Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Städtebau/Wohnen und Umwelt
Gz: SWU
GRDrs 21/2024
Stuttgart,
02/27/2024



Fortschreibung des Radverkehrskonzeptes Stuttgart



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Stadtentwicklung und TechnikBeschlussfassungöffentlich12.03.2024



Beschlußantrag:

1. Die Verwaltung wird beauftragt mit der Einleitung des Vergabeverfahrens zur Fortschreibung des Radverkehrskonzeptes Stuttgart zu beginnen.

2. Die Verwaltung wird ermächtigt den Auftrag an den Bestplatzierten zu vergeben.

3. Den Aufwendungen in Höhe von 470.000 EUR brutto wird zugestimmt. Hierfür stehen noch Restmittel im Teilergebnishaushalt 610 Amt für Stadtplanung und Wohnen, Amtsbereich 6107010 Stadtplanung, Kontengruppe 42510 Sonstige Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen zur Verfügung, die zum Jahresabschluss 2023 als Ermächtigungsübertragung beantragt werden und vorbehaltlich der Genehmigung durch den Gemeinderat im Haushaltsjahr 2024 zur Verfügung stehen.



Begründung:


Zur Aktualisierung der planerischen Grundlagen für den Radverkehr soll das Radverkehrskonzept der Landeshauptstadt Stuttgart neu aufgestellt bzw. fortgeschrieben werden. Das vorhandene Radverkehrskonzept aus dem 2009 ist hinsichtlich der Inhalte, Qualitätsstandards und als konzeptionelle Grundlage veraltet und für die aktuellen und künftigen Anforderungen des Radverkehrs nur noch bedingt verwendbar.

Das neue Radverkehrskonzept soll ein Produkt sein, das alle Bausteine einer zukunftsfähigen Radverkehrsförderung beinhaltet und eine praktische Planungshilfe für die Radverkehrsinfrastruktur sowohl für städtische Mitarbeiter*innen als auch für Politiker*innen und Bürger*innen darstellen.

Die Ausschreibung zur Fortschreibung des Radverkehrskonzeptes umfasst folgende Leistungen:


Die inhaltliche Gliederung des Radverkehrskonzeptes soll sich an die 6 definierten Segmente der Radverkehrsförderung bei der Landeshauptstadt Stuttgart anlehnen:
Die Bearbeitung der einzelnen Themenbausteine wird jeweils in 3 Abschnitte unterteilt: Alle Themenbausteine umfassen viele Fragestellungen und Arbeitspakete. In den folgenden Abschnitten wird eine kurze Darstellung gegeben:

Das Beteiligungsverfahren begleitet den gesamten Bearbeitungsprozess.
Das Radverkehrskonzept soll in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, der Politik, den Bürgern*innen, den Radverkehrsinitiativen und anderen Fachinitiativen erarbeitet werden.
Zur Einbindung aller Akteure wird eine Strategie ausgearbeitet. Die Gremien, Bürger und Fachinitiativen sollen aktiv in den Bearbeitungsprozess mit eingebunden werden. Der Bürgerbeteiligungsprozess soll die Akzeptanz des Radverkehrskonzeptes insgesamt steigern.

Zentrales Element wird die Überarbeitung des Netzkonzeptes sein. Das BYPAD Verfahren (Bicycle Policy Audit) hat bereits viele Maßnahmenpunkte vor allem für den Bereich Radverkehrsinfrastruktur aufgelistet. Ziel wird es sein, ein Maßnahmenkonzept aus allen bereits erarbeitenden und neu definierten Maßnahmen zu formulieren. Die neue Netzkonzeption baut insbesondere auf dem Hauptradroutennetz, der Machbarkeitsstudie Radschnellverbindungen, sowie den Ergebnissen der ADFC-Mapathons auf. Berücksichtigt werden auch die Netzplanungen der anderen Verkehrsarten.

Um die Fahrradnutzung nachhaltig positiv zu beeinflussen, müssen angemessene Fahrradparkmöglichkeiten an Quelle und Ziel des Radverkehrs angeboten werden.
Für den öffentlichen Raum sowie für größere öffentliche Anlagen an wichtigen Zielen soll ein Konzept zum
Fahrradparken erarbeitet werden.
Um das Radeln angenehmer zu gestalten braucht es nicht nur Radverkehrsanlagen und Abstellmöglichkeiten. Hilfe und Unterstützung für unterwegs von der Ausleihe bis zur Zählstelle (Service) machen das Radeln leichter. Für den Betrieb der Radverkehrsanlagen ist neben der Reinigung insbesondere auch die Wegweisung von Bedeutung.
Wie bei den anderen Themenbausteinen soll auch hier jeweils eine Erfassung des Ist-Zustands stattfinden, Problemfelder erkannt, Potenziale benannt und Lösungsansätze formuliert werden.

Mit dem Zielbeschluss des Gemeinderats „Stuttgart zu einer Fahrradstadt machen“ hat das Thema Verkehrssicherheit weiter an Gewicht gewonnen. Die Fragen nach Unfallhäufigkeit und Ursache von Unfällen mit Radverkehr sowie die Verkehrsüberwachung rücken mehr in den Fokus. In den Themenbereichen (z. B. Unfallbericht, Fahrradstaffel, Verkehrskontrolle, Schulradwegpläne) sollen der Ist-Zustands erfasst werden, Problemfelder erkannt und Lösungsansätze formuliert werden. Auch das Thema Umgang mit Baustellen soll näher betrachtet werden.

Themen der Mobilitätswende erfordern auch am Beispiel der Fahrradförderung eine gute Kommunikation (Öffentlichkeitsarbeit). Es gilt, alle Akteure durch eine hohe Transparenz des Verwaltungshandelns mitzunehmen und über vorhandene und neu geschaffene Infrastruktur und Serviceangebote zum Radfahren zu informieren. Mittels Kommunikation sollen Verhaltensänderungen und neue Mobilitätsformen positiv und ohne erhobenen Zeigefinger vermittelt werden. Um diese Ziele zu erreichen, braucht es ein Kommunikationskonzept als Handlungsleitfaden für die Verwaltung und als Orientierung für weitere Akteure.

Was macht die Stadt Stuttgart bereits gut in Bereich der Radverkehrsförderung und wo besteht Entwicklungspotenzial? Solche Fragestellungen werden bei der Wirkungskontrolle wozu u. a. auch der Fuß- und Radverkehrsbericht (Bericht zur Förderung der aktiven Mobilität der Landeshauptstadt Stuttgart) zählt, behandelt.




Finanzielle Auswirkungen

Die vorläufige Kostenschätzung beläuft sich auf 470.000 EUR brutto. Hierfür stehen noch Restmittel im Teilergebnishaushalt 610 Amt für Stadtplanung und Wohnen, Amtsbereich 6107010 Stadtplanung, Kontengruppe 42510 Sonstige Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen zur Verfügung, die zum Jahresabschluss 2023 als Ermächtigungsübertragung beantragt werden und vorbehaltlich der Genehmigung durch den Gemeinderat im Haushaltsjahr 2024 zur Verfügung stehen.



Beteiligte Stellen

Referat WFB

Vorliegende Anträge/Anfragen

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Erledigte Anträge/Anfragen

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Peter Pätzold
Bürgermeister


Anlagen

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<Anlagen>



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