Zielgruppe der GerBera sind in erster Linie Menschen, die an demenziellen Erkrankungen, Veränderungen der Stimmungslage, wie z. B. Depressionen, Verkennungen der Realität, z. B. wahnhaften Störungen im Alter, oder unter Ängsten und anderen psychosozialen Beeinträchtigungen, leiden. Außerdem gehören zur Zielgruppe der GerBera Angehörige, nahestehende Bezugspersonen und andere Menschen im sozialen Umfeld des gerontopsychiatrisch Erkrankten. Die Dienste sind Teil des Gemeindepsychiatrischen Verbundes (GPV). Die Anbindung an die Gemeindepsychiatrischen Zentren (GPZ) und die sozialräumliche Verortung der GerBera in einem definierten Einzugsbereich sind gerade für gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen von besonderer Bedeutung. Im GPV Stuttgart sind folgende Versorgungsbereiche in den acht GPZ der Landeshauptstadt Stuttgart vorhanden und sektorenbezogen mit den Psychiatrischen Kliniken in Stuttgart verbunden: · Sozialpsychiatrische Dienste (SpDi) · Gerontopsychiatrische Dienste (GerBera) · Tagesstätten · Arbeitsprojekte / Beschäftigungsmöglichkeiten (SGB XII und SGB II) · Psychiatrische Institutsambulanzen (PIA), (SGB V) · Häusliche Psychiatrische Pflege (SGB V) · Soziotherapie (SGB V) · Ambulant Betreutes Wohnen und Stationär Betreutes Wohnen (SGB XII) Fazit Die Auslastung der Dienste ist unverändert hoch. Im Jahr 2016 betrug die Zahl der langfristig Betreuten pro Mitarbeiterin und Mitarbeiter 78 Fälle (2015: 74 Fälle). Die Zahl der zeitaufwändigen aber notwendigen Hausbesuche hat sich von 3.857 im Jahre 2015 um 5 % auf 3.906 Hausbesuche im Jahr 2016 erhöht. Perspektivisch ist der Ausbau tagesstrukturierender Angebote für gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen weiterhin von großer Bedeutung. Die Angebote, die in den Begegnungsstätten nach dem Projekt „Inklusion gerontopsychiatrisch Erkrankter in Begegnungsstätten“ installiert wurden, sind ein wichtiger Schritt hin zu einer Öffnung der Regelangebote im Sozialraum. Der flächendeckende Ausbau von Tagespflegeplätzen gehört ebenso wie betreute Wohnformen für gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen zum Entwicklungsbedarf der nächsten Jahre. Auf die zunehmende Zahl von gerontopsychiatrisch Erkrankten mit Migrationshintergrund stellen sich die Dienste immer mehr ein. Die Auswirkungen der Veränderungen durch gesetzliche Neuerungen, wie z. B. die Pflegereform 2017, müssen abgewartet werden. Insgesamt sind die Gerontopsychiatrischen Dienste in der Landeshauptstadt Stuttgart gut aufgestellt und werden sowohl qualitativ als und quantitativ ihrem Arbeitsauftrag gerecht. Aufgrund ihrer mittlerweile langjährigen Erfahrung können sie flexibel auf leicht veränderte Versorgungssituationen reagieren. Die Kooperation mit beteiligten Einrichtungen und Diensten, wie z. B. der Altenhilfe, und den psychiatrischen Kliniken verläuft erfreulich gut.
Eine weitere Schnittstelle sind die Angebote zur Unterstützung im Alltag nach § 45 a SGB XI.
Am 09.02.2017 ist die Unterstützungsangebote-Verordnung Baden-Württemberg in Kraft getreten. Nach § 45 b SGB XI haben Personen mit einem Pflegegrad Anspruch auf einen Betreuungs- und Entlastungsbeitrag in Höhe von 125 EUR. Dieser kann unter anderem für Leistungen der nach Landesrecht anerkannten Angebote zur Unterstützung im Alltag im Sinne des § 45 a verwendet werden. Zielgruppe der Angebote sind Pflegebedürftige und pflegende Angehörige bzw. vergleichbar nahestehende Personen in der eigenen Häuslichkeit. Die Angebote können ehrenamtlich getragen sein, wie zum Beispiel Betreuungsgruppen und Begleitdienste. Neu hinzugekommen sind Serviceangebote für haushaltsnahe Dienstleistungen mit beschäftigtem Personal, die ergänzende Unterstützung bei der hauswirtschaftlichen Versorgung oder ergänzende Unterstützung bei Bewältigung von sonstigen Alltagsanforderungen im Haushalt anbieten. Die Sozialplanung des Sozialamts ist für die Anerkennung der Angebote zuständig und möchte den Ausbau der Angebote in der Landeshauptstadt Stuttgart weiterentwickeln, um eine ausreichende flächendeckende Versorgung zu gewährleisten. Das Sozialamt beantragt deshalb im Rahmen der Haushaltsplanberatungen 2018/2019 eine 0,5-Stelle für diesen Aufgabenbereich.
Beteiligte Stellen --- Vorliegende Anträge/Anfragen --- --- Werner Wölfle Bürgermeister 1. Ausführlicher Bericht Ausführlicher Bericht Gerontopsychiatrische Dienste (GerBera) in der Landeshauptstadt Stuttgart - Auswertung der Daten 2016 und Schlussfolgerungen Für den Zeitraum 01.01.2016 bis zum 31.12.2016 ergibt sich für die GerBera in Stuttgart folgendes Bild: 1. Entwicklung der Fallzahlen/Inanspruchnahme der GerBera