Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Allgemeine Verwaltung/Kultur und Recht
Referat Jugend und Bildung

Gz: 51/41
GRDrs 1019/2016
Stuttgart,
01/26/2017


Streetwork am Mailänder Platz



Mitteilungsvorlage


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
Jugendhilfeausschuss
Ausschuss für Kultur und Medien
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
öffentlich
öffentlich
13.02.2017
14.03.2017

Bericht:



Die Stadtbibliothek am Mailänder Platz und das Einkaufszentrum Milaneo werden täglich von mehreren tausend Menschen besucht, darunter auch von vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Stuttgart und Umgebung.

Während die überwiegende Mehrheit der jungen Menschen die Medien-, Lern- und Veranstaltungsangebote der Bibliothek oder das benachbarte Einkaufszentrum jeweils in der gebotenen Form nutzte, fiel an beiden Orten wie auch auf dem Mailänder Platz eine Minderheit an Jugendlichen durch wiederkehrende Regelverstöße und Konflikte mit anderen Personengruppen auf. Die Leitung der Stadtbibliothek ist daher im Herbst 2015 auf den Dachverband der Mobilen Jugendarbeit Stuttgart zugegangen und hat mit dem Verband ein auf 3 Monate befristetes Streetwork-Projekt vereinbart.

Von April bis Ende Juni 2016 wurden von den Mitarbeiter/-innen der Mobilen Jugendarbeit der Evangelischen Gesellschaft e.V. und des Caritasverbandes für Stuttgart e.V. insgesamt 39 Streetworkeinsätze durchgeführt. Über 800 junge Menschen wurden in der Bibliothek, im Milaneo oder auf dem Mailänder Platz angesprochen, 200 Cliquen beobachtet und über 100 Jugendliche von den Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern zu ihren Nutzungsinteressen und –verhalten befragt. Weiterhin fanden zwei Workshops mit Jugendlichen statt mit ihren Fragestellungen und Wünschen zum Quartier. Ziel des Projekts war es auch, zu ermitteln, welche Art von Angeboten künftig gemeinsam mit Part­nern aus der Jugendarbeit sowie mit den benachbarten Einrichtungen etabliert werden können, um dauerhaft ein gelingendes Mit­einander vor Ort sicher zu stellen.

Neben der Projektleitung durch die Bibliothek und die Mobile Jugendarbeit waren in der Projektsteuerungsgruppe vertreten das Center Management des Milaneo, die Direktion der Sparkassenakademie, das Polizeipräsidium Stuttgart mit dem Dezernat Jugendkriminalität, dem Polizeirevier 2 und der Kriminalprävention, die Stabstelle Sicherheitspartnerschaft in der kommunalen Kriminalprävention, das Diakonische Werk, das Kulturamt und das Jugendamt.


Unterstützt wurde das Projekt vom Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg. Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts erfolgte durch das Institut für angewandte Sozialwissenschaften der Dualen Hochschule Baden-Württemberg.



Wesentliche Ergebnisse und Handlungsempfehlungen
Zusammenfassend konnte festgestellt werden, dass das Europaviertel für die Jugendlichen einen hoch attraktiven Freizeit- und Lebensraum darstellt. Die unmittelbare Nachbarschaft von Milaneo und Stadtbibliothek sowie die sich dort bietenden Möglichkeiten machen das Quartier für die Jugendlichen besonders interessant. Die qualitativen und quantitativen Projektergebnisse sind aus den im Anhang enthaltenen Folien ersichtlich. Aus den Ergebnissen der Befragungen konnten kurz-, mittel- und langfristige Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.

Kurzfristige Maßnahmen, wie z.B. die Schulung des Bibliothekskollegiums zum Thema „Umgang mit schwierigen Jugendlichen und Jugendcliquen“, wurden bereits realisiert.

Zudem empfiehlt die Projektsteuerung die Einrichtung einer offenen Anlaufstelle für Jugendliche mit festen Ansprechpartnern insbesondere für problembelastete Jugendliche im Quartier Mailänder Platz. Es wird davon ausgegangen, dass das Quartier mit zunehmender Fertigstellung weiter an Attraktivität für die Altersgruppe gewinnen wird. Die Mobile Jugendarbeit und die Stadtbibliothek haben infolgedessen gemeinsam mit der Projektsteuerungsgruppe eine Konzeption für ein entsprechendes, auf zwei weitere Jahre angelegtes Fortsetzungsprojekt entwickelt. Zur Finanzierung des 2-jährigen Folgeprojektes werden Stiftungsmittel und Projektfördermittel beantragt. Im Rahmen der Projektlaufzeit wird zu klären sein, ob eine Anlaufstelle im Sinne einer adäquaten Unterstützung für Jugendliche und einer nachhaltigen Wirkung im Quartier dauerhaft erforderlich wird.

Flankierend dazu möchte die Stadtbibliothek den Bereich der kulturellen Jugendbildung stärken, da sich bei den dort anwesenden Jugendlichen und Cliquen ein entsprechendes Interesse wie auch ein erheblicher Unterstützungsbedarf bezüglich der Alltagsbewältigung zeigt. Für eine Realisierung dessen bedarf es jedoch einer personellen Kontinuität seitens der Stadtbibliothek, die mit dem vorhandenen Personal nicht ermöglicht werden kann. Das Kulturamt wird daher zum Stellenplan 2018 eine entsprechende personelle Aufstockung des Personals beantragen.

Beteiligte Stellen

keine


Vorliegende Anträge/Anfragen

keine
keine




Isabel Fezer Dr. Fabian Mayer




- Präsentation für Jugendhilfausschuss und Ausschuss für Kultur und Medien

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Anlage_1_GRDrs_1019_2016.pdf