Stellungnahme zum Antrag
123/2012
Landeshauptstadt Stuttgart Stuttgart,
06/22/2012
Der Oberbürgermeister
GZ:
OB 8220-06.6
Stellungnahme zum Antrag
Stadträtinnen/Stadträte - Fraktionen
Bulle-Schmid Beate (CDU), Sauer Jürgen (CDU)
Datum
04/23/2012
Betreff
Anschluss-StudiTickets sind der Renner – aber leider nicht überall
Anlagen
Text der Anfragen/ der Anträge
Beantwortung/ Stellungnahme:
Studierende, deren Hochschule sich in einem anderen Verkehrsverbund als deren Wohnort befindet, können ein
Anschluss-Semesterticket
für das Verkehrsnetz ihres Wohnortes erwerben, wenn sie ein Semesterticket ihrer Hochschule des benachbarten Verkehrsverbundes besitzen.
Voraussetzung für den Erwerb eines Semestertickets
ist, dass die Hochschule mit dem jeweiligen Verkehrsverbund eine Vereinbarung getroffen hat. Aufgrund der Vereinbarung erhebt die Hochschule zusammen mit dem Studentenwerksbeitrag einen Solidarbeitrag, der an den Verkehrsverbund fliest. Dieser ermöglicht im Gegenzug den Studierenden jener Hochschule den vergünstigten Erwerb von Semestertickets.
Ein
VVS-Anschluss-StudiTicket
kann erwerben, wer im VVS-Bereich wohnt, aber dessen Hochschule sich im Bereich des Heilbronner Verkehrsverbundes (HNV), des Verkehrsverbundes Neckar-Alb-Donau (naldo) oder des Verkehrsverbundes Pforzheim-Enzkreis (VPE) befindet. Die Studierenden erhalten das VVS-Anschluss-StudiTicket gegen Vorlage des Semestertickets aus einem anderen Verbund.
Studierende, die im VVS-Bereich studieren, aber im Bereich eines Nachbarverbundes wohnen, erhalten ein
·
Anschluss-Semesterticket naldo
·
ein
Anschluss-Semesterticket HNV
·
oder ein
Anschluss-Semesterticket VPE
gegen Vorlage des VVS-StudiTickets.
Nicht alle Hochschulen haben mit dem jeweiligen Verkehrsverbund eine solche Abmachung getroffen. Demzufolge können nicht alle Studierenden ein Semesterticket und/oder Anschluss-Semesterticket eines benachbarten Verkehrsverbundes erwerben.
In Stuttgart haben lediglich einige Fernhochschulen bzw. Hochschulen mit berufs- und ausbildungsbegleitenden Studiengängen keine Vereinbarung mit dem VVS getroffen. Deren Studenten können kein VVS-StudiTicket und folglich kein Anschluss-Semesterticket eines benachbarten Verkehrsverbundes erwerben. Dies ist jedoch nachvollziehbar, da diese Hochschulen sich durch geringe Präsenzphasen auszeichnen.
(Eine Liste mit allen beteiligten Hochschulen und den in Stuttgart nicht beteiligten Fernhochschulen finden Sie in der
Anlage
.)
Nicht beteiligte Hochschulen in Reutlingen und Geislingen:
In Reutlingen bzw. Geislingen haben folgende Hochschulen kein Studi-Ticket. Die Studierenden können deshalb auch kein Anschluss-Semesterticket erwerben.
·
Theologische Hochschule Reutlingen
(53 Studenten insgesamt, fünf aus der Region Stuttgart):
Die Hochschule ist zwar Mitglied im Studentenwerk Tübingen-Hohenheim, es wird jedoch kein Solidarbeitrag für eine Kooperation mit dem Verkehrsverbund naldo entrichtet, so können die Studierenden dieser Hochschule kein Semester- und auch kein Anschluss-Semesterticket erwerben.
·
Evangelische Fachschule für Sozialpädagogik Reutlingen:
Diese Fachschule bildet ihre Schülerinnen und Schüler zum/r Erzieher/in aus. Diese haben die Möglichkeit, Schülermonatskarten des Verkehrsverbundes naldo zu erwerben. Dieses berechtigt jedoch nicht zum Erwerb eines Anschluss-Semestertickets.
Die Fachschule bietet gemeinsam mit der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg und der PH Ludwigsburg den integrierten Bachelorstudiengang „Frühkindliche Bildung und Erziehung“ an. Dieser beginnt mit einem Berufspraktikum. Während dieses Praktikums nehmen die Studierenden (ca. zehn) einmal wöchentlich an speziell dafür entwickelten Studienangeboten der EFH bzw. PH Ludwigsburg teil. Anschließend setzen Sie ihr Studium an der EFH bzw. PH Ludwigsburg fort. Als immatrikulierte Studierende in Ludwigsburg können sie VVS-StudiTickets und Anschluss-Semestertickets eines benachbarten Verkehrsverbundes erwerben.
·
Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen – Außenstelle Geislingen (1.755 Studenten insgesamt, 117 aus Stuttgart):
Vor einigen Jahren konnten die Studierenden der Außenstelle Geislingen bei einer Umfrage abstimmen, ob sie einen Solidarbeitrag (ca. 40 Euro) entrichten würden, damit mit dem Verkehrsverbund naldo eine Vereinbarung über den Erwerb von Semestertickets abgeschlossen wird. Die Mehrheit der Studierenden hatte sich dagegen entschieden.
Um den Studierenden den Erwerb von Anschluss-Semestertickets zu ermöglichen, müssten die Theologische Hochschule Reutlingen und die Außenstelle Geislingen der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen mit dem Verkehrsverbund naldo eine Vereinbarung über die Schaffung eines Semestertickets für die Studierenden treffen.
Der VVS plant, den Landkreis Göppingen zum 01.01.2014 in den VVS-Tarif zu integrieren. Noch in diesem Jahr wird der Kreistag des Landkreises darüber befinden. Falls die Hochschulen in Göppingen und Geislingen daraufhin mit dem VVS eine Vereinbarung abschließen, könnten die Studierenden ein VVS-StudiTicket erwerben, mit welchem sie einen Anspruch auf ein Anschluss-Semesterticket eines Nachbarverbundes hätten. Zusätzlich führt der VVS Gespräche mit dem Ostalbkreis. Er hat das Ziel, alle Hochschulstandorte in die Regelung des Anschluss-StudiTickets einzubeziehen. Unabhängig von den Plänen des VVS liegt die Entscheidung bei jeder Hochschule, ob sie eine Vereinbarung mit dem jeweiligen Verkehrsverbund trifft und damit ihren Studenten den Erwerb von StudiTickets ermöglicht.
Um die Zeit bis zu der geplanten Integration des Landkreises Göppingen in den VVS zu überbrücken und um für die Studierenden mit Wohnsitz im VVS-Bereich der beiden Hochschulen aus Reutlingen eine Lösung zu finden, habe ich den VVS in einem Schreiben gebeten zu prüfen, ob für diese Studenten eine andere Möglichkeit eingeführt werden könnte, ein Anschluss-StudiTicket zu erwerben, zum Beispiel gegen Vorlage des Studentenausweises.
Dr. Wolfgang Schuster
Anlage
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Anlage beteiligte Hochschulen.pdf