Landeshauptstadt Stuttgart
Oberbürgermeister
Gz: OB 7700
GRDrs 655/2023
Stuttgart,
06/19/2023


Kreativwirtschaft, Landwirtschaft & New Food Festival 24



Mitteilungsvorlage zum Haushaltsplan 2024/2025


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
Verwaltungsausschuss
Ausschuss für Wirtschaft und Wohnen
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
öffentlich
öffentlich
21.06.2023
30.06.2023

Bericht:


Bestandteile:
1. Förderprogramm Netzwerkveranstaltungen und Formate Kreativwirtschaft
2. Beteiligung am „New Food Festival 24 – agriculture and gastronomy“

1. Förderprogramm Netzwerkveranstaltungen und Formate Kreativwirtschaft
Ziel des Förderprogramms ist die Stärkung der unternehmerischen Strukturen in der Kreativwirtschaft in der Landeshauptstadt Stuttgart. Dabei sollen Maßnahmen und Initiativen gefördert werden, die zur digitalen Transformation, insbesondere Künstlicher Intelligenz und deren Einfluss und Resilienz der Unternehmen in diesem Bereich beitragen. Gezielt sollen neue Technologien, Produkte und Dienstleistungen in der Kreativwirtschaft entstehen und die Fachkräfte für die Branche in Stuttgart gesichert werden.

Durch das Angebot einer städtischen Förderung soll Unternehmen, Initiativen, Vereinigungen und Organisationen in der Landeshauptstadt Stuttgart im Bereich der Kreativwirtschaft ein Anreiz zur Umsetzung innovativer Maßnahmen aus den Bereichen „Standort- und Fachkräftemarketing“ sowie „Events und Vernetzung“ geschaffen werden. Zudem können im Bereich „Kooperation bei Innovation und neuen Technologien“ Innovationen und Maßnahmen zur strukturellen Zusammenarbeit, die der Stabilisierung bestehender Unternehmen und Etablierung von Start-ups sowie dem Technologietransfer mit Universitäten und Hochschulen dienen, unterstützt werden. Maßnahmen mit hohem Digitalisierungs- bzw. Innovationsgrad sind wünschenswert.
Förderfähig sind grundsätzlich Maßnahmen aus den folgenden Förderbereichen: 2. Beteiligung am „New Food Festival 24 – agriculture and gastronomy“
Im Rahmen der Strategieentwicklung der städtischen Wirtschaftsförderung wurden die Themen pflanzenbasierte Wirtschaft und nachhaltige Ernährungswirtschaft „New Food“ als wichtige Zukunftsthemen identifiziert. Beide Themen sind eng mit dem übergeordneten Themenfeld der Bioökonomie und der Landwirtschaft verknüpft. Sie spielen im Kontext des Wandels unseres Wirtschaftssystems hin zu einer nachhaltigeren und klimaneutralen Wirtschaftsweise eine bedeutende Rolle und können dazu beitragen, die Sustainable Development Goals zu erreichen. Neue Produkte und Technologien in diesen Bereichen bergen das Potenzial, zukünftige Arbeitsplätze zu sichern, den Lebensstandard zu erhöhen und einen Beitrag zur Ernährungssicherheit sowie zum Klima- und Umweltschutz zu leisten. Die Wirtschaftsförderung beabsichtig daher, diese Themen zukünftig stärker in den Fokus zu rücken und die Sichtbarkeit dieser Themen zu verbessern. Dabei werden die regionale Erzeugung, Verarbeitung und Produktentwicklung forciert und auch Besonderheiten regionaler Kulinarik berücksichtigt.

Insbesondere der Bereich der pflanzenbasierten Ernährung entwickelt sich gerade sehr dynamisch. So ist die Branche Ernährung/Nahrungsmittel/Konsumgüter auf Platz 2 unter allen Start-ups in BW Start-up-Monitor 2022 BW. Seit 2015 gab es in Stuttgart mindestens 39 Gründungen im Bereich New Food. Die Universität Hohenheim ist Deutschlands Nr. 1 in Agrarforschung und Food Sciences https://www.uni-hohenheim.de/forschungs-schwerpunkte. Zahlreiche weitere Lehr- und Forschungseinrichtungen in Stuttgart beschäftigen sich mit dem Thema Food (Universität Stuttgart, Fraunhofer Institute, Landwirtschaftliche Schule Hohenheim, …). Die Zahl der SV-Beschäftigen im Bereich Herstellung und Handel von Lebensmitteln ist in Stuttgart gemäß dem Unternehmensregister 2020 vom Statistischen Landesamt von 7.578 im Jahr 2010 auf 9.178 im Jahr 2020 gestiegen. Gemäß dem Unternehmensregister 2020 vom Statistischen Landesamt sind 30 Hersteller von Maschinen für die Nahrungs- und Genussmittelerzeugung und die Tabakverarbeitung (Bezeichnung des Wirtschaftszweigs laut Unternehmensregister) in Stuttgart ansässig, 124 Hersteller von Lebensmitteln und knapp 2.000 Gastronomiebetriebe.

Seit Beginn dieses Jahres finden in der BRYCKE bereits Informations- und Netzwerkveranstaltungen zu den Themen Bioökonomie, Plant-Based Economy und New Food statt, um diesen Themen eine Plattform zu bieten, Kooperationen anzubahnen und damit Innovationen zu fördern. Diese Veranstaltungen erfahren regen Zuspruch.

Zudem hat die städtische Wirtschaftsförderung Anfang Mai im Rahmen des Förderaufrufs zu „Start-up BW Acceleratoren – Entwicklung von Gründungsvorhaben“ des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg in Abstimmung mit Fachgebiet Unternehmensgründungen und Unternehmertum der Universität Hohenheim einen Antrag zur Förderung eines „Start-up Accelerator Foodbrycke – Vom Feld bis auf den Teller“ eingereicht. Ziel ist es, Start-Ups entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Food-Sektors ein spezifisches Unterstützungsangebot unterbreiten zu können.

Für das Jahr 2024 ergibt sich nun die Möglichkeit, das neu konzipierte „New Food Festival 24 – agriculture and gastronomy“ nach Stuttgart zu holen und in den nächsten Jahren hier zu etablieren. Vorläufer des New Food Festivals waren vier „Food Startup Summits“, die der Verein Crowdfood in den Jahren 2018 bis 2023 sehr erfolgreich durchgeführt hat. Beispielweise fand im Februar 2023 der „Food Startup Summit“ als zweitägige Veranstaltung in Radolfzell mit 38 Speakern, 85 Ausstellern und 500 Teilnehmern statt.

Der Verein crowdfoods ist der erste, länderübergreifende Verband für Start-ups und Innovatoren aus den Bereichen Agrar- und Nahrungsmittelwirtschaft inkl. branchenspezifischer Maschinenbau, Gastronomie, HORECA (Hotellerie, Restaurants, Catering) sowie Agrar- und Lebensmittelhandel, -logistik und -IT-Lösungen. Der Verband ist seit 2018 als nicht-gewinnstrebende Nichtregierungsorganisation (NPO/NGO) international von Kreuzlingen am Bodensee (Schweiz) aus in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein aktiv. Neben dem internationalen Hauptverband ist bis Sommer 2023 die Gründung von crowdfoods Deutschland mit Sitz in Konstanz/Baden-Württemberg als länderspezifischen Verband geplant.

Aufgrund von Gesprächen mit der städtischen Wirtschaftsförderung plant Crowdfoods im Jahr 2024 ein dreitägiges „New Food Festival 2024“ im Haus der Wirtschaft in Stuttgart durchzuführen. Geplant ist eine dreitägige, überregionale Veranstaltung (PreFestival am Vorabend, zwei Tage Messe und Kongress) mit ca. 1.000 Teilnehmern aus den Bereichen Start-ups, Innovatoren, Handel, AgriFood-Industrie & Hersteller, Investoren und Hochschulen. Dabei sollen folgende Themen im Fokus stehen:
Das „New Food Festival 24 – agriculture and gastronomy“ ist eine hervorragende Möglichkeit, um Stuttgart als Standort für die Plant-Based Economy und New Food bekannt und sichtbar zu machen. Um dieses dreitägige Event mit großer Strahlkraft im Haus der Wirtschaft in Stuttgart durchführen zu können, benötigt Crowdfoods im Jahr 2024 einen finanziellen Zuschuss der im Sinne einer Anschubsfinazierung gewährt werden soll, in Höhe von 50.000 Euro. Um das Festival langfristig in Stuttgart etablieren zu können sollte auch für das Jahr 2025 ein Zuschuss vorgesehen werden. Da jedoch davon ausgegangen werden kann, dass mit zunehmender Bekanntheit des Festivals weitere Partner zur Finanzierung gewonnen werden können, ist im Jahr 2025 nur noch von einem verminderten Zuschussbetrag auszugehen.


Finanzielle Auswirkungen


Ergebnishaushalt (zusätzliche Aufwendungen und Erträge):
Maßnahme/Kontengr.2024
TEUR
2025
TEUR
2026
TEUR
2027
TEUR
2028
TEUR
2029 ff.
TEUR
Aufwendungen
1. Förderprogramm Netzwerkveranstaltungen und Formate Kreativwirtschaft / THH 810 - Bürgermeisteramt, Amtsbereich 8107020, Kontengruppe 4305050
2. Beteiligung am „New Food Festival 24 – agriculture and gastronomy“ / THH 810 - Bürgermeisteramt, Amtsbereich 8107020, Kontengruppe 4305025
Aufwendungen Gesamt10075

Mitzeichnung der beteiligten Stellen

Die Referate AKR und WFB haben Kenntnis genommen.





Dr. Frank Nopper


Anlagen:


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