Landeshauptstadt Stuttgart
Technisches Referat
Gz: T
GRDrs 954/2016
Stuttgart,
11/29/2016


Wangener Straße, Ulmer Straße, Inselstraße, Hedelfinger Straße in Stuttgart-Ost, -Wangen und -Hedelfingen,
- Hauptradroute 2
- Erneuerung Lichtsignalanlagen
- Straßenerhaltung
Stand der Bauvorbereitung




Mitteilungsvorlage


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Umwelt und TechnikKenntnisnahmeöffentlich13.12.2016

Bericht:




Ausgangslage

Die Hauptradroute 2 verbindet ausgehend von der Innenstadt die Stuttgarter Stadtbezirke Ost, Wangen und Hedelfingen. Die Planungen entlang der Wangener Straße, Ulmer Straße und Hedelfinger Straße wurden durch die Stadtverwaltung am 15.03.2016 im Bezirksbeirat Hedelfingen, am 16.03.2016 im Bezirksbeirat Ost sowie am 21.03.2016 im Bezirksbeirat Wangen vorgestellt:

- Der Bezirksbeirat Hedelfingen hat einen einstimmigen Beschluss für eine gemeinsame Sitzung der Bezirksbeiräte Wangen, Ost und Hedelfingen gefasst.
- Der Bezirksbeirat Ost hat eine gemeinsame Sitzung der Bezirksbeiräte Wangen, Ost und Hedelfingen mehrheitlich abgelehnt und der Planung zugestimmt.
- Der Bezirksbeirat Wangen hat eine gemeinsame Sitzung der Bezirksbeiräte Wangen, Ost und Hedelfingen mehrheitlich abgelehnt. Die Planung des Nordteils, Stuttgart-Ost bis Inselstraße wurde mehrheitlich sowie die Planung des Südteils, Wangen-Marktplatz bis Hedelfingen mit Zweidrittelmehrheit abgelehnt.

Die von den drei Bezirksbeiräten eingebrachten Vorschläge wurden soweit möglich in die Planung mit aufgenommen und offene Fragen aufgearbeitet. Am 07.06.2016 wurde die auf Basis der Beteiligung der Bezirksbeiräte weiterentwickelte Vorplanung zur Hauptradroute 2 dem Ausschuss für Umwelt und Technik vorgestellt. Parallel wurde auch der Antrag 101/2016 der Freie Wähler-Gemeinderatsfraktion vom 22.03.2016 beantwortet. Im mündlichen Bericht wurden insbesondere die verkehrstechnische Machbarkeit des Verwaltungsvorschlags, die Auswirkungen auf den ruhenden Verkehr, sowie die Prüfung der Alternativroute entlang der Nätherstraße / Höhbergstraße behandelt. Der Ausschuss für Umwelt und Technik hat in dieser Sitzung den Verwaltungsvorschlag mehrheitlich beschlossen. Am 18.07.2016 wurde der Bezirksbeirat Wangen sowie am 19.07.2016 der Bezirksbeirat Hedelfingen über den im Ausschuss für Umwelt und Technik beschlossenen Planungsstand informiert.

Die Mittel für die Hauptradroute 2 wurden zum Doppelhaushalt 2016/2017 bereitgestellt. Mit der Markierung der Radfahrstreifen und Schutzstreifen werden auch alle Lichtsignalanlagen entlang der Hauptradroute sowie der in der Wasenstraße und in der Inselstraße erneuert und umgebaut. Zudem werden umfangreiche Sanierungsmaßnahmen der Straßen und Gehwege durchgeführt. Die Gesamtkosten für alle Maßnahmen belaufen sich auf Grundlage der aktuellen Kostenberechnung einschließlich aktivierter Eigenleistungen auf rund 5,4 Mio. EUR.

Die Planungen wurden inzwischen fortgesetzt und die Ausschreibung der Maßnahmen soweit vorbereitet, dass im Februar 2017 ausgeschrieben und im Mai 2017 mit dem Bau begonnen werden kann.

Radverkehr

Die Hauptradroute 2 ist Teil des beschlossenen Hauptradroutennetzes und deren Ausbau Bestandteil des Radverkehrskonzepts. Sie verbindet die Stuttgarter Innenstadt mit den äußeren Stadtgebieten sowie im weiteren Verlauf mit der Nachbargemeinde Esslingen am Neckar. Im Bestand ist auf dem beschriebenen Streckenabschnitt bisher kein Angebot für den Radverkehr vorhanden.

Die Planung sieht eine Verbindung auf einer Gesamtlänge von ca. 3 km mit Radfahrstreifen oder Schutzstreifen vor. Demnach folgt die Planung den Grundsätzen einer direkten und sicheren Radverkehrsführung und erfüllt damit auch weitere Rahmenparameter wie Übersichtlichkeit und Kontinuität der Streckenführung, Beleuchtung und Winterdienst sowie Anpassung an die gegebene Topografie.

Erforderlich sind auch weitere begleitende Maßnahmen wie kleinteilige Umbauten in Knotenpunkten, das Versetzen von Bordsteinen und Entwässerungseinrichtungen zur Anpassung von Straßenbreiten, das Absenken von Bordsteinen und der Rückbau von bestehenden Spritzschutzwänden.

Fortschreibung der bisher vorgestellten Planung

Ein zentraler Kritikpunkt des Bezirksbeirats Wangen an der durch den Ausschuss für Umwelt und Technik beschlossenen Planung ist der hier vorgesehene Entfall des Kopfwendestreifens am Knotenpunkt Inselstraße / Ulmer Straße.

Am Knotenpunkt Ulmer Straße / Inselstraße soll nun in Fahrtrichtung Hedelfingen eine zusätzliche kurze Spur für Wender eingerichtet werden (Anlage 2). In der bisherigen Planung wurde der Wender gemeinsam mit der Linksabbiegespur in Richtung Inselstraße geführt, mit dem Nachteil, dass auch die Hauptrichtung beim Herannahen einer Stadtbahn mit einem Rotsignal angehalten wird. Mit der neuen Lösung kann der Geradeausverkehr mit der Stadtbahn fahren, die Leistungsfähigkeit des Knotenpunkts wird etwas erhöht und die Rückstaulängen geringer. Entgegen dem Bestand und analog zur bisherigen Planung wird der Kopfwender zukünftig bedingt verträglich zur Rechtsabbiegespur aus der Inselstraße geschaltet. Die Radverkehrsführung in Richtung Inselstraße / Untertürkheim erfolgt abweichend von der ursprünglich direkten Führung auf einem Linksabbiegeschutzstreifen nun indirekt über die Zufahrt Rinkenberg. In Fahrtrichtung Ulmer Straße, also entlang der Hauptradroute, ist die Situation für den Radverkehr gegenüber der bisherigen Planung unverändert.

Z-Überwege

Die Stuttgarter Straßenbahnen AG wird mit der Maßnahme die Gleisüberwege an den Haltestellen Wangener/Landhausstraße und Brendle zu Z-Überwegen umbauen.

Erneuerung Lichtsignalanlagen

Die Lichtsignalanlagen auf dem Streckenzug sind bis zu 30 Jahre alt. Steuergeräte, Signalmasten, Fundamente, Verkabelungen müssen erneuert und die Signalprogramme angepasst werden, damit die Betriebssicherheit der Anlagen auch weiter gewährleistet werden kann. An folgenden Knotenpunkten und Fußgängerüberwegen werden die Lichtsignalanlagen grundlegend erneuert:

Barrierefreier Ausbau

Im Zuge der Erneuerung der Lichtsignalanlagen werden alle Überwege über die Fahrbahnen mit taktilen und akustischen Signalen und Blindenleitelementen entsprechend dem derzeitigen Standard blindengerecht ausgestattet. Zudem werden, falls noch nicht vorhanden, die Bordsteine abgesenkt.

Auf allen Gehwegen entlang der Route werden die alten Betonspritzschutzwände entfernt, wodurch sich die nutzbaren Gehwegbreiten vergrößern.

Fahrbahnsanierung

Die Fahrbahnen in der Ulmer Straße und Hedelfinger Straße sind in einem schlechten Zustand und sollen großflächig saniert werden. So werden über die für die Herstellung der Radfahrstreifen / Schutzstreifen notwendigen Erneuerungen der Verkehrsflächen hinaus, auf insgesamt ca. 25.000 m² Verkehrsflächen die Asphaltdeckschichten erneuert. Desweiteren werden beschädigte Randsteine ausgewechselt, Spritzschutzwände zurückgebaut und die Straßenentwässerung angepasst.



Termine und Bauablauf

Die Umsetzung aller Maßnahmen erfolgt in mehreren Bauabschnitten, die sich von der Landhausstraße entlang der Ulmer Straße/Inselstraße über den Wangener Marktplatz entlang der Hedelfinger Straße bis zu den Otto-Hirsch-Brücken entwickeln. An den Knotenpunkten werden in den einzelnen Bauabschnitten provisorische Lichtsignalanlagen aufgestellt.

Februar 2017 Ausschreibung
April 2017 Baubeschluss und Vergabe
April 2017 Vorabmaßnahmen der SSB (Z-Überwege)
Mai 2017 Baubeginn Hauptbaumaßnahme
Oktober 2018 Bauende aller Maßnahmen

Alle Maßnahmen werden terminlich und verkehrstechnisch koordiniert. Um die Einschränkungen für Anwohner möglichst gering zu halten, sieht das Umleitungskonzept vorwiegend kleinräumige Umleitungen vor, beinhaltet wenn notwendig aber auch die Ausweisung einer Alternativroute über die B 10.

Der Bauablauf wird von einer Maßnahme des Regierungspräsidiums Stuttgart beeinflusst, das in den Sommermonaten 2017 die Fahrbahn der B 10 zwischen Kraftwerk Gaisburg und Anschlussstelle Wangen zu sanieren beabsichtigt. Beide Maßnahmen werden entsprechend koordiniert, um die Auswirkungen auf den Verkehr zu minimieren.

Durch die bestehende Veränderungssperre der S21-Baumaßnahme „Zwischenangriff Ulmer Straße“ können in diesem Bereich die Radverkehrsplanungen erst nach Ablaufen der Veränderungssperre eingerichtet werden. Auf dem betroffenen Streckenabschnitt (ca. 100 m Länge) werden übergangsweise alternative Elemente zur Führung des Radverkehrs (Piktogrammspur) vorgesehen, um dennoch eine durchgängige Verbindung realisieren zu können.


Kosten

Die Kosten für den Ausbau der beschriebenen Maßnahmen belaufen sich nach den aktuellen Kostenberechnungen auf insgesamt 5,4 Mio. EUR einschließlich aktivierter Eigenleistungen.

Die Kosten teilen sich wie folgt auf:
Planung und Bauüberwachung 680.000 EUR
Bau Radverkehrsanlagen 1.530.000 EUR
Bau Lichtsignalanlagen 1.850.000 EUR
Fahrbahnsanierung 500.000 EUR
Barrierefreies Bauen 120.000 EUR
Unvorhergesehenes 420.000 EUR
Aktivierte Eigenleistungen 300.000 EUR
Summe 5.400.000 EUR

Die Maßnahme wird mit 350.000 EUR aus dem Programm Klimaschutz und nachhaltige Mobilität im Bereich Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur des Bundes bezuschusst.

Die Vorlage ist mit dem Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung abgestimmt.

Finanzielle Auswirkungen

Die Gesamtmaßnahme wird als Einzelobjekt geführt. Die dafür erforderlichen Budgetmittel stehen in den Jahren 2016 bis 2018 in den Teilhaushalten des Tiefbauamts zur Verfügung.


Beteiligte Stellen

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Vorliegende Anträge/Anfragen

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Dirk Thürnau Bürgermeister




Anlage 1: Übersichtskarte Anlage 2: Neuplanung Ulmer/Inselstraße

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