Antrag vom 01/21/2011

Nr. 12/2011

Antrag

Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen Bündnis 90/DIE GRÜNEN-Gemeinderatsfraktion

Betreff Bauzug 3YG nicht vorschnell ausrangieren!

Am Stuttgarter Nordbahnhof hat sich seit dem Jahr 1999 in zwanzig ausrangierten Eisenbahnwaggons eine kreative junge Szene von Architekten, Künstlern und Kulturschaffenden herausgebildet, die das Stuttgarter Kulturleben ähnlich wie die benachbarte Wagenhalle nachhaltig belebt hat. Die als Stups e.V. organisierten Nutzer des selbst verwalteten Bauzugs 3YG haben in guter Kooperation mit der Bahn gezeigt, wie Stadtbrachen intelligent und erfolgreich genutzt werden können.
Dieses Experiment hat erfreulicherweise das Vorurteil widerlegt, dass Stuttgart eine behäbige Stadt sei, in der keine Off-Szene entstehen könne.
Nun will die Bahn dem Vernehmen nach diese Nutzung sofort beenden, ohne dass die Nutzer darauf eingestellt sind. Sie verließen sich auf die mündliche Zusage, noch bis in den Sommer Zeit zur Räumung zu haben.
Unserer Auffassung nach ist die Existenz und vor allem der Umgang mit den Bauzugnutzern auch eine kulturpolitische Frage von nicht geringer Bedeutung.


Deshalb beantragen wir:

– Die Stadtverwaltung setzt sich mit der Bahn AG in Verbindung und versucht, die verlangte Räumung zu verschieben. Anstehende Rodungen sind durchaus auch um die Waggons herum möglich bzw. über eine Ausnahmegenehmigung auch nach dem 1. März durchführbar.
– Die Stadtverwaltung versucht, eine Zusammenarbeit der Bahn AG und der im Areal ansässigen Firma, die auch die Wagenhalle bestens verwaltet, anzuregen. Ziel wäre, eine neue Bleibe für die Kreativen und Künstler zu finden. Dafür könnten beispielsweise die noch umzugsfähigen Waggons auf das Gelände vor der Wagenhalle umgesetzt werden. Dies scheint technisch möglich und hält sich von den Kosten her in Grenzen.
– Die Verwaltung berichtet im Verwaltungsausschuss und im Ausschuss für Kultur und Medien, wie sie in dieser Angelegenheit vorging und ob sie helfen konnte, den Waggonnutzern alternative Räumlichkeiten zu vermitteln.


Michael Kienzle Niombo Lomba Werner Wölfle

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