Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Städtebau und Umwelt
Gz: StU
GRDrs 516/2017
Stuttgart,
06/22/2017


Stadtentwicklungsmaßnahme (Step-Maßnahme):
Umgestaltung West- und Ostufer am Feuersee
- Ergebnisse der zweiten Bürgerwerkstatt Feuersee
am 8. November 2016
- Umgestaltung der Verkehrsflächen




Mitteilungsvorlage


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Umwelt und Technik
Bezirksbeirat West
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
öffentlich
öffentlich
04.07.2017
04.07.2017

Kurzfassung des Berichts:
Ausführlicher Bericht siehe Anlage 1

2016 wurde das Südufer am Feuersee erneuert. In den Jahren davor wurden - ebenfalls aus den Mitteln der Step - das Umfeld der Johanneskirche und der Musterabschnitt Johannesstraße umgestaltet.
Abschließend sollen in den Jahren 2018/19 das Ost- und Westufer des Feuersees umgestaltet werden. Mittel aus der Step stehen dafür i. H. v. 510.000 € bereit.

Ergänzend dazu bietet sich die Möglichkeit, in den Jahren 2020/21 auch die Verkehrsflächen am Feuerseeplatz zu erneuern und so zu gestalten, dass sie als Platzfläche erlebbar sind.
Die Kosten dafür sind in der Kostenschätzung der Landschaftsarchitekten g2 vom 30.05.2017 als Brutto-Baukosten inklusive MwSt. 5 % Unvorhergesehenem und Architektenhonorar ausgewiesen.
Sie belaufen sich für die Herstellung der Verkehrsflächen auf ca. 1,15 Mio. € für ca. 2.600 m² umzugestaltende Fläche (366 €/m²). Die Kosten sind derzeit nicht finanziert und müssten im Doppelhaushalt 2020/21 bereitgestellt werden.

Der Bezirksbeirat West hat in seiner Sitzung am 9. Mai 2017 einstimmig beschlossen, die Vorplanung und die Idee der Mischverkehrsfläche am Feuerseeplatz baldmöglichst vorzustellen.



Beteiligte Stellen

Referat T


Vorliegende Anträge/Anfragen

keine
keine




Peter Pätzold
Bürgermeister





Anlage 1: Ausführlicher Bericht
Anlage 2: Plan, Vorplanung g2 Landschaftsarchitekten vom 30. Mai 2017
Anlage 3: zwei Fotos


Ausführlicher Bericht

Zweite Bürgerwerkstatt
Um die Planung für die Umgestaltung von West- und Ostufer bedarfs- und nutzerorientiert gestalten zu können, wurde im November 2016 eine zweite Bürgerwerkstatt mit ca. 60 TeilnehmerInnen durchgeführt. Dabei wurden zahlreiche Wünsche und Anregungen vorgebracht, die vom Planungsbüro g2 inzwischen geprüft wurden.

Zusammenfassung der Wünsche:
Gestaltung des Raums: Feuerseeplatz bis Raumkante der Gebäude ausgestalten, Verkehrsberuhigung, Fahrradabstellplätze/Pedelec-Standort verlegen, E-Tank-Stationen verlegen, da Platzeinschränkung, einheitliche Belagsgestaltung, Aufenthaltsorte schaffen, Flächenpotenziale für Feuerseefest, Nutzermix für Familien und Senioren herstellen, Begrünung der Betonmauern, Alternativen zu Betonplatten
Sitzen: Bänke für alle Generationen, Bänke mit Lehne, kommunikatives Sitzen, Bänke und Tische, Sitzen an der Kante mit Blick auf See, Rasenböschung/Stufen, durchgehende Sitzmauer
Spielen: Boulebahn, alte Wippe, punktuelle Angebote zum Spielen, geschützte Bewegungsflächen schaffen, Spielpunkte vorsehen
Parkplätze: nach Möglichkeit erhalten
Kritik: Müll, vor allem am Südufer und an Kirche, Beleuchtung nicht ausreichend, Sicherheit der Baumstandorte, Frequenz abends


Vorplanung für Umgestaltung West- und Ostufer
Die meisten gestalterischen Anregungen aus der Bürgerwerkstatt lassen sich realisieren. Sie sind im beiliegenden Plan in drei Baufeldern dargestellt.
Feld A (lila) stellt die Umgestaltung des Uferbereichs mit Sitzmöglichkeiten und einer Boulebahn dar (Step-Maßnahme).
Felder B und C (hellblau und pink) stellen die Umgestaltung der Verkehrsflächen dar (bereitzustellende Haushaltsmittel Tiefbauamt).
Vor allem die Nutzungen am Feuerseeplatz auf der Westseite (Containerstandorte für Altkleider und Glas, Ladestationen für Fahrräder und E-Fahrzeuge) sollten so angeordnet werden, dass sie sich nicht störend auf eine Gestaltung dieser Fläche als Platz auswirken. Für die Altglascontainer wird eine unterirdische Altglascontainerlösung mit Abwurfschächten angestrebt.
Die bereits vorhandene Außenbewirtung des Gastronomiebetriebs und die vorhandenen Bänke in diesem Bereich schaffen bereits eine Aufenthaltssituation, die ein stilvolles Ambiente herstellen. Dieser Gestaltungsgedanke soll fortgeführt werden.

Auch der Wunsch, den Feuerseeplatz bis zur Raumkante der Gebäude auszugestalten, ist realisierbar: heute heißen die Straßen am See zwar Feuerseeplatz, als solcher ist der Raum aber nicht wahrnehmbar. Mit einer sogenannten Mischverkehrsfläche (keine Bordsteinkanten und einheitliche Beläge) würde ein großer, barrierefreier Raum zwischen Fassaden und Wasser entstehen. Dies würde den ganzen Bereich des Feuersees als großen Platz mit zentraler Wasserfläche wahrnehmbar machen. In einer Mischverkehrsfläche würde auch künftig geparkt werden können. Falls in Zukunft dennoch ein autofreier Feuerseeplatz angestrebt werden sollte, wäre der Raum bereits entsprechend ausgestaltet und als multifunktionale, barrierefreie Platzfläche nutzbar.


Stadtgestalterische Bedeutung
Die Bedeutung des Feuersees über die Stadtgrenzen hinaus, die bereits erfolgte Umgestaltung des Platzes um die Johanneskirche, das neue Südufer und der Wunsch nach geschützten Freiräumen in der Stadt rechtfertigen diesen weiterreichenden Umgriff über die Step-Maßnahmen hinaus.
Damit bietet sich die Chance, alle vier Uferbereiche des Feuersees aus einer schlüssigen, einheitlichen Gestaltungsschrift für künftige Generationen aufzuwerten

Zeitliche Realisierbarkeit
Der Umbau der Teilbereiche A-C als Einheit wäre nach bautechnischen Gesichtspunkten wünschenswert und innerhalb der nächsten zwei Jahre realisierbar.
Sollten die Teilbereiche B und C nicht beschlossen werden, kann auch nur der Teilbereich A in den Jahren 2018/19 umgesetzt werden.

Finanzierung
Der Umbau der Flächen B und C ist derzeit nicht finanziert. Dazu müssten weitere Mittel im Rahmen des Doppelhaushalts 2020/21 bereitgestellt werden.


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