Antrag vom 03/03/2011
Nr. 105/2011

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

Bündnis 90/DIE GRÜNEN-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Stuttgart soll FairTrade-Stadt werden…
…und Wirtschaftverantwortung auch auf diese Weise aktiv befördern

„FairTrade-Stadt zu werden bedeutet ein konkretes Zeichen für eine gerechtere Welt zu setzen.“ So beschreibt es die Organisation TransFair und ihr ist damit Recht zu geben. Städte, Gemeinden, Kreise machen sich für fairen Handel stark und bieten der Zivilgesellschaft die Gelegenheit, sich sozial vor Ort und international zu engagieren. Städte wie Hannover, Bonn, Dortmund und Freiburg sind „Fair-Trade-Towns“. Sie haben sich verpflichtet, den Einkauf fair produzierter Produkte zu forcieren. Die Kampagne "FairTrade-Towns in Deutschland“ ist erfolgreich und wurde im Rahmen des Wettbewerbs „Deutschland - Land der Ideen“ ausgezeichnet.
Wir Grünen im Stuttgarter Gemeinderat meinen, eine Landeshauptstadt sollte mit gutem Beispiel voran gehen. Sie hält eine Portion Marktmacht in ihren Händen und entsprechend fördert der Umstieg auf FairTrade-Produkte auch die Rentabilität von sozial gerechter und ökologisch sinnvoller, landwirtschaftlicher und industrieller Produktion in den so genannten Entwicklungsländern. Mehr noch: Die Politik und die Stuttgarter Stadtverwaltung teilen sich mit Akteuren der Wirtschafts- und Zivilgesellschaft die Verantwortung für eine bessere Welt. Hierfür benötigt es einen Impuls.
Mit diesem Antrag möchten wir Grünen im Stuttgarter Gemeinderat diesen Impuls in unsere Stadt tragen, sodass durch ein gemeinsames Vorgehen aller Beteiligten die Stuttgarter Stadtgesellschaft ihren Teil zu einer faireren Welt beiträgt.
Stuttgarter Stadtteile sind diesen Weg schon ein Stückchen gegangen. So darf sich Degerloch "Fair-Trade-Town" nennen. Dadurch wird der Einsatz Degerlocher Bürger, Betriebe und Einrichtungen für Fairen Handel gewürdigt. Am 3. März 2011 wird Degerloch als FairTrade-Stadtbezirk geehrt. Es wird Zeit, dieses positive Beispiel auf die ganze Stadt zu übertragen. Das wäre eine sinnvolle Form der kommunalen Entwicklungshilfepolitik.


Deshalb beantragen wir:

1. Die Stadt Stuttgart verfolgt die Absicht eine offiziell anerkannte „FairTrade-Stadt“ zu werden.

2. Zu diesem Zweck gründet die Stadt gemeinsam mit Akteuren des lokalen Einzelhandels, Kirchen, Nichtregierungsorganisationen und Vertretern der Lokalmedien eine Steuerungsgruppe „FairTrade-Stadt Stuttgart“ und berichtet mindestens einmal im Jahr über den Fortschritt des Antragsverfahrens im Verwaltungsausschuss.
3. In den Sitzungen der Ausschüsse des Gemeinderats und in den Ämtern werden zukünftig FairTrade-Kaffee und ein weiteres fair gehandeltes Produkt verwendet.


Peter Svejda Niombo Lomba Werner Wölfle


zum Seitenanfang