Antrag vom 04/30/2010
Nr. 138/2010

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

Bündnis 90/DIE GRÜNEN-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Verbesserung der Bekämpfung von Keimen (MRE) in Stuttgarter Krankenhäusern

Die Versorgung von Patienten in Einrichtungen des Gesundheitswesens sowie der Alten- und Langzeitpflege wird durch die kontinuierliche Ausbreitung der Besiedelung mit multiresistenten Erregern (MRE) zunehmend beeinträchtigt. In Deutschland gibt es jährlich ca. 400.000 bis 600.000 dieser Infektionen, die hauptsächlich über die Hände, oder auch über die Nase übertragen werden. Vermutlich 30 Prozent davon könnten insbesondere durch eine bessere Infektionshygiene verhindert werden. Der häufigste antibiotikaressistente Erreger in Deutschland ist der methicillinressistente Staphylococcus aureus (MRSA). Träger und Trägerinnen von MRE haben oft eine schlechtere Prognose hinsichtlich ihres Krankheitsverlaufes und weisen eine signifikant höhere Sterblichkeitsrate auf. Eine Infektion mit MRE ist ebenso häufig verbunden mit verlängerten Klinikaufenthalten und zeitweiligen gravierenden Einschränkungen im persönlichen Leben. Seit dem 1.7.2009 besteht durch eine Verordnung des Bundesministeriums für Gesundheit eine Meldepflicht für MRSA in Blut und Liquor. Dies zeigt den dringend bestehenden Handlungsbedarf. Verschiedene Regionen und Länder haben daher Zwecks eines abgestimmten und koordinierten Handelns Netzwerke gegründet wie bspw. das MRE-Netzwerk Baden-Württemberg und das MRE-Netz Rhein-Main. Wir Grünen im Gemeinderat der Stadt Stuttgart stehen diesen Netzwerken sehr positiv gegenüber. Da es in der Stadt und der Region Stuttgart kein entsprechendes Netzwerk gibt, halten wir es für sinnvoll auf eine entsprechende Einrichtung hinzuwirken. Ziel muss die Bekämpfung der Weiterverbreitung multiresistenter Erreger sein.


Deshalb beantragen wir:

1. Die Verwaltung soll prüfen wie multiressistente Erreger (MRE), insbesondere der methicillinressistenten Staphylo-kokkus aureus (MRSA), unter strikter Anwendung der bestehenden Richtlinien in Krankenhäusern, Altenheimen und Gesundheitseinrichtungen effizienter einzudämmen und zu bekämpfen sind. Der Bericht soll vor dem Sozial- und Gesundheitsausschuss sowie dem Krankenhausausschuss vorgetragen werden.

2. Die Verwaltung soll die Gründung einer Projektgruppe MRE für die Stadt Stuttgart prüfen und darlegen, wie ein Pilotprojekt zur besseren Implementierung der Richtlinien in Gesundheitseinrichtungen aussehen könnte und welche Einrichtungen sich gegebenenfalls dazu eignen.

3. Die Verwaltung wird aufgefordert den Dialog mit der Region Stuttgart zur Gründung eines MRE-Netzwerks-Region-Stuttgart mit der Ausrichtung auf Krankenhäuser, Altenheimen und Gesundheitseinrichtungen, aufzunehmen.


Niombo Lomba Muhterem Aras


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