Antrag vom 10/19/2010
Nr. 307/2010

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

Bündnis 90/DIE GRÜNEN-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Klinikum Stuttgart
Einführung eines Screening mit Schnelltests für Patienten auf MRSA

Im Artikel "Mit Schnelltests gegen Klinikkeime" in der Stuttgarter Zeitung vom 18.10.2010 wird aufgezeigt, wie unterschiedlich die Stuttgarter Krankenhäuser mit Patienten umgehen. Prof. Dr. med. Matthias Trautmann, Leiter des Instituts für Klinikhygiene des Klinikum Stuttgart, beschreibt dabei, wie innerhalb des Klinikums mit Risikopatienten verfahren wird. Die Tatsache, dass Schnelltests aus Kostengründen und Isolationen auf Verdacht auch im Klinikum Stuttgart nicht durchgeführt werden, ist laut Prof. Dr. Trautmann eine Schwachstelle. Dieses Verfahren führt dazu, dass Erreger mehr Zeit haben, sich auszubreiten.
Die Grünen im Stuttgarter Gemeinderat bewerten dies im Sinne der Gesundheit der Patienten und Patientinnen sehr kritisch. Wir haben deshalb der Verwaltung schon mit unserem Antrag 138/2010 "Verbesserung der Bekämpfung von Keimen (MRE) in Stuttgarter Krankenhäusern" einen Prüfauftrag gestellt, wie multiressistente Erreger (MRE), insbesondere der methicillinressistenten Staphylokokkus aureus (MRSA), unter strikter Anwendung der bestehenden Richtlinien in Krankenhäusern, Altenheimen und Gesundheitseinrichtungen effizienter einzudämmen und zu bekämpfen sind. Dabei geht es sowohl um die Arbeit des Gesundheitsamtes und der weiteren städtischen Gesundheitseinrichtungen, aber eben auch um das Stuttgarter Klinikum. Neben der Einführung eines Netzwerkes zur Bekämpfung von MRE in Gesundheitsinstitutionen ist es daher notwendig, dass das Klinikum Stuttgart seine Aktivitäten überprüft und verändert.


Deshalb beantragen wir:

1. Die Geschäftsleitung des Stuttgarter Klinikums legt dar, weshalb aus Kostengründen auf Maßnahmen zur Eindämmung von multiresistenten Erregern bzw. MRSA wie Schnelltests und frühe Isolationsmaßnahmen verzichtet wird. Dabei soll dargelegt werden, ob betriebs- und volkswirtschaftliche Aspekte höher priorisiert werden als der Schutz der Patienten.
2. Die Geschäftsleitung des Stuttgarter Klinikums wird gebeten, dem Krankenhausausschuss zeitnah zu berichten, mit welchen Maßnahmen das MRSA-Infektionsrisiko am Klinikum Stuttgart minimiert werden soll.


Niombo Lomba Muhterem Aras


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