr eingesetzt wird.
Einzig für das städtische Weingut bedarf es einer Übergangsregelung. Wie der neue Leiter des Weinguts im Ausschuss für Wirtschaft und Wohnen am 27.10.2017 bereits ausführte, hat das Weingut 2017 ein mechanisches Unterstockgerät erworben um die 11 ha Direktzuganlagen zukünftig herbizidfrei zu bewirtschaften. Auf Grund personeller Engpässe und der notwendigen Qualifikation der Mitarbeiter konnte dies in 2017 nur eingeschränkt umgesetzt werden. Derzeit ist die Verwaltung dabei, die personellen Voraussetzungen zu schaffen, um ab 2018 die herbizidfreie Bewirtschaftung tatsächlich zu gewährleisten.
In den 5 ha Terrassenweinbergen ist die Situation hingegen ungleich schwieriger. Im Gegensatz zur früheren Vorgehensweise wurden im Jahr 2017 Herbizide nicht mehr großflächig eingesetzt, sondern nur noch auf einem schmalen Streifen im Unterstockbereich. Das städtische Weingut wird in 2018 versuchsweise mit zwei unterschiedlichen Lösungsansätzen eine vollständig herbizdfreie Unterstockbearbeitung durchführen. Inwieweit diese Versuche zu einer dauerhaften Lösung führen, wird sich in der Praxis zeigen.
Das Weingut der Stadt Stuttgart verfolgt mit großem Nachdruck das Ziel, auf Herbizide vollständig zu verzichten.
Im Bereich der Beteiligungsunternehmen werden Herbizide sowohl bei der SSB AG wie auch bei der Hafen Stuttgart GmbH in den Schottergleisen eingesetzt, um ein lagestabiles Gleis für einen betriebssicheren Fahrweg zu gewährleisten. Nur durch diesen Einsatz kann sichergestellt werden, dass Wurzeln und andere Pflanzen-bestandteile die Lagestabilität und damit die Betriebssicherheit nicht gefährden.
Einzige Alternative ist derzeit eine deutliche Verkürzung der Liegedauer der Gleisanlagen mit Schotteroberbau auf 10 bis 15 Jahre (anstelle von derzeit 30 bis 40 Jahren). Dies führt mittelfristig bei der SSB zu Mehrkosten in der Gleisinstandhaltung von jährlich bis zu 5 Mio. €, beim Hafen von jährlich bis zu 0,5 Mio. €.
Fritz Kuhn
zum Seitenanfang