Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Sicherheit/Ordnung und Sport
Gz:
SOS 5674-09
GRDrs
567/2017
Stuttgart,
06/26/2017
Downhill-Strecke Stuttgart;
Bericht zum Testbetrieb der Strecke und Beantragung Dauerbetrieb
Mitteilungsvorlage
Vorlage an
zur
Sitzungsart
Sitzungstermin
Sportausschuss
Kenntnisnahme
öffentlich
11.07.2017
Bericht:
Im Herbst 2015 wurde im Dornhaldenwald die erste legale Downhill-Strecke in Stuttgart gebaut und am 30.10.2015 eingeweiht. Der „Woodpecker-Trail“ ist rund einen Kilometer lang, führt von Stuttgart-Degerloch nach Stuttgart-Süd und überwindet einen Höhenunterschied von 120 Metern. Die Strecke wird derzeit befristet für zwei Jahre im Test betrieben und soll andere „illegale“ Strecken im Wald entlasten.
Ganz allgemein betrachtet hat sich das Segment Downhill und Freeride in den letzten zwei Jahren stetig weiterentwickelt. Auch im Umland entstanden neue Strecken und Parks. So wurde z.B. ganz aktuell am 25.06.2017 eine neue Strecke in Esslingen eröffnet.
Erfahrungen aus dem Testbetrieb
Der Woodpecker-Trail wurde von den Downhill-Fahrern von Anfang an sehr gut angenommen. Es hat sich bestätigt, dass die Strecke für ganz unterschiedliche Nutzer und Leistungsstufen geeignet ist. Die Strecke, die für andere Waldbesucher gesperrt ist, wird nach wie vor gut frequentiert. Wochentags sind ca. 30 bis 40 und an den Wochenenden regelmäßig ca. 100 Fahrer pro Tag vor Ort, die die Strecke dann teilweise auch mehrmals hintereinander befahren. Viele Nutzer fahren oder schieben auch über einen dortigen Radweg wieder nach oben zum Start und entgehen so den Wartezeiten an der „Zacke“.
Entsprechend dem Betreiberkonzept wird die Strecke im Auftrag des Amts für Sport und Bewegung regelmäßig kontrolliert und auch gewartet. Ende Februar 2016 und im Winter 2016/2017 wurden planmäßig Instandsetzungsmaßnahmen durchgeführt, wie z.B. die Überarbeitung der Ausleitung der Downhill-Strecke entlang der Karl-Kloß-Straße. Dort wurde die Fahrspur komplett erneuert und am Ende mit einem Holzbelag versehen. Dreck, der an den Reifen und den Rahmen hängt, wird dort abgerüttelt und verursacht nun sehr viel geringere Verschmutzungen im öffentlichen Straßenbereich. Da die Ausleitung jetzt flüssiger zu fahren ist, wird sie von den Fahrern auch besser angenommen. Das Beschilderungskonzept wurde überarbeitet, um die Nutzer der Strecke besser zu informieren, die Sicherheit nochmals zu erhöhen und vermeidbaren Konflikten im Umfeld der Strecke entgegen zu wirken.
Downhill-Community
Die Zusammenarbeit mit den Downhill-Fahrern ist sehr gut. Aufkommende Probleme oder einzelne Beschwerden von Anwohnern werden kommuniziert und von den Sprechern der Downhill-Szene über entsprechende Kanäle (Internetauftritt, Facebook, WhatsApp) direkt an die Downhill-Fahrer weitergeleitet. Die Woodpecker Community in Facebook hat inzwischen 1660 Mitglieder und die „offizielle“ Woodpecker Stuttgart Seite 3480 Fans. Freiwillige haben z.B. auch bei den o.g. Instandsetzungsarbeiten geholfen. Die „Woodpecker AG“ hat auch schon Präsenz bei diversen Veranstaltungen, wie den Fahrradaktionstagen oder im vergangenen Jahr beim Kinder- und Jugendfestival gezeigt und dabei großen Zuspruch erfahren.
Auch aus Sicht der Downhill-Community hat sich die Downhill-Strecke bewährt. Eine Fortsetzung des Betriebs wird dringend gewünscht. Der Bedarf ist gegeben. Das zeigt sich z.B. auch daran, dass zwischenzeitlich immer mehr Jugendliche und Familien aus der direkten Umgebung die Strecke für sich entdeckt haben.
Beantragung Dauerbetrieb
Nach den positiven Erfahrungen im Testbetrieb beabsichtigt die Sportverwaltung für die Downhill-Strecke den Dauerbetrieb zu beantragen.
Der 2-jährige Testbetrieb der Downhill-Strecke endet am 31.10.2017. Entsprechend der landschaftsschutzrechtlichen Befreiung ist dann spätestens innerhalb von 6 Monaten eine Dokumentation der Ergebnisse des Testbetriebs vorzulegen. Für einen Dauerbetrieb ist dann eine dauerhafte Befreiung von den Festsetzungen der Landschaftsschutzverordnung erforderlich.
Zur Dokumentation gehören auch sogenannte Monitoring-Maßnahmen auf anderen Strecken in Stuttgart. Diese wurden vor Inbetriebnahme der Downhill-Strecke 2015 und im Frühjahr 2017 durchgeführt. Die Fotoaufnahmen und Zählungen werden jetzt ausgewertet und dann in einem Bericht zusammengefasst. Erste Tendenzen der Auswertungen lassen erkennen, dass mit der offiziellen Strecke die angestrebte Konzentration der Downhillfahrer erzielt werden konnte.
Mit der Fortsetzung des Betriebs der Downhill-Strecke über die Testphase hinaus sind auch einige Anpassungen für die Umstellung auf einen Dauerbetrieb erforderlich. Insbesondere die Startrampe, einzelne Fahrttechnik-Elemente und die Ausleitung müssen in diesem Zusammenhang angepasst werden. Diese Maßnahmen, die einen Kostenaufwand von ca. 35.000 EUR verursachen, können nicht über die knapp bemessenen Mittel für die laufende Qualitätssicherung der Strecke finanziert werden. Diese Arbeiten müssten separat beauftragt und finanziert werden.
Beteiligte Stellen
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Vorliegende Anträge/Anfragen
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Dr. Martin Schairer
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<Anlagen>
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