Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Wirtschaft/Finanzen und Beteiligungen
Gz:
WFB
GRDrs
553/2023
Stuttgart,
07/12/2023
Landesmesse Stuttgart GmbH
Jahresabschluss 2022
Beschlußvorlage
Vorlage an
zur
Sitzungsart
Sitzungstermin
Ausschuss für Wirtschaft und Wohnen
Beschlussfassung
öffentlich
21.07.2023
Beschlußantrag:
Die Vertreter*innen der Landeshauptstadt werden beauftragt, in der Gesellschafterversammlung der Landesmesse Stuttgart GmbH:
1. den Jahresabschluss zum 31.12.2022 und den Lagebericht in der vorgelegten Form festzustellen,
2. den Bilanzverlust in Höhe von -13.361.387,21 EUR auf neue Rechnung vorzutragen,
3. die Geschäftsführung für das Geschäftsjahr 2022 zu entlasten,
4. den Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2022 zu entlasten,
5. als Abschlussprüfer für den Einzel- und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2023 die Ernst & Young GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart zu bestellen.
Begründung:
Hinweis: Mitglieder des Aufsichtsrats der LMS sind bei Beschlussziffer 4. (Entlastung des Aufsichtsrats) befangen und dürfen an der Beratung und Beschlussfassung nicht teilnehmen.
Jahresabschluss 2022
Die Landesmesse Stuttgart GmbH (LMS), an der die Landeshauptstadt und das Land Baden-Württemberg zu je 50 % beteiligt sind, hat das Geschäftsjahr 2022 mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 4.780 TEUR (VJ -5.940 TEUR) abgeschlossen.
Auch im Jahr 2022 war der Geschäftsbetrieb aufgrund der Corona-Pandemie noch erheblich gestört. So gab es im ersten Quartal des Jahres ein Corona-bedingtes Verbot von Präsenzveranstaltungen, im zweiten Quartal noch Hygiene-Auflagen.
- Im Geschäftsjahr 2022 wurden 21 Gastveranstaltungen/-messen mit insgesamt 6.901 Aussteller*innen und 215.872 Besucher*innen durchgeführt. Der Umsatz lag bei 35.036 TEUR.
- Im Bereich Messen und Ausstellungen wurden 28 eigene Messen mit 5.965 Aussteller*innen und 369.292 Besucher*innen in Präsenz durchgeführt, wodurch ein Umsatz in Höhe von 66.206
erzielt wurde.
- Das Internationale Congresscenter Stuttgart (ICS) erreichte im Geschäftsjahr einen Umsatz in Höhe von 8.306 TEUR. 45 Kongresse, Tagungen etc. wurden von 808 Aussteller*innen und 31.989 Besucher*innen frequentiert
.
Insgesamt erzielte die LMS in 2022 einen Umsatz in Höhe von 118.651 TEUR und liegt damit weit über den geplanten 96.570 TEUR.
Das Jahresergebnis führt zu einer Erhöhung des Eigenkapitals zum 31.12.2022 auf 21.399 TEUR (Vorjahr: 16.618 TEUR). Gleichzeitig ist vor allem durch ansteigende Rückstellungen in Höhe von +9.029 TEUR (hauptsächlich Anstieg der Kontraktrückstellungen als Absicherung gegen mögliche Verluste aus Veranstaltungen) das Fremdkapital und damit die Bilanzsumme von 76.565 TEUR auf 89.426 TEUR gestiegen. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich leicht von 21,7 % auf 23,9 %.
Durch den Verlustvortrag aus dem Jahr 2021 (-18.142 TEUR) und dem Jahresüberschuss 2022 (4.780 TEUR) verringerte sich der Bilanzverlust zum 31.12.2022 auf – 13.361 TEUR.
Der Jahresabschluss 2022 wurde von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst&Young GmbH geprüft. Es gab keine Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Die Prüfung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung (§ 53 HGrG) ergab keine Beanstandungen.
Der Aufsichtsrat behandelt den Jahresabschluss 2022 und den Lagebericht in seiner Sitzung am 18. Juli 2023. Zum Geschäftsverlauf im Einzelnen wird auf den Jahresabschluss mit Lagebericht (Anlage) verwiesen.
Ausblick
Die Corona-Pandemie hat das Messegeschehen nachhaltig verändert. So üben sich die Unternehmen sowohl bei der Teilnahme an Messen, als auch bei der Entsendung von Mitarbeitenden als Besucher*innen in Zurückhaltung. Einige Veranstalter von Gastmessen überlegen auch, die Messen zwar weiterhin zu veranstalten, aber die Zeitabstände zu vergrößern.
Hinzu kommen die Auswirkungen des Ukrainekrieges und der damit einhergehenden stark gestiegenen Energiekosten. Ebenso ist die Messe über ihre Dienstleister massiv von der starken Erhöhung der Mindestlöhne betroffen. Die Weitergabe dieser Kostenerhöhungen über Preissteigerungen sind nicht bzw. nur zeitverzögert möglich. Andererseits kann die Messe Nutznießerin der aktuell stattfindenden Konsolidierungen sein und z.B. durch neue und zugekaufte Messethemen profitieren.
Laut Pachtvertrag der LMS mit der Projektgesellschaft Neue Messe (ProNM) ist die zu bezahlende Pacht vollständig vom Ergebnis abhängig. Da die negativen Ergebnisse der Jahre 2020 und 2021 durch den Jahresüberschuss 2022 nicht ausgeglichen wurden und die Planung von einem negativen Ergebnis 2023 ausgeht, wird die LMS nach aktuellem Stand erst wieder im Jahr 2024 Pachtzahlungen an die ProNM leisten.
Thomas Fuhrmann
Bürgermeister
Anlage
(nur für die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft und Wohnen)
Jahresabschluss 2022 mit Lagebericht
Hinweis: Die Anlage steht in KSD / KORVIS als PDF-Dokument zur Verfügung
Finanzielle Auswirkungen
<Finanzielle Auswirkungen>
Anlagen
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