Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Allgemeine Verwaltung/Kultur und Recht
Gz: AKR
GRDrs 384/2018
Stuttgart,
06/12/2018



Neuaufnahmen in die institutionelle Förderung



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Kultur und Medien
Verwaltungsausschuss
Beratung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
26.06.2018
27.06.2018



Beschlußantrag:

1. Die nachstehend genannten Institutionen werden ab 2018 institutionell gefördert:

Lfd.-Nr.InstitutionZuwendungshöhe
1Ensemble Materialtheater
50.000 EUR
2Lokstoff! Theater im öffentlichen Raum
50.000 EUR
3backsteinhaus produktion
30.000 EUR
4Eliszis Jahrmarkttheater
30.000 EUR
5Friedrichsbau Varieté
100.000 EUR
6Kulturwerk
150.000 EUR
7Kunstverein Wagenhalle e. V.
60.000 EUR
8Plattform für aktuelle Musik e. V.
5.000 EUR
9YEHUDI MENUHIN – Live Music Now!
5.000 EUR
10S-K-A-M (Stuttgarter Kollektiv für aktuelle Musik)
40.000 EUR
11Musikakademie für Senioren (MUSE)
8.000 EUR
12Labyrinth gUG
50.000 EUR
13Theater La Lune e. V.
12.000 EUR
14Cannstatter Sonntag um Vier e. V.
4.500 EUR


2. Der Aufwand wird im Teilergebnishaushalt 2018 und 2019 THH 410 – Kulturamt, Kontengruppe 430 – Transferaufwendungen, gedeckt.



Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Nach § 41 der Zuständigkeitsordnung (ZO) ist der Verwaltungsausschuss des Gemeinderates für den Grundsatzbeschluss einer jährlich wiederkehrenden Zuwendung zuständig.

Im Rahmen der Haushaltsberatungen für den Doppelhaushalt 2018/2019 hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 15. Dezember 2017 beschlossen, die oben genannten Institutionen ab 2018 in die institutionelle Förderung aufzunehmen.

Die in den Bereichen Musik, Darstellende und Bildende Künste, Stadtteilkultur, Soziokultur und Interkultur zu fassenden Grundsatzbeschlüsse zur Aufnahme in die institutionelle Förderung werden im Rahmen dieser Vorlage getroffen.
.

Finanzielle Auswirkungen

Es handelt sich um den Haushaltsvollzug 2018 und 2019. Die Mittel sind im Haushaltsplan bei dem Sachkonto 43180000 Zuschüsse an den übrigen Bereich veranschlagt. Die Kontierungen lauten für die einzelnen Bereiche wie folgt:

- 417DAKU10 - Institutionelle Förderung für die Zuwendungsempfänger unter eins bis vier (Ensemble Materialtheater, Lokstoff! Theater im öffentlichen Raum, backsteinhaus produktion, Eliszis Jahrmarkttheater) - 417DAKU14 - Institutionelle Förderung für den Zuwendungsempfänger unter fünf (Friedrichsbaus Varieté)

- 417SOZI10 - Institutionelle Förderung für den Zuwendungsempfänger unter sechs (Kulturwerk)

- 417BIKU10 - Institutionelle Förderung für den Zuwendungsempfänger unter sieben (Kunstverein Wagenhalle e. V.)

- 417EMUS10 - Institutionelle Förderung für die Zuwendungsempfänger unter acht
bis 11 (Plattform für aktuelle Musik e. V., YEHUDI MENUHIN – Live Music Now!,
S-K-A-M, MUSE)


- 417IKUL10 - Institutionelle Förderung für die Zuwendungsempfänger unter 12 und 13 (Labyrinth gUG, Theater La Lune e. V.)

- 417STKU10 - Institutionelle Förderung für den Zuwendungsempfänger unter 14 (Verein Cannstatter Sonntag)





Beteiligte Stellen

keine

Vorliegende Anträge/Anfragen

keine

Erledigte Anträge/Anfragen

keine



Dr. Fabian Mayer
Bürgermeister


Anlagen

Anlage 1: Ausführliche Begründung


Ausführliche Begründung:


Ensemble Materialtheater

Figurentheater hat in Stuttgart durch den hier angesiedelten deutschlandweit einzigen Studiengang eine besondere Stellung. Einer der wichtigsten Akteure, das Ensemble Materialtheater, feierte im Jahr 2017 sein 30. Jubiläum. Das Ensemble stellt ein wichtiges Bindeglied zwischen Ausbildung und professionellem Theaterschaffen dar: Die Produktionen, einige für Erwachsene andere für Kinder, ermöglichen gezielte Nachwuchsförderung, indem junge Figurenspieler in das Ensemble integriert werden. Der Erfahrungsaustausch zwischen der älteren und jüngeren Generation generiert eine Quelle an innovativer Energie. Längerfristige Bildungspartnerschaften, künstlerische Produktionen und das Management der Gruppe erfordern eine langfristige Förderung. Der Gemeinderat hat auf Empfehlung der Fachjury Tanz und Theater entschieden, das Ensemble Materialtheater ab 2018 mit einem Betrag in H. v. 50.000 EUR institutionell zu fördern (GRDrs 377/2017).


Lokstoff! Theater im öffentlichen Raum

Die Gruppe Lokstoff! bereichert die Stuttgarter Theaterlandschaft durch die fehlende Sparte „Theater im öffentlichen Raum“. Lokstoff! steht für gesellschaftlich relevantes Theater. Der Wirkungskreis der Gruppe geht weit über das Lokale hinaus, sie ist international vernetzt und betreibt eine intensive theaterpädagogische Arbeit. Die ungewöhnlich hohe Spieldichte erfordert einen Apparat mit laufenden Kosten: Die institutionelle Förderung ist notwendig, soll sich Lokstoff! fortentwickeln dürfen. Der Gemeinderat hat auf Empfehlung der Fachjury Tanz und Theater entschieden, Lokstoff! ab 2018 mit einem Betrag in H. v. 50.000 EUR institutionell zu fördern (GRDrs 377/2017).


backsteinhaus produktion

Die „Tanzstadt Stuttgart“ basiert neben Staatsballett und John-Cranko-Schule auf einer vielfältigen freien Tanzszene. Unter deren Akteuren konnte sich seit 2005 die Company backsteinhaus produktion mit seither drei Konzeptionsförderungen profilieren. 2008 erhielten sie den Stuttgarter Theaterpreis für die beste Tanzproduktion in Baden-Württem-berg für ihr Stück „zwischen Häuten“. Ihre interdisziplinäre Arbeit ist am Theater Rampe zu Hause. Durch die Überführung in die institutionelle Förderung kann die Arbeit der Tanzcompany weiterbestehen, ohne den mit um die 220.000 EUR überzeichneten Innovationstopf Theater zu belasten. Der Gemeinderat hat auf Empfehlung der Fachjury Tanz und Theater entschieden, die Company backsteinhaus produktion ab 2018 mit einem Betrag in H. v. 30.000 EUR institutionell zu fördern (GRDrs 377/2017).


Eliszis Jahrmarkttheater

Es wird auf die Stellungnahme zum Bürgerhaushalt (Vorschlag Nr. 42043) verwiesen.
Der Antrag des Theaters auf Neuaufnahme in die institutionelle Förderung wurde durch die Anträge Nr. 365/2017 CDU, Nr. 475/2017 Bündnis 90/Die Grünen, Nr. 762/2017 Freie Wähler und Nr. 865/2017 STd möglich gemacht.
Eliszis Jahrmarkttheater e. V. wird ab 2018 mit jährlich 30.000 EUR institutionell gefördert (GRDrs 1078/2017). Dadurch wird es möglich, das Programm vielfältiger zu gestalten, sowie die Platzmiete und die Miete für das Winterlager zu bezuschussen. Darüber hinaus soll die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit den gesellschaftlichen Anforderungen entsprechend verbessert werden.


Friedrichsbaus Varieté

1993 baute die L-Bank den Friedrichsbau an historischer Stelle neu, wo bereits Ende des 19. Jahrhunderts das erste Stuttgarter Varieté gestanden hatte. Ende des zweiten Weltkriegs war das Jugendstilgebäude mit dem Friedrichsbau Varieté im ersten Stock vollkommen ausgebrannt und in den 50er Jahren abgerissen worden. Auf Wunsch der L-Bank entwarf die Deutsche Entertainment AG (DEAG) ein Varietékonzept für den Veranstaltungsraum im neuen Friedrichsbau. Nach 19 Jahren zog sich die L-Bank als Sponsor zurück und kündigte als Vermieterin die Räumlichkeiten für 2014. Auf einem städtischen Grundstück am Pragsattel wurde im Sommer/Herbst 2014 eine Hallenkonstruktion errichtet und am 4. Dezember 2014 die neue Spielstätte eröffnet. Die DEAG stieg als Betreiberin des Varietés aus. Am 1. Januar 2014 übernahm eine dafür gegründete gemeinnützige GmbH den Betrieb des Varietés offiziell.

Eine institutionelle Zuwendung unterstützt das Varieté darin, unabhängiger vom Markt zu agieren. Der Konkurrenzdruck, der von kommerziellen Anbietern auf dem kulturellen Unterhaltungsmarkt Stuttgarts ausgeht, wächst. Angesichts dieser Konkurrenz wird es zunehmend schwieriger für das Theater, Zuschauer zu erreichen und zu marktüblichen Gagen KünstlerInnen zu gewinnen. Zusätzlich sind durch den Umzug des Varietés auf den Pragsattel erhebliche Publikumseinbußen entstanden. Des Weiteren belasten strukturelle Unterfinanzierung und Liquiditätsprobleme das Haus. Das Varieté wird als fester und langjähriger Bestandteil der Stuttgarter Kulturlandschaft betrachtet. Der Antrag des Varietés auf Neuaufnahme in die institutionelle Förderung wurde durch die Anträge Nr. 365/2017 CDU, Nr. 475/2017 Bündnis 90/Die Grünen, Nr. 552/2017 SPD, 762/2017 Freie Wähler und Nr. 670/2017 SÖS–Linke-Plus möglich gemacht. Der Gemeinderat hat entschieden, das Varieté ab 2018 mit jährlich 100.000 EUR institutionell zu fördern (GRDrs 1161/2017).

Darüber hinaus hat der Gemeinderat am 15. Dezember 2017 beschlossen, die Zins-
und Tilgungsfreistellung des am 16. Oktober 2014 gewährten Darlehns in Höhe von 475.000 EUR (GRDrs 734/2014) bis 2019 zu verlängern. Die Rückführung des städtischen Darlehns muss entsprechend ab 2020 in fünf Jahresraten mit einem Zinssatz von 3 % (jährliche Annuität ca. 105.000 EUR) erfolgen. Die Stadtkämmerei wird auch in Zukunft das Controlling des Varietés fortführen. Des Weiteren wird der Gemeinderat zur Jahresmitte 2019 über die unentgeltliche Überlassung des Grundstücks in der Siemenstraße entscheiden.



Kulturwerk

Das 1996 gegründet Kulturwerk ist ein gemeinnütziges Arbeitshilfeprojekt des diakonischen Sozialunternehmens Neue Arbeit gGmbH (Tochter der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart e. V.).

Es wurde bisher von der Stadt Stuttgart/Jobcenter und dem Europäischen Sozialfonds gefördert. Mithilfe künstlerischer Mittel wird hier in besonderem Maße der Bildungsauftrag und die Idee von „Kultur für Alle“ wahrgenommen: Langzeitarbeitslose Menschen und chancenarme junge Erwachsene erhalten hier die Möglichkeit zu sinnvollen Qualifizierungen und Ausbildungen. Das Kulturwerk ist dabei ein offener Treffpunkt für Jung und Alt, für Künstler sowie Anwohner im Stuttgarter Osten.

Zum Programm zählen:
- Theater, Kabarett, Comedy, Tanz und Konzerte
- Improtheatergruppen, mindestens einmal monatlich
- Performances und Kooperationen
- Lokale und überregionale Künstler aus allen Kunstsparten

Der Gemeinderat hat beschlossen, das Kulturwerk ab 2018 mit einem Betrag in H. v. 150.000 EUR institutionell zu fördern (GRDrs 377/2017).


Kunstverein Wagenhalle e. V.

In den vergangenen zwölf Jahren haben sich die Wagenhallen zu einem vielseitigen und innovativen interdisziplinären Kulturstandort für Kunst, Musik, Tanz, Theater, Performance und Architektur in Stuttgart entwickelt. Das Areal ist zu einem der wichtigsten Produktionsorte für die freie und alternative Kunstszene in Stuttgart geworden, die sich im Kunstverein Wagenhalle e. V. organisiert hat. Mit seinem Veranstaltungsprogramm konnte sich der Kunstverein Wagenhalle als integraler kultureller Bestandteil des künftigen Stadtquartiers positionieren.

In den letzten Jahren wurden die Kunst- und Kulturprojekte des Kunstvereins Wagenhalle als Einzelförderung über den „Innovationsfonds Kunst“ der Stadt Stuttgart ermöglicht. So beispielsweise das Programm des Projektraums „TAUT – Temporary Artist Utopia Tool“, in dem unter anderem auch die Idee der „Container-City“ entwickelt und geplant wurde. Dieses Container-Interimsquartier vor der Wagenhalle bietet derzeit ca. 50 Künstlerinnen und Künstlern des Vereins während der Sanierung weiterhin Produktionsmöglichkeiten an Ort und Stelle.

Nach Fertigstellung der Wagenhallen wird dem Kunstverein Wagenhalle im sanierten Gebäude neben Ateliers und Gemeinschaftswerkstätten auch ein ca. 300 qm großer Multifunktionsraum zur Verfügung stehen. Aufgrund der Anträge Nr. 365/2017 CDU, Nr. 552/2017 SPD, Nr. 475/2017 Bündnis 90/Die Grünen und Nr. 659/2017 SÖS-LINKE-PluS wurden ab dem Doppelhaushalt 2018/2019 vom Gemeinderat Fördermittel von
60.000 EUR vorgesehen, sodass eine kontinuierliche institutionelle Förderung möglich ist. Damit ist die notwendige Planungssicherheit für ein hochwertiges Kunst- und Kulturprogramm mit Ausstellungen, Performance, Theater, Filmvorführungen, Vortrage, Symposien, Workshops und Konzerten im neuen Multifunktionsraum
gewährleistet.


Plattform für aktuelle Musik e. V.

Die innovative Reihe „Stromraum“ mit Computermusik (früher „Elektrominibarklingelton“) wird seit mehreren Jahren aus Mitteln des Innovationsfonds Musik gefördert. Die Konzerte im „Stromraum“ haben ihren Schwerpunkt auf der Präsentation live improvisierter oder gespielter Musik. Ergänzend werden Komponisten und Musiker eingeladen, die auf dem Gebiet der experimentellen Musik tätig sind. Kooperationen mit Choreografen, Tänzern,

Fotografen und Videokünstlern ergänzen das Programm. Stilistisch bleibt die Reihe offen – es werden gleichermaßen Musiker aus den Bereichen Elektronische Musik, Klangkunst, Jazz, Neue Musik und Klassik eingeladen. Hierdurch erfährt die Reihe einen unverwechselbaren experimentellen und forschenden Charakter. Die Jury sprach sich dafür aus, die Reihe „Stromraum“, die seit 2005 existiert, ab dem Jahr 2018 in die institutionelle Förderung aufzunehmen (GRDrs 377/2017). Ab dem Doppelhaushalt 2018/2019 wurden vom Gemeinderat Fördermittel von max. 5.000 EUR vorgesehen, sodass eine kontinuierliche institutionelle Förderung möglich ist.


YEHUDI MENUHIN – Live Music Now!

Der Verein YEHUDI MENUHIN – Live Music Now Stuttgart e. V. veranstaltet überall dort Konzerte, wo sich Menschen aufhalten, die sonst keine Gelegenheiten haben, Konzerte zu besuchen. Junge Studierende der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart gehen in Krankenhäuser, Altenheime, JVAs etc. und finden dort ein Podium mit einem interessierten und außergewöhnlichen Publikum vor. Das Konzept von Live Music Now Stuttgart e. V. verbindet somit Nachwuchsförderung mit sozialem Engagement. Die Jury für die Vergabe von Projektmitteln im Musikbereich förderte den Verein im Jahr 2017 erstmals mit 5.000 EUR. Der Verwaltung liegt ein Antrag über eine mehrjährige Projektförderung (2018 bis 2020) vor, der aber bei Übernahme des Vereins in die institutionelle Förderung nicht zum Tragen kommt. Aufgrund des Antrags Nr.475/2017 von Bündnis 90/ Die Grünen (GRDrs 1078/2017) wurden ab dem Doppelhaushalt 2018/2019 vom Gemeinderat Fördermittel von max. 5.000 EUR vorgesehen, sodass eine kontinuierliche institutionelle Förderung möglich ist.


S-K-A-M (Stuttgarter Kollektiv für aktuelle Musik)

Das „Stuttgarter Kollektiv für Aktuelle Musik“ S-K-A-M bündelt seit 2015 die freie Szene der neuen, experimentellen und improvisierten Musik im Großraum Stuttgart. Das Kollektiv versteht sich als eine aktiv von Mitgliedern getragene Plattform. Durch die Vernetzung mit verschiedenen Musikhochschulen, durch unterschiedliche Veranstaltungsformate und multimediale Performances gelingt es, ein breiteres Publikum zu erreichen und neue Hörerschichten zu erschließen. S-K-A-M wurde seit mehreren Jahren aus dem Innovationsfonds Musik gefördert. Die von der Musik-Jury vorgeschlagene Überführung in die institutionelle Förderung (GRDrs 377/2017) ermöglicht Planungssicherheit für längerfristig angelegte Kooperationen und eine stärkere Fokussierung auf die künstlerische Weiterentwicklung des Zusammenspiels von tradiertem Instrumentarium, Live-Elektronik und Video. Ab dem Doppelhaushalt 2018/2019 wurden vom Gemeinderat Fördermittel von max. 40.000 EUR vorgesehen, sodass eine kontinuierliche institutionelle Förderung möglich ist.


Musikakademie für Senioren (MUSE)

Die Musikakademie für Senioren MUSE erhielt für das aktive Singen und Musizieren in Chor, Orchester und Band für die Jahre 2012 bis 2016 insgesamt 20.600 EUR aus Projektmitteln für Musikprojekte als Anschubfinanzierung und als Einzelprojektförderung. Für 2017 wurde lediglich eine Förderung für den Dirigenten (750 EUR) im Rahmen der Laienmusikförderung gewährt.

Die Aktivitäten von MUSE kommen bei der Zielgruppe der älteren Mitbürger gut an. MUSE möchte künftig auch Senioren, die keine große Rente haben, die Teilnahme an den Angeboten ermöglichen. In dem der Verwaltung vorliegenden Antrag hat der Verein eine institutionelle Unterstützung durch die Stadt beantragt. Aufgrund der Anträge Nr. 365/2017 der CDU und Nr.475/2017 von Bündnis 90/Die Grünen (GRDrs 1078/2017) wurden ab dem Doppelhaushalt 2018/2019 vom Gemeinderat Fördermittel von max. 8.000 EUR vorgesehen, sodass eine kontinuierliche institutionelle Förderung möglich ist.


Labyrinth gUG

Labyrinth steht für nachhaltig-integrative Kulturarbeit mit geflüchteten Jugendlichen. Das Konzept sieht die Möglichkeit vor, unbegleiteten Minderjährigen unmittelbar nach Ankunft in Stuttgart eine soziale Infrastruktur zu bieten und ermöglicht eine konstante Begleitung über mehrere Jahre hinweg. Mehrfach wöchentlich arbeiten Stuttgarter Kulturschaffende in einem Zwei-Stufen-Modell an LABYRINTH Theater und LABYRINTH Festival. Bei LABYRINTH bekommen junge Geflüchtete in einem geschützten Rahmen die Möglichkeit, künstlerische Fähigkeiten zu entwickeln und in Stuttgart anzukommen. Von Oktober bis Mai erhalten sie wöchentlich Unterricht in Schauspiel, Musik, Tanz, Figurentheater und Sprechkunst mit dem Ziel einer großen Theateraufführung. Aus den Erfahrungen mit LABYRINTH Theater wurde LABYRINTH Festival ins Leben gerufen, das den Prozess des Ankommens durch künstlerische Arbeit festigt, weiterführt und vertieft. Bis zu 50 Jugendliche setzen ein Straßenkunst-Festival um. Gerade mit Blick auf nachhaltige Kulturprojekte mit Geflüchteten leistet Labyrinth seit rund fünf Jahren wichtige Arbeit und leistet wichtige Vernetzungs- und Dialogarbeit mit der Musikhochschule und der Nachbarschaft vor Ort. Aufgrund der Anträge Nr. 365/2017 der CDU und Nr.475/2017 von Bündnis 90/Die Grünen (GRDrs 1078/2017) wurden ab dem Doppelhaushalt 2018/2019 vom Gemeinderat Fördermittel von max. 50.000 EUR vorgesehen, welche eine kontinuierliche institutionelle Förderung ermöglichen.


Theater La Lune e. V.

Als soziokulturelles Zentrum im Stuttgarter Osten fungiert das Theater als Dialograum für Menschen aller Kulturen und setzt eigene soziokulturelle Projekte um. Besonders hat sich das Theater als Plattform für Kulturprojekte für und mit Geflüchteten aufgestellt. Darüber hinaus finden wechselnde Ausstellungen, Lesungen sowie Tanz- und Theaterworkshops statt. Projekte wurden aus den Mitteln der Innovationsfonds Theater und Interkultur gefördert. Aufgrund des Antrags Nr.475/2017 von Bündnis 90/Die Grünen (GRDrs 1078/2017) wurden ab dem Doppelhaushalt 2018/2019 vom Gemeinderat Fördermittel von max. 12.000 EUR vorgesehen, welche eine kontinuierliche institutionelle Förderung ermöglichen.


Cannstatter Sonntag um Vier e. V.

Die seit 1995 bestehende Veranstaltungsreihe „Cannstatter Sonntag um Vier“ entstand anlässlich des Wunsches nach einem kulturellen Angebot für ältere Mitbürger, das in der „dunklen“ Jahreshälfte am Nachmittag stattfinden sollte. Daraus entwickelte sich eine Reihe mit sechs jährlichen Veranstaltungen unterschiedlicher Genres, wie z. B. Liedernachmittag oder Gesprächs- und Kammerkonzerte, die von Familien und älteren Bürgern besucht werden. Höhepunkt ist das jährliche Neujahrskonzert im Großen Kursaal mit dem Stuttgarter Operettenensemble.


zum Seitenanfang