Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 167/2016
Stuttgart,
03/23/2016



Zusammenlegung der Grundschulen Herbert-Hoover-Schule und Mönchfeldschule im Stadtbezirk Mühlhausen



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Verwaltungsausschuss
Bezirksbeirat Mühlhausen
Verwaltungsausschuss
Einbringung
Beratung
Beschlussfassung
nicht öffentlich
öffentlich
öffentlich
13.04.2016
26.04.2016
27.04.2016



Beschlußantrag:
  1. Vom aktuellen Sachstand der Schulentwicklung im Stadtbezirk Mühlhausen und insbesondere von den Entwicklungsperspektiven der Grundschulen Herbert-Hoover-Schule und Mönchfeldschule wird Kenntnis genommen.
  2. Der Zusammenlegung der Grundschulen Herbert-Hoover-Schule und Mönchfeldschule am Standort in Mönchfeld zum Schuljahr 2016/2017 nach § 30 Schulgesetz wird zugestimmt. Die Schule führt vorläufig den Namen „Herbert-Hoover-Schule“ weiter.
  3. Der zukünftige Schulbezirk umfasst die beiden bisherigen Schulbezirke, also die Stadtteile Freiberg und Mönchfeld.
  4. Am Standort in Mönchfeld wird räumlich eine dreizügige Grundschule untergebracht. Es ist vorgesehen, hier künftig für die beiden Stadtteile Freiberg und Mönchfeld das Ganztagsschulangebot zu konzentrieren. Die Herbert-Hoover-Schule wird 2017 einen Antrag auf Ganztagsschule in der Wahlform stellen. Im Schulzentrum Freiberg verbleibt eine einzügige Außenstelle im Halbtagesbetrieb.
  5. Die räumliche Umsetzung erfolgt sukzessive. Vom Schuljahr 2017/2018 an werden jeweils die einzuschulenden Grundschüler mit Ganztagesbedarf in der dreizügigen Schulanlage in Mönchfeld bzw. Grundschüler mit Halbtagesbedarf in der einzügigen Außenstelle in Freiberg unterrichtet.





    Begründung:

    1. Schulsituation Freiberg und Mönchfeld
    Bereits im Rahmen des Schulentwicklungsplans 2009-2020 für die allgemeinbildenden Schulen (GRDrs 358/2011) hat der Gemeinderat im Jahr 2011 für den Stadtbezirk Mühlhausen die Prüfung einer formellen Auflösung der Hauptschule Mönchfeldschule und die Prüfung einer Verlagerung der Kreuzsteinschule an den Standort der Mönchfeldschule beschlossen. Hintergrund für diese Handlungsempfehlungen war, dass sich die Hauptschule der Mönchfeldschule bereits zu diesem Zeitpunkt de facto aufgelöst hatte und angesichts der sehr geringen Schülerzahlen der verbliebenen Grundschule eine sinnvolle Nachnutzung der freigewordenen Räumlichkeiten geprüft werden sollte. Gleichzeitig bestand bereits zu diesem Zeitpunkt am Schulzentrum in Freiberg ein Raumfehlbedarf, in Folge dessen das Eschbach-Gymnasium Räume der benachbarten Kreuzsteinschule nutzt sowie die Bertha-von-Suttner-Realschule zeitweise in Räume der Mönchfeldschule ausweichen musste.

    Durch die seit 2011 eingetretenen Entwicklungen beim Thema Inklusion wird eine Verlagerung der Kreuzsteinschule an den Standort Mönchfeld momentan nicht weiterverfolgt. Im Rahmen des derzeit durch die Verwaltung entstehenden Masterplans „Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren“ für die räumliche Weiterentwicklung der bisherigen Sonderschulstandorte werden entsprechende Entwicklungsszenarien für die Kreuzsteinschule geprüft.

    1.1. Schulsituation in Freiberg
    Das Schulzentrum in Stuttgart-Freiberg umfasst neben der Herbert-Hoover-Grundschule die auslaufende Werkrealschule, die Bertha-von-Suttner-Realschule, welche im Schuljahr 2016/2017 als Gemeinschaftsschule starten wird, das Eschbach-Gymnasium, die Helene-Fernau-Horn-Schule (Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit Förderschwerpunkt Sprache) und die Kreuzsteinschule (Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit Förderschwerpunkt Lernen).

    Herbert-Hoover-Schule
    Die Herbert-Hoover-Schule umfasst eine fast dreizügige Grundschule mit 11 Regelklassen und einer Vorbereitungsklasse im Grundschulbereich. Im Schuljahr 2015/2016 besuchen 237 Schülerinnen und Schüler (ohne Vorbereitungsklasse) die Grundschule und die Prognosen zeigen eine stabile Weiterentwicklung der Schülerzahlen. Die Grundschule ist seit dem Schuljahr 2013/2014 Schülerhaus, führt derzeit dort 6 Gruppen und ist auf dem Weg zur Weiterentwicklung zu einer Ganztagesgrundschule (die Beschlussfassung der Schulkonferenz zur Antragstellung ist für April 2016 vorgesehen). Die Werkrealschule wurde aufgrund der rückläufigen Schülerzahlen im Jahr 2015 durch einen Beschluss des Gemeinderats aufgehoben (GRDrs 100/2015). Zum Schuljahr 2015/2016 wurden bereits keine Schülerinnen und Schüler mehr an der Werkrealschule aufgenommen, so dass zum aktuellen Schuljahr 123 Schülerinnen und Schüler in 6 Klassen beschult werden.

    Bertha-von-Suttner-Realschule
    Die Bertha-von-Suttner-Realschule ist eine zwei- bis dreizügige Realschule mit 433 Schülerinnen und Schüler in 16 Regelklassen (Schuljahr 2015/2016). Im Juni 2015 wurde für die Schule ein Antrag auf Einrichtung einer Gemeinschaftsschule für das Schuljahr 2016/2017 gestellt (GRDrs 100/2015) und zwischenzeitlich durch das Land genehmigt. Dieser Antrag legt nach Aufhebung der benachbarten Werkrealschule eine stabile Dreizügigkeit zu Grunde. Da Gemeinschaftsschulen verbindliche Ganztagsschule und inklusive Schulen sind, wächst im Zuge des Ausbaus hier der Raumbedarf enorm an. Dieser kann am Standort momentan nicht abgebildet werden.

    Eschbach-Gymnasium
    Das Eschbach-Gymnasium beschult im Schuljahr 2015/2016 in der Sekundarstufe I 616 Schülerinnen und Schüler in 24 Klassen. In der Sekundarstufe II werden im aktuellen Schuljahr 161 Schülerinnen und Schüler in 9 Regelklassen unterrichtet. Die Schülerzahlen des eigentlich nur dreizügigen Gymnasiums sind in den letzten Jahren deutlich angestiegen, so dass das Gymnasium derzeit gut vierzügig geführt werden muss. Da der Raumbestand des gemeinsam mit der Realschule genutzten Schulgebäudes jedoch nur für drei Züge ausgelegt ist, hat die Schule bereits seit einigen Jahren die räumlichen Kapazitätsgrenzen überschritten. Derzeit werden als Interimsmaßnahme sechs Klassenräume in Mobilbauweise neben der Schule errichtet (GRDrs 321/2013).

    Helene-Fernau-Horn-Schule und Kreuzsteinschule
    Die beiden Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren sind ebenfalls im Schulzentrum bzw. Campus Freiberg verortet. Die Helene-Fernau-Horn-Schule ist eine Ganztagesschule und beschult im Schuljahr 2015/2016 163 Schülerinnen und Schüler in 16 Klassen mit einem Förderbedarf in der Sprachentwicklung. Die Kreuzsteinschule ist ein Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit Förderschwerpunkt Lernen. Dort werden derzeit noch insgesamt 51 Schülerinnen und Schüler in 5 Klassen unterrichtet. Die weitere Schülerentwicklung an diesen beiden Schulen ist in Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung der inklusiven Beschulung in Stuttgart zu betrachten.

    Fazit:
    Durch die auslaufende Herbert-Hoover-Werkrealschule werden in den nächsten Jahren Räumlichkeiten im Schulzentrum Freiberg für die am Standort verbleibenden Schularten frei. Auf Grund der bereits heute sehr hohen Schülerzahlen insbesondere am Gymnasium sowie des zusätzlichen Raumbedarfs der sich aufbauenden Gemeinschaftsschule können diese Kapazitäten den am Schulzentrum bestehenden Raumfehlbedarf jedoch nur teilweise decken. Die Einrichtung der Gemeinschaftsschule sowie die Weiterentwicklung der Herbert-Hoover-Grundschule zur Ganztagsgrundschule erfordern weitere räumliche Kapazitäten und führen aufgrund der notwendigen Umsetzung des Raumprogramms zu einem zusätzlichen Flächenbedarf am Standort.

    1.2. Schulsituation in Mönchfeld
    Im angrenzenden Stadtteil Mönchfeld befindet sich die einzügige Mönchfeldschule als Grundschule. Im Schuljahr 2015/2016 beschult die Mönchfeldschule 82 Schülerinnen und Schüler in 4 Klassen. In den nächsten Jahren ist anhand der Entwicklung der Schülerzahlen ebenfalls von einer Einzügigkeit auszugehen. Durch die bereits mit Ablauf des Schuljahres 2012/2013 aufgehobene Hauptschule (GRDrs 902/2012), besteht am Standort ein deutlicher Raumüberschuss. Dieser bietet für den Ausbau als Ganztagesschule gewisse Vorzüge. Neben dem ausreichenden Raumangebot, zählen dazu auch ein großzügiges Außengelände und die Möglichkeit baulicher Erweiterungen zur Einrichtung einer Mensa für die Essensversorgung. Die Schule ist bereits seit 2014/2015 Schülerhaus, führt derzeit 2 Gruppen und hat sich somit für die Weiterentwicklung zur Ganztagesschule ausgesprochen. An einzügigen Grundschulen ist das Elternwahlrecht für Ganztag oder Halbtag nur durch Mischklassen umsetzbar.

    Fazit:
    An der Mönchfeldschule gibt es im Gegensatz zum Schulzentrum Freiberg Raumüberhänge, für die eine sinnvolle Nutzung gefunden werden sollte.


    2. Aktuelle Entwicklungen in Freiberg und Mönchfeld

    Da der akute Raumbedarf im Schulzentrum Freiberg und die begrenzten Entwicklungsperspektiven der einzügigen Grundschule in Mönchfeld bekannt sind und auch bereits seit längerer Zeit diskutiert werden, gab es zum Jahresende 2015 ein Gespräch beim Schulverwaltungsamt mit den Schulleitungen der Herbert-Hoover-Schule und der Mönchfeldschule sowie dem Bezirksvorsteher im Stadtbezirk Mühlhausen, in dem erste Überlegungen über die Möglichkeit einer Zusammenführung der beiden Grundschulen angestellt wurden.

    Die daraufhin durch die Schulleitungen einbezogenen Elternvertreter beider Schulen haben deren Aussagen zufolge ihre grundsätzliche Zustimmung signalisiert. Am
    3. März 2016 fand auf Initiative der Schulleitung beider Schulen eine Informationsveranstaltung für interessierte Eltern beider Schulen in der Turn- und Versammlungshalle Freiberg statt. Schwerpunkte der hierbei durch die anwesenden Eltern vorgetragenen Fragen und Themenstellungen waren der Wunsch einer Wahlmöglichkeit zwischen Ganztagesschule und Halbtagesschule in Mönchfeld sowie die zukünftigen Wegebeziehungen für die Schülerinnen und Schüler aus dem heutigen Schulbezirk der Herbert-Hoover-Schule.


    Forciert werden diese Überlegungen dadurch, dass zum Januar 2016 die Schuleiterstelle an der Mönchfeldschule auf Grund des Weggangs der bisherigen Schulleiterin vakant wurde. Aufgrund der in Aussicht genommenen Fusion hat das Staatliche Schulamt für die Übergangszeit bis zur einer Entscheidung die Schulleitungsaufgaben kommissarisch an die Schulleiterin der benachbarten Herbert-Hoover-Schule übertragen.


    3. Zusammenführung der Herbert-Hoover-Grundschule und der Vor dem Hintergrund der oben dargestellten schulischen Entwicklungsmöglichkeiten im Stadtbezirk Mühlhausen schlägt die Verwaltung folgende schulorganisatorischen Maßnahmen vor:

    Folgende Aspekte können durch die Umsetzung dieser schulorganisatorischen Maßnahme zur optimaleren Nutzung der vorhandenen Raumkapazitäten in Freiberg und Mönchfeld berücksichtigt werden:

    Zusammenfassung:
    Durch die Zusammenführung beider Grundschulen wird auf dem vorhandenen Schulareal eine starke und leistungsfähige Organisationseinheit im Primarbereich in Mönchfeld geschaffen.
    Im Schulzentrum Freiberg bieten die dort freiwerdenden Raumressourcen Entwicklungsmöglichkeiten für einen entsprechend leistungsfähigen Schulstandort im Sekundarbereich mit Gemeinschaftsschule und Gymnasium. Ergänzt wird dieser Campus durch die Kompetenzen der ebenfalls vor Ort befindlichen Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren.



    Finanzielle Auswirkungen

    Mit der grundsätzlichen Entscheidung zur Weiterentwicklung und Zusammenführung der beiden Grundschulstandorte wird ein Strukturbeschluss gefasst, der vor allem eine optimalere Nutzung der vorhandenen Raumressourcen vorsieht und damit vor allem auch wirtschaftliche Aspekte für die in Folge notwendigen Planungen und Baumaßnahmen berücksichtigt.



    Beteiligte Stellen

    keine

    Vorliegende Anträge/Anfragen

    keine

    Erledigte Anträge/Anfragen

    keine



    Dr. Susanne Eisenmann

    Anlagen

    Anlage 1: Übersicht Schulbezirke
    Anlage 2: Schülerentwicklung





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    Anlage 1 zu GRDrs 167_2016.pdfAnlage 1 zu GRDrs 167_2016.pdfAnlage 2 zu GRDrs 167_2016.pdfAnlage 2 zu GRDrs 167_2016.pdf