· Die Bereitstellung suchtspezifischer und sozialpsychiatrischer Versorgung für die von den Fachberatungsstellen der Wohnungsnotfallhilfe erreichten chronisch mehrfach beeinträchtigten Abhängigkeitskranken.
· Die Bereitstellung eines Versorgungsangebotes für bisher noch nicht erreichte chronisch mehrfach beeinträchtigte Abhängigkeitskranke. Im Doppelhaushalt 2014/2015 wurden 3,0 Fachkraftstellen für zwei Regionen – Stadtbezirke Mitte, Süd und Nord sowie Stadtbezirke Ost, Wangen, Hedelfingen, Unter- und Obertürkheim – zur Versorgung bisher noch nicht erreichter chronisch mehrfach beeinträchtigter Abhängigkeitskranker beschlossen (vgl. GRDrs 409/2014 „Chronisch mehrfach beeinträchtigte Abhängigkeitskranke (CMBA) – Sachstandsbericht“). Damit wurde im Jahr 2014 begonnen, die entwickelte Versorgungsstruktur stufenweise umzusetzen. Im Rahmen der Beratungen zum städtischen Doppelhaushalt 2018/2019 wurden für die suchtspezifische Unterstützung der zielgruppenorientierten Fachberatungsstellen der Wohnungsnotfallhilfe (Fachberatungsstelle Zentrale Frauenberatung und Fachberatungsstelle für Straffällige) für die Träger Lagaya e. V. und Evangelische Gesellschaft Stuttgart e. V. jeweils 0,5 Stellen bewilligt (vgl. GRDrs 526/2018 „Versorgungsangebote für chronisch mehrfach beeinträchtigte Abhängigkeitskranke – Umsetzung der Haushaltsbeschlüsse 2018/2019“). Damit wird seit Mai 2018 folgende Struktur umgesetzt:
· In zwei Regionen werden durch den Caritasverband für Stuttgart e. V. (Stadtbezirke Mitte, Süd und Nord) und das Klinikum (Stadtbezirke Ost, Wangen, Hedelfingen, Unter- und Obertürkheim) mit sozialräumlichen und aufsuchenden Ansätzen für die oftmals schwer zugängliche Zielgruppe der chronisch mehrfach beeinträchtigen Abhängigkeitskranken notwendige Hilfen und Unterstützung angeboten. Mit den bestehenden Stellenressourcen der genannten Träger in den zwei Regionen (je 1,5 Fachkraftstellen) werden die in diesen Regionen angesiedelten regionalen Fachberatungsstellen der Wohnungsnotfallhilfe Mitte-Süd (Caritasverband für Stuttgart e. V.) und Ost (Ambulante Hilfe e. V.) suchtspezifisch unterstützt.
· Durch die Suchtberatungsstelle für Frauen, Lagaya e. V., erhält die Fachberatungsstelle der Wohnungsnotfallhilfe Zentrale Frauenberatung der Ambulanten Hilfe e. V. suchtspezifische fallbezogene Unterstützung. Die Suchtberatungsstelle der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart e. V. kooperiert mit der Fachberatungsstelle für Straffällige der Sozialberatung Stuttgart e. V. entsprechend dem oben dargestellten regionalen Ansatz. Weiterentwicklung der ambulanten Versorgungsangebote für chronisch mehrfach beeinträchtigte Abhängigkeitskranke Die fortlaufend durchgeführte Dokumentation bzw. Evaluation hat gezeigt, dass die Zielgruppe mit dem Angebot erreicht wird. Die aufsuchenden und sozialräumlich ausgerichteten Hilfen in Form von Haus- und Klinikbesuchen sowie der suchtspezifischen Unterstützung in den Fachberatungsstellen der Wohnungsnotfallhilfen schaffen die Voraussetzung, diese schwer erreichbare Zielgruppe mit multiplen Hilfebedarfen zu erreichen. Im Rahmen der Betreuung gelingt es, den Betroffenen nachhaltige und stabilisierende Hilfen zukommen zu lassen. Diese sind u. a. Beratung und Unterstützung in Bezug auf die Suchtproblematik selbst, die somatischen Folgeerkrankungen, Hilfen in der Bewältigung von finanziellen Problemen und in der Wiedererlangung einer stabilisierenden Tagesstruktur. Diese bewährten Versorgungsangebote sollen flächendeckend im gesamten Stadtgebiet umgesetzt werden. Zur Umsetzung soll diese Struktur in drei weiteren Regionen angeboten werden. Damit wird das gesamte Stadtgebiet erreicht. Die Versorgungsstruktur gliedert sich wie folgt (s. Anlage 1): Region I
Die Suchtberatungsstelle des Klinikums Stuttgart bietet in der Region I, Stadtbezirke Sillenbuch, Ober- und Untertürkheim, Hedelfingen, Wangen und Ost, die aufsuchenden, sozialräumlichen Hilfen für chronisch mehrfach beeinträchtigte Abhängigkeitskranke (CMBA) an. Darüber hinaus werden CMBA in der regionalen Fachberatungsstelle Ost der Wohnungsnotfallhilfe (Träger: Ambulante Hilfe e. V.) suchtspezifisch beraten und betreut.
Die Struktur wird mit bestehenden 1,5 Fachkraftstellen gewährleistet. Region II
Die Suchtberatungsstelle des Caritasverbands für Stuttgart e. V. übernimmt die Region II, Stadtbezirke Nord, Bad Cannstatt, Münster und Mühlhausen, und setzt dort die aufsuchenden, sozialräumlichen Hilfen für CMBA um.
Zur Umsetzung werden ab dem Jahr 2020 zusätzlich 1,0 Fachkraftstellen benötigt. Region III
Die Suchtberatungsstelle der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart e. V. übernimmt die Region III, Stadtbezirke Weilimdorf, Feuerbach, Zuffenhausen und Stammheim, und setzt dort die aufsuchenden, sozialräumlichen Hilfen für CMBA um. Darüber hinaus übernimmt sie Beratung und Fallarbeit von CMBA in der regionalen Fachberatungsstelle Mitte-Nord der Wohnungsnotfallhilfe (Träger: Evangelische Gesellschaft Stuttgart e. V.).
Zur Umsetzung werden ab dem Jahr 2020 zusätzlich 1,5 Fachkraftstellen benötigt. Region IV
Die Suchtberatungsstelle des Caritasverbands für Stuttgart e. V. übernimmt in der Region IV, Stadtbezirke West, Botnang, Süd und Mitte, die aufsuchenden, sozialräumlichen Hilfen für CMBA. Darüber hinaus übernimmt sie Beratung und Fallarbeit von CMBA in der regionalen Fachberatungsstelle Mitte-Süd der Wohnungsnotfallhilfe (Träger: Caritasverband für Stuttgart e. V.).
Die Struktur wird mit bestehenden 1,5 Fachkraftstellen gewährleistet. Region V
Die Suchtberatungsstelle der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart e. V. übernimmt die Region V, Stadtbezirke Vaihingen, Degerloch, Möhringen, Birkach und Plieningen, und setzt dort die aufsuchenden, sozialräumlichen Hilfen für CMBA um.
Zur Umsetzung werden zusätzlich 1,0 Fachkraftstellen benötigt. Für den weiteren Ausbau der Versorgungsstruktur im gesamten Stadtgebiet sind damit 3,5 Fachkraftstellen sowie die Mittel für die Raum- und Raumnebenkosten zusätzlich erforderlich.
Mit dem Ausbau der sozialräumlichen, regionalen Hilfeangebote für chronisch mehrfach beeinträchtigte Abhängigkeitskranke, verbunden mit der suchtspezifischen Unterstützung der Betroffenen in den regionalen und zielgruppenspezifischen Fachberatungsstellen der Wohnungsnotfallhilfe, wird die bisherige Angebotslücke in Bezug auf die CMBA-Versorgungsstruktur geschlossen. Darüber hinaus wird dadurch eine Basis für eine prozesshafte Weiterentwicklung geschaffen, mit der in weiteren Schritten entsprechend des Gesamtkonzeptes zur CMBA-Versorgung sozialpsychiatrische Angebote integriert werden können. Die von der Sozialplanung vorgeschlagene Weiterentwicklung der CMBA-Versorgungsstruktur wird von Seiten der Träger der ambulanten Suchthilfe und der Wohnungsnotfallhilfe unterstützt (s. Anlage 2 Stellungnahme der AG Freie Träger der Wohnungsnotfallhilfe Stuttgart und Anlage 3 Stellungnahme des Suchthilfeverbundes). Zur Förderung der 3,5 Fachkraftstellen und der entsprechenden Räumlichkeiten von 52,5 m² werden folgende Mittel benötigt:
Die Sozialverwaltung wird vor der Sommerpause eine priorisierte Übersicht zu den Mitteilungsvorlagen für die Haushaltsplanberatungen vorlegen.
Mitzeichnung der beteiligten Stellen Die Referate AKR und WFB haben Kenntnis genommen. Haushalts- und stellenrelevante Beschlüsse können erst im Rahmen der Haushaltsplanberatungen erfolgen. Vorliegende Anträge/Anfragen -- Erledigte Anträge/Anfragen -- In Vertretung Isabel Fezer Bürgermeisterin Anlagen: 1. Grafische Darstellung der Weiterentwicklung der CMBA-Versorgungsstruktur 2. Stellungnahme der AG Freie Träger der Wohnungsnotfallhilfe Stuttgart 3. Stellungnahme des Suchthilfeverbundes <Anlagen> zum Seitenanfang