Protokoll: Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik des Gemeinderats der Landeshauptstadt StuttgartNiederschrift Nr.
TOP:
259
16
VerhandlungDrucksache:
GZ:
Sitzungstermin: 20.07.2021
Sitzungsart: öffentlich
Vorsitz: BM Thürnau
Berichterstattung:Herr Hausiel (ASW)
Protokollführung: Frau Stahn ba
Betreff: Teilgebiet C1 - Quartier bei den Wagenhallen,
Stuttgart-Nord
- mündlicher Bericht zu den Themen Wohnen,
Ruhender Verkehr und Kulturhub) -

Die zu diesem Tagesordnungspunkt gezeigte Präsentation ist dem Protokoll als Dateianhang hinterlegt. Aus Datenschutzgründen wird sie nicht im Internet veröffentlicht. Dem Originalprotokoll ist sie in Papierform angehängt.


Herr Hausiel geht auf noch offene Fragen aus der Ausschuss-Sitzung S 21 Rosenstein vom 15. Juni ein und berichtet hierzu im Sinn der angehängten Präsentation.

Darüber hinaus erläutert er zum Teilgebiet C1, Bauzug habe einen Bauantrag eingereicht, der aber, weil unvollständig, noch nicht bearbeitet werden könne. Für die Atelierräume würden noch Alternativen gesucht. Im direkten Bereich der Wagenhallen sei es schwierig aufgrund von Interessenkollisionen und Baurecht (Folie 6). Die Grünstrukturplanung (Folie 9) habe sich insofern geändert, als die alte Weide beim Unwetter zerstört worden sei. Eine großkronige Ersatzpflanzung sei vorstellbar oder später mit den Bewohnern eine Alternative zu schaffen.

Auf die veränderte Anzahl der Wohneinheiten nimmt der Berichterstatter auf den Folie 10 - 14 Bezug. Insbesondere die neuen Rahmenbedingungen führten zur Verringerung der Wohneinheiten, auch der ganze Städtebau musste sich verändern. Wie die Anzahl der Wohneinheiten erhöht werden könnte, zeigt Folie 13, etwa durch weniger Gewerbeanteil zugunsten des Wohnens. Zu sehr wolle man nicht daran drehen, so Herr Hausiel, und erinnert auf Folie 14 an die geplante Nutzungsmischung auf C1.

Die bestehende Stellplatzsituation zeigt Folie 16, die Vereinbarungen mit den Schulen Folie 18.
Den zukünftigen Bedarf an Stellplätzen mit eine Stellplatzschlüssel von 0,1 zu unterlegen, hält er für richtig. Zu Folie 18 ergänzt er, in einem Quartierhub seien – Stand heutige Planung – 350 Stellplätze realisierbar. Im Kulturhub seien fürs Parken Interimsoper und Wagenhallen Raum. Sobald die Oper zurückgebaut sei oder die Oper nicht kommen sollte, werde ein Bedarf von 311 Stellplätzen vorhanden sein ohne sonstige, die hinter den Wagenhallen sowie die Fahrradabstellplätze. Es sei davon auszugehen, dass der Quartiershub für C 1 nicht ausreichen werde. Auch der Kulturhub werde benötigt, aber nicht als reines Parkhaus.

Für die Besucher der Interimsoper könnten Tiefgaragen in der Umgebung genutzt werden analog der Lösung im Theaterhaus. Der Vorschlag der Verwaltung zum Kulturhub (Folie 25) zeige, dass der Hub seiner Bezeichnung als hybridem Gebäude gerecht werden könne, wo Parken eine untergeordnete Rolle spiele.

Das Bebauungsplanverfahren (Folie 26) brenne wegen der Aufnahme als IBA-Projekt unter den Nägeln, betont Herr Hausiel. Er schlägt vor, das Konzept von asp, das gemeinsam mit den Ämtern entwickelt wurde, als Grundlage für das weitere Bebauungsplanverfahren heranzuziehen mit der Möglichkeit der Interimsoper, dem Angebot eines Kulturhubs und den 0,1 Stellplätzen.

BM Thürnau schlägt mit Blick auf die Uhrzeit vor, die Tagesordnungspunkte 18 bis 20, zu denen auch externe Gäste geladen seien, nicht zu behandeln, in die jeweiligen Bezirksbeiräte damit zu gehen und nach der Sommerpause nochmal in den Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik zu kommen. Nachdem sich kein Widerspruch gegen diese Vorgehensweise erhebt, sind die Tagesordnungspunkte 18, 19 und 20 vertagt.

Im Anschluss an den Bericht danken die Vertreter der Fraktionen.

StR Winter (90/GRÜNE) spricht sich ich für eine Interims-Lösung für Contain‘t aus, auch in Abklärung mit den Nutzungsmöglichkeiten bei Veranstaltungen wie dem Landwirtschaftliches Hauptfest.

Mit dem 0,1 Stellplatzschlüssel erklärt er sich einverstanden. Die Staatstheater böten ein Kombiticket an mit ÖPNV-Ticket, insofern könne er mit den Stellplatzangebot mitgehen. Insgesamt signalisiert er breite Zustimmung zum Vorgestellten.

Dem schließt sich StR Kotz (CDU) an. Die Interimsoper sei ein Interim, betont er, auch in Bezug auf die Stellplatzfrage.

Auch StR Rockenbauch (Die FrAKTION LINKE SÖS PIRATEN Tierschutzpartei) stimmt dem Stellplatzschlüssel von 0,1 zu und der Transformation des Kulturhubs. Die Baurechtsbehörde solle bezüglich der Waggons helfen, wo noch etwas fehle. Für das Ateliergebäude erklärt er sich einverstanden mit einer temporären Lösung für die Übergangszeit. Auf seine Frage nach den grau schraffierten Flächen erläutert Herr Hausiel, hier habe die Stadt vorderhand keinen Zugriff, da die Bahn hier noch Logistikbereiche habe, sodass diese Flächen ausgeklammert würden.

StR Körner (SPD) geht auf den Wegfall von 500 Wohnungen ein. Er bitte darum, sich darauf zu verständigen, die wegfallenden Wohnungen an anderer Stelle auf Stuttgarter Markung zu realisieren. Hier sollten sich die anderen Fraktionen bewegen, sonst feiere die Gentrifizierung Urständ. Dem Gesagten hält StR Winter entgegen, auf dem Ufa-Palast-Gelände würden Wohnungen innerhalb der nächsten Jahre erstellt. Er kritisiert StR Körners Verweise auf die alte Pesch-Planung, die eine ganz andere gewesen sei. Heute sei auch ein Kulturschutzgebiet in die Auslobung genommen, was mit Maker City und Wagenhallen realisiert werde. Er verwahrt sich gegen den Vorwurf, Wohnungsbau würde ihn nicht interessieren.

StR Serwani (FDP) stimmt StR Körner zu: Auch in diesem Gebiet solle der Wohnungsanteil erhöht werden. Für die Wagenhallen würden im Kulturhub Parkplätze benötigt, die müssten dringend geschaffen werden. Er könne sich nicht vorstellen, dass Opernbesucher aus der Region zur Stuttgarter Oper kommend am Parksattel parken und dann mit der Stadtbahn kämen.

Unverständnis äußerst StR Schrade (FW): Seiner Ansicht nach sollten doch als Parkplätze für Opernbesucher nachts nicht genutzte Tiefgaragenstellplätze in der Nähe vorgesehen werden. Dies bestätigt Herr Hausiel.

StR Goller (AfD) beklagt, dass Wohnflächen verloren gingen durch die Durchmischung mit Kultur und Gewerbe. Die Ablehnung von Tiefgaragen kritisiert er als nicht begründbar.

StRin Köngeter (PULS) sieht eine schnelle Lösung für Contain’t als wichtig an. Sie fordert die Verwaltung auf, sich einzubringen, um eine akzeptable Lösung in Bezug auf den Lärmschutz zu finden und geeignete Flächen zu finden. Herr Hausiel bestätigt auf Nachfrage, dass sich die Akteure in unregelmäßigen Abständen träfen.


Nachdem sich keine weiteren Wortmeldungen mehr ergeben, stellt BM Thürnau fest:
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