1. Zur betroffenen Partei
Hund | Rasse (bei Mischlingen ggf. Rasse der Elterntiere Größe – Schulterhöhe in cm, Gewicht in kg), Alter, Wurftag, Name
Geschlecht (kastriert ja/nein) bei unkastrierten Hündinnen Zyklusstand (zum Zeitpunkt des Vorfalls läufig/nicht läufig, ggf. Zeitraum der letzten Läufigkeit)
Kennzeichnung (Chip-Nr., Tattoo-Nr.) | Bearbeitungszeiten
für den Koordinierungsaufwand der bei den Ziff. 1 – 3 für folgende Tätigkeiten anfällt:
- Auswertung der eingegangenen
Vorkommnisberichte,
- Prüfung und Entscheidungen,
welche Personen (Parteien/
Zeugen, Stellen) gezielt zu
befragen sind,
- Fertigen von Anschreiben
- Prüfen der eingehenden
Angaben auf Vollständigkeit, ggf.
erneute Anschreiben
- Vorsprachen inkl. Aktenvermerke
- Telefonate inkl. Aktenvermerke
- Ermittlungsaufträge an den
Städt. Vollzugsdienst ggf. mit
Amtsveterinären zwecks
Vorortüberprüfungen,
- Prüfen aktenkundiger Vorfälle
- Telefonanrufe von allen
Beteiligten inkl. Aktenvermerke
- Informationsaustausch mit den
internen Stellen
|
Hundeführer | Name, Vorname, Anschrift ermitteln, wenn nur die Beschreibung eines Hundeführers angegeben ist, der nicht für eine sichere Hundeführung gesorgt und dadurch eine bedrohliche Situation verursacht hat. |  |
Hundehalter | Heimtierausweis / Impfpass des Hundes wegen Abklärung des Impfstatus: Tollwut
Bereits aktenkundige Vorfälle mit diesem Hund am jetzigen Wohnort des Halters / an früheren Wohnorten. |  |
Zusätzlicher Arbeitsaufwand |  | ca. 25 - 100 Minuten
durchschnittlich ca. 62,5 Min |
2. Zur geschädigten Partei |  |  |
Bei geschädigtem Hund | Daten des Hundes: Rasse, Alter, Geschlecht, kastriert/unkastriert bei unkastrierten Hündinnen: Zyklusstand (s.o.)
Kannten sich die Hunde? Kam es bereits im Vorfeld zu Begegnungen? |  |
Ausmaß der Bissverletzung | Schwere der Verletzungen, da aus dieser die Gefährlichkeit eines Hundes eingeschätzt werden kann. Oft wird nur Hundebiss angegeben. Es kann sich bei der Verletzung z. B. um eine Quetschwunde, Kratzer, Risswunde, tiefe Bisswunde, Blutung etc. handeln. Einholung von tierärztlichen oder ärztlichen Berichten |  |
Wenn es sich um eine gebissene Person handelt: | War die Person dem Hund vor dem Vorfall bekannt? Wenn ja: Welcher Art und wie oft war der vorherige Kontakt?
Falls andere Tiere beteiligt waren:
War der Hund angeleint oder frei? Ist es zur Auseinandersetzung zwischen den Hunden gekommen
sonstige Tiere – z. B.: Pferd, Katze, andere Heimtiere, Nutztiere oder Wildtiere. Wo waren diese Tiere zum Zeitpunkt des Geschehens genau?
Abstand in Metern zum Geschehen |  |
Zusätzlicher Arbeitsaufwand |  | ca. 20 - 75 Minuten
durchschnittlich ca. 47,5 Min |
3. Zum Ablauf des Geschehens |  |  |
Erhebungen bei der betroffenen Partei, der geschädigten Partei
ggf. Zeugen, weitere Personen, die bei den Befragungen neu genannt werden
Wenn es sich um einen gebissenen Hund handelt | Bei den Befragungen der Parteien und Zeugen per Anschreiben od. Einbestellung müssen folgende wichtige und zielgerichtete Fragen gestellt werden, um eine verwertbare Schilderung zu erhalten:
Wie ist der Hund zum Geschädigten gelangt? Z. B.: war Hund vor Geschäft angebunden und wurde von der geschädigten Person angesprochen bzw. angelockt; ist an der geschädigten Person auf dem Gehweg vorbeigegangen bzw. wurde vorbeigeführt, hat die geschädigte Person aus größerer Distanz erblickt und ist zielstrebig auf diese zugelaufen bzw. hat diese verfolgt etc.
Wie weit war der Hundeführer dabei entfernt? (Ggf. Skizze anfertigen lassen!) War/en der Hund/die Hunde angeleint? Welche Art Leine war das und wie lang war diese? Wie genau hat sich der Hundeführer verhalten? Wie genau hat er eingegriffen? Z. B. passiv; hat versucht, seinen Hund zu sich zu rufen etc.
Was genau hat der beschuldigte Hund zunächst beim Geschädigten getan? Z. B. freundliche Kontaktaufnahme, unsicheres Verhalten, Drohen, Anbellen, Hochspringen, Kratzen, Beißen? Wie hat er sich bei und nach dem Vorfall verhalten?
Wie hat sich die geschädigte Person verhalten? Z. B. freundliche Kontaktaufnahme, Ausweichen, Anschreien, Schlagen, Davonrennen, heftige Abwehrbewegungen etc.
Was hat der Hundeführer daraufhin getan und wie weit war er dabei von seinem Hund und von der geschädigten Person entfernt? Wie weit waren andere Personen/Zeugen oder Tiere bei dem Vorfall entfernt? Skizze Wie hat der Hund ggf. auf das Verhalten anderer beteiligter Personen oder Tiere reagiert? Galt der Angriff des Hundes sofort der geschädigten Person oder einer anderen Person oder einem anderen anwesenden Tier? Wie haben die anderen Personen auf das Verhalten des Hundes reagiert? Wie genau kam es zur Schädigung? Z. B. Hund hat Person angerempelt und diese ist dabei zu Fall gekommen; Hund ist an der geschädigten Person hochgesprungen und hat sie dabei gekratzt (Achtung: Kratzverletzungen werden häufig mit Bissverletzungen verwechselt!); Hund hat mehrmals nach der Person geschnappt; Hund hat sich in ein Körperteil verbissen und nicht mehr losgelassen etc. Hat der Hund von sich aus von der Peson abgelassen oder hat jemand eingegriffen?
Wenn ja, wer und wie?
Kannten sich die Hunde schon vor dem Vorfall? War eine schon bestehende Feindschaft /Unverträglichkeit den Haltern /Hundeführern bekannt? Wurden von beiden Parteien Maßnahmen getroffen, um ein Zusammentreffen zu vermeiden? War der geschädigte Hund angeleint? Wenn ja, welcher Art war die Leine und wie lang war diese? Wie gelangte der beschuldigte Hund zum geschädigten Hund? Skizze! Wie lange dauerte der Kontakt der Hunde und welcher Art war dieser Kontakt, ehe es zum Zubiss kam? (Verhalten der Hunde beschreiben lassen).
Hat einer der Hundeführer eingegriffen oder beide? Haben andere anwesende Personen in das Geschehen eingegriffen? Wenn ja, wie? Z. B. Anschreien; mit der Leine oder einem anderen Gegenstand nach einem oder beiden Hunden geschlagen; eine der anwesenden Personen hat versucht, nach einem der Hunde zu greifen. Wie haben die Tiere jeweils auf das Eingreifen reagiert? Wie wurde die Situation bereinigt? Haben die Hunde die Streitigkeit von alleine beendet? Hat der beschuldigte Hund selbst Verletzungen davon getragen? |  |
Zusätzlicher Arbeitsaufwand |  | ca. 60 - 160 Minuten
durchschnittlich ca. 110 Min |
Arbeitsschritte | Tätigkeiten | Zeitaufwand |
1. Prüfung der
Eingangsmeldung | Liegen alle entscheidungserheblichen Infos vor?
z.B.:
- Prüfung der Personalien, Adresse, da
Angaben oft unvollständig
- Ermittlung der genauen Örtlichkeit
(Grundstück, Stockwerk, Wohnungsnummer
usw.;
- Im Außenbereich: Ermittlung der Flurstücks-
nummer,
- Ermittlung des Grundstückseigentümers)
- Ansprechpartner ermitteln, z.B. Nachbarn,
Hausmeister
- Prüfung, ob der Tierhalter bereits in der
Vergangenheit tierschutzrechtlich auffällig
wurde
- Vorgänge aus der Vergangenheit
vorhanden?
- ggf. Rücksprachen mit Vorgesetzten | ca. 25 - 90 Minuten (57,5 Min) |
2. Koordinierungsaufwand
mit internen Stellen | z.B.:
- Prüfung, ob der Tierhalter bereits anderweitig
auffällig wurde
- Bei Hunden: Hundesteuerangaben
vergleichen
- Ggf. ergänzende Angaben zum Tierhalter
- Gesundheitszustand des
Tieres vom Veterinäramt, Tierheim oder der
Tierklinik einholen
| ca. 35 - 60 Minuten (47,5 Min.) |
3. Fertigung schriftlicher
Aufträge für zuständige
Stellen | z.B.:
Städtischen Vollzugsdienst
Veterinärbehörde | ca. 30 - 90 Minuten (60 Min.) |
4. Rückmeldungen | z.B.:
Auswertung der Stellungnahmen dieser Stellen | ca. 10 - 60 Minuten (35 Min. ) |
5. Informationsaustausch | z..B:
- Während der Ermittlungszeiten fallen laufend
Rückmeldungen an, über die entschieden
werden muss.
- Rücksprache mit Vorgesetzen | ca. 20 – 40 Minuten (30 Min) |
Insgesamt ergibt sich im Bereich Maßnahmen zum Schutz von Tieren ein zusätzlicher Mehraufwand von durchschnittlich ca. 230 Minuten/Fall. |