Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Städtebau und Umwelt
Gz: StU
GRDrs 408/2017
ersetzt GRDrs 175/2017
Stuttgart,
06/19/2017



Städtebaulicher Ideenwettbewerb Neckarknie, Stuttgart-Bad Cannstatt



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Umwelt und Technik
Bezirksbeirat Bad Cannstatt
Ausschuss für Umwelt und Technik
Einbringung
Beratung
Beschlussfassung
nicht öffentlich
öffentlich
öffentlich
04.07.2017
05.07.2017
11.07.2017



Beschlußantrag:

1. Der Ausschuss für Umwelt und Technik nimmt die überarbeitete Fassung der Auslo-
bung des städtebaulichen Ideenwettbewerbs Neckarknie in Stuttgart-Bad Cannstatt
zur Kenntnis.

2. Für die Besetzung des Preisgerichts wird ein Unterausschuss gegründet.




Begründung:


Für das Neckarknie in Bad Cannstatt wird von der Landeshauptstadt Stuttgart ein nichtoffener städtebaulicher Ideenwettbewerb ausgelobt (GRDrs. 818/2015).

Die beiden Freiraumsysteme Neckar und „Grünes U“ vereinen sich am Neckarknie zu einer weiträumig vernetzten, grünen Infrastruktur mit Bezügen bis in die Landschaftsräume vor den Toren der Stadt. Unter Berücksichtigung dieses Aspekts, der stadträumlichen Lage sowie der Möglichkeit, nach Realisierung des Rosensteintunnels flussnahe Verkehrsflächen zurückzubauen, ist die Neugestaltung des Neckarknies als Teilprojekt des Landschaftsparks Neckar in Stuttgart – Stadt am Fluss eine städtebaulich frei-räumliche Gestaltung, von der deutliche Impulse für die Entwicklung Stuttgarts als Stadt am Fluss erwartet werden.

Mit der Aufwertung des Neckarknies besteht die Chance, diesen Raum am Fluss als urbane Schnittstelle zwischen Bad Cannstatt und den Innenstadtbezirken Stuttgarts zu aktivieren und ihn von einer „Rückseite“ und Transitzone in eine „Bühne“ der Stadt mit hoher Aufenthaltsqualität und vielfältigen Nutzungen zu transformieren.

Gegenstand des Wettbewerbs ist die Erarbeitung einer freiraumplanerischer und verkehrsplanerischen Gesamtkonzeption für die Uferbereiche zwischen König-Karls-Brücke und Mühlsteg in Stuttgart-Bad Cannstatt unter Berücksichtigung des Hochwasserschutzes sowie der Anforderungen der Berufsschifffahrt. Besondere Bedeutung kommt dabei der Umgestaltung der Schönestraße, Abschnitten der Neckartalstraße, dem zukünftigen Umgang mit der Wilhelmsbrücke und der Rosensteinbrücke sowie dem Kreuzungspunkt Schönestraße – Badstraße – Rosensteinbrücke zu (GRDrs. 253/2015). Den Wettbewerbsteilnehmern ist es freigestellt städtebaulich und verkehrlich vertretbare Veränderungen am MIV-Netz vorzuschlagen. Dabei sind die zu erwartenden verkehrlichen Wirkungen aufzuzeigen und es ist ein schlüssiges Gesamtverkehrskonzept für das Neckarknie vorzulegen. Im Rahmen des Wettbewerbs werden auch Erkenntnisse zum städtebaulichen Mehrwert einer autofreien Wilhelmsbrücke (s. auch GR-Antrag 178/2016 „Aus der Neckarvorstadt zu Fuß über und an den Neckar der Bündnis 90/DIE GRÜNEN-Gemeinderatsfraktion)

Das Wettbewerbsgebiet umfasst insgesamt rd. 9,6 ha, untergliedert in die Teilbereiche:

1.) Seilerwasen mit Schönestraße, Eisenbahnbrücke und Mittelmole,
2.) Badstraße mit Kreuzungsbereich Badstraße/Rosensteinbrücke/Schönestraße und
Wilhelmsbrücke sowie
3.) Rillingmauer mit Neckartalstraße.

Das Verfahren hat zum Ziel, realisierungsfähige Gestaltungskonzeptionen zu erhalten, um so die möglichen Handlungsoptionen zur künftigen Entwicklung der öffentlichen Räume und Uferbereiche am Neckarknie auszuloten. Neben den Grün-, Ufer- und Platzflächen mit hoher Aufenthaltsqualität ist die Anpassung der Verkehrsflächen (MIV und ÖPNV) an zukünftige Bedürfnisse sowie deren stadträumlich verträgliche Integration Teil der Wettbewerbsaufgabe. Im Zuge der Bearbeitung werden ergänzend Gestaltungsvorschläge zum wahlweisen Erhalt oder Abbruch für den Hochbunker „Rosensteinbunker“ sowie die in ihrer Nutzung frei werdende Eisenbahnbrücke „Rosensteinbrücke“ erwartet. Als Teil der Aufgabenstellung ist zudem ein Konzept für künftige Liege- und Anlegestellen der Personenschifffahrt beziehungsweise für Veranstaltungsschiffe am Neckarknie zu erarbeiten.

Das „Mühlgrün“ liegt nicht im Wettbewerbsgebiet und eine Umgestaltung dort ist nicht Teil der Aufgabenstellung. Der Ideenwettbewerb soll zunächst die funktionalen und gestalterischen Rahmenbedingungen im Umfeld des Mühlgrüns ausloten. Zur Neugestaltung des Mühlgrüns soll dann im Anschluss ein gesonderter Realisierungswettbewerb ausgelobt werden, sofern die dazu erforderlichen Mittel im Haushalt 2018/2019 bereitgestellt werden. Dann liegen auch konkrete Gestaltungsvorschläge für das „Mühlgrün“ vor.

Das Verfahren soll Ende Oktober 2017 mit Ausgabe der Wettbewerbsunterlagen beginnen und Mitte März 2018 mit der Preisgerichtssitzung enden. Mitte November 2017 ist ein Rückfragenkolloquium geplant. Das Preisgericht setzt sich zusammen aus externen Expertinnen und Experten, Vertreterinnen und Vertretern des Gemeinderats, der Verwaltung der Landeshauptstadt Stuttgart, Vertretern aus der Bürgerschaft, des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts sowie der Stuttgarter Straßenbahnen SSB. Für die endgültige Besetzung des Preisgerichts wird ein Unterausschuss gegründet.

Im Anschluss an das Verfahren sollen die Ideen für das Neckarknie auf Grundlage der Wettbewerbsergebnisse sukzessive weiterentwickelt und realisiert werden. Die Wettbewerbsergebnisse stellen eine wesentliche freiräumliche-städtebauliche und verkehrsplanerische Grundlage für den in 2018 und 2019 neu aufzustellenden Verkehrsstrukturplan Bad Cannstatt dar. Dieser wird Grundlage für Entscheidungen über größere Veränderungen im Verkehrsnetz. Aus der Teilnahme am Ideenwettbewerb können für die Planungsbüros keine Ansprüche zur Beauftragung/Weiterbearbeitung abgeleitet werden.






Finanzielle Auswirkungen

Die erforderlichen Mittel zur Durchführung des Wettbewerbs in Höhe von 160.000 € stehen zur Verfügung (Finanzposition 61N00001 Stadt am Fluss - Landschafspark Neckar in Stuttgart).

Die für die Überarbeitung der Wettbewerbsergebnisse und Fortführung der Planungen erforderlichen Mittel stehen im DHH 2018/2019 zur Verfügung. Die für die Erarbeitung des Verkehrsstrukturplans Bad Cannstatt erforderlichen Maßnahmen sind in den DHH 2018/2019 einzustellen.




Beteiligte Stellen

Keine

Vorliegende Anträge/Anfragen

178/2016 "Aus der Neckarvorstadt zu Fuß über und an den Neckar"
Bündnis 90/DIE GRÜNEN-Gemeinderatsfraktion


Erledigte Anträge/Anfragen

Keine



Peter Pätzold
Bürgermeister


Anlagen

Entwurf Auslobungstext


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