Stellungnahme zum Antrag
145/2013

Landeshauptstadt Stuttgart Stuttgart, 04/17/2013
Der Oberbürgermeister
GZ: OB 8220-06.06



Stellungnahme zum Antrag
Stadträtinnen/Stadträte - Fraktionen
    SPD-Gemeinderatsfraktion
Datum
    03/22/2013
Betreff
    KombiTicket für Wilhelma und Mineral-/Bäder
Anlagen
    Text der Anfragen/ der Anträge
Beantwortung/ Stellungnahme:

Das KombiTicket des VVS hat sich zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Der VVS kooperiert dabei mit einer Vielzahl von Veranstaltern: Insbesondere bei großen Sportveranstaltungen und Konzerten erleichtert das KombiTicket die Nutzung des ÖPNV und trägt damit zu einem umweltfreundlichen Veranstaltungsverkehr und zum Abbau von Staus bei der Hin- und Rückreise bei. Das KombiTicket ist inzwischen auch wirtschaftlich kein Nischenproduckt mehr: Mit dem KombiTicket macht der VVS pro Jahr über 5 Mio. Euro Umsatz. Die wichtigsten Vertragspartner des VVS sind der VfB Stuttgart, die Veranstaltungsgesellschaft in.Stuttgart und die Landesmesse.

Ein „klassisches“ KombiTicket, bei dem die Fahrkarte für die An- und Abreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Eintrittskarte des Veranstalters integriert ist, eignet sich vor allem für Großveranstaltungen, bei der

· die An- und Abreise der Besucher gleichzeitig stattfindet,
· die Eintrittspreise ein gewisses Niveau haben, so dass der obligatorische VVS-Anteil problemlos eingepreist werden kann und
· die Besucher ihre Eintrittskarte überwiegend im Vorverkauf erwerben.

Der VVS ist mit der Wilhelma und den Mineralbädern seit langem in Kontakt, um den Besuchern die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu erleichtern. Sowohl die Wilhelma als auch die Mineralbäder sind hervorragend an das Stadtbahnnetz und mit einmaligem Umstieg auch an das regionale Schienennetz angebunden. In den bisherigen Gesprächen war man sich einig, dass ein „klassisches“ KombiTicket eher nicht in Frage kommt. Viele Besucher entscheiden sich spontan (teilweise je nach Wetter) und lösen ihre Eintrittskarte erst an der Kasse. Damit entfällt ein wesentlicher Vorteil des KombiTicket, dass man bereits bei der Anreise im Besitz eines VVS-Tickets ist. Stammgäste der Mineralbäder sind auch oft Inhaber von Jahrestickets des VVS. Die Eintrittspreise der Wilhelma und der Mineralbäder sind – im Vergleich zu Konzerten oder Bundesligaspielen – relativ niedrig, so dass der VVS-Anteil, der obligatorisch für jede verkaufte Eintrittskarte abzurechnen ist, nicht problemlos eingepreist werden kann. Der VVS kann sich diesen Argumenten nicht entziehen. Daher hat sich der VVS entschlossen, mit der Wilhelma und den Mineralbädern andere Formen der Zusammenarbeit zu suchen. Die Wilhelma und die Mineralbäder (Leuze, Bad Berg und Mineralbad Bad Cannstatt) geben VVS-Stammkunden (Jahrestickets und Abonnement) im Rahmen des „Bonusheftes“ einmalig pro Jahr eine Ermäßigung von 1 Euro. Diese Angebote sind im Bonusportal des VVS, das speziell für Stammkunden eingerichtet wurde und zahlreiche Vergünstigungen enthält, aufgeführt. Die Wilhelma gewährt darüber hinaus auch Fahrgästen, die nur gelegentlich den ÖPNV nutzen und an der Kasse das Tagesticket des VVS vorweisen, eine Ermäßigung von 1 Euro. In den Mineralbädern wird bei Vorlage der VVS-Tages- oder Gruppentageskarte eine Ermäßigung von 0,50 EUR eingeräumt. Auch in Zürich gibt es kein „klassisches“ Kombi-Ticket, bei dem der Eintrittspreis für den Zoo obligatorisch den Fahrpreis des ÖPNV enthält, sondern ein kombiniertes Angebot, bei dem die Preise von ÖPNV und Zoo addiert sind (so genanntes „RailAway-Ticket“ mit 10 % Rabatt).

Der VVS nimmt den Antrag zum Anlass, weitere Gespräche mit der Wilhelma und den Bäderbetrieben Stuttgart. Ggf. lassen sich weitere Angebote kreieren, die dazu dienen, die Nutzung des ÖPNV bei der Hin- und Rückfahrt zu/von diesen Einrichtungen zu intensivieren.






Fritz Kuhn



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