Beantwortung und Stellungnahme zu Anfrage und Antrag
273/2010

Landeshauptstadt Stuttgart Stuttgart, 11/22/2010
Der Oberbürgermeister
GZ: OB 4611-18.00



Beantwortung und Stellungnahme zu Anfrage und Antrag
Stadträtinnen/Stadträte - Fraktionen
    SPD-Gemeinderatsfraktion
Datum
    09/17/2010
Betreff
    Kindertagesstätten in Bad Cannstatt - wie weiter mit dem hohen Fehlbedarf?
Anlagen
    Text der Anfragen/ der Anträge
Beantwortung/ Stellungnahme:

A. Allgemeines und aktueller Stand zu den Projekten
Die Versorgungssituation im Stadtbezirk Bad Cannstatt im Bereich der Kinderbetreuung ist nicht zufrieden stellend. Vor allem im Bereich der Kleinkindbetreuung sind die vorhandenen Platzkapazitäten bei weitem nicht ausreichend. So konnten zum Kindergartenjahr 2010/2011 480 Kinder unter 3 Jahre nicht versorgt werden. Im Bereich der Schulkindbetreuung sind vor allem an der Sommerrainschule zu geringe Platzkapazitäten vorhanden.

Um hier Abhilfe zu schaffen, hat die Verwaltung eine Reihe von Vorhaben geplant. In den unten stehenden Tabellen werden die aktuellen Planungsstände der Vorhaben dargestellt.

1. Bereits finanzierte, aber noch nicht umgesetzte Projekte
GebietStandortTrägerPlanungsstandNeue Plätze
SeelbergNeue Kita
Reichenhaller Straße 10
JugendamtEröffnung der Einrichtung im Herbst 201015 Pl. 0-3 Jahre
10 Pl. 3-6 Jahre
SeelbergNeue Kita
Wildunger Str.
Terrot-Areal
Kath. GesamtkirchenpflegeEröffnung nicht vor April 201130 Pl. 0-3 Jahre
40 Pl. 3-6 Jahre
KurparkNeue Kita
Nauheimer Straße
St. Josef gGmbHBaugenehmigung liegt vor, Nachbarn haben Widerspruch eingelegt30 Pl. 0-3 Jahre
20 Pl. 3.-6 Jahre
Winter-
Halden
Erweiterung Kita
Posener Straße
St. Josef gGmbHBaubeginn ca. 10.2010
Eröffnung Herbst 2011
40 Pl. 0-3 Jahre
HallschlagNeubau/Erweiterung
Koblenzer Straße
Kath. GesamtkirchenpflegeBauplanungsstadium10 Pl. 0-3 Jahre


HallschlagNeue Kita
Am Römerkastell
IBIS e.V.Im Planungsstadium15 Pl. 0-3 Jahre
10 Pl. 3-6 Jahre
SommerrainErweiterung Hort
Edelweißweg/
Sommerrainschule
JugendamtEröffnung der 4. Hortgruppe (in Interimsräumen) nach den Herbstferien20 Pl. 6-12 Jahre
SommerrainNeue Hortgruppe
Noch kein Standort
Eltern-Kind-Gruppe
Neckarpiraten e.V.
Eröffnung nicht vor 201120 Pl. 6-12 Jahre
Gesamt140 Pl. 0-3 Jahre
80 Pl. 3-6 Jahre
40 Pl. 6-12 Jahre
2. Neue Anträge, die zum Haushalt 2012/2013 vorgelegt werden
GebietStandortTrägerPlanungsstandNeue Plätze
NeckarvorstadtKrefelder StraßeJugendamtKosten für Projekt werden zum HH 2012/2013 angemeldet30 Pl. 0-3 Jahre
20 Pl. 3-6 Jahre
KurparkTaubenheimstraße Olgakrippe e.V.Kosten für Sanierung und Erweiterung werden zum HH 2012/13 angemeldet20 Pl. 0-3 Jahre
KurparkWiesbadener Straße /Ville SeckendorffBruderhaus-DiakonieKosten für Projekt werden spätestens zum Haushalt 2012/13 angemeldet30 Pl. 0-3 Jahre
Schmidener VorstadtMemminger StraßeAnna-Haag-MehrgenerationenhausKosten für Projekt werden spätestens zum Haushalt 2012/13 angemeldet.30 Pl. 0-3 Jahre
20 Pl. 3-6 Jahre
SommerrainEdelweißweg/
Sommerrainschule
JugendamtKosten für bauliche Erweiterung für 4. und 5. Hortgruppe werden zum HH 2012/13 angemeldet.20 Pl. 6-12 Jahre
VeielbrunnenReichenbach-
straße
AusschreibungWettbewerb für Wohngebäude mit Kita läuft 15 Pl. 0-3 Jahre
10 Pl. 3-6 Jahre
Gesamt125 Pl. 0-3 Jahre
50 Pl. 3-6 Jahre
20 Pl. 6-12 Jahre

3. Weitere Projektideen
GebietStandortTrägerPlanungsstand
Schmidener VorstadtGnesener Straße 20/22AusschreibungJugendamt führt Gespräche mit der SWSG wg. Einbau einer 2-gruppigen Kita im neuen Wohnkomplex mit ca. 50 Wohneinheten
Bad Cannstatt MitteHofener StraßeJugendamtHochbauamt prüft Erweiterung der städtischen Einrichtung
Schmidener VorstadtDilleniusstraßeJugendamtJugendamt klärt mit Amt 61, inwieweit Erweiterung der Kita möglich ist
Hallschlag/
Burgholzhof
Sigmund-Lindauer WegEvangelische Kirche
Betriebskita für Robert-Bosch-Krankenhaus
Kosten für 2-gruppige Betriebskita im Otto-Riethmüller-Haus werden zum HH 2012/13 angemeldet, evtl. Erweiterung um 1 - 2 öffentliche Gruppen


Mit den Kleinkindplätzen aus der Tabelle 1 steigt der Versorgungsgrad von 24 % auf 31 %.

Sofern die Projekte aus der Tabelle 2 im Rahmen des Doppelhaushaltes 2012/13 beschlossen würden, hätte dies eine weitere Verbesserung des Versorgungsgrades auf 37 % zur Folge.



B. zu den einzelnen Anträgen:
o Eine aktuelle und planungsraumbezogene Darstellung der Versorgungslage in der Kinderbetreuung in Bad Cannstatt kann der Anlage 1 entnommen werden. Ein Vergleich der Planungsräume mit hohen Bedarfslagen mit den Standorten der Projekte verdeutlicht, dass die Wahl der Standorte bedarfsgerecht vorgenommen wurde. o Für die geplante Tageseinrichtung für Kinder des Trägers St. Josef gGmbH in der Nauheimer Straße liegt die Baugenehmigung seit 02.2010 vor. Nachbarn haben gegen den Betrieb der Kita allerdings Widerspruch beim Verwaltungsgericht Stuttgart eingelegt. Der Termin für die Verhandlung wurde für Januar 2011 angekündigt. o Der auf vier Gruppen (70 Plätze) erweiterte Betriebskindergarten des Krankenhauses in Bad Cannstatt soll ab 2012 zur Verfügung stehen. Das Klinikum Stuttgart ist grundsätzlich bereit, mit dem Jugendamt über die Öffnung der Einrichtung für öffentliche Plätze zu sprechen, sofern der betriebseigene Bedarf dies zulässt. Zunächst wird das Klinikum den betriebseigenen Bedarf klären und dann ggf. auf das Jugendamt zugehen. o Die Olgakrippe muss saniert oder neu erstellt werden. Im Zuge der Sanierung oder Neuerstellung soll die Einrichtung um mind. 2 Kleinkindgruppen erweitert werden. Derzeit prüft das Hochbauamt die Maßnahme. Zum Doppelhaushalt 2012/2013 liegt die Höhe der Investitionskosten und Betriebskosten vor. o Die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Bad Cannstatt hat beschlossen, das Waldheim Otto-Riethmüller-Haus für die Nutzung als Tageseinrichtung für Kinder (außerhalb der vierwöchigen Waldheimnutzung) zur Verfügung zu stellen. Derzeit laufen Verhandlungen zwischen der Gesamtkirchengemeinde und der Geschäftsführung des Robert-Bosch-Krankenhauses in Bezug auf eine Betriebskita mit zwei Gruppen für Mitarbeiter/-innen des Krankenhauses. Die Evangelische Gesamtkirchengemeinde hat Interesse, die Betriebsträgerschaft zu übernehmen. Darüber hinaus wird geprüft, ob bis zu 2 weitere öffentliche Gruppen eingerichtet werden können. Die baurechtliche Prüfung des Hauses als Tageseinrichtung für Kinder übernimmt die Kirche. o Das Jugendamt wird vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben bei Bebauungsplanverfahren regelmäßig beteiligt. Von Wohnbauvorhaben, die auf der Grundlage gültiger Bebauungspläne geplant werden, erfährt u. U. auch das Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung nichts. Um diese Informationslücke zu schließen wurde mit dem Baurechtsamt vereinbart, dass das Jugendamt zukünftig über alle Bauanträge ab einer Größe von 20 Wohneinheiten informiert wird. o Der städtische Träger Jugendamt kann die zusätzliche vierte Hortgruppe an der Sommerrainschule nach den Herbstferien in Interimsräume eröffnen. Der Träger Neckarpiraten ist noch auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten im Sommerrain für seine Hortgruppe. Mit den zwei Gruppen wäre die Schulkindbetreuung an der Sommerrainschule für das laufende und voraussichtlich kommende Schuljahr gesichert. o Die BruderhausDiakonie hat beim Jugendamt einen Antrag auf Förderung einer 3-gruppigen Tageseinrichtung für Kinder mit 30 Kleinkindplätzen in der Villa Seckendorff gestellt. Die Einrichtung wird dem Gemeinderat spätestens zum Haushalt 2012/2013 zur Förderung vorgeschlagen. o Die Tabellen verdeutlichen, dass die Fachverwaltung die vom Bezirksbeirat am 5. Mai 2010 vorgeschlagenen möglichen Standorte aufgegriffen und geprüft hat bzw. zur Prüfung weitergereicht hat.
Die Stellungnahme zeigt, dass die Fachverwaltung eine Reihe von Planungen initiiert und gefördert hat. Sofern diese Vorhaben umgesetzt werden können, wird sich die Versorgungslage zwar verbessern, eine Bedarfsdeckung ist damit aber bei weitem noch nicht erreicht. Ausgehend von einer erforderlichen Versorgungsquote von mind. 50 % in der Kleinkindbetreuung würden in Bad Cannstatt immer noch ca. 270 Plätze (27 Kleinkindgruppen) fehlen.

Die Verwaltung wird somit auch in den kommenden Jahren große Anstrengungen unternehmen müssen, weitere Betreuungskapazitäten bereitzustellen.







Dr. Wolfgang Schuster

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Anlage 1 der Stellungnahme Antrag 273 2010.xls