Stellungnahme zum Antrag
JR 1/2017

Landeshauptstadt Stuttgart
Stuttgart, 11/17/2017
Der Oberbürgermeister
GZ: OBM


Stellungnahme zum Antrag
Antragsteller
    Arbeitskreis Stuttgarter Jugendrat
Datum
    10/10/2017
Betreff
    Einführung eines Jugendtickets für den ÖPNV in Stuttgart und Verbesserung beim 14-Uhr-Junior-Ticket
Anlagen
    Text der Anfragen/ der Anträge
Beantwortung/ Stellungnahme:

Zu Punkt 1:

Der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart GmbH (VVS) wurde um eine Bewertung des Antrags des Stuttgarter Jugendrates gebeten.

Es geht bei diesem Antrag um den Gelegenheitsverkehr, nicht um die Zeittickets des Ausbildungsverkehrs. Die Altersgrenze, bis zu der im öffentlichen Personennahverkehr in Deutschland ein Kinderticket im Gelegenheitsverkehr gelöst werden kann, wurde nach jahrelangen Gesprächen bundesweit zwischen den Verkehrsunternehmen und der Deutschen Bahn auf 14 Jahre festgelegt. Damit ist in aller Regel ab einem Alter von 15 Jahren der „volle“ Fahrpreis im Gelegenheitsverkehr zu entrichten. Die meisten Jugendlichen nutzen aber die ermäßigten Tickets im Ausbildungsverkehr, wie zum Beispiel das verbundweit gültige Scool-Abo im VVS.

Es ist richtig, dass der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) bei einem seiner Tarifangebote, nämlich der Streifenkarte, eine Ausnahme gemacht hat. Bei diesem Angebot können Jugendliche bis zu einem Alter von einschließlich 20 Jahren zu einem günstigeren Preis fahren. Dies ist aber wirklich eine Ausnahme, die von anderen Verkehrsverbünden oder –unternehmen nicht übernommen wurde.

Für Jugendliche, die kein Scool-Abo haben, bietet der VVS stattdessen das 14-JuniorTicket an, mit dem man in der Freizeit schon ab 18,33 Euro pro Monat fahren kann. Ein solches Angebot gibt es wiederum im MVV nicht. Würde man für Jugendliche den Tarif im Gelegenheitsverkehr stark ermäßigen oder halbieren, müsste man sich auch Gedanken machen, ob für das 14-Uhr-JuniorTicket überhaupt noch Bedarf besteht. Man kann sich eben nicht aus allen Tarifangeboten in Deutschland das jeweils günstigste raussuchen.

Eine Anhebung der Altersgrenze oder ein weiteres Tarifangebot für Jugendliche wird vom VVS und den Verkehrsunternehmen der Region nicht befürwortet, zumal es auch zu Mindererträgen führen würde.

Zu Punkt 2:

Das 14-Uhr-JuniorTicket berechtigt Jugendliche bis zu einem Alter von einschließlich 20 Jahren zur Fahrt im gesamten Netz des VVS und zwar an Schultagen ab 14:00 Uhr und in den Schulferien ab 9:00 Uhr. Es kostet 22 Euro als MonatsTicket bzw. 18,33 Euro pro Monat im Abo. Bereits ab acht Fahrten pro Monat innerhalb einer Zone bzw. sieben Fahrten über zwei Zonen lohnt sich der Kauf des Tickets. Für Inhaber einer Bonuscard wird das 14-Uhr-JuniorTicket noch mit 50 % bezuschusst, sodass das 14-Uhr-JuniorTicket für diese Gruppe nur noch elf Euro im Monat kostet. Bei diesem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis gibt es keinen Spielraum, das Ticket durch einen Wegfall der morgendlichen Sperrzeit in den Ferien noch attraktiver und damit preisgünstiger zu machen. Dies hätte erhebliche Auswirkungen auf den Verkauf der übrigen Zeittickets des Ausbildungsverkehrs, die vor 9 Uhr gelten und deutlich teurer sind.






Fritz Kuhn